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5 Ergebnisse

5.1 Voruntersuchungen

5.2.1 Hauptversuch I: Einfluss von definierten Nachlasterhöhungen des linken

5.2.1.3 Einfluß der Subligaturen der herznahen Gefäße auf ausgewählte

5.2.1.3.7 AST-Konzentration

Die Tabelle 16 zeigt die Gruppenmittelwerte (x) und die Standardabweichung (S) der AST-Konzentration im zeitlichen Verlauf des Hauptversuches für alle Versuchsgruppen.

Für die Kontrollgruppe A und die Gr. B ergaben sich keine deutlichen Unterschiede im zeitlichen Verlauf. In diesen Gruppen trat zum Meßzeitpunkt 12h nach der Ligaturlegung eine erhöhte Plamakonzentration von AST auf. Der über den Referenzbereich gesunder Tauben (100 − 400 U/l; FUDGE, 2000) liegende hohe Wert hatte sich allerdings bereits nach 48h normalisiert. Das Versuchstier B4 wies eine deutliche erhöhte AST-Konzentration nach 48h auf. Signifikante Unterschiede im Vergleich mit der Kontrollgruppen wies die Gr. C auf (p = 0,004, 12h). Die AST-Konzentration stieg zwischen den Messzeiten deutlich an und erreichte nach 48h einen Mittelwert von 2456,67 U/l (p = 0,024). Die Werte des Versuchstieres C8 lagen dagegen nur zum Zeitpunkt 24h post OP nur geringgradig über dem Referenzbereich (siehe auch Abbildung 21).

Ergebnisse

92

Tabelle 16: AST-Konzentration (U/l) im zeitlichen Verlauf nach dem Anlegen von Subligaturen an herznahe Arterien (Nachlasterhöhung des linken Ventrikels; Mittelwert = x; Standardabweichung = S)

Zeit

Gr. A: Kontrolltiere; Gr. B: 50%ige Subligatur des Tr. brachio.; Gr. C: 80−90%ige Subligatur der Aorta und des Tr. brachio; a signifikante Unterschiede (p ≤ 0,05) zur Kontrollgruppe A im U-Test nach MANN und WHITNEY; Referenzbereich: 100 − 400 U/l, FUDGE, 2000.

Ergebnisse

0 500 1000 1500 2000 2500 3000

0 12 24 48 3 Monate

Zeit (min)

AST-Plasmakonzentration (U/l)

Gr. A Gr. B B4

Gr. CI (C1-C7) C8

Abbildung 21: AST-Plasmakonzentration (U/l) im zeitlichen Verlauf nach Anlegen von Subligaturen an herznahe Arterien bei Brieftauben (Gr. A: Kontrolltiere; Gr. B:

50%ige Subligatur des Tr. brachio.; Gr. C: 80−90%ige Subligatur der Aorta und des Tr. brachio).

--Referenzbereich-- 100 − 400 U/l

Ergebnisse

94 5.2.1.3.8 LDH-Konzentration

Aus der Tabelle 17 können die Gruppenmittelwerte (x) und die Standardabweichung (S) der LDH-Konzentrationen im zeitlichen Verlauf des Hauptversuches für alle Versuchsgruppen entnommen werden.

Die Kontrollgruppe A und die Gr. B zeigten dabei keine auffälligen Unterschiede. Die Gr. B ließ nur zum Meßzeitpunkt 12h nach der Ligaturlegung eine geringgradig erhöhte Plasmakonzentration der LDH erkennen. Der über den Referenzbereich (50 − 400 U/l;

FUDGE, 2000) für gesunde Brieftauben liegende erhöhte Wert hatte sich allerdings bereits nach 48h normalisiert. Beim Versuchstier B4 konnte nach 48h ein stark erhöhter LDH-Wert nachgewiesen werden. Signifikante Unterschiede im Vergleich mit dem Verlauf gesunder Brieftauben wies die Gr. C auf (p = 0,002, 24h; p = 0,024, 48h). Die Konzentration in dieser Gruppe lag bereits nach 12 h deutlich über dem Referenzbereich sowie den Konzentrationen der Kontrollgruppe und stieg zwischen den Messzeiten kontinuierlich an, um nach 48h einen Mittelwert von 7414,67 U/l zu erreichen.

Die LDH-Konzentration des Versuchstieres C8 lag allerdings nur zum Zeitpunkt 24h geringgradig über dem Referenzbereich (siehe auch graphische Darstellung Abbildung 22).

Ergebnisse

Tabelle 17: LDH-Konzentration (U/l) im zeitlichen Verlauf nach dem Anlegen von Subligaturen an herznahe Arterien (Nachlasterhöhung des linken Ventrikels; Mittelwert = x; Standardabweichung = S)

Zeit

Gr. A: Kontrolltiere; Gr. B: 50%ige Subligatur des Tr. brachio.; Gr. C: 80−90%ige Subligatur der Aorta und des Tr. brachio; a signifikante Unterschiede (p ≤ 0,05) zur Kontrollgruppe A im U-Test nach MANN und WHITNEY; Referenzbereich: 50 − 400 U/l, FUDGE, 2000.

Ergebnisse

96

0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000

0 12 24 48 3 Monate

Zeit (min)

LDH-Plasmakonzentration (U/l)

Gr. A Gr. B B4 Gr. CI (C1-C7) C8

Abbildung 22: LDH-Plasmakonzentration (U/l) nach Anlegen von Subligaturen an herznahe Arterien bei Brieftauben (Gr. A: Kontrolltiere; Gr. B: 50%ige Subligatur des Tr. brachio.; Gr. C: 80−90%ige Subligatur der Aorta und des Tr. brachio.).

--Referenzbereich-- 50 − 400 U/l

Ergebnisse

5.2.1.4 Einfluss der Nachlasterhöhung des Herzens durch das Subligieren herznaher Arterien auf das EKG

5.2.1.4.1 Herzfrequenz

In der Tabelle 18 sind die Gruppenmittelwerte (x) und die Standardabweichungen (S) der Herzfrequenzen der einzelnen Versuchsgruppen im zeitlichen Verlauf des Hauptversuches von bis zu drei Monaten aufgeführt. Keine signifikanten Unterschiede ergaben sich zwischen der Kontrollgruppe A und den Tieren der Gr. B.

Das Versuchstier B4 wies nach 24h eine deutlich erhöhte Herzfrequenz von 330 Herzaktionen/min auf. Das Tier C8 dagegen zeigte keine Unterschiede zur Frequenz der Kontrollgruppe.

Die Probanden der Gruppe C zeigten nach 24h deutlich erhöhte Herzfrequenzen, die sich nach 48h sogar auf im Mittel 340 Herzaktionen/ min steigerten. Im Vergleich dazu betrug die Herzfrequenz der Tauben der Kontrollgruppe zu diesem Zeitpunkt 250 Herzschläge/ min.

Statistisch ließen sich diese Gruppenunterschiede nicht absichern.

Ergebnisse

98

Tabelle 18: Herzfrequenzen (Herzschläge/min) im zeitlichen Verlauf des Versuches nach Anlegen von Subligaturen an herznahe Arterien (Nachlasterhöhung des linken Ventrikels; Mittelwert = x; Standardabweichung = S)

Zeit

Gr. A: Kontrolltiere; Gr. B: 50%ige Subligatur des Tr. brachio.; Gr. C: 80−90%ige Subligatur der Aorta und des Tr. brachio.

Ergebnisse

5.2.1.4.2 Herzrhythmus

Vor Beginn des Versuches zum Zeitpunkt 0h ließen jeweils drei Tiere der Gr. A, Gr. B und Gr. CI einen partiellen AV-Block 2. Grades erkennen (isolierte P-Zacken auf die zeitweise kein Kammerkomplex folgt; KERSTEN und MORISSE, 2001; siehe auch Abbildung 24).

Alle anderen Brieftauben zeigten einen normalen Sinusrhythmus. Während die Tiere der Gr.

A den diagnostizierten AV-Block auch in den Folgeuntersuchungen aufwiesen, war dieser bei den Tieren der Versuchsgruppen B und CI nicht mehr nachzuweisen, diese Tiere zeigten dann einen normalen Sinusrhythmus auf.

In der Gruppe CI fiel das Versuchstier C4 12h mit erhöhter Nachlast des Herzens durch abnorme Kammerkomplexe auf. Die Kammerkomplexe waren in unregelmäßiger Folge abnorm gestaltet und ließen Aufsplitterungen erkennen, die P-Zacken zeigten ein ähnliches Bild (KERSTEN und MORISSE, 2001; Abbildung 26)

5.2.1.4.3 P-Zacke

Der Tabelle 19 können die Gruppenmittelwerte (x) und die Standardabweichung (S) der Amplituden der P-Zacken aller Hauptversuchsgruppen im zeitlichen Verlauf des Hauptversuches entnommen werden.

Signifikante Unterschiede ließen sich zwischen den einzelnen Gruppen nicht herausarbeiten.

Die Gr. C ließ zwar geringgradig erhöhte Werte nach 48h erkennen, diese waren statistisch jedoch nicht abzusichern. So besaßen zwei Tiere (C1 und C4) mit einer Amplitude von 0,7 mV bzw. 0,8 mV eine erhöhte P-Zacke, die außerhalb des Refernzbereiches für Brieftauben von 0,4 − 0,6 mV (LUMEIJ und STOKHOF, 1985) liegen.

Ergebnisse

100

Tabelle 19: Mittlere Amplituden der P- Zacke (mV) im zeitlichen Verlauf nach Anlegen von Subligaturen an herznahe Arterien (Nachlasterhöhung des linken Ventrikels; Mittelwert = x; Standardabweichung = S)

Zeit

Gr. A: Kontrolltiere; Gr. B: 50%ige Subligatur des Tr. brachio.; Gr. C: 80−90%ige Subligatur der Aorta und des Tr. brachio.

5.2.1.4.4 S-Zacke

Die Tabelle 20 zeigt die Gruppenmittelwerte (x) und die Standardabweichung (S) der Amplituden der S Zacke aller Hauptversuchsgruppen im zeitlichen Verlauf des Versuches bis zu drei Monaten.

Keine signifikanten Unterschiede liegen zwischen den Gruppen A, B und den Tieren B4 sowie C8 vor.

Zu den Meßzeitpunkten 24 und 48 h nach dem Anlegen der Ligaturen zeigten die Tauben der Gr. C signifikant höhere Werte (p = 0,043, 24h) als die Kontrollgruppe A (siehe auch Abbildung 23).

Ergebnisse

Die Gruppenmittelwerte für 24h und 48h nach dem Anlegen der Ligaturen liegen zudem außerhalb des Referenzbereiches für Brieftauben von 1,5 − 2,8 mV (LUMEIJ und STOKHOF, 1985).

Tabelle 20: Mittlere Amplituden der S-Zacken (mV) im zeitlichen Verlauf nach dem Anlegen von Subligaturen an herznahe Arterien (Nachlasterhöhung des linken Ventrikels; Mittelwert = x; Standardabweichung = S)

Zeit

Gr. A: Kontrolltiere; Gr. B: 50%ige Subligatur des Tr. brachio.; Gr. C: 80−90%ige Subligatur der Aorta und des Tr. brachio; a signifikante Unterschiede (p ≤ 0,05) zur Kontrollgruppe A im U-Test nach MANN und WHITNEY; Referenzbereich: 1,5 − 2,8 mV; LUMEIJ und STOKHOF, 1985.

Ergebnisse

102

0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5

0 12 24 48 3 Monate

Zeit (h)

Amplitude der S-Zacke (mV)

Gr. A Gr. B B4 Gr. CI (C1-C7) C8

Abbildung 23: Mittleren Amplitude der S-Zacke (mV) im zeitlichen Verlauf nach Anlegen von Subligaturen an herznahe Arterien bei Brieftauben (Gr. A: Kontrolltiere;

Gr. B: 50%ige Subligatur des Tr. brachio.; Gr. C: 80−90%ige Subligatur der Aorta und des Tr. brachio.).

--Referenzbereich-- 1,5 − 2,8 mV

Ergebnisse

5.2.1.4.5 T-Welle

Aus Tabelle 21 können die Gruppenmittelwerte (x) und die Standardabweichung (S) der Amplituden der T-Welle aller Hauptversuchsgruppen im zeitlichen Verlauf des Versuches von bis zu drei Monaten entnommen werden. Dabei liegen keine signifikanten Unterschiede zwischen der Gruppen A und B sowie den Versuchstieren B4 und C8 vor. Zu den Meßzeitpunkten 24 h und 48 h nach dem Anlegen der Ligaturen zeigten die Tiere der Gr. C für die Amplitude der T-Welle signifikant höhere Werte (p = 0,048, 24h; p = 0,024, 48h) als die Tauben der Kontrollgruppe A (Abbildung 25). Die Gruppenmittelwerte 24h und 48h nach Anlegen der Subligaturen liegen an der Grenze des Referenzbereiches für Brieftauben (0,3 − 0,8 mV; LUMEIJ und STOKHOF, 1985)

Tabelle 21: Mittlere Amplitude der T-Welle (mV) im zeitlichen Verlauf nach dem Anlegen von Subligaturen an herznahe Arterien (Nachlasterhöhung des linken Ventrikels; Mittelwert = x; Standardabweichung = S)

Zeit

Gr. A: Kontrolltiere; Gr. B: 50%ige Subligatur des Tr. brachio.; Gr. C: 80−90%ige Subligatur der Aorta und des Tr. brachio; a signifikante Unterschiede (p ≤ 0,05) zur Kontrollgruppe A im U-Test nach MANN und WHITNEY; Referenzbereich: 0,3 − 0,8 mV; LUMEIJ und STOKHOF, 1985.

Ergebnisse

104 5.2.1.4.6 Q-T Intervall

Der Tabelle 22 können die Gruppenmittelwerte (x) und die Standardabweichung (S) des Q-T-Intervalls aller Hauptversuchsgruppen im zeitlichen Verlauf des Versuches entnommen werden.

Es bestehen keine deutlichen Unterschiede zwischen der Gruppen A, B sowie den Tieren B4 und C8.

Zu den Zeitpunkten 12h, 24h und 48 h nach dem Anlegen der Ligaturen zeigten die Probanden der Gruppe C signifikant höhere Werte (p = 0,002, 24h; p = 0,024, 48h) als die der Kontrollgruppe A. Die Gruppenmittelwerte für 24h und 48h liegen zudem außerhalb des Referenzbereiches für Brieftauben von 0,06 − 0,075 s (LUMEIJ und STOKHOF, 1985).

Diesen Referenzbereich übersteigen auch Tiere der Gruppe A sowie Tiere der Gruppe B.

Tabelle 22: Veränderung des Q-T Intervalls (s) im zeitlichen Verlauf nach Anlegen von Subligaturen an herznahe Arterien (Nachlasterhöhung des linken Ventrikels; Mittelwert = x; Standardabweichung = S)

Zeit

Gr. A: Kontrolltiere; Gr. B: 50%ige Subligatur des Tr. brachio.; Gr. C: 80−90%ige Subligatur der Aorta und des Tr. brachio; a signifikante Unterschiede (p ≤ 0,05) zur Kontrollgruppe A im U-Test nach MANN und WHITNEY; Referenzbereich: 0,06 − 0,075 s; LUMEIJ und STOKHOF, 1985.

Ergebnisse

5.2.1.4.7 Herzachse

Die Tabelle 23 zeigt die Gruppenmittelwerte (x) und die Standardabweichung (S) der Herzachsen aller Hauptversuchsgruppen im zeitlichen Verlauf des Versuches. Es lassen sich keine auffälligen Unterschiede zwischen den Werten der Gruppen A, B sowie den Tieren der Gr. C darstellen.

Tabelle 23: Mittlere Messwerte der Herzachsen (-°) nach Anlegen von Subligaturen an herznahe Arterien (Nachlasterhöhung des linken Ventrikels; Mittelwert = x; Standardabweichung = S)

Zeit

Gr. A: Kontrolltiere; Gr. B: 50%ige Subligatur des Tr. brachio.; Gr. C: 80−90%ige Subligatur der Aorta und des Tr. brachio.

Ergebnisse

106

Abbildung 24: EKG (I, II, III: bipolare Standardableitungen nach Einthoven; aVR, aVL, aVF: unipolare Goldberger-Ableitungen) von Versuchstaube C2 vor Anlegen der Gefäßligaturen (Zeitpunkt 0 h) mit AV-Block 2. Grades (↓).

Ergebnisse

Abbildung 25: EKG (I, II, III: bipolare Standardableitungen nach Einthoven; aVR, aVL, aVF: unipolare Goldberger-Ableitungen) von Versuchstaube C2 24h nach Anlegen der Ligaturen mit gesteigerter Herzfrequenz und Amplitudenerhöhungen der S-Zacke (S) und T-Welle (T).

S T

Ergebnisse

108

Abbildung 26: EKG (I, II, III: bipolare Standardableitungen nach Einthoven; aVR, aVL, aVF: unipolare Goldberger-Ableitungen) von Versuchstaube C4 24h nach Anlegen 80-90%iger Subligaturen an die Aorta und den Tr. brachio mit erkennbaren Aufsplitterungen (↓) in der P- (P) und S-Zacke (S).

S P

Ergebnisse

5.2.1.5 Einfluss von Subligaturen an herznahen Arterien auf das Phonokardiogramm

Die phonokardiographische Untersuchung aller Versuchstiere der einzelnen Versuchsgruppen erbrachte für alle Tiere vor der Belastung deutlich voneinander abgesetzte Herztöne ohne auskultierbare Herzgeräusche. Der 1. Herzton befand sich erwartungsgemäß zeitlich am aufsteigenden Schenkel der S-Zacke und der 2. Herzton folgte am Ende der T-Welle.

Alle Tiere der Versuchs-Gr. B ließen nach dem Anlegen der Subligaturen ein holosystolisches Herzgeräusch erkennen, welches nur auf der rechten Körperseite auskultierbar war. Die Lage der Herztöne im Verhältnis zum EKG änderte sich nicht. Nur bei dem Versuchstier B4 konnte kein Herzgeräusch auskultiert werden.

Die Probanden der Gruppe CI zeigten unterschiedliche Befunde. Hier konnte nur bei drei Tieren ein holosystolisches Herzgeräusch festgestellt werden. Bei diesen Vögeln waren die Geräusche ebenfalls nur auf der rechten Körperseite auskultierbar. Das Herzgeräusch von Versuchstaube C8 konnte 24h nach Anlegen der Subligaturen nicht mehr diagnostiziert werden (siehe auch Abbildung 27 und Abbildung 28).

Ergebnisse

110

Abbildung 27: Unverändertes PKG von Taube B1 vor dem Anlegen der Gefäßligatur.

Abbildung 28: PKG mit holosystolischem Herzgeräusch (↑; Taube B1, Zeitpunkt 48h).

1. 2. Herzton

1. 2. Herzton

Ergebnisse

5.2.1.6 Einfluss definierter Nachlasterhöhungen des Herzens auf die morphologisch ermittelte Verkürzungsfraktion (FS) des linken Ventrikels

Die Tabelle 24 zeigt die Gruppenmittelwerte (x) und die Standardabweichung (S) der Verkürzungsfraktion des linken Ventrikels der Versuchstauben der Gr. CII (C9−C16) im zeitlichen Verlauf des Versuches. 12h nach dem Anlegen der Ligatur konnten massive echokardiographische Veränderungen der Tiere der Gr. CII festgestellt werden, so dass alle Versuchstiere dieser Gruppe bereits zu diesem Zeitpunkt euthanasiert wurden.

Weiterhin kann der Tabelle 24 der Gruppenmittelwert und die Standardabweichung der Gruppe B drei Monate nach Anlegen der 50%igen Subligatur des rechten Tr. brachio entnommen werden. Die Probanden der Gruppe CII zeigen im zeitlichen Verlauf des Versuches einen signifikanten Abfall der FS des linken Ventrikels auf teilweise unter 10%.

Dieser Abfall wird in Abbildung 29 verdeutlicht.

Neben dem Verlust der FS konnte eine Dilatation des linken Ventrikels festgestellt werden, der sich in einer Erhöhung der LVDd sowie LVDs ausdrückte (siehe auch Anhang). Die Erweiterung des Ventrikels verdeutlichen die Abbildung 31 und Abbildung 32.

Alle Tauben der Gruppe CII entwickelten im Verlauf des Versuches eine systolische Insuffizienz (Abbildung 30) der linken AV-Klappe mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit des Insuffizienz-Jets von 2,42 m/s. Dies entspricht einer mittleren Druckdifferenz von 23,71 mmHg zwischen linken Atrium und linken Ventrikel in der Systole.

Die Tiere der Gruppe B wiesen im Vergleich zu den Tauben der Gr. CII zum Zeitpunkt 0h (vor Setzen der Ligaturen) keine signifikanten Unterschiede auf (Tabelle 24).

Ergebnisse

112

Tabelle 24: Veränderung der Verkürzungsfraktion (FS; %) des linken Ventrikels in folge einer Nachlasterhöhung des Herzens durch Anlegen von Subligaturen an herznahe Arterien im zeitlichen Verlauf (Mittelwert = x;

Standardabweichung = S)

Zeit

0h 8h 12h 24h 48h 3 Monate

Probanden

x ± S x ± S x ± S x ± S x ± S x ± S Gr. B

(n = 4)

− − − − − 33,98 ±

3,61 Gr. CII (C9-C16)

(n = 7)

39,77 ± 7,05

25,99 ± 7,34

12,11 ± 8,26

Euthanasie

Gr. B: 50%ige Subligatur Tr. Brachio.; Gr. C: 80−90%ige Subligatur Aorta und Tr. brachio.

Ergebnisse

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45

0 8 12 3Monate

Zeit (h)

FS (%) Gr. B

Gr. CII (C9-C16)

Abbildung 29: Änderung der mittleren FS (%) des linken Ventrikels nach einer definierten Nachlasterhöhung des linken Herzens (Gr. B: 50%ige Subligatur Tr.

brachio.; Gr. C: 80−90%ige Subligatur Aorta und Tr. brachio.).

Ergebnisse

114

Abbildung 30: Insuffizienz der linken AV-Klappe mit Insuffizienz-Jet in der Systole.

Ergebnisse

Abbildung 31: Endsystolische Aufnahme des linken Ventrikels im B-Mode zum Zeitpunkt 0h der Versuchstaube C12.

Ergebnisse

116

Abbildung 32: Endsystolische Aufnahme des linken Ventrikels im B-Mode zum Zeitpunkt 12h nach Anlegen 80-90%iger Subligaturen an die Aorta und den Tr.

brachio. der Versuchstaube C12. (Messpunkte zur Ermittlung der FS eingezeichnet).

Ergebnisse

5.2.1.7 Röntgenologische Untersuchung

Die röntgenologische Untersuchung erbrachte für die Versuchstauben der Gr. CI sowie der Gr. B einen korrekten Sitz der Ligaturklemmen. Das Versuchstier C8 ließ bei der Röntgenaufnahme 24 h nach dem Anlegen der Subligaturen eine Dislokation der um die Aorta gelegten Ligaturklemme erkennen.

5.2.1.8 Pathomorphologische und pathohistologische Untersuchungen

Die pathologisch-anatomische Untersuchung erbrachte für die Tiere der Gr. C eine hochgradige Dilatation des linken Ventrikels im Vergleich mit den Tauben der Kontrollgruppe. Die Probanden der Gruppe B ließen makroskopisch keine Unterschiede im Vergleich zu denen der Kontrollgruppe erkennen. Verdeutlicht sind diese Unterschiede in der Abbildung 33.

Anhand der pathologisch-histologischen Untersuchung (durchgeführt mit Unterstützung des Instituts für Pathologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover) konnten für zwei Tiere der Gruppe A eine geringgradige, multifokale Infiltration des Myokards mit reifen Adipozyten (Lipomatosis cordis) nachgewiesen werden. Eine Brieftaube dieser Gruppe zeigte eine geringgradige, fokale, lympho-histozytäre Myokarditis unklarer Ursache.

In der Gruppe B wiesen zwei Tieren eine geringgradige, multifokale Infiltration des Myokards mit reifen Adipozyten (Lipomatosis cordis) auf. Das dritte Tier ließ keine Myokardveränderungen erkennen.

In der Gruppe C konnte ebenfalls bei zwei Tauben eine geringgradige Lipomatosis cordis festgestellt werden. Auch in dieser Gruppe zeigte eine Brieftaube eine geringgradige, fokale, lympho-histozytäre Myokarditis unklarer Ursache.

Ergebnisse

118

Abbildung 33: Situs des linken Ventrikels der Versuchstiere A4 (A), B2 (B) sowie C5 (C).

B

C A

Ergebnisse

5.2.2 Hauptversuch II: Einfluss von kardiologischen Erkrankungen auf die cGMP-Bluplasmakonzentration bei Kongo-Graupapageien Die Konzentrationen von cGMP im Blutplasma aller 10 Kongo-GP, die entweder eine röntgenologisch deutlich vergrößerte Herzsilhouette (n = 4) und/ oder röntgenologisch hochgradig arteriosklerotische Veränderungen (n = 6) aufwiesen, lagen alle im Bereich der ermittelten Konzentrationen klinisch unauffälligen Graupapageien. So betrugen die Plasmakonzentrationen der erkrankten Tiere (Xmin − Xmax) 83,65 − 112,91 pmol/ml gegenüber den eigenen orientierenden Werten klinisch unauffälliger Graupapageien: 60,82 − 128,44 pmol/ml)

Die Gimpeltaube, die eine insuffiziente rechte AV-Klappe infolge einer Ectopia cordis aufwies, besaß eine cGMP-Blutplasmakonzentration von 52,83 pmol/ml. Dieser Wert lag ebenfalls im Konzentrationsbereich von 20,81 − 72,83 pmol/ml gesunder Brieftauben.

Diskussion

120 6 Diskussion

Die Physiologie der kardialen natriuretischen Peptide und ihre Beteiligung an der Herz-Kreislaufregulation konnte für einige Vogelarten in Analogie zum Menschen in wenigen Studien bereits dargestellt werden (GRAY et al., 1991; SCHÜTZ et al., 1992; GRAY, 1993;

BRENNER und GERSTENBERGER, 1999; TRAJANOVSKA et al., 2007). Die NP und ihr second Messenger gelten in der Humanmedizin als geeignete Parameter zur Diagnostik von Herzinsuffizienzen (PUSCHENDORF und MAIR, 2005). Beim Vogel ist das Verhalten der NP und vor allem des second Messengers (cGMP) in pathologischen Herz-Kreislaufsituationen nicht bekannt.

In der vorliegenden Arbeit wurden deshalb in einem Vorversuch die Plasmakonzentrationen von cGMP im Blut für verschiedene Ziervogelarten bestimmt und der Einfluss einer intravenösen Bolusinjektion eines natriuretischen Peptides (chANP) auf diese Konzentration überprüft.

Im anschließenden Hauptversuch konnten die Bedeutung von Nachlasterhöhungen des Herzens durch das Anlegen von Subligaturen an den rechten Tr. brachiocephalicus sowie der Aorta für die Konzentration dieses second Messengers untersucht werden. Weiterhin wurden klinisch erkrankte Kongo-GP mit Herz- sowie Gefäßerkrankungen untersucht, um mögliche Einflüsse dieser Erkrankungen auf die cGMP-Konzentration im Blut zu gewinnen. Mit diesen Untersuchungen sollte die Frage geklärt werden, ob die cGMP-Blutplasmakonzentration einen geeigneten Parameter zur Diagnostik von Herzinsuffizienzen bei ausgewählten Ziervögeln darstellt.

6.1 Probanden

Die Gruppe der Brieftauben, die für die Versuche zur Verfügung standen, stammten alle aus einem Schlag von einem Züchter aus Thüringen, um auf eine weitestgehend homogene Versuchsgruppe zurückgreifen zu können. Bei diesen Tauben waren, wie zu erwarten, geringgradige Gewichtsunterschiede sowie physiologische Größenunterschiede feststellbar.

Zudem wurden adulte männliche und weibliche Tiere in den Untersuchungen verwendet, die eine Altersschwankung von vier bis sieben Jahren aufwiesen. Aus diesen Gegebenheiten

Diskussion

waren geringgradige Schwankungen in einzelnen Befunden zu erwarten und erklärbar (FUDGE, 2000).

Die für die Untersuchungen verwendeten Hühner und Puten stammten aus einer kommerziellen Brüterei. Sie stellten damit eine homogene Versuchsgruppe dar, die in Genetik, Alter und Geschlecht einheitlich waren. Dagegen gelten Großpapageien als teure und sehr anspruchsvolle Tiere. Eine homogene Stichprobengruppe zu bilden, die den hohen Ansprüchen an Patientenkollektive zur Erstellung von Referenzwerten entspricht (KRAFT et al., 1995), ist bei dieser Vogelgruppe nicht zu realisieren. Die meisten in der Papageienmedizin publizierten Vergleichswerte beruhen deshalb auf Untersuchungen, die an heterogenen Patientenkollektiven (HOCHLEITHNER et al., 1997) oder sogar an nicht weiter definierten Probandengruppen erfolgten (FUDGE, 2000). Bei der Anwendung der in der vorliegenden Arbeit erstellten orientierenden Vergleichswerte müssen diese Einflüsse berücksichtigt werden. Die Individuen der heterogenen Gruppe der untersuchten Papageien wiesen jedoch ein ungestörtes Allgemeinbefinden, eine vollständige Flugfähigkeit und eine völlige Unauffälligkeit im Gruppenverband auf und wurden auf Grund dieser Kriterien für die Studie ausgewählt. Nur bei den Tieren des zweiten Hauptversuches handelte es sich um Probanden, die auf Grund ihrer klinischen Symptome und speziell der Beteiligung des Herzens am Krankheitsgeschehen ausgesucht wurden. Die Gruppe der Mäusebussarde stellten in Analogie zu den Papageien ebenfalls eine heterogene Versuchsgruppe dar. Bewusst wurden jedoch Tiere untersucht, die neben einem Schädeltrauma keine weiteren Verletzungen aufwiesen und deren guter Ernährungszustand auf ein ungestörtes Allgemeinbefinden vor der Traumatisierung durch einen Unfall schließen ließ.

6.2 Auswirkungen der Subligaturen an herznahen Arterien auf die Klinik und die blutchemischen Parameter der Probanden

Das operative Vorgehen zum Subligieren der Aorta nach ROCKMAN et al. (1991) ist eine anerkannte Technik zur Erzeugung einer standardisierten Herzbelastung in der experimentellen Kardiologie (KISS et al., 1995; SIRI et al., 1991; MALHOTRA et al., 1992) und wurde deshalb für den eigenen Versuchsaufbau gewählt.

Diskussion

122

Das chirurgische Fenster, durch das der Zugang zu den großen Gefäßen des Herzens bei Brieftauben erfolgt, ist kranial der ersten Rippe auf Grunde der anatomischen Verhältnisse bei Vögeln sehr klein, zudem befinden sich die großen Gefäße tief im Körperinneren. Dieses gilt im besonderen Maße auch für die in den eigenen Untersuchungen verwendeten Tauben. Aus diesen besonderen anatomischen Verhältnissen resultiert ein erhöhtes Risiko für die Verletzung umliegender Gewebe und hier vor allem dünnwandiger Gefäße, wie beispielsweise der Vena cava cranialis. Dieses erhöhte Operationsrisiko führte dann auch zu den Verletzungen der herznahen Gefäße, die für den Tod der Versuchstiere B5, C7 und C13 ursächlich waren.

Auf die Manipulation und Traumatisierung des umliegenden Gewebes durch den chirurgischen Zugang sind auch die erhöhten AST-, LDH- und CK- Konzentrationen im Blutplasma der Probanden der Gr. B sowie der Gr. A zurückzuführen (FUDGE, 2000;

SCOPE, 2007). Alle drei Enzyme weisen eine hohe Aktivität vor allem in der quergestreiften Muskulatur auf. Die bei den eigenen Versuchstieren festgestellte schnelle Normalisierung der Konzentrationen im Blut nach bereits 48h deutet auf eine nur mäßige Traumatisierung während des operativen Eingriffes oder eine schnelle Heilung der verletzten Gewebe hin.

Die theoretisch zu erwartenden hämodynamischen Folgen der Operation beruhen auf einem durch die Subligaturen verminderten Blutfluss durch die ligierten Gefäße. Diese Einschränkung des Blutfußes führt zu einer Volumenverminderung im nachgeschalteten

Die theoretisch zu erwartenden hämodynamischen Folgen der Operation beruhen auf einem durch die Subligaturen verminderten Blutfluss durch die ligierten Gefäße. Diese Einschränkung des Blutfußes führt zu einer Volumenverminderung im nachgeschalteten