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7Analyse und Interpretationen

7 Analyse und Interpretationen

Teilnahme an formaler und/oder nicht formaler Aus- und Weiterbildung, nach Geschlecht, Altersgruppe und Bildungsstand

Im Durchschnitt der OECD-Länder, die sich an der Erhebung zur Erwachsenenbildung (AES) beteiligen, nahmen in den 12 Monaten vor der Erhebung 47 % der 25- bis 64-Jähri-gen an formaler und nicht formaler Aus- und Weiterbildung teil. In Griechenland und der Türkei waren es weniger als 25 % der Erwachsenen, während die Teilnahmequote in den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Schweden und der Schweiz bei mindestens 60 % lag (Tab. A7.1).

Abbildung A7.1 zeigt, dass Erwachsene mit einem höheren Bildungsabschluss eher an formaler und/oder nicht formaler Aus- und Weiterbildung teilnehmen. Im Durchschnitt der an der AES beteiligten OECD-Länder nahmen in den 12 Monaten vor der Erhebung 26 % der 25- bis 64-Jährigen mit einer Ausbildung unterhalb Sekundarbereich II an for-maler und nicht forfor-maler Aus- und Weiterbildung teil. Diese Teilnahmequote steigt auf 44 % für Absolventen des Sekundarbereichs II bzw. des postsekundaren, nicht tertiären Bereichs und erreicht bei Absolventen des Tertiärbereichs 66 %. Die Teilnahmequoten differieren selbst bei Absolventen des Tertiärbereichs sehr stark zwischen den einzelnen Ländern und reichen von 31 % in Griechenland bis zu 86 % in der Schweiz. In allen an der AES beteiligten OECD-Ländern beträgt der Unterschied zwischen den Teilnahmequoten derjenigen mit einem Abschluss im Tertiärbereich und derjenigen mit einer Ausbildung unterhalb Sekundarbereich II mehr als 25 Prozentpunkte, in Italien, der Schweiz, Slowe-nien und Tschechien sogar mindestens 50 Prozentpunkte (Abb. A7.1).

Ein Abschluss im Sekundarbereich II bzw. im postsekundaren, nicht tertiären Bereich geht ebenfalls mit großen Unterschieden bei den Teilnahmequoten einher: In Italien, den Niederlanden, Österreich, Portugal, der Schweiz, Slowenien und Tschechien liegen die Teilnahmequoten Erwachsener mit einem solchen Abschluss um mindestens 25 Pro-zentpunkte über denen von Erwachsenen ohne einen Abschluss im Sekundarbereich II.

In Dänemark, Estland, Finnland, Griechenland, Lettland, Norwegen, Polen, Schweden und Ungarn hingegen ist der Unterschied mit höchstens 15 Prozentpunkten am kleinsten (Abb. A7.1).

In den meisten Ländern unterscheiden sich die Teilnahmequoten von Männern und Frauen um weniger als 5 Prozentpunkte. Nur in Estland und Finnland beträgt der geschlechts-spezifische Unterschied mehr als 10 Prozentpunkte: In beiden Ländern nehmen mehr Frauen als Männer an diesen Angeboten teil. In der Türkei ist der geschlechtsspezifische Unterschied genau umgekehrt und vor allem im Hinblick auf die ohnehin geringe Betei-ligung an der Erwachsenenbildung besonders groß: 17 % der Frauen und 25 % der Män-ner hatten an formaler und/oder nicht formaler Aus- und Weiterbildung teilgenommen (Tab. A7.1).

In allen an AES beteiligten Ländern nehmen jüngere Erwachsene (25- bis 34-Jährige) eher an formaler und/oder nicht formaler Aus- und Weiterbildung teil als ältere Alters-gruppen (35- bis 44-Jährige, 45- bis 54-Jährige und 55- bis 64-Jährige). Im Durchschnitt der an der AES beteiligten OECD-Länder nahmen 57 % der 25- bis 34-Jährigen, 52 % der 35- bis 44-Jährigen, 46 % der 45- bis 54-Jährigen und 33 % der 55- bis 64-Jährigen an formaler und/oder nicht formaler Aus- und Weiterbildung teil. Die Differenz zwischen den Altersgruppen ist in Finnland am größten, hier liegen die Teilnahmequoten bei den

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25- bis 34-Jährigen bei 68 % gegenüber 34 % bei den 55- bis 64-Jährigen. In Deutschland ist die Differenz dagegen am kleinsten, hier nehmen 57 % der jüngeren Erwachsenen im Vergleich zu 44 % der älteren Erwachsenen an formaler und/oder nicht formaler Aus- und Weiterbildung teil (Tab. A7.1).

Vergleich der Teilnahme an formaler und nicht formaler Aus- und Weiterbildung In allen Altersgruppen übersteigt die Teilnahme an nicht formaler die Teilnahme an for-maler Aus- und Weiterbildung. Das gilt in allen Ländern selbst für die 25- bis 34-Jährigen, der Altersgruppe mit der höchsten Teilnahmequote an formaler Aus- und Weiterbildung.

Im Durchschnitt der an der AES beteiligten OECD-Länder nahmen 16 % der 25- bis 34-Jäh-rigen an formaler und 50 % an nicht formaler Aus- und Weiterbildung teil. In Griechen-land, Polen und der Türkei liegen die Teilnahmequoten bei beiden Formen der Aus- und Weiterbildung bei unter 30 %. In Dänemark und Finnland dagegen liegen diese Quoten für beide Formen der Erwachsenenbildung bei über 30 %. In Dänemark legen die Daten die Vermutung nahe, dass ein signifikanter Teil der jungen Erwachsenen, die an nicht formaler Aus- und Weiterbildung teilnehmen, auch formale Bildungsangebote wahr-nimmt (Abb. A7.2).

Teilnahme an nicht formaler Aus- und Weiterbildung (berufsbezogen und nicht berufsbezogen)

Abbildung A7.3 zeigt, dass der größte Teil der nicht formalen Aus- und Weiterbildung, an der Erwachsene mit einem Abschluss im Tertiärbereich teilnehmen, arbeitgeberfinan-ziert ist. Dies trifft auf alle Länder mit Ausnahme Griechenlands zu, wo die

berufsbezo-1. Einige Kategorien sind vielleicht mit Vorsicht zu interpretieren. Einzelheiten s. zugrunde liegende Tabelle. 2. Referenzjahr nicht 2016. Einzelheiten s. zugrunde liegende Tabelle.

* Anmerkung zu den Daten für die Russische Föderation s. Abschnitt Quellen.

Anordnung der Länder in absteigender Reihenfolge des Anteils 25- bis 34-Jähriger (in %), die an formalen und/oder nicht formalen Bildungsmaßnahmen teilnehmen.

Quelle: OECD (2019), Tabelle A7.1. Weiterführende Informationen s. Abschnitt Quellen sowie für Hinweise Anhang 3 (https://doi.org/10.1787/f8d7880d-en).

StatLink: https://doi.org/10.1787/888933977562 Abbildung A7.2

Teilnahme 25- bis 34-Jähriger an Aus- und Weiterbildung, nach Status formal/nicht formal (2016)

Erhebung zur Erwachsenenbildung (AES), Erhebung zu den grundlegenden Kompetenzen Erwachsener (PIAAC) bzw. nationale Erhebungen

Erhebung zur Erwachsenenbildung (AES)

Erhebung zu den grundlegenden Kompetenzen Erwachsener (PIAAC)

bzw. nationale Erhebungen 100

90 80 70 60 50 40 30 20 10 0

%

Teilnahme an formaler und/oder nicht formaler Aus- und Weiterbildung Teilnahme an nicht formaler Aus- und Weiterbildung

Teilnahme an formaler Aus- und Weiterbildung

Schweiz Niederlande Schweden Österreich Norwegen Finnland Irland Ungarn Frankreich Dänemark Portugal Ver. Königreich Belgien Luxemburg Deutschland Durchschnitt Lettland Slowenien Spanien Slowakei1 Estland Tschechien Italien Litauen Polen Türkei Griechenland Neuseeland2 Kanada2 Vereinigte Staaten2 Israel2 Chile2 Republik Korea2 Japan2 Costa Rica Australien Russische Föd.*2

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gene, nicht arbeitgeberfinanzierte Ausbildung die häufigste Form der nicht formalen Aus- und Weiterbildung ist.

Zwar ist in allen Ländern die nicht berufsbezogene Weiterbildung weniger üblich als die berufsbezogene, aber in Frankreich, Italien, Luxemburg, Österreich, der Schweiz und Slowenien macht sie mindestens 20 % der von Erwachsenen gewählten Bildungsangebo-te aus. Dies zeigt, dass die Teilnahme an nicht formaler Erwachsenenbildung am häufigs-ten mit dem aktuellen Arbeitsplatz zusammenhängt bzw. darauf abzielt, weitere Kompe-tenzen für eine zukünftige Beschäftigung zu erwerben, und selten ein reines Freizeitvergnügen darstellt (Tab. A7.2a).

Der Anteil der nicht berufsbezogenen, nicht formalen Aus- und Weiterbildungsmaß-nahmen steigt für Teilnehmer mit einer Ausbildung unterhalb Sekundarbereich II. Dies erklärt sich zum Teil durch die niedrigeren Beschäftigungsquoten Erwachsener mit einem niedrigeren Bildungsstand (s. Indikator A3), wodurch sich weniger Gelegenheiten für berufsbezogene Bildungsangebote ergeben. Das ist ein wichtiger Aspekt, da die Teilnah-me an ErwachsenenbildungsmaßnahTeilnah-men gerade bei Erwerbslosen entscheidend dazu beiträgt, ihre Kompetenzen auszubauen und sie wieder in den Arbeitsmarkt einzugliedern (Tab. A7.2a).

Fernkurse und nicht formale Aus- und Weiterbildung

Nicht formale Bildungsmaßnahmen können in unterschiedlichen Formen angeboten werden: als Seminar, Privatunterricht, Ausbildung am Arbeitsplatz oder Fernkurs (OECD,

1. Einige Kategorien sind vielleicht mit Vorsicht zu interpretieren. Einzelheiten s. zugrunde liegende Tabelle. 2. Referenzjahr nicht 2016. Einzelheiten s. zugrunde liegende Tabelle.

* Anmerkung zu den Daten für die Russische Föderation s. Abschnitt Quellen.

Anordnung der Länder in absteigender Reihenfolge des Anteils 25- bis 64-Jähriger (in %) mit einem Abschluss im Tertiärbereich, die an nicht formalen berufsbezogenen Bildungsmaßnahmen teilnehmen, die vom Arbeitgeber finanziert werden.

Quelle: OECD (2019), Tabelle A7.2a. Weiterführende Informationen s. Abschnitt Quellen sowie für Hinweise Anhang 3 (https://doi.org/10.1787/f8d7880d-en).

StatLink: https://doi.org/10.1787/888933977581 Abbildung A7.3

Aufgliederung berufsbezogener und vom Arbeitgeber finanzierter Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen Erwachsener mit einem Abschluss im Tertiärbereich, die an nicht formalen Bildungsmaßnahmen teilnehmen (2016)

Erhebung zur Erwachsenenbildung (AES), Erhebung zu den grundlegenden Kompetenzen Erwachsener (PIAAC), 25- bis 64-Jährige

Erhebung zur Erwachsenenbildung (AES) Erhebung zu den grundlegenden Kompetenzen Erwachsener (PIAAC) 100

90 80 70 60 50 40 30 20 10 0

%

Keine Angabe Nicht berufsbezogen

Berufsbezogen und nicht vom Arbeitgeber finanziert Berufsbezogen und vom Arbeitgeber finanziert

Norwegen Estland Schweden1 Slowakei1 Irland Dänemark Ver. Königreich Tschechien Türkei Polen Portugal Belgien Deutschland Niederlande Durchschnitt Finnland Slowenien Schweiz Österreich Luxemburg Spanien Frankreich Lettland Litauen Italien Ungarn Griechenland Neuseeland2 Vereinigte Staaten2 Kanada2 Russische Föd.*2 Japan2 Israel2 Chile2 Republik Korea2

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2014[3]). Die wachsende Bildungsbeteiligung hat zu einer verstärkten Nachfrage nach flexi-bleren Lernangeboten geführt, weshalb Fernkurse (insbesondere Onlinekurse) sich durch-gesetzt haben (Kentnor, 2015[4]). Fernkurse sind auch Bestandteil der nicht formalen Aus- und Weiterbildung: Im Durchschnitt der OECD-Länder belegten 20 % der Erwachsenen, die bei der Erhebung zu den grundlegenden Kompetenzen Erwachsener (PIAAC) angaben, an nicht formalen Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen teilzunehmen, Fernkurse. Den größten Anteil weisen hierbei mit mehr als 45 % der Erwachsenen, die an nicht formalen Bildungsmaßnahmen teilnehmen, Litauen und Polen auf, dagegen belegten in Norwegen und Slowenien nur 9 % der Erwachsenen, die an nicht formalen Weiterbildungsmaßnah-men teilnahWeiterbildungsmaßnah-men, Fernkurse (Abb. A7.4 sowie Tab. A7.2c im Internet).

In den OECD-Ländern variiert die Belegung von Fernkursen auch nach Bildungsstand.

In der Mehrzahl der Länder belegen Erwachsene mit einem Abschluss im Tertiärbereich, die an nicht formalen Bildungsmaßnahmen teilnehmen, mit größerer Wahrscheinlich-keit Fernkurse als Erwachsene mit einer Ausbildung unterhalb Sekundarbereich II. Das spiegelt die Tatsache wider, dass Erwachsene mit einem Abschluss im Tertiärbereich mit größerer Wahrscheinlichkeit an nicht formaler Bildung teilnehmen (Abb. A7.1). Die Dif-ferenz ist in der Republik Korea besonders groß, hier liegt der Anteil der Erwachsenen mit einem Abschluss im Tertiärbereich, die an nicht formalen Fernkursen teilnehmen, um 40 Prozentpunkte über dem Anteil der Erwachsenen mit einer Ausbildung unterhalb Sekundarbereich II. Dagegen beträgt diese Differenz in Deutschland, Japan, Neuseeland, den Niederlanden, Norwegen, Österreich und der Türkei weniger als 5 Prozentpunkte (Abb. A7.4 sowie Tab. A7.2c im Internet).

Im Durchschnitt der OECD-Länder unterscheiden sich die Teilnahmequoten von Männern und Frauen bei nicht formalen Fernkursen nur geringfügig (Männer 19 % und Frauen

Anmerkung: Blau unterlegte Bereiche bezeichnen statistisch signifikante Unterschiede zwischen Teilnehmern mit einer Ausbildung unterhalb Sekundarbereich II und Teilnehmern mit einem Abschluss im Tertiärbereich.

1. Referenzjahr 2015; alle anderen Länder und subnationalen Einheiten: Referenzjahr 2012.

Anordnung der Länder und subnationalen Einheiten in absteigender Reihenfolge der Bildungsbeteiligung an Fernkursen von Erwachsenen mit einem Abschluss im Tertiärbereich, die an nicht formalen Bildungsmaßnahmen teilnehmen.

Quelle: OECD (2019), Tabelle A7.2c im Internet. Weiterführende Informationen s. Abschnitt Quellen sowie für Hinweise Anhang 3 (https://doi.org/10.1787/f8d7880d-en).

StatLink: https://doi.org/10.1787/888933977600 Abbildung A7.4

Teilnahme an Fernkursen von Erwachsenen, die an nicht formalen Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen (2012 bzw. 2015)

Erhebung zu den grundlegenden Kompetenzen Erwachsener (PIAAC), 25- bis 64-Jährige

Tertiärbereich Sekundarbereich II bzw. postsekundarer, nicht tertiärer Bereich Unterhalb Sekundarbereich II 60

50 40 30 20 10 0

%

Litauen1 Polen Republik Korea Spanien Chile1 Italien Vereinigte Staaten Schweden Finnland OECD-Durchschnitt Dänemark Niederlande Türkei1 Griechenland1 Kanada Israel1 Estland Neuseeland1 Tschechien Slowakei Nordirland (UK) England (UK) Japan Irland Australien Slowenien1 Österreich Deutschland Belgien (fläm.) Norwegen

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21 %). In einigen wenigen Ländern sind die geschlechtsspezifischen Unterschiede jedoch wesentlich größer: In Polen lag der Anteil der Männer, die an nicht formalen Fernkursen teilnahmen, bei 57 % und damit 21 Prozentpunkte über dem der Frauen. In Litauen und der Türkei lag der Anteil der an nicht formalen Fernkursen teilnehmenden Männer um 10 Prozentpunkte über dem der Frauen (Tab. A7.2c im Internet).

Bildungsbeteiligung an formaler Bildung in verschiedenen Bildungs-bereichen nach Altersgruppe

Der Anteil der Erwachsenen, die sich an formaler Bildung beteiligen, sinkt mit dem Alter, aber die prozentuale Teilnahme an den verschiedenen Bildungsbereichen bleibt über die verschiedenen Altersgruppen hinweg relativ ähnlich. Im Durchschnitt der OECD-Länder nehmen 16 % der 25- bis 29-Jährigen an formaler Bildung teil, 7 % der 30- bis 39-Jährigen und nur 2 % der 40- bis 64-Jährigen. Alle drei Altersgruppen besuchen am häufigsten den Tertiärbereich, aber dessen Anteil sinkt leicht mit dem Alter: von 79 % bei den 25- bis 29-Jährigen über 72 % bei den 30- bis 39-Jährigen auf 65 % bei den 40- bis 64-Jährigen (Tab. A7.3).

Im Durchschnitt der OECD-Länder reicht die Teilnahme an formalen Bildungsmaßnah-men der 30- bis 39-Jährigen von 2 % in Frankreich, der Republik Korea, Luxemburg und der Slowakei bis zu mehr als 15 % in Australien, Finnland und Schweden. Auch beim ge-wählten Bildungsbereich gibt es innerhalb dieser Altersgruppe beachtliche Unterschiede zwischen den Ländern. In den meisten Ländern ist der Tertiärbereich weiterhin der wich-tigste Bildungsbereich, was auf eine große Nachfrage nach tertiärer Bildung im Arbeits-markt hinweist. In Australien, Belgien, Mexiko und Schweden sind jedoch weniger als die Hälfte der 30- bis 39-Jährigen, die an formaler Bildung teilnehmen, im Tertiärbereich eingeschrieben. In Australien, Belgien und Finnland sind mindestens 40 % dieser

Alters-Anmerkung: Bildungsbeteiligung für die einzelnen Bildungsbereiche berechnet basierend auf der Aufgliederung in Tabelle A7.3.

1. Daten zu der Bildungsbeteiligung im Sekundarbereich II und postsekundaren, nicht tertiären Bereich enthalten keine Daten zur Bildungsbeteiligung im Sekundarbereich II.

Anordnung der Länder in absteigender Reihenfolge des Anteils 30- bis 39-Jähriger, die an formaler Bildung im Tertiärbereich teilnehmen.

Quelle: OECD/UIS/Eurostat (2019), Tabelle A7.3. Weiterführende Informationen s. Abschnitt Quellen sowie für Hinweise Anhang 3 (https://doi.org/10.1787/f8d7880d-en).

StatLink: https://doi.org/10.1787/888933977619 Abbildung A7.5

Bildungsbeteiligung an formaler Bildung in verschiedenen Bildungsbereichen (2017) OECD/UIS/Eurostat, 30- bis 39-Jährige

18 16 14 12 10 8 6 4 2 0

% Unterhalb Sekundarbereich II Sekundarbereich II bzw. postsekundarer, nicht tertiärer Bereich Tertiärbereich

Türkei Finnland Australien Island Griechenland Norwegen Neuseeland Dänemark Schweden Vereinigte Staaten¹ Israel Österreich Chile Kolumbien Brasilien Lettland Estland OECD-Durchschnitt EU23-Durchschnitt Deutschland Niederlande Schweiz Irland Spanien Litauen Kanada Ver. Königreich Portugal Polen Russische Föd. Belgien Ungarn Italien Slowenien Mexiko Slowakei Frankreich Luxemburg

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gruppe, die an formaler Bildung teilnehmen, im Sekundarbereich II bzw. postsekundaren, nicht tertiären Bereich, während in Mexiko rund die Hälfte der Bildungsteilnehmer Ange-bote unterhalb Sekundarbereich II wahrnimmt (Abb. A7.5 und Tab. A7.3).

Die hohe Bildungsbeteiligung 30- bis 39-Jähriger an formaler Bildung in Schweden ent-spricht den nationalen Bestrebungen zur Verbesserung des Zugangs zu Erwachsenenbil-dung. Auf kommunaler Ebene organisierte formale Erwachsenenbildung ist in Schweden tief verwurzelt. Sie zielt darauf ab, allen Einwohnern Schwedens ab 20 Jahren ohne einen Abschluss im Sekundarbereich I eine grundlegende Erwachsenenbildung bereitzustellen (Eurydice, 2018[5]). Im öffentlichen Bildungssystem sind Angebote zur Aus- und Weiterbil-dung für schwedische Staatsbürger kostenlos (OECD, 2015[6]). In Finnland haben Erwach-sene gleichermaßen das Recht, dieselben (Aus-)Bildungsabschlüsse wie junge Menschen zu erwerben, und in manchen Fällen lernen junge und ältere Bildungsteilnehmer gemein-sam. Dies kann die überdurchschnittlich hohe Bildungsbeteiligung 30- bis 39-Jähriger an formalen Bildungsgängen im Sekundarbereich II oder postsekundaren, nicht tertiären Bereich in Finnland teilweise erklären. Informations- und Beratungsangebote schließlich sind der Schlüssel zur Steigerung von Bildungsteilnahme und Integration. So könnte z. B.

die relativ hohe Bildungsbeteiligung in Dänemark damit zusammenhängen, dass auf der Webseite UddannelsesGuiden aktiv Informationen zu allgemeinbildenden Bildungsangebo-ten, Hochschulbildung und Erwachsenenbildung/Fort- und Weiterbildung zur Verfügung gestellt werden (OECD, 2019[7]).

Definitionen

Erwachsene bezieht sich auf 25- bis 64-Jährige.

Aus- und Weiterbildung Erwachsener: Formale Bildung ist als geplante Bildung definiert, die durch das System der Schulen, Colleges, Hochschulen und anderen formalen Bildungs-einrichtungen vermittelt wird, das normalerweise eine aufeinander aufbauende Abfolge von Vollzeitunterricht für Kinder bzw. junge Menschen darstellt. Bei den Anbietern kann es sich um öffentliche oder private Einrichtungen handeln. Nicht formale Bildung ist definiert als fortgesetzte Bildungsmaßnahme, die nicht genau der vorstehenden Definition der formalen Bildung entspricht. Sie kann sowohl innerhalb als auch außerhalb von Bildungs-einrichtungen stattfinden und sich an alle Altersgruppen wenden. Je nach den landesspe-zifischen Gegebenheiten können hierzu Bildungsmaßnahmen gehören, die die Lesekom-petenz Erwachsener fördern, Grundbildungsmaßnahmen für nicht zur Schule gehende Kinder sowie Maßnahmen, die berufliche Kompetenzen, Kompetenzen zur Lebensbewäl-tigung oder Allgemeinbildung vermitteln.

Bildungsbereiche: Erläuterungen zu den einzelnen ISCED-2011-Bildungsbereichen s. Hin-weise für den Leser.

Die frühere Klassifikation ISCED-97 wird für die Analyse auf Grundlage der Erhebung zu den grundlegenden Kompetenzen Erwachsener (PIACC) verwendet. Unterhalb Sekundarbe-reich II umfasst dabei die ISCED-97-Stufen 0, 1, 2 und 3C (kurz), Sekundarbereich II bzw.

postsekundarer, nicht tertiärer Bereich die ISCED-97-Stufen 3A, 3B, 3C (lang) und 4 und Ter tiär-bereich die ISCED-97-Stufen 5A, 5B und 6.