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1Analyse und Interpretationen

1 Analyse und Interpretationen

Bildungsstand unterhalb Sekundarbereich II

Ein Abschluss im Sekundarbereich II ist zur Mindestanforderung geworden, um heute in Wirtschaft und Gesellschaft zurechtzukommen. Daher haben junge Menschen, die die Schule vor einem Abschluss im Sekundarbereich II verlassen, nicht nur Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt, sondern auch eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit wie Absol-venten des Sekundarbereichs II, eine niedrige alltagsmathematische Kompetenz zu haben (OECD, 2015[2]). In den meisten OECD-Ländern verfügte im Jahr 2018 eine deutliche Mehr-heit der jüngeren Erwachsenen (25 bis 34 Jahre) mindestens über einen Abschluss im Sekundarbereich II, während der durchschnittliche Anteil junger Erwachsener ohne einen Abschluss im Sekundarbereich II 15 % betrug (Abb. A1.2).

Der Anteil junger Erwachsener ohne einen Abschluss im Sekundarbereich II unterscheidet sich weiterhin deutlich in den OECD- und Partnerländern. Der Anteil 25- bis 34-Jähriger ohne einen solchen Abschluss beträgt zwar in 13 Ländern weniger als 10 % (Finnland, Irland, Israel, Kanada, der Republik Korea, Litauen, Polen, der Russischen Födera tion, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Tschechien und den Vereinigten Staaten), in China, Costa Rica, Indien und Indonesien beträgt er jedoch mindestens 50 %. In der Republik Korea liegt der Anteil 25- bis 34-jähriger Männer und Frauen ohne einen Abschluss im Sekundar-bereich II bei nur 2 % (für beide Geschlechter der niedrigste Anteil innerhalb der OECD- und Partnerländer), während in China und Indien der Anteil junger Erwachsener mit einem Abschluss im Sekundarbereich I als höchstem Bildungsstand 64 % beträgt (Abb. A1.2 und Tab. A1.2).

OECD-weit fiel der Anteil junger Erwachsener ohne einen Abschluss im Sekundarbe-reich II durchschnittlich von 19 % im Jahr 2008 auf 15 % im Jahr 2018, was auf allgemeine

Ausbildung unterhalb Sekundarbereich II 100

90 80 70 60 50 40 30 20 10 0

% Sekundarbereich II bzw. postsekundarer, nicht tertiärer Bereich Tertiärbereich

Republik Korea Russische Föd.1 Kanada Irland Litauen Luxemburg Australien Schweiz Ver. Königreich2 Vereinigte Staaten Norwegen Israel Niederlande Schweden Belgien Island Frankreich Neuseeland Dänemark OECD-Durchschnitt Spanien Estland Polen EU23-Durchschnitt Griechenland Lettland Finnland Slowenien Österreich Argentinien Slowakei Portugal Chile1 Tschechien Türkei Deutschland Ungarn Kolumbien Costa Rica Italien Mexiko Brasilien China1 Indonesien1 Indien1 Südafrika

1. Referenzjahr nicht 2018. Einzelheiten s. Tabelle A1.1. 2. Die Daten für den Bildungsstand „Sekundarbereich II“ enthalten Personen, die ausreichend viele Standardbildungs-gänge abgeschlossen haben, die jeweils einzeln als Teilabschluss des Sekundarbereichs II gelten (13 % der 25- bis 64-jährigen Erwachsenen gehören zu dieser Gruppe).

Anordnung der Länder in absteigender Reihenfolge des Anteils 25- bis 34-Jähriger mit einem Abschluss im Tertiärbereich.

Quelle: OECD (2019), OECD-Bildungsdatenbank, http://stats.oecd.org. Weiterführende Informationen s. Abschnitt Quellen sowie für Hinweise Anhang 3 (https://doi.org/

10.1787/f8d7880d-en). StatLink: https://doi.org/10.1787/888933976422 Abbildung A1.2

Bildungsstand 25- bis 34-Jähriger (2018)

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Fortschritte im Bemühen um einen höheren Bildungsstand in den OECD-Ländern hin-deutet. In einigen Ländern sank der Anteil junger Erwachsener ohne einen Abschluss im Sekundarbereich II noch viel deutlicher. Von den OECD-Ländern mit vergleichbaren Daten zwischen 2008 und 2018 war Portugal das Land, in dem der Anteil junger Erwachsener ohne einen Abschluss im Sekundarbereich II bzw. postsekundaren, nicht tertiären Bereich mit 25 Prozentpunkten in diesem Zeitraum am stärksten sank. Auch Mexiko senkte den Anteil junger Erwachsener ohne einen Abschluss im Sekundarbereich II zwischen 2010 und 2018 um mindestens 15 Prozentpunkte. In beiden Ländern wurde der Rückgang des Anteils junger Erwachsener ohne einen Abschluss im Sekundarbereich II begleitet von einem Anstieg der Absolventen sowohl des Sekundarbereichs II bzw. des postsekundaren, nicht tertiären Bereichs als auch des Tertiärbereichs (Tab. A1.2).

In Finnland, Österreich und Ungarn dagegen veränderte sich der Anteil Erwachsener mit einer Ausbildung unterhalb Sekundarbereich II von 2008 bis 2018 um höchstens 1 Pro-zentpunkt. Norwegen ist das einzige Land mit vergleichbaren Daten für 2008 und 2018, in dem der Anteil junger Erwachsener mit einer Ausbildung unterhalb Sekundarbereich II stieg (Tab. A1.2).

In den meisten Ländern haben junge Männer mit höherer Wahrscheinlichkeit keinen Ab-schluss im Sekundarbereich II als Frauen (17 % im OECD-Durchschnitt gegenüber 14 %).

In rund einem Viertel der OECD- und Partnerländer beträgt der Unterschied zwischen Männern und Frauen mindestens 5 Prozentpunkte: Argentinien, Brasilien, Costa Rica, Dänemark, Estland, Indien, Island, Italien, Kolumbien, Lettland, Norwegen, Portugal, Spanien, Südafrika und die Türkei. In Indien, Island, Portugal und Spanien beträgt der Unterschied mindestens 10 Prozentpunkte. In Indien und der Türkei ist der geschlechts-spezifische Unterschied zugunsten junger Männer, in allen anderen Ländern zugunsten junger Frauen. Länder, in denen der Bevölkerungsanteil ohne Abschluss im Sekundarbe-reich II bei Männern und Frauen ähnlich hoch ist, sind die Republik Korea, Luxemburg, Österreich, die Slowakei, Tschechien und Ungarn (Tab. A1.2).

Bildungsstand Sekundarbereich II bzw. postsekundarer, nicht tertiärer Bereich

Im Durchschnitt der OECD-Länder verfügen 42 % der 25- bis 64-Jährigen über einen Ab-schluss im Sekundarbereich II bzw. postsekundaren, nicht tertiären Bereich als höchstem Bildungsabschluss, davon 37 % nur über einen Abschluss im Sekundarbereich II und 6 % im postsekundaren, nicht tertiären Bereich. Der Anteil der Erwachsenen mit einem Abschluss im postsekundaren, nicht tertiären Bereich ist in Deutschland, Griechenland, Irland, Kanada, Lettland, Litauen, Neuseeland und der Russischen Föderation besonders hoch. Dort verfügen mindestens 10 % der Erwachsenenbevölkerung über einen solchen Abschluss (Tab. A1.1).

Unter den OECD- und Partnerländern reicht der Anteil der jungen Erwachsenen (25 bis 34 Jahre) mit einem Abschluss im Sekundarbereich II bzw. postsekundaren, nicht tertiären Bereich als höchstem Bildungsabschluss von nur 18 % in China bis zu 77 % in Südafrika (Abb. A1.3).

Der Prozentsatz junger Erwachsener mit einem Abschluss im Sekundarbereich II bzw.

postsekundaren, nicht tertiären Bereich als höchstem Bildungsabschluss sank im Durch-schnitt der OECD-Länder von 46 % im Jahr 2008 auf 41 % im Jahr 2018. Diese Verände-rung ging einher mit einem sinkenden Anteil junger Erwachsener mit einer Ausbildung

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unterhalb Sekundarbereich II (von 19 % im Jahr 2008 auf 15 % im Jahr 2018) und einem steigenden Anteil junger Erwachsener mit einem Abschluss im Tertiärbereich (von 35 auf 44 %) (Tab. A1.2).

Die Entwicklung verlief in den einzelnen Ländern unterschiedlich. Unter den OECD-Ländern stieg z. B. in Mexiko der Anteil junger Erwachsener mit einem Abschluss im Sekundarbereich II bzw. postsekundaren, nicht tertiären Bereich von 2008 bis 2018 um 8 Prozentpunkte, in Portugal um 13 Prozentpunkte. In den meisten anderen OECD-Ländern sank der Anteil junger Erwachsener mit einem Abschluss im Sekundarbereich II bzw.

postsekundaren, nicht tertiären Bereich als höchstem Bildungsabschluss, während der Anteil junger Erwachsener mit einem Abschluss im Tertiärbereich zunahm. In Österreich beispielsweise stieg der Anteil junger Erwachsener mit einem Abschluss im Tertiärbereich um 7 Prozentpunkte (von 33 auf 40 %), während der Anteil junger Erwachsener mit einem Abschluss im Sekundarbereich II bzw. postsekundaren, nicht tertiären Bereich im gleichen Ausmaß von 55 auf 48 % sank (Tab. A1.2).

Bildungsstand Tertiärbereich

2018 verfügten im Durchschnitt der OECD-Länder 39 % der 25- bis 64-Jährigen über einen Abschluss im Tertiärbereich. In den letzten Jahrzehnten erfolgte in den OECD-Ländern eine deutliche Ausweitung des Tertiärbereichs. Im Durchschnitt verfügt in der OECD 2018 ein größerer Anteil der 25- bis 34-Jährigen über einen Abschluss im Tertiärbereich als über einen Abschluss im Sekundarbereich II als höchstem Bildungsabschluss. Der Anteil junger Erwachsener mit einem Abschluss im Tertiärbereich beträgt im Durchschnitt der OECD-Länder 44 % und liegt damit deutlich über dem bei den 55- bis 64-Jährigen (27 %). Dies spiegelt den besseren Zugang zu tertiärer Bildung in der OECD in den letzten Jahrzehnten wider. Von 2008 bis 2018 stieg der Anteil jüngerer Erwachsener mit einem Abschluss im Tertiärbereich in allen OECD-Ländern (Tab. A1.2 und OECD, 2019[3]).

In Japan, Kanada, der Republik Korea und der Russischen Föderation liegt der Anteil 25- bis 34-Jähriger mit einem Abschluss im Tertiärbereich bei mindestens 60 %. In Kanada, der Republik Korea und der Russischen Föderation geht dieser hohe Anteil an Absolven-ten des Tertiärbereichs einher mit einem entsprechend niedrigeren Anteil Erwachsener ohne einen Abschluss im Sekundarbereich II (weniger als 7 %). Unter den OECD- und Partnerländern ist der Anteil junger Erwachsener mit einem Abschluss im Tertiärbereich in Indien, Indonesien und Südafrika am niedrigsten (höchstens 16 %). In Indien und In-donesien ist der häufigste Bildungsstand 25- bis 34-Jähriger eine Ausbildung unterhalb Sekundarbereich II, in Südafrika hingegen ein Abschluss im Sekundarbereich II bzw.

postsekundaren, nicht tertiären Bereich (Tab. A1.2).

In den meisten OECD- und Partnerländern hat der größte Teil der 25- bis 34-jährigen Absolventen des Tertiärbereichs einen Bachelor- oder gleichwertigen Abschluss erworben, obwohl in einigen Ländern auch viele Erwachsene über einen Abschluss in einem kurzen tertiären Bildungsgang verfügen. In Kanada, der Republik Korea und der Russischen Föderation beispielsweise hat mehr als ein Fünftel der jungen Erwachsenen einen Ab-schluss in einem kurzen tertiären Bildungsgang. In China und Österreich verfügt sogar die Mehrheit der 25- bis 34-jährigen Absolventen des Tertiärbereichs über einen solchen Abschluss. Dagegen gibt es in mehr als 15 Ländern praktisch keine jungen Erwachsenen mit einem Abschluss in einem kurzen tertiären Bildungsgang (Abb. A1.3).

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Der größte Teil der Absolventen des Tertiärbereichs in Frankreich, Italien, Luxemburg, Po-len, Portugal, der Russischen Föderation, der Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien und Ungarn verfügt über einen Master- oder gleichwertigen Abschluss. Dies könnte un-terschiedliche Organisationsstrukturen im Tertiärbereich in den einzelnen Ländern wi-derspiegeln, beispielsweise gibt es traditionell in einigen Ländern lange grundständige tertiäre Bildungsgänge, die direkt zu einem Masterabschluss führen. Im Durchschnitt der OECD-Länder verfügt rund 1 % der jüngeren Erwachsenen über eine Promotion oder einen gleichwertigen Abschluss. In Luxemburg, der Schweiz und den Vereinigten Staaten liegt dieser Anteil jedoch bei rund 2 %. Slowenien ist das Land mit dem höchsten Anteil promovierter Erwachsener, hier verfügen rund 5 % der jungen Erwachsenen über eine Promotion oder einen gleichwertigen Abschluss (Abb. A1.3).

Geschlechtsspezifische Unterschiede im Tertiärbereich

In den OECD-Ländern stieg der geschlechtsspezifische Unterschied beim Bildungsstand Abschluss im Tertiärbereich von 9 Prozentpunkten 2008 auf 12 Prozentpunkte 2018. In fast allen OECD-Ländern verfügen unter den 25- bis 64-Jährigen mehr Frauen über einen Abschluss im Tertiärbereich als Männer. In Estland, Island, Lettland und Portugal ist der Anteil der Frauen mit einem Abschluss im Tertiärbereich mindestens 50 % höher als der Anteil der Männer, und es gibt nur 9 Länder, in denen die Männer die Mehrzahl der solventen des Tertiärbereichs stellen. In Indien liegt der Anteil der Frauen mit einem Ab-schluss im Tertiärbereich bei weniger als 60 % des Anteils der Männer mit einem solchen Abschluss (Abb. A1.4 und Tab. A1.2).

Die geschlechtsspezifischen Unterschiede im Tertiärbereich sind unter den jüngeren Er-wachsenen im Allgemeinen größer als unter den älteren ErEr-wachsenen. Ausnahmen sind hier Estland, Island, Litauen, die Russische Föderation und Schweden. Einige Länder erlebten eine Umkehrung der Geschlechterverhältnisse zwischen den jüngeren und äl-teren Erwachsenen. In der Republik Korea beispielsweise beträgt der Anteil der Frauen

Anmerkung: Einige Kategorien können in anderen Kategorien enthalten sein. Einzelheiten s. OECD-Bildungsdatenbank unter http://stats.oecd.org.

1. Referenzjahr nicht 2018. Einzelheiten s. Tabelle A1.1.

Anordnung der Länder in absteigender Reihenfolge des Anteils aller 25- bis 34-Jährigen mit einem Abschluss im Tertiärbereich.

Quelle: OECD (2019), OECD-Bildungsdatenbank, http://stats.oecd.org. Weiterführende Informationen s. Abschnitt Quellen sowie für Hinweise Anhang 3 (https://doi.org/

10.1787/f8d7880d-en). StatLink: https://doi.org/10.1787/888933976441 Abbildung A1.3

25- bis 34-Jährige mit einem Abschluss im Tertiärbereich, nach ISCED-Stufe (2018)

80 70 60 50 40 30 20 10 0

% Master- oder gleichwertiger Abschluss

Promotion oder gleichwertiger Abschluss

Abschluss kurzer tertiärer Bildungsgang Bachelor- oder gleichwertiger Abschluss

Republik Korea Russische Föd.1 Kanada Irland Litauen Luxemburg Australien Schweiz Ver. Königreich Vereinigte Staaten Norwegen Israel Niederlande Schweden Belgien Island Frankreich OECD-Durchschnitt Neuseeland Dänemark Spanien Estland Polen EU23-Durchschnitt Griechenland Lettland Finnland Slowenien Österreich Argentinien Slowakei Portugal Chile1 Tschechien Türkei Deutschland Ungarn Kolumbien Costa Rica Italien Mexiko Brasilien China1 Indonesien1 Indien1 Südafrika

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mit einem Abschluss im Tertiärbereich unter den 55- bis 64-Jährigen 50 % des Anteils der Männer mit einem solchen Abschluss, bei den 25- bis 34-Jährigen jedoch liegt der Anteil der Frauen um 18 % über dem der Männer (Abb. A1.4).

Fächergruppen bei Erwachsenen mit einem Abschluss im Tertiärbereich Bei Erwachsenen mit einem Abschluss im Tertiärbereich sind bestimmte Fächergruppen besonders stark vertreten. Im Durchschnitt der OECD-Länder mit verfügbaren Daten ha-ben 24 % der 25- bis 64-jährigen Absolventen des Tertiärbereichs einen Abschluss in Wirt-schaft, Verwaltung und Recht, der am häufigsten gewählten Fächergruppe. Dieser Anteil reicht von 12 % in Tschechien bis zu mehr als 30% in Costa Rica, Frankreich, Luxemburg, Mexiko und der Türkei. In den meisten Ländern mit aufgeschlüsselten Daten für diese Fächergruppe hat ein höherer Anteil der Erwachsenen einen Abschluss in Wirtschaft und Verwaltung als in Recht erworben (Abb. A1.1 und Tab. A1.3).

In Belgien, Griechenland, Island, Italien, Polen, Tschechien, Ungarn und den Vereinigten Staaten gehören die Geisteswissenschaften und Künste sowie die Sozialwissenschaften, Journalismus und Informationswesen zu den beliebtesten Fächergruppen. In Deutschland, Österreich, der Russischen Föderation und der Slowakei verfügt der größte Anteil der Ab-solventen des Tertiärbereichs über einen Abschluss in der Fächergruppe Ingenieurwesen, verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe, in Dänemark, Norwegen und Schweden hinge-gen ist die am stärksten belegte Fächergruppe Gesundheit und Sozialwesen (Tab. A1.3).

Obwohl Absolventen von Bildungsgängen im Bereich Informatik und Kommunikations-technologie gute Erfolge auf dem Arbeitsmarkt verzeichnen (s. Indikatoren A3 und A4), ist der Anteil der Erwachsenen, die einen solchen Bildungsgang wählen, in den OECD-Ländern relativ niedrig. Im Durchschnitt verfügen nur 4 % der Absolventen des Ter-tiärbereichs über einen Abschluss in dieser Fächergruppe, und der Anteil schwankt von

1. Referenzjahr nicht 2018. Einzelheiten s. Tabelle A1.1.

Anordnung der Länder in absteigender Reihenfolge des Unterschieds (in Prozentpunkten) bei der Altersgruppe 25- bis 64-Jährige.

Quelle: OECD (2019), OECD-Bildungsdatenbank, http://stats.oecd.org. Weiterführende Informationen s. Abschnitt Quellen sowie für Hinweise Anhang 3 (https://doi.org/

10.1787/f8d7880d-en). StatLink: https://doi.org/10.1787/888933976460 Abbildung A1.4

Anteil Frauen mit einem Abschluss im Tertiärbereich als Prozentsatz des Anteils Männer mit einem Abschluss im Tertiärbereich, nach Altersgruppe (2018)

200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0

% 25- bis 64-Jährige 55- bis 64-Jährige 25- bis 34-Jährige

Lettland Estland Portugal Island Slowenien Polen Litauen Finnland Schweden Slowakei Brasilien Italien Dänemark Ungarn Russische Föd. Argentinien Australien Kanada EU23-Durchschnitt Norwegen Kolumbien Belgien Israel OECD-Durchschnitt Irland Tschechien Neuseeland Frankreich Spanien Vereinigte Staaten Costa Rica Ver. Königreich Griechenland Südafrika Chile1 Japan Luxemburg Niederlande Indonesien1 Saudi-Arabien Österreich Mexiko Türkei Republik Korea Deutschland Schweiz China1 Indien1

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Land zu Land deutlich weniger als in vielen anderen Fächergruppen. In den OECD- und Partnerländern erreicht dieser Anteil in Finnland, Mexiko, Spanien und Ungarn rund 6 %, wobei in Costa Rica und Luxemburg der Anteil der Erwachsenen insgesamt mit einem Abschluss im Bereich Informatik und Kommunikationstechnologie mit 7 % am höchsten liegt. In der Russischen Föderation und der Türkei dagegen belegte nur höchstens 1 % der Absolventen des Tertiärbereichs einen Bildungsgang in diesem Bereich (Tab. A1.3).

Der Anteil der Erwachsenen, die einen Bildungsgang im Bereich Soziales belegt haben (z. B. Pädagogik, Gesundheit und Sozialwesen), kann darauf hinweisen, wie viel Personal möglicherweise für diese essenziellen Aufgaben in der Bevölkerung zur Verfügung steht.

In den letzten Jahren erlebten beispielsweise viele Länder einen Personalmangel bei Lehr-kräften und Beschäftigten im Gesundheitswesen, sodass aktiv Maßnahmen eingeleitet wurden, um verstärkt Personal für diese Bereiche zu rekrutieren und diese Berufe attrak-tiver zu machen.

Im Durchschnitt der OECD-Länder entfallen bei den 25- bis 64-Jährigen mit einem Ab-schluss im Tertiärbereich 12 % der Abschlüsse auf die Fächergruppe Pädagogik. Es gibt jedoch je nach Land große Unterschiede. In Frankreich, Italien und dem Vereinigten Königreich betrug der Anteil der Absolventen, die einen Abschluss in Pädagogik erwar-ben, höchstens 5 %, in Costa Rica, Island und Ungarn dagegen mindestens 18 %. In den Ländern mit verfügbaren Daten zeigt sich im Bereich der Abschlüsse in der Fächergruppe Gesundheit und Sozialwesen eine ähnlich breite Spanne. In Dänemark verfügen z. B. 27 % der Erwachsenen mit einem Abschluss im Tertiärbereich über einen Abschluss in dieser Fächergruppe , während in der Türkei der Anteil dieser Fächergruppe unter den Absolven-ten des Tertiärbereichs nur bei 6 % liegt (Tab. A1.3).

Subnationale Unterschiede beim Bildungsstand

Hinter den Daten auf nationaler Ebene verbergen sich oft deutliche regionale Ungleichhei-ten. Im Allgemeinen haben sich regionale Ungleichheiten im Bildungsstand in den letzten Jahren verringert, hauptsächlich aufgrund von Verbesserungen in den Regionen mit dem niedrigsten Bildungsstand (OECD, 2018[4]). In vielen Ländern gibt es jedoch beim Bil-dungsstand weiterhin deutliche regionale Unterschiede. In Brasilien, Italien, Tschechien und der Türkei zeigen die jüngsten verfügbaren Daten, dass der Anteil der Absolventen des Tertiärbereichs unter den 25- bis 64-Jährigen in der Region mit dem höchsten Anteil min-destens dreimal so hoch ist wie in der Region mit dem niedrigsten Anteil. Auch in vielen Ländern mit einem relativ hohem Anteil Absolventen des Tertiärbereichs gibt es deutliche regionale Ungleichheiten. In der Russischen Föderation (85 Regionen) z. B. erreichte 2016 der Anteil der Bevölkerung mit einem Abschluss im Tertiärbereich auf nationaler Ebene 53 % bei einer Bandbreite von 26 % bis 75 % in den einzelnen Regionen. In Kanada ist die Situation ähnlich: Hier verfügen 57 % aller Erwachsenen über einen Abschluss im Tertiär-bereich, aber zwischen der Provinz mit dem höchsten Anteil und der mit dem niedrigsten Anteil besteht ein Unterschied von 28 Prozentpunkten (OECD, 2019[5]).

Dagegen sind die Unterschiede in vielen anderen Ländern deutlich kleiner. Tendenziell sind die Unterschiede in Ländern mit weniger subnationalen Einheiten am kleinsten.

Die Länder mit dem kleinsten Verhältnis (weniger als 1,5) zwischen der Region mit dem höchsten Anteil der Bevölkerung mit einem Abschluss im Tertiärbereich und der Region mit dem niedrigsten Anteil sind Belgien, Finnland, Irland, Polen, die Schweiz, Slowenien und Ungarn, Länder mit meist wenigen großen subnationalen Einheiten. In Belgien z. B.

unterscheiden sich die Anteile der Bevölkerung mit einem Abschluss im Tertiärbereich in

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Kasten A1.1

Entwicklung von Präferenzen für Fächergruppen im Zeitverlauf

Mit dem Konzept des Bildungsstands wird das Qualifikationsniveau einer Bevölkerung insgesamt gemessen, wobei Absolventen definiert sind als der Anteil der Bevölkerung, der in einem bestimmten Jahr einen Abschluss erwirbt (hier 2017). Dennoch kann ein Vergleich der Verteilung von Fächergruppen zwischen der Gesamtbevölkerung und den jüngsten Absolventen Aufschluss geben über die Entwicklung von Präferenzen für Fächergruppen im Verlauf der Zeit.

Wirtschaft, Verwaltung und Recht, Geisteswissenschaften und Künste, Sozialwissen-schaften, Journalismus und Informationswesen bilden die häufigsten Fächergruppen sowohl bei den kürzlichen Absolventen als auch in der gesamten Bevölkerung mit ei-nem Abschluss im Tertiärbereich, wobei Absolventen der jüngsten Vergangenheit eine etwas deutlichere Präferenz für Wirtschaft, Verwaltung und Recht zu haben scheinen.

Besonders ausgeprägt ist diese Präferenz in Luxemburg, der Slowakei, Tschechien und Ungarn. Dort liegt der Anteil dieser Fächergruppen bei den kürzlichen Absolventen um mindestens 6 Prozentpunkte über dem Anteil dieser Fächergruppen bei den Absolven-ten des Tertiärbereichs insgesamt (Abb. A1.a).

Im Bereich Gesundheit und Sozialwesen ist der Unterschied ausgeprägter. 2017 erwar-ben 16 % der Absolventen des Tertiärbereichs einen Abschluss in dieser Fächergrup-pe, 3 Prozentpunkte über dem Anteil dieser Fächergruppe unter den Absolventen des Tertiärbereichs insgesamt. In Belgien, Lettland, Litauen und den Vereinigten Staaten betrug der Unterschied mehr als 7 Prozentpunkte. Diese Unterschiede könnten auf eine Veränderung der Präferenzen zurückzuführen sein, jedoch auch damit zusammenhän-gen, dass die Qualifikationsanforderungen für die Arbeit in diesem Bereich gestiegen sind (Abb. A1.a und Tab. A1.3).

Anordnung der Fächergruppen in absteigender Reihenfolge des jeweiligen Anteils bei allen 25- bis 64-Jährigen mit einem Abschluss im Tertiärbereich (2018).

Quelle: OECD/UIS/Eurostat (2019) und OECD/ILO/UIS (2019). Weiterführende Informationen s. Abschnitt Quellen sowie für Hinweise Anhang 3 (https://doi.org/10.1787/f8d7880d-en). StatLink: https://doi.org/10.1787/888933976479

Abbildung A1.a

Anteil von kürzlichen Absolventen des Tertiärbereichs nach Fächergruppe im Vergleich zu den Fächergruppen aller 25- bis 64-jährigen Absolventen des Tertiärbereichs (2017 und 2018) Durchschnitt aller OECD-Länder 25- bis 64-jährige Absolventen (2018)

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Im Gegensatz dazu scheinen Ingenieurwesen, verarbeitendes Gewerbe und Baugewer-be Baugewer-bei den kürzlichen Absolventen etwas weniger attraktiv geworden zu sein. 2017 verfügten 16 % aller Absolventen des Tertiärbereichs (25- bis 64-Jährige) über einen Abschluss in Ingenieurwesen, verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe, aber nur 14 % der Absolventen dieses Jahrgangs (Abb. A1.a und Tab. A1.3).

Im Gegensatz dazu scheinen Ingenieurwesen, verarbeitendes Gewerbe und Baugewer-be Baugewer-bei den kürzlichen Absolventen etwas weniger attraktiv geworden zu sein. 2017 verfügten 16 % aller Absolventen des Tertiärbereichs (25- bis 64-Jährige) über einen Abschluss in Ingenieurwesen, verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe, aber nur 14 % der Absolventen dieses Jahrgangs (Abb. A1.a und Tab. A1.3).