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Im Laufe der Zeit hat der Mensch die verschiedensten Reitsportdisziplinen entwickelt, die in Geschicklichkeit, Ausdauer und Arbeitsintensität ganz unterschiedliche Anforderungen an das Pferd stellen.

Allen gemein ist jedoch, dass sie für den Organismus des Tieres einen Belastungsreiz dar-stellen, der eine Steigerung des Grundumsatzes hervorruft. Der Energieverbrauch des Pferdes steigt während submaximaler Belastungen exponentiell zur Geschwindigkeit und proportional zum Körpergewicht des Pferdes, dem Gewicht des Pferdes inklusive dem des Reiters und zur Wegstrecke (PAGAN u. HINTZ 1986). So entspräche beispielsweise der Energieaufwand eines 450 kg schweren Pferdes, das einen 50 kg schweren Reiter trägt, dem eines 500 kg schweren Pferdes ohne Reiter. Dagegen sind JONES und CARLSON (1995) der Meinung, dass ein durchschnittliches Reitergewicht von 75 kg einen zusätzlichen Energiebedarf von 15

% beinhaltet.

Der Versuch, für die einzelnen Sportarten einen exakten Schweregrad zu definieren, erweist sich aufgrund großer individueller Unterschiede zwischen den Pferden sowie des Einwirkens diversester Umweltbedingungen als schwierig. Neben den Einflüssen von Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Parasiten, Alter, Körpergewicht usw. kommen erschwerend die sehr subjektiv gefärbten Auffassungen über die „Härte“ einer Arbeitsbelastung hinzu, die wiederum auf die Effizienz der Fütterung und somit auf die Abdeckung des Energiebedarfs einwirken.

Dennoch stuft das NATIONAL RESEARCH COUNCIL (19??) Belastungen, die 125 % des Grundumsatzes erfordern als leicht, solche, die 150 % erfordern, als mittel und schließlich 200 % erfordernde als schwer ein.

Aus den bisherigen Darstellungen zur Leistungsphysiologie des Pferdes wird deutlich, dass dieses gerade bei schwerer Arbeit dem Menschen bezüglich der Steigerungsmöglichkeiten der Sauerstoffaufnahme und damit des aeroben Stoffwechsels deutlich überlegen ist. Betrachtet man jedoch die Anforderungen der verschiedenen Pferdesportdisziplinen, so erkennt man,

dass beispielsweise Distanzritte, längere Rennen, Dressurprüfungen und auch große Teile von Vielseitigkeitsprüfungen vorwiegend aus dem aeroben Stoffwechsel gespeist werden, während die Energie für kürzere Rennen, Sprintstrecken usw. überwiegend aus dem anaeroben Stoffwechsel gewonnen wird ( HODGSON u. ROSE 1995 ).

Auch an den anaeroben Energiegewinn ist das Pferd besser angepasst als der Mensch, indem bei ihm der Anteil schnell kontrahierender, aber auch schnell ermüdender Muskelfasern sowie die Aktivität der Enzyme des anaeroben Stoffwechsels höher sind ( ENGELHARDT 1992 ).

So besteht nach SNOW u. GUY (1980) die Laufmuskulatur des Pferdes zu ca. 20 % aus S-, zu ca. 40 % aus FF- und ebenfalls zu etwa 40 % aus den FR-Fasern (Tab.2). Dadurch stehen den 20 % der langsamen Fasern ein Anteil schneller Fasern von 80 % gegenüber, was erklärt, warum das Pferd als Lauf- und Fluchttier kurze Distanzen in hoher Geschwindigkeit bei schnellem Start bewältigen kann. Da dennoch ein beträchtlicher Anteil Fasern mit hoher oxidativer Kapazität vorhanden ist, kann das Pferd zusätzlich auch extreme Ausdauerleistungen vollbringen. Dagegen besteht die Muskulatur des Menschen überwiegend aus sich langsam kontrahierenden Fasern ( ENGELHARDT 1992).

Jeder Muskel stellt also ein Mosaik aus den drei bereits beschriebenen Muskelfasertypen dar.

Dabei ist der jeweilige prozentuale Anteil innerhalb gewisser Grenzen sozusagen genetisch vorgegeben und wurde durch z.T. jahrhundertelange selektive Zucht derart manipuliert, dass entsprechend der Nutzungsrichtung der einzelnen Rassen, die Faserkomposition begünstigend auf die Erfüllung der sportlichen Zielsetzung wirkt.

Betrachtet man beispielsweise den die Laufmuskulatur repräsentierenden Musculus gluteus medius vergleichend zwischen verschiedenen Pferderassen, so lassen sich entsprechend der unterschiedlichen Leistungsanforderungen deutliche Differenzen in der Zusammensetzung erkennen. So stellten SNOW u. VOGEL 1987 fest, das der Anteil schneller Muskelfasern bei dem auf kurze Sprintstrecken spezialisierten Quarter Horse 93 % beträgt, während er beim Vollblüter bei 87 %, beim Warmblüter bei 82 %, beim Distanzpferd bei 72 % und schließlich bei den auf Ausdauerleistung selektierten Schweren Huntern bei lediglich 69 % liegt.

In einer anderen Studie verglichen SNOW u. GUY (1980) die Laufmuskulatur von englischen Vollblütern und Huntern, wobei die Vollblüter mit nur 17 % einen sehr geringen Anteil langsamer Fasern aufwiesen, wohingegen dieser Anteil mit über 24 % bei den Huntern überdurchschnittlich groß war. Mit den schnellen Fasern verhielt es sich bei beiden Rassen entsprechend umgekehrt.

Beim Menschen ist der hohe Anteil langsamer und ausdauernder Fasern bekannt. Auch trainingsbedingte Veränderungen sind hier nur in geringerem Ausmaße möglich.

ENGELHARDT (1992) beschreibt auch für auf Kurzstrecken spezialisierte Läufer einen Anteil schneller Fasern von lediglich 56 %. Bei Skilangläufern beträgt er dagegen nur noch 23%.

Aufgrund dieser Erkenntnisse über die genetischen Einflüsse auf die Muskelzusammensetzung ist in neueren Studien gerade bei Vollblütern versucht worden, über die Analyse von Muskelbiopsien eine vorzeitige Talentauswahl zu treffen. Durch das frühzeitige Erkennen einer besseren Eignung für Kurz- oder Langstrecken erhofft man sich letztlich, Trainingszeit und – kosten zu sparen. Bisherige Resultate sind jedoch eher unbefriedigend.

In einem abschließenden Vergleich zwischen Mensch und Pferd kommen MARLIN et al.

(1987) zu dem Ergebnis, dass das Pferd mehr als der Mensch für kurze Sprintleistungen geeignet zu sein scheint, während letzterer eher ein vergleichsweise langsamer Ausdauerläufer ist. Gestützt wird diese Aussage durch den hohen Anteil schneller Muskelfasern und die große Aktivität der Enzyme des anaeroben Stoffwechsels sowie durch die ungünstig hohen Elektrolytkonzentrationen im Pferdeschweiß.

Da das Pferd aber außerdem auch in der Sauerstoffaufnahmekapazität und der Herz-Kreislauf- Leistung dem Menschen überlegen erscheint, kann davon ausgegangen werden, dass es ebenfalls der bessere Ausdauersportler ist. Aufgrund der vielfältigen Unterschiede können letztlich die beim Menschen oder anderen Tieren gewonnene Erkenntnisse nicht uneingeschränkt auf das Pferd übertragen werden können.

An der Intensität und Dauer der Belastung bemisst sich ebenfalls, wie und aus welchen Speichern die erforderliche Energie zur Verfügung gestellt wird. Eine Besonderheit – gerade, wenn man den anaeroben Stoffwechsel betrachtet - stellt hier das amerikanische Quarter Horse dar, das eben für die Bewältigung der 1/4 Meile nur ca. 20 Sekunden benötigt. Dadurch errechnet sich für 400 Meter eine Geschwindigkeit von 1200 Metern pro Minute, der sogar das englische Vollblut unterlegen ist (BAYLY 1985). Seinen Energiebedarf deckt das Quarter Horse zu etwa 80 % aus dem Kreatinphosphatvorrat, zu 18 % über anaeroben Stoffwechsel und zu nur 2 % über den aeroben Stoffwechsel ( BAYLY 1985 ). Der englische Vollblüter läuft dagegen 2400 Meter in 2 Minuten und greift nur noch zu lediglich 5 % auf das Kreatinphosphat zurück, erhöht den aeroben Energieanteil auf 25 und reduziert den anaeroben Anteil auf 70%.

Mit längerer Belastungsdauer stellt BAYLY (1985) fest, dass der anaerobe Energieanteil weiter zugunsten des aeroben reduziert wird. So soll das Verhältnis bei den wechselnden Anforderungen einer Vielseitigkeitsprüfung bereits 50:50 betragen, während ein Distanzritt zu 94 % aus aeroben und zu 6 % aus anaeroben Energiequellen unterhalten wird.

Tab.4: Energiebereitstellungen für Belastungen unterschiedlicher Intensität und Dauer

KP = Kreatinphosphat ( modifiziert nach BAYLY 1985).

Kaum eine andere Disziplin verlangt dem Pferd zugleich so viele verschiedenartige Leistungen ab wie die Vielseitigkeitsreiterei. Neben Kondition und psychischen Eigenschaften wie Vertrauen und „Herz“ muss es über gute technische Fähigkeiten (Koordination / Beweglichkeit) verfügen. Zusätzlich erfordert gerade der „Querfeldein-Tag“

eines 3-Tage-Events, der sich in zwei Wege-, eine Renn- und eine Querfeldeinstrecke aufgliedert, ein Höchstmaß an Kondition ( Ausdauer, Schnelligkeit, Kraft).

Die energetischen Anforderungen sowie die damit verbundene Wärmeproduktion dieser vier Phasen eines Ausdauertages wurden in einer Studie von JONES und CARLSON (1995) in den Jahren 1993/94 während einer ****-Prüfung untersucht. Basierend auf der Tatsache, dass die Stoffwechselleistung für eine anstrengende Arbeit der Belastungsintensität proportional ist, gehen die Autoren davon aus, dass Energieaufwand und Wärmeproduktion durch die Laufgeschwindigkeit und die Kombination aus Geschwindigkeit und Belastungsdauer festgelegt werden. Den größten relativen Wärme- und Energieaufwand stellen sie in Phase B (Rennbahn, Geschwindigkeit ca. 690 m/’ bzw. 11,5 m/s ), dicht gefolgt von Phase D

KP anaerob aerob

Rennen Quarterhorse

400 Meter 80 18 2

Galopper

1000 Meter 25 70 5

1600 Meter 10 80 10

2400 Meter 5 70 25

3200 Meter 5 55 40

Traber

1600 Meter 10 60 30

2400 Meter 5 50 45

Springen 15 65 20

Military

Querfeldeinsrecke 10 40 50

Distanzreiten 1 5 94

Energiebereitstellung in %

(Querfeldeinstrecke) fest. Interessanterweise kommt es jedoch in Phase C (Wegestrecke II), die normalerweise der Erholung und Abkühlung zwischen Rennbahn und Querfeldeinstrecke gedacht ist, zur größten totalen Energie- und Wärmeproduktion. Die Ursache hierfür sehen JONES und CARLSON in der ungefähr dreimal längeren Dauer dieses Streckenabschnitts und stellen somit konsequenterweise den Aufbau einer solchen klassischen Prüfung in Frage.

Auch MARLIN et al. (1995) untersuchten die physiologischen und metabolischen Reaktionen von 28 Pferden auf die Geschwindigkeits- und Ausdauerphase einer CCI****3-Tage-Prüfung. Dabei stellten sie für Rennbahn- und Querfeldeinstrecke eine mittlere Herzfrequenz von 198 +/ - 8 Schlägen pro Minute fest, wobei diese in Phase D kaum mit der Geschwindigkeit zu korrelieren schien. Für den gesamten zweiten Prüfungstag – also vom Beginn der ersten Wegestrecke bis zum Ende der Querfeldeinstrecke – protokollierten sie einen durchschnittlichen totalen Gewichtsverlust von 15,5 +/- 6,1 kg, der jedoch 14-18 Stunden nach Phase D weitestgehend ausgeglichen war. Weiterhin stellten sie nach Phase D Rektaltemperaturen bis 41,7 °C, Laktatwerte zwischen 8,5 und 38,5 und Glukosewerte bis 11,4 mmol/l fest. Zwischen der Geschwindigkeit und der Laktatkonzentration konnte allenfalls eine schwache, zwischen Geschwindigkeit und Glukose dagegen eine engere Korrelation festgestellt werden.

Eine insofern erweiterte Studie, als dass Geländeprüfungen unterschiedlichen Niveaus, die annähernd der Einteilung deutscher Turniere in die Klassen E-S entsprechen, hinsichtlich ihrer leistungsphysiologischen Anforderungen untersucht wurden, ist von WHITE et al.

(1995) durchgeführt worden. Hierbei wurde festgestellt, dass der unmittelbar nach Belastungsende gemessene Plasmalaktatspiegel signifikant mit dem zunehmenden Schwierigkeitsgrad der Prüfungen ansteigt, während die Herzfrequenz sich erst mit den schwersten Prüfungen deutlich erhöht. Auf jedem Niveau werden jedoch Laktatkonzentrationen von mehr als 4 Millimol gemessen, was nach den Autoren eindeutig auf einen Anteil anaerober Energiegewinnung hindeuten soll.

Dagegen haben SLOET VAN OLDRUITENBORGH-OOSTERBAAN et al. (1991) bei Ausdauerritten, deren Geschwindigkeiten ungefähr denen der hier benannten leichteren Prüfungen entsprachen, keine Laktatwerte über 4 Millimol messen können. Daraus ziehen die Autoren den Schluss, dass der Laktatanstieg durch die Anstrengungen des Springens sowie die gesteigerte Geschwindigkeit hervorgerufen wird. Dies wird auch von ART u. LEUKEUX (1990a/b) bestätigt, die ebenfalls signifikante Laktatanstiege bei Springprüfungen mit Geschwindigkeiten von 350 Metern pro Sekunde nachgewiesen haben.

In einer weiteren Studie vergleichen WHITE et al. (1995) 3-Tage-Prüfungen auf hohem Niveau ( *- bis ***-Prüfungen) und finden hier in den Laktatkonzentration nach Belastungsende keine signifikanten Differenzen mehr.

Durch den Vergleich mit anderen Studien gelangen sie zu der Erkenntnis, dass aus der Querfeldeinstrecke einer Militaryprüfung höhere Laktatwerte resultieren als aus reinen Ausdauerprüfungen, Polospielen sowie kombinierten Fahr- und Springprüfungen usw..

Daher schlussfolgern sie, dass gerade die Kombination aus verschiedenartigen Springanstrengungen und einer in zügiger Geschwindigkeit zu bewältigenden Querfeldeinstrecke signifikant erhöhte Energieanforderungen an die anaerobe Glykolyse stellt.

Zusammengefasst wird also deutlich, dass Vielseitigkeitsprüfungen – insbesondere 3-Tage-Prüfungen – über ihre Geschwindigkeits- und Ausdauertests ( Rennbahn und Gelände ) hohe Anforderungen an die Kondition eines Pferdes stellen. Kann das Tier diese nicht erfüllen, kommt es im Extremfall zur Überforderung oder zu Ermüdungserscheinungen, die in Form von Unkonzentriertheit, Kraftlosigkeit oder Inkoordination das Verletzungsrisiko steigern.

Aus diesem Grund ist ein dem Prüfungsniveau angemessenes Training essentiell.

SERRANO et al. stellten 2002 jedoch in einer Vergleichstudie über die Trainingsmethoden von 51 Elitereitern und –trainern fest, dass, gemessen an den Parametern Laktat und Herzfrequenz, die im Training erreichten Werte deutlich unter den im Wettkampf erhobenen lagen. Daraus folgern sie, dass die innerhalb des Trainings geforderten Belastungsintensitäten geringer ausfallen als dies unter Wettkampfbedingungen der Fall ist. Viele Pferde seien daher nicht angemessen trainiert bzw. „untertrainiert“.

In einer gleichzeitig durchgeführten Befragung der Ausbilder und Reiter ermittelten die Autoren, dass fast alle Trainingsmethoden empirischer Natur sind und mehr auf Traditionen beruhen als wissenschaftlich belegbar zu sein. Jedoch verfolgen alle das gemeinsame Ziel eines „verletzungsfreien Pferdes mit optimaler Fitness“.

Im Rahmen der Umfrage gaben viele Reiter an, dass sie gern rationellere Trainingsprogramme aufnehmen würden, die besser auf die Wettkampfanforderungen abgestimmt seien und zugleich das Verletzungsrisiko minimierten.

Dennoch würden sie ein verstärktes Ausdauertraining ablehnen und ein „untertrainiertes“

Pferd aufgrund folgender Überlegungen tolerieren:

™ Es wird angenommen, dass eine erhöhte Trainingsintensität ebenfalls ein erhöhtes Verletzungsrisiko birgt.

™ Viele Reiter befürchten, dass eine weitere Erhöhung des Ausdauertrainings Temperamentveränderungen nach sich zieht, worunter vor allem die ohnehin schon problematischen Dressurleistungen und evtl. auch die Technik am Sprung leiden würden. Die Pferde drohten weiter „auseinander zu fallen“.

™ Häufig wird ein weiterer Zeitaufwand befürchtet und auf limitierte Trainingsmöglichkeiten verwiesen.

SERRANO et al. (2000) kommen in ihrer Studie zu folgendem Fazit.

Es seien dringend angemessenere, d.h. intensivere Trainingsmethoden erforderlich, die exakt auf die physiologischen Anforderungen der Querfeldeinstrecke abzielen. Sie halten u.U. ein Laufbandtraining ohne Reiter für sinnvoll und fordern ein Trainingsmonitoring anhand der Parameter Laktat und Herzfrequenz, um „Untertraining“ zu vermeiden.

Ebenso fordert ENGELHARDT (1992), mehr in die Erforschung und Weiterentwicklung geeigneter Trainingsmethoden zu investieren – wenn auch aus anderen Gründen. Er bemängelt in erster Linie die aus der Stagnation der Rekordergebnisse im Rennsport ersichtliche schlechte Leistungsbilanz des Pferdesports und führt beispielhaft die wissenschaftsbasierten Verbesserungen innerhalb des Humansports an. So hätten z.B. die 800-Meter-Läufer ihre Laufgeschwindigkeit seit 1900 um 16% gesteigert, während der Galoppsport in den vergangenen 80 Jahren nur eine 5%ige Leistungssteigerung zu verbuchen hätte. In den letzten 20 Jahren habe keine weitere Entwicklung stattgefunden, was aus seiner Sicht umso erstaunlicher sei, da zudem Vorteile durch züchterische Maßnahmen (Selektion) bestünden.

Pferdefachleute halten i.a. Trainingsmethoden in Human- und Pferdesport keineswegs für vergleichbar und sind der Auffassung, dass die heutige Trainingsintensität bei Pferden eher der von Wochenendsportlern entspricht.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass jede Disziplin des Reitsports durch eigene charakteristische Belastungsreize für das Pferd geprägt wird, deren Schweregrad nicht genau zu definieren ist. Allen gemein ist jedoch, dass sie eine Steigerung des Grundumsatzes und somit eine erhöhte Inanspruchnahme des Energiehaushaltes sowie des Bewegungsapparates etc. provozieren. Aus diesem Grund ist es wichtig, den Sportler Pferd durch angemessenes und ausreichendes Training auf die gestellten Anforderungen derart vorzubereiten, dass

dessen Kondition und Koordination ausreichend etabliert sind, um Trainings- und Wettkampfbelastungen unbeschadet und ohne erhöhtes Verletzungsrisiko bewältigen zu können.

Im Folgenden soll daher nun der Begriff „Training“ definiert und verschiedene Trainings-konzepte speziell für den Vielseitigkeitssport diskutiert werden.