Michaeli-Gymnasium München
Seite 1 / 2
Individuelle Förderung im Fach Sport
Gemäß dem Lehrplan soll der Sportunterricht heute die Entwicklung von Kompeten- zen fördern, die der Bildung und Erziehung der gesamten Persönlichkeit verpflichtet sind. Die Schüler sind kompetent, wenn sie bereit sind, neue Aufgaben – oder Prob- lemstellungen zu lösen und dies auch können. Dazu müssen sie Wissen bzw. Fähig- keiten erfolgreich abrufen, vor dem Hintergrund von Wertehaltungen reflektieren sowie verantwortlich einsetzen. Somit werden personale, fachliche, überfachliche und soziale Bildungs- und Erziehungsziele zu einer Einheit verbunden.
Im Rahmen der individuellen Förderung sollen die Bildungspotentiale ausgeschöpft werden. Es gilt, Gleichmacherei zu vermeiden und die jeweils individuellen Möglich- keiten und Begabungen im motorischen, kognitiven, affektiven und sozialen Bereich im Blick zu haben und entsprechend zu fördern. Neue und vielfältige Aufgaben-
und Unterrichtsformen unterstützen jeweils die persönliche Entwicklung. Durch offeneren und handlungsorientierten Sportunterricht gelangen die Schüler durch vermehrt selbstreguliertes und durch Partner unterstütztes Lernen zu einer zuneh- menden Selbstverantwortung.
Im Sportunterricht ist die individuelle Förderung schon seit langem fester Bestandteil des Unterrichts. So arbeiten die Schüler beispielsweise gemäß ihren Möglichkeiten mit und an unterschiedlichen Geräten (Softball, kleiner Ball, Wettkampfball, leichtere und schwere Kugel, Bodenschwebebalken und hoher Schwebebalken, unterschied- liche Kastenhöhe, unterschiedliche Netzhöhe), unter erleichterten oder erschwerten Bedingungen (kürzere oder längere Strecke, verkleinertes oder Wettkampfspiel-feld), mit unterschiedlicher Dichte, Dauer und Intensität (Stations- und Lauftraining). Lehrer und Schüler beobachten gemäß entsprechenden Bewertungskriterien, geben Hilfestellung und diagnostizieren Bewegungsabläufe (Partner- und Gruppenarbeit, Schwächere werden von Stärkeren unterstützt, Stärkere arbeiten mit Handikap oder unter Wettkampfbedingungen). Das Messen von Weite, Höhe oder Geschwindigkeit (Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit), Beweglichkeit und Koordination (Tests, Zirkel- training) oder das erfolgreiche Ausführen einer Bewegung (Rad, Übersprung eines Kastens, Annahme oder Schuss eines Balles) ermöglichen direkte Rückschlüsse über den Leistungsstand.
In Lerntagebüchern können vorhandene Kompetenzen eingetragen, Lernfortschritte über einen längeren Zeitraum festgehalten (Lauftagebuch, Stationstraining....) und die Übungs- und Trainingseinheiten entsprechend modifiziert werden. Im Rahmen von Unterrichtsbeiträgen gestalten Schüler z. B. das Aufwärmprogramm, stellen
Michaeli-Gymnasium München
Seite 2 / 2
unterschiedliche Techniken oder Sportarten vor, erarbeiten gemeinsam Spielregeln oder eine Choreografie mit frei wählbaren Elementen.
In der Oberstufe können sich die Schüler entsprechend ihren Interessen Sportarten wählen (Ballsport, Schwimmen, Leichtathletik, Gymnastik/Tanz, Badminton, Tisch- tennis). Außerdem können die Schüler in den Sport-AGs und auf Fahrten Neigungen und Interessen individuell nachgehen und vertiefen (Ballsport, Bewegungskünste, Sportförderunterricht, Skifahren, Snowboarden, Klettern).
Der Sportunterricht bietet eine große Vielfalt, die Kinder und Jugendlichen individuell zu fördern. Im Folgenden sind exemplarisch Möglichkeiten und Anregungen in Individual- und Mannschaftssportarten sowie in den motorischen Fertigkeiten auf- gezeigt.