Michaeli-Gymnasium München
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Individuelle Förderung im Fach Religion
Konzeptionelle Überlegungen der Fachschaft
Im Fach Religion zeigen sich die sehr unterschiedlichen Voraussetzungen, die die Schüler in den Unterricht mitbringen, besonders deutlich. Vorwissen, häusliche Praxis und Interes- se divergieren hier extrem stark. Neben dem zu vermittelnden Wissen über Sachverhalte spielen existentielle Betroffenheit und Schärfung des emotionalen Einfühlungsvermögens eine entscheidende Rolle. Da die Fähigkeit des Zuhörens und die Möglichkeiten des Zur- Ruhe-Kommens in unserem Schulalltag, aber auch in unserer gesamten Lebenswelt im- mer weniger ausgeprägt sind, zielt das Konzept der Religions-Fachschaften darauf ab, den Schülern Wege zu eröffnen, ihre innere Ausgeglichenheit und Wahrnehmungsfähig- keit zu erhöhen.
Das Textverständnis der Schüler und ihre Bereitschaft, sich auf komplexere Texte und deren Aussageabsicht einzulassen, wird in den letzten Jahren eine immer größere Her- ausforderung im täglichen Unterricht.
Daher regt die Fachschaft in den folgenden Bereichen Maßnahmen zur Individuellen För- derung an:
Bereich der Wissensvermittlung und der Nutzung von außerschulisch erworbenen und praktizierten Fähigkeiten:
Differenzierende Arbeitsaufträge bei Themen, die auf außerunterrichtlichem Vorwissen aufbauen (z.B. Biblische Erzählungen, Jahreskreis, Liturgie)
Konkretes Beispiel:
Lesetagebuch zum Markusevangelium (7. Klasse):
Die Schüler erhalten verschiedene Arbeitsaufträge zur Lektüre, die sie teilweise eigen- ständig, teilweise angeleitet erfüllen sollen.
unterschiedlich komplexe Textvorlagen (bei der Erarbeitung von historischen oder biblischen Sachverhalten)
Verstärkter Einsatz von „Expertenrunden“, auch schon zu Beginn eines The- menbereichs, um die noch vorhandenen Kompetenzen und Erfahrungen einzel- ner Schüler gezielt zu nutzen
„Ich-du-wir“-Prinzip
Verstärkter Einsatz und Ausbau des Grundwissens (Siehe Homepage), um die Wiederholung und Nacharbeit zu vereinfachen
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Bereich der emotionalen und psychischen Stabilisierung der Schüler:
Meditations- und Entspannungstechniken: Die Schüler sollen über die im Lehrplan vorgesehenen Bereiche verstärkt an die entsprechenden Methoden herangeführt werden. Im weiteren Verlauf soll dann kontinuierlich die Praktizie- rung der Techniken gefördert und verbessert werden.
Bereich der Leistungssteigerung:
Hinweise auf Schwächen und Verbesserungsmöglichkeiten nach Leistungserhe- bungen: Das beratende Gespräch nach der Bewertung von Referaten, Stegreif- aufgaben oder Schulaufgaben soll intensiviert und bei gravierenden Leistungsabfäl- len oder Defiziten individuell geplant werden. (eventuell auch schriftlich)