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Archiv "AIDS: Herrschaft Gottes" (03.09.1987)

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AIDS

Zum Kommentar von Kurt Gelsner AIDS — „Strafe Gottes", in Heft 19/1987:

Aberglauben

Kurt Gelsner hat die römisch-katholische Prove- nienz der gegenwärtig von bestimmten Kreisen bewußt geschürten „Geißel- und Strafideologie" ganz richtig erkannt. Daß der Teufel- und Dämonenglaube machtpoli- tisch unabdingbar war und ist, hat der bekannte Kir- chenhistoriker K. Deschner (Abermals krähte der Hahn.

Düsseldorf 1986) eindrucks- voll nachgewiesen. Der pol- nische Papst bestätigt diesen verdienten Wissenschaftler immer wieder, wenn er seit geraumer Zeit immer häufi- ger den Teufelsglauben ver- kündet, verklausuliert sogar unlängst wieder bei seinem Besuch im Land der Refor- mation. Das ist um so beacht- licher, als der bedeutendste katholische Bibelgelehrte un- serer Zeit, Herbert Haag (Teufelsglaube. Tübingen 1980), die Unhaltbarkeit die- ses Aberglaubens wissen- schaftlich unanfechtbar nach- gewiesen hat. Daher gebührt allen biblisch-orientierten ka- tholischen Theologen, wie dem hier zitierten Münche- ner Moraltheologen J. Grün- del, die mutig trotz der ihnen drohenden Gefahren die Macht der neutestamentari- schen Wahrheit mit der Wahrheit der römischen Macht konfrontieren, die größte Hochachtung und Sympathie aller Humanisten.

Der Arzt kann nur auf ihrer Seite stehen!

Prof. Dr. Udo Köhler, Kurstraße 9, D-6350 Bad Nauheim

„Lieber" Gott

Kurt Gelsner hat durch- aus recht. Man soll AIDS nicht als „Strafe Gottes" be- zeichnen. An dem immer lie- ben Gott keimte bei mir schon der Zweifel, als ich die Masern bekam. Nun wird

auch noch die Gerechtigkeit des lieben Gottes fragwürdig

— denn für welche Sünde soll- te Gott wohl ein soeben ge- borenes AIDS-krankes Kind bestrafen und zum Tode ver- urteilen! Ob wir allerdings je- nes vormittelalterliche „Ver- geltungsdenken" wieder los werden, stößt bei mir auf Skepsis. Glauben ist doch transrational und heilig zu- gleich. Schon Goethe sagte einmal sinngemäß: „Es ist unmöglich, einen anderen von einer falschen Meinung abzubringen, weil dieser das Falsche ja für wahr hält!"

Aber das sieht nicht jeder Gläubige ein, weil sein Glau- be bekanntlich der einzig wahre ist. Ich kenne jedoch keine Religion, die von sich selber behauptet, sie sei die falsche ..

Dr. E. Schaetzing, Am Hochwald 17, 813 Starnberg

Herrschaft Gottes

Bereits nach den ersten Sätzen dieses „Kommen- tars" wird deutlich, daß dem Autoren christliches Gedan- kengut fremd ist.

Wo wird in den Stellung- nahmen katholischer und evangelischer Bischöfe im Zusammenhang mit der HIV-Infektion von einer

„Strafe Gottes" gesprochen, und wenn ja, in welchem Zu- sammenhang geschieht die- ses? Die fatale Neigung, alles auf einen „Punkt" zu brin- gen, wird diesem Problem nicht gerecht. Meines Wis- sens kam es in allen kirch- lichen Stellungnahmen dar- auf an, sehr deutlich aufzu- zeigen, daß der Mensch, vor allem der Christ, eine Ver- antwortlichkeit bei der Se- xualität und im partnerschaft- lichen Sexualleben trägt.

Hier sind wir von Gott in die Pflicht genommen! Weiterhin ist immer sehr deutlich ge- macht worden, daß alles an aktiver Hilfe für die Kranken getan werden muß, was nur irgend möglich ist. Kennen Sie nicht die von den Kirchen Fortsetzung auf Seite 2290

A-2288 (12) Dt. Ärztebl. 84, Heft 36, 3. September 1987

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Die Philippinen als Bade- und Erlebnisziel gewinnen in den Fern- reiseprogrammen deutscher Reiseveranstalter immer mehr an Bedeutung. Von den politischen Unruhen der letzten Jahre ist für den Touristen kaum etwas zu spüren Foto: Touropa-Reisen

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FUNK/FERNSEHEN

Marcos-Millionen

Reporter dreier Fernseh- gesellschaften haben sich auf die Suche nach den Millionen begeben, die Ferdinand Mar- cos, der im Februar 1986 ge- stürzte Präsident der Philip- pinen, in den Jahren seiner

Herrschaft auf sicheren Bankkonten im Ausland un- tergebracht haben soll. In langwierigen Recherchen ha- ben sie herausgefunden, wie und wohin rund zwei Milliar- den US-Dollar gelangt sind.

Das Dritte Fernsehen West sendet die Fassung des Schweizer Fernsehens am 8.

September um 23 Uhr.

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Medizinthemen

„Auberginen — Heil-Diät für viele Leiden". RTL plus, 4. September, 18 Uhr.

Sie schämen sich zu sagen, wie es ihnen wirklich geht.

Armut im Alter. Westdeut- scher Rundfunk, 1. Pro- gramm, 4. September, 20 Uhr.

Menschen unter uns. Die Chance unseres Lebens. Er- fahrungen mit einem behin- derten Adoptivkind. Doku- mentarfilm von M. Saladin und A. Casanova. Drittes Fernsehen Südwest, 4. Sep- tember, 20.15 Uhr.

Wissenschaft im Ge- spräch. Wie Ärzte auf dem laufenden bleiben. Aufwand und Nutzen medizinischer Fortbildung, beschrieben von Rosemarie Stein. Süddeut- scher Rundfunk, 2. Pro-

gramm, 5. September, 17 Uhr.

Kinder, die von Gott sind.

Vom zärtlichen Umgang mit Behinderten. Drittes Fernse- hen Südwest, 5. September, 18.30 Uhr.

Die Sprechstunde. Das Augenlicht bewahren. Drit- tes Fernsehen Hessen, 7.

September, 20.45 Uhr.

Lesen und Schreiben für alle . . . Manfred Krug und Jürgen B. — Beratungstele- fonnummer 1 97 07 in den Ortsnetzen Aachen, Dort- mund, Düsseldorf, Köln, Pa- derborn, Wuppertal. Redak- tion: Peter Teckentrup. Drit- tes Fernsehen West, 9. Sep- tember, 22.30 Uhr.

Eltern-Sprechstunde. Hil- fe, mein Kind stottert!

Sprachförderung im Vor- schulalter. Drittes Fernsehen Bayern, 10. September,

18.15 Uhr.

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Anw.: Entzündliche, degenerative und extraartikuläre rheumatische Erkrankungen. Nichtrheumatische Entzündungs- und Schwellungszustände. Gegenanz.: Magen-Darm-Ulcera.

Letzte 3 Monate der Schwangerschaft. Hinweis: Bei Überempfindlichkeit (z.B. Asthma, Hautreaktionen) mögl. Kreuzreaktion mit anderen nichtsteroidalen Antiphlogistika/Anti- rheumatika beachten. Nebenw.: Gastrointestinale Störungen. Okkulte gastrointestinale Blutungen (Anämie). Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Bronchospasmen, Haut- reaktionen). Störungen der Hämatopoese, Kopfschmerzen, Schwindel (bes. in hoher Dos.). Leberschäden, Natrium-und Wasserretention, selten Haarausfall. Wechselw.: Lithium- präparate. Hinw.: Patienten mit gastrointestinalen Beschwerden, anamnest. Hinweisen auf Magen-und Darmulcera sorgfältig überwachen. Bei Langzeitbehandlung sind als vorsorgl. Maßnahme Kontrollen des Blutbildes und der Leberfunktion zu empfehlen. Handelsformen und Preise: duravolten ® 25:20 Tbl. (N1) DM 5,45, 50 Tbl. (N2) DM 11,30, 100 Tbl. (N3) DM 18,90; duravolten ® 50:20 Tbl. (N1) DM 7,95, 50 Tbl. (N2) DM 18,80, 100 Tbl. (N3) DM 33,—; duravolten retard:

20 Kps. (N1) DM 13,20, 50 Kps. (N2) DM 28,80,100 Kps. (N3) DM 55,50; duravolten ® 50:10 Supp. DM 5,45, 50 Supp. DM 25,—;

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Dt. Ärztebl. 84, Heft 36, 3. September 1987 (13) A-2289

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Dr. Gustav Klein,

Arzneipflanzenforschung, 7615 Zell-Harmersbach Schwarzwald

Fortsetzung von Seite 2288 getragenen Einrichtungen wie Caritas und Diakonie??

Dem mittelalterlichen Menschen war ein Wort wie

„Strafe Gottes" ebenso ein Bewußtseinsinhalt wie dem Menschen des Alten Testa- ments. Wir verstehen heute andere Worte besser: Die Krankheit — hier die HIV-In- fektion — ist eine Mahnung, sie will uns wachrütteln;

wacht auf! paßt auf! Hier rei- hen sich unsere Umweltsün- den einschließlich Tscherno- byl zwanglos ein!

Noch ein Wort zu der von Ihnen befürchteten Panik durch eine „Strafe Gottes".

Das beunruhigt den Christen nicht; wir erinnern uns hier an die Gnadenzusage Gottes und wissen zugleich, daß durch unseren „Bruder Jesus Christus" alle „Strafbefeh- le" zerrissen sind und uns ein entscheidender Neueinstieg ins Leben ermöglicht wurde.

Ich empfehle Ihnen, in Matthäus Kap. 6, insbeson- dere den Abschluß zu lesen:

„Stellen Sie sich zuerst unter die Herrschaft Gottes, dann wird der morgige Tag für sich selber sorgen"! .. .

Dr. med. R. Hollwegs, prakt. Arzt, Hesselgasse 44, 6908 Wiesloch

FINANZIERUNG

Zum Beitrag „Die Belastung der Berufstätigen muß verringert werden!" von Dr. med. Eckart Fiedler in Heft 14/1987:

Nicht vertretbar

Die Ausführungen über die unterschiedliche Höhe der Ausgaben der gesetzli- chen Krankenversicherung für die Berufstätigen und die Rentner sind unvollkommen und sehr fragwürdig. Bei der Berechnung der unterschied- lichen Ausgaben wird außer acht gelassen, daß die Berufs- tätigen in der gesetzlichen Krankenversicherung in je- dem Jahr mit Milliardenbe- trägen durch die Rentenver- sicherung „subventioniert"

werden. Die Rentenversiche-

rung wendet jährlich rund vier Milliarden DM für Reha- Maßnahmen auf. Dieser Be- trag kommt ausschließlich den Berufstätigen zugute, denn für die Rentner muß die gesetzliche Krankenversiche- rung die Kosten von Reha- Maßnahmen (Kuren) über- nehmen.

Würde dieser Block von vier Milliarden den Kranken- kassen angelastet — wie es durchaus als systemgerecht angesehen werden könnte — so sähe die Relation der Aus- gaben der Krankenversiche- rung für Berufstätige und Rentner anders aus.

Es sei daran erinnert, daß bis vor wenigen Jahren die Kosten von Tuberkulose-Er- krankungen vorwiegend von der Rentenversicherung ge- tragen wurden (insbesondere die Kosten der stationären Behandlung in den Tbc-Heil- stätten), bis dann der Gesetz- geber alle Kosten der Kran- kenversicherung zuschob.

Bei der Diskussion der unterschiedlichen Höhe der Krankheitskosten zwischen Berufstätigen und Rentnern sei auf das Vorgehen der pri- vaten Krankenversicherung hingewiesen, die zugunsten ihrer langjährig versicherten älteren Mitglieder Rücklagen bildet und mit diesen Rückla- gen dann die Beiträge der Al- ten möglichst niedrig und sta- bil hält.

Zu erwähnen ist auch, daß zu den Rentnern auch die nicht unbeträchtliche Gruppe der „Frührentner" gehört.

Unter den Frührentnern be- finden sich viele außeror- dentlich tragische Fälle, wie z. B. Schwerst-Unfallverletz- te, MS-Kranke, Geisteskran- ke (u. a. jugendliche Schizo- phrene) usw. Diese Gruppe — und sei es auch nur rechne- risch — von den guten Risiken der Berufstätigen abzugren- zen, erscheint doch wirklich nicht vertretbar. Man müßte dann schon die Frage aufwer- fen, warum eine gesetzliche Krankenversicherung über- haupt noch notwendig ist .. .

Dr. med. Hans Siener, Berliner Allee 56, 4000 Düs- seldorf

A-2290 (14) Dt. Ärztebl. 84, Heft 36, 3. September 1987

Referenzen

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