• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Der Tollwut vorbeugen" (30.09.1976)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Der Tollwut vorbeugen" (30.09.1976)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

AUSSPRACHE

Spezifische Antidote

Frau Dr. med. Jutta Jüptner, 8022 Grünwald, Alpenveilchenstraße 2, fragt zum o. a. Artikel im DEUT- SCHEN ÄRZTEBLATT nach der Therapie bei Überdosierung und Intoxikationen mit Folsäureantago- nisten.

Frage

„Der Folsäureantagonist Methotre- xat hemmt die Enzyme Folat- und Dihydrofolatreduktase kompetitiv.

Die Affinität von Methotrexat zur Dihydrofolatreduktase ist beim pH 5,9 100 000mal und beim pH 7,5 20 000mal größer als die des natür- lichen Substrates. Infolge der ho- hen Affinität von Methotrexat zum Enzym und der geringen Dissozia- tionskonstanten des Enzyminhibi- torkomplexes (3 x 10- "Mol.) muß die Hemmung praktisch als irrever- sibel angesehen werden, so daß die Stoffwechselschritte, in denen Folsäure in ihre biologisch aktive Form Tetrahydrofolsäure umge- wandelt wird, als blockiert betrach- tet werden müssen."

Antwort

Die Folsäureanalogen Aminopterin als auch Methotrexat besitzen, wie oben angegeben, eine höhere Affi- nität zur Dihydrofolatreduktase als die Dihydrofolsäure.

Folsäure selbst kann deshalb nur zum Ausgleich von Folsäureman- gelzuständen benutzt werden.

Bei Vergiftungen ist die Therapie mit Citrovorum-Faktor = Folinsäu- re = 5-Formyl 5, 6, 7, 8,-Tetrahy- drofolsäure = Leucovorin®) (Le- derle) angezeigt.

Therapie mit Leucovorin bei schweren Komplikationen im Rah- men einer Aminopterin- oder Me-

thotrexat-Behandlung 6 bis 12 mg Leucovorin i. m./Erw., anschließend die gleiche Dosis noch dreimal in sechsstündigem Abstand. Bei Into- xikationen kann Leucovorin i. v. als Infusion bis zu 75 mg innerhalb von 12 h/Erw. und mehr — bis zu 20 Prozent der Methotrexatdosis ver- abfolgt werden, danach Gaben von

— zwölfmal 9 bis 15 mg/m 2 Körper- oberfläche i. m. alle sechs Stun- den. Leucovorin kann auch per os gegeben werden, wenn keine Re- sorptionsverzögerung erwartet wird. Dosierung ebenfalls 9 bis 15 mg/m 2 alle sechs Stunden zwölf- mal.

Dr. med. Ernst Günter Krienke Beratungsstelle für

Vergiftungserscheinungen Heubnerweg 6

1000 Berlin 19

ECHO

Zu: „Tollwut: Prophylaxe beson- ders wichtig" von Dr. med. Ane- mone (wand und Dr. med. Die- ter Deppermann in Heft 31/1976, Seite 2029.

Der Tollwut vorbeugen

„Eine wirksame Behandlung der Tollwut gibt es noch im- mer nicht. Daher komme den vorbeugenden Maßnahmen gegen diese beim Menschen meist tödlich verlaufende Er- krankung eine besondere Be- deutung zu, heißt es in einem Beitrag in der neuesten Aus- gabe des DEUTSCHEN ÄRZ- TEBLATTES. Danach sei ne- ben dem Tetanusschutz ein langwieriges Schutzimpfungs- programm angezeigt ..."

(nach ddp in: Nassauische Landeszeitung, Limburg, und anderen Tageszeitungen) Jugendkuren

Ganzheitstherapie unerläßlich Beim Jugendlichen sind wir weit mehr in der Lage, auf die Lebens- führung weichenstellend einzuwir- ken, als beim Erwachsenen. Das ist eine Tatsache, die sich Politiker und Ideologen von jeher zunutze machten. Medizinisch fand sie bis- her leider noch nicht die entspre- chende Resonanz. Ganz gleich, ob die Diagnose rein somatisch, rein psychisch oder eine Mischform aus beidem ist, der Jugendliche erwar- tet ein ganzheitstherapeutisches Vorgehen, das heißt, die Behand- lungsmaßnahmen müssen Physis und Psyche prägen, wobei sie erst dann echt effektiv sind, wenn sie langfristig motivieren. Hier setzen allerdings die Schwierigkeiten ein, denn die Effektivität — und damit die Macht der Motivation — läßt sich nur in beschränktem Umfang zahlenmäßig erfassen. Erst verglei- chende Untersuchungen über viele Jahre hinweg können stichhaltige

Beweise liefern.

Die Zukunft bringt mit Sicherheit eine Zunahme der pathogen auf den Jugendlichen einwirkenden Faktoren und damit neue Proble- me, die speziellen medizinischen Einsatz erfordern. Es ist daher un- sere Überzeugung, daß die schon jetzt zwingend erforderliche Ju- gendmedizin vor allem in den kom- menden Jahren ein Umdenken, ins- besondere im Fall von Jugendku- ren, verlangt.

Literatur

Müller, H.: Dt. Ärztebl. 73 (1975) 3313 — Zauner: Publikation erscheint demnächst im Schleswig-holst. Ärzteblatt — Klaffki:

Ärztl. Praxis, 27 (1975) Seite 3184 — Hem- mann: Streßabbau bei Jugendlichen, Vor- trag Klappholttal 1975 - Doubrawa: Ansät- ze zur Ermittlung von Kurerfolgen bei weiblichen Jugendlichen mit überwiegend psychosomatischen Störungen (im Manu- skript 1976)

Anschrift des Verfassers:

Dr. med. Günter Bendorf Kurklinik Auental Jugendsanatorium der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte

8675 Bad Steben

Zu einem Beitrag von Dr. med. Ernst Günter Krienke in Heft 21/1976, Seite 1437 ff.

2514 Heft 40 vom 30. September 1976 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Krankenanstalten Wesermünde Krankenhaus am Bürgerpark 285 Bremerhaven6. Schiffdorfer

Falsch ist jedoch die Angabe: "Als Verdacht gelten Biß- verletzung sowie Berührung (oder andere Kontakte) durch ein solches Tier." Krankheitsverdächtig ist

Jürgen Brandis in Heft 23/1998, der sich auf eine Meldung über einen „Lehrgang für Ärzte aus Osteuropa“ in Heft 16/1998 bezog:.. Blick für Menschlich-

Material und Methode: In einer klini- schen Studie wurden 170 Patienten einer rheumatologischen Praxis mit RA auf ora- le Nebenwirkungen untersucht.. Alle Pa- tienten

In den geltenden Mutterschafts-Richtlinien sei lediglich der Hinweis enthalten, dass Arzt oder Ärz- tin eine Schwangere über eine notwendige Jodzufuhr in- formieren sollten.. Das

Guilleminault C, Kirisoglu C, Poyares D et al.: Upper airway resistance syndrome: a long-term outcome study.. Stoohs RA, Dement WC: Snoring and sleep-related breathing abnorma-

Im experimentell infizierten Tier ließ sich zeigen, daß das Rabiesvirus entlang der peripheren Nervenbah- nen von der Eintrittspforte des Erre- gers in das zentrale Nervensystem

In der Mitte zwi- schen den beiden D's befindet sich die lonenquelle (Darstellung). Die Ionen werden von dem D, das gerade die richtige Polarität hat, an- gezogen und