1980
Quelle: KBV, Bereich: Alte Bundesländer
1990 1992
Belegärzte (1980, 1990 und 1992)
5 480 5 551 5 548
Iffle, MTV,
Augenärzte Allg./Prakt.
Arzte
HNO-Ärzte
Frauenärzte
lL Rest
Orthopäden Internisten Urologen Chirurgen 242
260 333 350 370 596
633
1 313
1 383
IH
323 324 Ih 382 406 525 111 302
Ir.
1 403
1 620111 329 317 387 11 412 513 269
1 422
1 6181F
Die belegärztliche Versorgung in den alten Bundes- ländern hat sich, was die Gesamt- zahl der Beleg- ärzte angeht, seit 1980 kaum ver- ändert. Lediglich in den Anteilen der einzelnen Arztgruppen sind Verschiebungen zu beobachten.
Hiervon sind be- sonders die Allge- mein-/Prakti- schen Ärzte, die Hals-, Nasen-, Ohren- und die Frauenärzte be- troffen. KBV
LI IK NACHRICHTEN
Aus Bund und Ländern
MTA-Gesetz tritt 1994 in Kraft
BONN. Der Bundestag hat vor kurzem das Gesetz über technische Assistenten in der Medizin verabschiedet, dem der Bundesrat inzwi- schen zugestimmt hat. Es tritt am 1. Januar 1994 in Kraft.
Die CDU-Abgeordnete Sigrun Löwisch begründete in der Debatte die vorgeschlage- nen Regelungen. Sie wies darauf hin, daß das Herzstück des Gesetzes die Verlänge- rung der Ausbildung auf drei Jahre sei. Dies bedeute, daß 4 400 statt gegenwärtig 2 800 Stunden zur Verfügung stün- den, wobei je nach Fachrich- tung bis zu 2 000 Stunden der praktischen Ausbildung vor- behalten sein könnten.
Weiterhin werde ein neu- er Zweig eingeführt, nämlich die Medizinisch-Technische Assistentin bzw. der Assistent für Funktionsdiagnostik. Die- se Fachrichtung habe sich seit 1976 in der DDR bewährt.
Eine MTA für Zytologie wer- de es nicht geben. Den Län- dern bleibe es jedoch unbe- nommen, die zweijährige Ausbildung zur Zytologie-As- sistentin weiterzuführen.
Das Gesetz, so betonte Löwisch, stelle die Führung
der Berufsbezeichnung unter besonderen Schutz. Neu sei auch, daß präzise die Tätig- keiten genannt würden, die Medizinisch-Technischen As- sistentinnen vorbehalten sei- en. Was die Vormusterung von Präparaten auf krankhaf- te Veränderungen betreffe, so wolle man die Verantwor- tung jedoch bei den Ärzten belassen. th
Landesbeauftragte klagen über Gewalt gegen Behinderte
POTSDAM. Wachsende Gewalt gegen Behinderte ha- ben die Fachbeauftragten aus den Bundesländern beklagt.
Besonders bei Formen psy- chischer Gewalt wie Telefon- terror sei ein wachsender Trend zu verzeichnen, sagte der Behindertenbeauftragte der brandenburgischen Lan- desregierung, Rainer Kluge, in Potsdam. Bei einem Tref- fen der Behindertenbeauf- tragten aller Bundesländer habe sich gezeigt, daß die Ge- waltbereitschaft in der Bevöl- kerung in den vergangenen zwölf Monaten erheblich ge- stiegen sei. Ein eindeutiger Zuwachs rechtsradikaler Ausschreitungen sei aller- dings derzeit nicht feststell- bar. afp
Betreuungsstelle Wismut AG
SANKT AUGUSTIN. Der Hauptverband der gewerbli- chen Berufsgenossenschaften weist Ärztinnen und Ärzte darauf hin, daß sich ehemali- ge Wismut-Beschäftigte zu kostenlosen Untersuchungen melden können.
Im Uranerzgebiet Thürin- gens und Sachsens waren seit 1945 rund 500 000 Menschen bei der ehemaligen Sowje- tisch-Deutschen Aktienge- sellschaft Wismut beschäftigt.
Am 31. Dezember 1990 wur- de der Erzabbau eingestellt.
Die (westdeutschen) Berufs- genossenschaften sind trotz der Schließung der Wismut AG für erkrankte ehemalige Arbeitnehmer verantwort- lich: So werden alle bis 1990 eingetretenen Arbeitsunfälle in der DDR zukünftig durch die Berufsgenossenschaften entschädigt. Früher abge- lehnte Berufskrankheitsfälle werden wieder aufgerollt und neu untersucht. Damit soll si- chergestellt werden, daß an die Berechtigen beziehungs- weise deren Hinterbliebene Leistungen gezahlt werden.
Anfang 1992 wurde die
„Zentrale Betreuungsstelle Wismut" gegründet. Verant- wortlich hierfür ist der Hauptverband der gewerbli- chen Berufsgenossenschaf- ten. Er weist nun erneut auf die Möglichkeit der Untersu- chungen hin (Information:
Alte Heerstraße 111, 53757 Sankt Augustin).
Für Anträge und Anfra- gen zur Entschädigung von Berufskrankheiten ist koordi-
BONN. Der Bundestag hat die Gesetze zum dritten Suchtstoffübereinkommen der Vereinten Nationen ver- abschiedet. Dadurch werden nach Angaben des Bundesge- sundheitsministeriums die in- ternationale Zusammenar- beit bei der Drogenbekämp- fung verbessert und das rechtliche Instrumentarium zur Bekämpfung des illegalen
nierend die Bergbau-Berufs- genossenschaft, Bezirksver- waltung Gera, zuständig. Ihre Anschrift lautet: Amthorstra- ße 12, 07545 Gera, Tel:
03 65/61 1-0, Fax: 03 65/
2 33 61. EB
Nachlassende Impfbereitschaft
EISENACH. Die Gefah- ren nachlassender Impfbe- reitschaft bei Kindern ver- deutlichte Prof. Dr. med.
Wolfgang Raue, Leiter der Ambulanz der Universitäts- Kinderklinik Leipzig, bei ei- nem Symposium des „Akti- onskreises Impfen" am Bei- spiel Pertussis. So erlebten die alten Bundesländer alle drei Jahre kleinere oder grö- ßere Keuchhusten-Epidemi- en mit etwa 100 000 Neuer- krankungen pro Jahr. Die Durchimpfungsrate gegen Pertussis hätte seit mehreren Jahren weit unter 50 Prozent gelegen, weil die Impfung aufgrund unsachlicher Medi- enberichte völlig zu Unrecht in Mißkredit geraten sei. Erst als die Keuchhusten-Impfung Mitte 1991 von der Ständigen Impfkommission (STIKO) wieder uneingeschränkt für alle Kinder empfohlen wor- den war, hätte sich die Lage leicht stabilisieren können.
„Um mindestens ein Herein- brechen von Pertussis-Fällen in die neuen Bundesländer zu verhindern, sollten wir nichts unversucht lassen, an die ehe- mals vorbildlich hohen Durchimpfungsraten im Osten anzuknüpfen", forder-
te Raue. FB
Drogenhandels geschärft.
Die Gesetze erlaubten die Einziehung von Drogengel- dern in Deutschland auch aufgrund eines ausländischen Urteils, die Durchsuchung von Schiffen und die erleich- terte internationale Verfol- gung, Auslieferung und Be- strafung von Kriminellen im Bereich des illegalen Rausch- gifthandels. WZ
Suchtstoff-Übereinkommen verabschiedet
A1 -1980 (16) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 28/29, 19. Juli 1993