Aus Bund und Ländern
Versachlichung des Klimas im
Gesundheitswesen
MÜNCHEN. In einer ge- meinsamen Initiative haben mehrere Arzneimittelunter- nehmen eine Anzeigenkam- pagne geschaffen, die im In- teresse von Patienten, Ärzten und Unternehmen an "Au- genmaß und Weitblick" ap- pellieren soll. Gegenseitige Angriffe der "Beteiligten", kontroverse Diskussionen, ei- ne enorme Verunsicherung und letztlich dramatische Umsatzeinbrüche hätten nach Angaben der "Initiative Au- genmaß mit der Gesundheits- reform" den Jahresbeginn 1993 gekennzeichnet. Die Aktion, die zu einer Versach- lichung des Klimas im Ge- sundheitswesen beitragen soll, erscheint mit Unterstüt- zung führender medizinischer Fachverlage in den Monaten März und April. Kli
Weniger tödliche Arbeitsunfälle
BONN. Die Zahl der töd- lichen Arbeitsunfälle ist im Jahr 1991 gesunken. Dies geht aus dem Unfallverhü- tungsbericht 1991 hervor.
Erstmals fasse der Bericht die Daten aus den alten und den neuen Bundesländern zusam- men; dennoch hätten die Ar- beitsunfälle mit tödlichem Ausgang um vier Prozent ab- genommen, teilte das Bun- desministerium für Arbeit und Sozialordnung mit.
Bundesarbeitsminister Norbert Blüm betonte, daß heute weitgehende Vorsorge- und Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz bestünden. Vor allem die Verbesserung und Weiterentwicklung der Ge- fahrstoffverordnung beuge Berufskrankheiten vor. Der Minister wies darauf hin, daß mit Jahresbeginn die Liste der Berufskrankheiten neuen medizinisch-wissenschaftli- chen Erkenntnissen angepaßt worden sei. Verschiedene
Krankheiten seien neu als Be- rufskrankheiten anerkannt.
Zudem seien für weitere in der Liste bereits enthaltene Krankheiten die Entschädi- gungsvoraussetzungen zugun- sten der Versicherten ausge- weitet und konkretisiert wor-
den. EB
Patentschutz bei Arzneimitteln verlängert
BONN. Der Bundesrat hat kürzlich zwei bereits vom Bundestag verabschiedete Gesetze zur Verlängerung des Patentschutzes bei Arz- neimitteln gebilligt. Wie aus einer Pressemitteilung der Bundesregierung hervorgeht, ergänzen die Gesetze die EG- Verordnung über die Schaf- fung eines ergänzenden Schutzzertifikats für Arznei- mittel, die am 2. Januar 1993 in Kraft getreten ist.
Das Schutzzertifikat schließe sich an ein bestehen- des Patent für einen neuen pharmazeutischen Wirkstoff an und verlängere dessen Schutz um bis zu fünf Jahre, abhängig von dem konkret bis zur Zulassung des Arzneimit- tels verstrichenen Zeitraum.
Die "effektive Patentlaufzeit"
könne damit im Regelfall 15 Jahre von der Zulassung bis zum Ablauf des Schutzzertifi- kats betragen. Für Deutsch- land ist die Verordnung auf Arzneimittel anwendbar, die ab dem 1. Januar 1988 erst- mals zugelassen wurden. EB
ASB kritisiert Aufnahmenotstand
LEIPZIG. Der Arbeiter- Samariter-Bund (ASB) hat auf einer außerordentlichen Bundeskonferenz in Leipzig darauf aufmerksam gemacht, daß sich in zunehmendem Maße Berichte über die dra- matische Situation in den Notaufnahmen und Ambu- lanzen der deutschen Akut- krankenhäuser häufen. Not- arztwagen und Rettungshub- schrauber würden von Klini-
DEUTSCHES
ARZTEBLATT NACHRICHTEN
Die Zahl der Drogentoten hat sich in den vergangeneo Jahren ständig erhöht. Von Ja- nuar bis Ende November ver- gangeneo Jah- res starben 1870 Süchtige und Drogen- abhängige. Bis zum Jahresen- de 1992 stieg diese Zahl ver- mutlich auf 2200.
Drogentote
bis einschl. 1990 alte Bundesländer
1992
(geschätzt)
d !1
1988ll
1r 1( 1991
1989
BKAken abgewiesen, da chroni- scher Personal- und Finanz- mangel die Betten der Not- aufnahmen und Intensivsta- tionen teilweise reduziert ha- be. Des weiteren fehlten meist interdisziplinäre Auf- nahmezentralen in den gro- ßen Akutkrankenhäusern ebenso wie interdisziplinäre Therapiepläne für Notfallpa- tienten mit ausgeprägten Mehrfacherkrankungen und/
oder -Verletzungen. EB
Ernährungslehre am Computer
BONN. Die von der Deut- schen Gesellschaft für Ernäh- rung als Faltblatt herausgege- benen "10 Regeln für eine vollwertige Ernährung" bietet der Auswertungs- und Infor- mationsdienst für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten e. V. jetzt auch auf Diskette an. Die beiden Comic-Figu- ren Eduard und Erna betäti- gen sich als Moderatoren und führen durch das Programm, das sich an alle Bevölkerungs- gruppen wendet. Als Einsatz- bereiche für das "Comic- Spiel" bieten sich unter ande- rem Wartezimmer von Ärz- ten und Zahnärzten an.
1990 f~1Mw1
~ Das Computer-Pro- gramm kostet 50 DM und kann bestellt werden beim Auswertungs- und Informati- onsdienst für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten e.V., Postfach 20 01 53, W-5300 Bonn 2. van Oost
Kindernetzwerk:
Anlaufstellen für Eltern und Arzte
FRANKFURT/M. Über den kürzlich in Frankfurt ge- gründeten Verein "Kinder- netzwerk e.V." sind nach ei- genen Angaben mit Hilfe ei- ner bundesweit ausgerichte- ten Datenbank Anlaufstellen und Adressen sowie Informa- tionen über mehr als 300 Er- krankungen und Behinderun- gen im Kindes- und Jugendal- ter abrufbar. Das "Kinder- netzwerk" möchte Eltern, Be- troffenen und Ärzten ein Fo- rum zum Austausch bieten und die Zusammenarbeit zwi- schen Selbsthilfegruppen und Ärzten fördern.
~ Kontaktadresse: Kin- dernetzwerk e. V., Hanauer Straße 15, W-8750 Aschaffen- burg, Tel: 0 60 21/1 20 30, Fax: 0 60 21/1 24 46. EB Dt. Ärztebl. 90, Heft 14, 9. April 1993 (19) AclOll