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Archiv "Rubula-Virus-Infektionen: Mumpserkrankungen trotz zweifacher Immunisierung" (23.11.2012)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 47

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23. November 2012 A 2361

STUDIEN IM FOKUS

Eine abgeschlossene Grundimmu- nisierung gegen Mumps schließt ei- ne spätere Infektion nicht aus. Die Besonderheiten einer Epidemie, die vorwiegend geimpfte Personen be- traf und zwischen Juni 2009 und Ju- ni 2010 in den USA auftrat, sind jetzt publiziert worden (1). In die- sem Zeitraum erkrankten 3 502 Per- sonen an Mumps (97 % bestätigte Fälle). Fast alle Erkrankten waren orthodoxe Juden, 71 % männlich, mehr als 80 % mit abgeschlossener Grundimmunisierung (zwei Imp- fungen). Es erkrankten Personen jeglichen Alters (< 1 Jahr bis 90 Jahre), ein deutlicher Altersgipfel lag aber zwischen 13 und 17 Jahren.

Indexpatient war ein zweifach geimpfter elfjähriger Junge, der sich offenbar bei einer Reise infiziert hatte. Vermutlich hat sich das Virus – es wird durch Tröpfcheninfektion

übertragen – bei dem engen Kon- takt zwischen Schülern in Talmud- schulen stark verbreitet.

Eine Komplikation war Orchitis bei 6,8 % der männlichen Erkrank- ten. Oophoritis, Meningitis, Pan- kreatitis, Ertaubungen, Mastitis und Fazialislähmungen waren mit Ra- ten von je unter 1 % seltene Kom- plikationen. Das Paul-Ehrlich-Insti- tut teilte auf Anfrage mit, die in den USA verwendete Vakzine sei mit der in Deutschland vergleichbar:

Beide enthalten attenuierte Viren des Impfstamms Jeryl-Lynn.

Auch in Deutschland hat es an Schulen und Universitäten in den letzten Jahren wiederholt kleinere Ausbrüche gegeben (2). In Bayern habe im Sommer 2010 ein überre- gionaler Mumpsausbruch begon- nen, der ein Jahr andauerte. Aus de- taillierten Analysen einzelner Aus-

brüche sei bekannt, dass unter den Erkrankten mehr als 60 % zweimal geimpft worden waren. Die Ständi- ge Impfkommission hat im August dieses Jahres ihre Empfehlung zur Impfung Erwachsener bei berufli- cher Indikation auf Personen er - weitert, die in Gesundheitsberufen oder in Gemeinschafts- und Ausbil- dungseinrichtungen tätig sind (2).

Fazit: Trotz zweifacher Impfung kann eine Mumpserkrankung auf- treten, wie die Aufarbeitung eines großen Ausbruchs in den USA noch einmal belegt. Um berufsbedingte Ausbrüche zu vermeiden, sind 2012 in Deutschland die Impfempfehlun- gen für Erwachsene geändert wor- den. Dr. rer. nat. Nicola Siegmund-Schultze

1. Barskey AE, Schulte C, Rosen JB, et al.:

Mumps outbreak in orthodox jewish com- munities in the United States. NEJM 2012;

367: 1704–13.

2. Mitteilung der Ständigen Impfkommission am RKI: Epidemiologisches Bulletin 2012;

31: 311–8.

RUBULA-VIRUS-INFEKTIONEN

Mumpserkrankungen trotz zweifacher Immunisierung

Die Kurzsichtigkeit in der Adoles- zenz hat in manchen Regionen na- hezu ein epidemisches Ausmaß: In einigen südostasiatischen Ländern sind 80 % und mehr eines Hoch- schuljahrgangs myop. In den USA wurden in der CLEERE*-Studie 4 927 Kinder unterschiedlicher Eth- nien erfasst, von denen 4 556 bei Studienbeginn nicht myop waren.

Ziel der Untersuchung war es, den Anteil der Kinder und Jugendli- chen zu ermitteln, die bis zum Ende der achten Schulklasse myop wur- den. Die Definition von Kurzsich- tigkeit wurde mit dem Vorliegen von mindestens –0,75 Dioptrien in beiden Hauptmeridianen der Horn- haut etwas strenger gehandhabt als in anderen Arbeiten, wo häufig ein rein sphärisches Refraktionsdefizit von –0,5 Dioptrien oft schon das

Myopiekriterium erfüllt. Gemäß dieser Definition wurden im Be - obachtungszeitraum 749 Kinder (16,4 %) kurzsichtig – mit beträcht- lichen ethnischen Unterschieden.

Kinder weißer Hautfarbe wurden mit 11 % am seltensten myop, afri- kanischstämmige Kinder waren mit 13,9 % ebenso häufig betroffen wie native Americans (Kinder mit in- dianischen Vorfahren) mit 14,4 %.

Bei 21,4 % der hispanischen Kinder entwickelte sich eine Myopie; am häufigsten myop wurden auch in diesem Kollektiv junge Menschen asiatischer Abstammung mit 27,3 % (bei einer weiteren Myopiedefiniti- on von –0,5 Dioptrien sphärisch gar zu 35,3 %). Nach Jahrgangsstufen aufgeschlüsselt, trat die Kurzsich- tigkeit bei 75 % der Studienteilneh- mer im Alter von neun bis 13 Jah-

ren auf; das elfte Lebensjahr war mit 17,4 % dasjenige, in dem sich das Refraktionsdefizit am häufigs- ten manifestierte.

Fazit: Die Zeit kurz vor Eintritt der Pubertät ist das Alter, in dem eine Myopisierung am wahrscheinlichs- ten ist. Ab etwa dem zwölften Lebensjahr nimmt die Zahl der Neumanifestationen ab. Mädchen wurden mit 18,5 % häufiger myop als Jungen (14,5 %). Da Naharbeit wie Lesen als ein Auslöser der Myopie diskutiert wird und Mäd- chen auch in den USA oft die bes - seren Schülerinnen sind, könnte das Leseverhalten mit seinen ge- schlechtsspezifischen Unterschieden eine Erklärung für die Ergebnisse sein. Dr. med. Ronald D. Gerste Kleinstein RN, Sinnott LT, Jones-Jordan LA, et al.: New cases of myopia in children. Arch Ophthalmol 2012; 130: 1274–9.

*CLEERE: Collaborative Longitudinal Evaluation of Ethnicity and Refractive Error

KURZSICHTIGKEIT

Kinder werden meist im Alter von 9 bis 13 Jahren myop

M E D I Z I N R E P O R T

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