• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Börsebius: Gefeit gegen Crash" (15.02.1990)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Börsebius: Gefeit gegen Crash" (15.02.1990)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Junger Arzt muß zurückzahlen:

Tilgung mindert nicht die Steuerlast Energie und

Steuern sparen

Zum 31. Dezember 1991 werden die steuerlichen Ver- günstigungen für Maßnah- men zur umweltfreundliche- ren Energieausnutzung und zur Verringerung des Ener- gieverbrauchs ersatzlos ge- strichen. Haus- und Woh- nungsbesitzer sollten überle- gen, ob sie nicht innerhalb der kommenden zwei Jahre eine Heizungsanlage einbau- en/modernisieren wollen.

Nach § 82 a EStDV könn- te man folgende steuerbegün- stigte Investitionen planen:

• Anschluß an die Fern- wärme-Versorgung, soweit das Gebäude vor dem 1. Juli 1983 fertiggestellt worden ist;

• Einbau von Wärme- pumpen, einer Solaranlage oder einer Anlage zur Wär- merückgewinnung;

• Errichtung einer Wind- kraft- oder Biogasanlage, wo- bei das Gebäudealter eben- falls keine Rolle spielt.

Wenn das Haus minde- stens zehn Jahre alt ist, wer- den aber auch einfachere Maßnahmen der Modernisie- rung an Heiz- und Warmwas- seranlagen begünstigt. Dabei kommen in Betracht:

• Einbau einer Warmwas- seranlage zur Versorgung von mehr als einer Zapfstelle;

• Einbau einer zentralen Heizungsanlage;

• Einbau eines Heizkes- sels, eines Brenners, einer zen- tralen Steuerungseinrichtung;

• Einbau von Wärmeab- gabevorrichtungen (z. B.: Ra- diatoren oder Ergänzung ei- ner Fußbodenheizung);

• Änderung der Abgasan- lage (Kamin), einer zentralen Heizungsanlage;

• Anschaffung neuer Ein- zelöfen, wenn keine Zentral- heizung vorhanden ist.

Bis zu zehn Prozent der Herstellungskosten der ge- nannten Maßnahmen können über einen Zeitraum von zehn Jahren pro Jahr wie Sonderausgaben geltend ge- macht werden.

Ingrid Bender

Wer als junger, niederge- lassener Arzt zum ersten Mal

„richtiges Geld" verdient, macht auch über kurz oder lang mit dem Finanzamt Be- kanntschaft. Clevere Kolle- ginnen und Kollegen glaub- ten nun, ihre Steuerlast min- dern zu können, indem sie ih- re Rückzahlungsraten für das Bafög als Sonderausgaben oder außergewöhnliche Bela- stungen angaben. Hier schüt- telten die Finanzbeamten aber nur den Kopf: Für sie dient das Bafög u. a. einer

„Hebung der sozialen Stel- lung": Kein Steuerrabatt! So hat das Finanzamt Köln in ei- nem Urteil vom 22. 4. 1988 klargestellt, daß es sich bei den nach Abschluß des Studiums geleisteten Tilgungszahlun- gen weder um Sonderausga- ben noch um außergewöhn- liche Belastungen handelt, ei- ne steuerliche Berücksichti- gung also nicht möglich ist.

Zwar sind nach § 10 Abs. 1 Nr. 7 des Einkommensteuer- gesetzes als Sonderausgaben Aufwendungen des Steuer- pflichtigen für seine Berufs- ausbildung abzugsfähig. Dazu würden aber keine Darlehens- tilgungen zählen. Sonderaus- gaben müssen nämlich in dem Kalenderjahr, in dem sie gel- tend gemacht werden, für Maßnahmen der Berufsaus- bildung getätigt worden sein.

Als außergewöhnliche Bela- stung gelten Zahlungen nur, wenn sie ein Einkommen we- sentlich belasten und die Auf- nahme der Schulden außerge- wöhnlich und zwangsläufig war. Bei Aufnahme eines aka- demischen Studiums liege kei- ne außergewöhnliche Bela- stung vor, da das Studium zu einer Hebung der sozialen Stellung führe. Es handle sich folglich bei Studienkosten nicht um einen verlorenen Aufwand. Ingrid Bender

Börsebius: Gefeit gegen Crash

L

eider vernebelt oft genug die Sucht nach schnellen und möglichst hohen Gewin- nen die Realität.

Das gilt besonders in der jetzigen Börsensituation. An- geregt von der Öffnung im Osten treibt der Bulle, Sym- bol für steigende Kurse, in Deutschlands Börsensälen die Kurse immer weiter nach oben.

Die Anlageberater bei den Banken stimmen in das Auf- wärtsszenario ein und versü- ßen den Kunden den Einstieg in deutsche Aktien mit der Aussicht auf markante Kurs- gewinne. Das kann ja alles sein, das will ich auch gar nicht in Abrede stellen, zumal die Japaner, was man so hört, wie verrückt deutsche Stan- dardtitel kaufen. Aber es kann — und ich vermute mal — es wird genau wider die große Jubelstimmung laufen. Der deutsche Aktienmarkt kann durchaus um dreißig Prozent verlieren. Und dann kommt es eben darauf an, so dispo-

niert zu sein, um sich wenig- stens nicht zu schaden.

Von wo droht denn nun eigentlich die Gefahr? Gibt es wirklich Gründe für einen erneuten Crash? Es gibt dar- auf eine ganz klare Antwort:

Aus Japan, und es gibt Anlaß genug, einen Börsenkrach als reale Gefahr zu sehen. Nip- pon hat zwei Riesenproble- me: die hohen Zinsen im ei- genen Lande und die Unter- hauswahlen am 18. Februar.

Wenn nämlich die bisherige Regierungspartei von den So- zialisten abgelöst wird, und deren Chancen sind zweifel- los groß, dann wird sich auch die japanische Wirtschaftspo- litik radikal ändern. Die ho- hen Zinsen schließlich haben den doppelten Effekt, daß die Japaner ihre eigenen riesigen kreditfinanzierten Aktiende- pots nicht mehr finanzieren können bzw. festverzinsliche inländische Wertpapiere zu-

sehends attraktiver werden.

Noch fataler sind die Auswir- kungen der japanischen Zin- sen auf den amerikanischen Wertpapiermarkt und hier schließt sich auch schon der Teufelskreis: Die Japaner wollen einfach nicht mehr amerikanische Anleihen kau- fen. Warum auch, wenn's im eigenen Land gleichhohe Zinsen gibt, dafür aber kein Dollarrisiko. Wenn aber ame- rikanische Schatzwechsel wie:

Ladenhüter liegenbleiben, fällt deren Kurs dramatisch und — mathematische Zwangsläufigkeit — die Zin- sen steigen immer höher.

Oder anders herum formu- liert: Die USA müssen immer höhere Zinsen bieten, damit ihnen noch irgendwer auf der Welt ihre Anleihen abnimmt.

Höhere Zinsen aber würgen den Aktienmarkt ab.

Die zentrale Frage ist:

Kann sich der deutsche Ak-

tienmarkt einem möglichen Desaster in Japan und USA entziehen? Die Antwort: Im Prinzip ja, aber gegen Hyste- rie ist keiner gefeit. Was tun also?

Wer Bestände in deut- schen Aktien hat, sollte sie dringend gegen Kursverluste absichern. Das ist gar nicht so teuer, wie man vielleicht glau- ben mag, man muß nur die richtigen Papiere an der rich- tigen Stelle kaufen. Also nicht den Dax-Put der Dresd- ner Bank (viel zu teuer, zu kurze Laufzeit), sondern den Dax-Put der Schweizerischen Bankgesellschaft. Der läuft bis April 1991 und hat ein Aufgeld von acht Prozent. In Zürich gibt es übrigens auch Put Warrants auf den ameri- kanischen und japanischen Aktienindex, deren Aufgel- der gerade mal fünf Prozent betragen. Für eine hundert- prozentige Versicherung ei- gentlich nicht zu teuer, oder?

Börsebius

Dt. Ärztebl. 87, Heft 7, 15. Februar 1990 (83) A-501

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

gerade eben, die E-Mail ist taufrisch, der gute Bankdirektor Jörg Laser, Leiter Private Banking der Hambur- ger Conrad Hinrich Donner Bank AG, darauf hingewiesen, dass seine vor

Auch der Bundesver- band der Betriebskrankenkassen (BdB) und der nordrhein-westfäli- sche Betriebskrankenkassen-Lan- desverband , die zur Zeit noch in der

Die boshafte, gleichwohl nicht böswillige Annahme ist die, daß etliche Steuerberater auch noch Provisionen für die vorgeschlagenen Modelle kassieren.. „Zufällig habe ich grade

Der Grund, warum diese Form der Immobilienfinan- zierung so häufig ins Gespräch gebracht wird, hängt einfach damit zusammen, daß für die gesamte Laufzeit des Darle- hens

Meine Frau jammerte: „Nie mehr finde ich einen grünen Mantel mit kleinen gelben Karos.“.. Endlich war der

Daß man dabei auch sein gesamtes Kapital verlie- ren kann, wird zwar auch zu- gestanden, aber mit Hilfe des kompetenten Anlageberaters der Bank müsse es ja dann vielleicht

Da nicht sein kann, was nicht sein darf, musste eben Irland den roten Alarmknopf drücken, ob es wollte oder auch nicht.. Bald folgen Portugal

nalkostenanteil wird mindestens mit dem Prozentsatz für die durch- schnittliche Lohn- und Gehaltssum- me aller Beschäftigten wachsen. Mit anderen Worten: Die Kosten der