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Archiv "Studienergebnisse: Der lange Weg in die Praxis" (03.07.1998)

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A-1696

S P E K T R U M AKUT

(4) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 27, 3. Juli 1998

Studienergebnisse

Der lange Weg in die Praxis

D

ie Idee der „Evidence based Medicine“

(EBM) ist zweifellos gut: Therapie auf der Grundlage des nachgewiesenen Nutzens.

Bislang fußen nach Einschätzung der Experten aller- dings lediglich zehn bis 20 Prozent aller Therapie- Empfehlungen auf „harten“ wissenschaftlichen Da- ten. Zu den wenigen Maßnahmen, deren Nutzen ein- wandfrei gesichert ist, gehört die Behandlung von Hypertonie und Hypercholesterinämie. Diese fun- dierten Erkenntnisse werden jedoch von den Ärzten nicht in die Tat umgesetzt. Traurige Bilanz: Nur rund die Häfte der Patienten, die von einer blutdruck- oder cholesterinsenkenden Therapie profitieren könnten, werden adäquat behandelt. „Die bisherigen Bemühungen diverser Ligen sind unzureichend“, konstatierte Prof. Ulrich Laaser (Bielefeld).

A

ls mögliche Gründe für das Versorgungsdefi- zit nannte Laaser anläßlich eines Symposiums in Wiesbaden eine fehlende bzw. falsche Dar- stellung des Problems in den Medien, mangelnde Fortbildung der Ärzte sowie die von den Kranken- kassen vorgegebenen Rahmenbedingungen. „Politi- sche Maßnahmen haben mehr Effekt auf das Verord- nungsverhalten als wissenschaftliche Erkenntnisse“, beklagte Dr. Thomas Lander (München). Außerdem seien vor allem die niedergelassene Ärzte nicht be- wandert im „kritischen Lesen“ von Studien und des- halb auf Sekundärliteratur angewiesen. Ist die Infor- mation auf den ersten Blick widersprüchlich, resul- tiert große Verunsicherung. Das beste Beispiel dafür ist die Diskussion um den Nutzen der CSE-Hemmer.

D

ie unterschiedliche Darstellung der Studien- Ergebnisse als relative oder absolute Risi- koreduktion, als gewonnene Lebensjahre, als verhinderte Ereignisse pro 1 000 Patientenjahre usw.

ist ohne einschlägige Vorbildung nicht zu durchschau- en und stiftet viel Verwirrung. „Entscheidend ist die ,number needed to treat‘, also die Zahl von Patienten, die behandelt werden müssen, um ein Ereignis zu ver- hindern“, meinte Dr. Heiner Bucher (Basel). Anhand dieses Maßes kann der Nutzen einer Therapie klar eingeschätzt und mit anderen Optionen verglichen werden. Wer sich selbst ein Bild machen möchte, kann das „critical appraisal“ von wissenschaftlichen Studien laut Bucher innerhalb von vier Stunden erler- nen. In Basel werden bereits entsprechende Kurse an- geboten. Hierzulande versucht das „Deutsche Cochrane-Zentrum“ an der Universität Freiburg, die Ärzte durch systematische Übersichtsartikel auf dem laufenden zu halten. Dr. Ramona Volkert

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