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Archiv "Pathogenese der Arteriosklerose: Sind Chlamydien auch daran beteiligt?" (28.06.1996)

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Pathogenese der Arteriosklerose

Sind Chlamydien

auch daran beteiligt?

n Theorien über die Ursachen der Arteriosklero- se herrscht ohnehin kein Mangel. Aber nach ei- ner Studie amerikanischer Kardiologen muß die Liste jetzt wohl um einen weiteren Kandidaten erweitert werden – um die Bakterienart Chlamydia pneumonia (Stamm: TWAR). Im Journal of the American College of Cardiology (Band 27, 1. 6.1996) beschreibt eine Wissen- schaftlergruppe um Joseph Muhlestein und Jeffrey An- derson (University of Utah), daß sie bei fast allen von ih- nen untersuchten Patienten mit Arteriosklerose der Koronargefäße diesen Erreger in den arterioskleroti- schen Plaques nachweisen konnten, während sie die Mi- krobe bei Personen mit anderen Gefäßerkrankungen fast nie aufspürten. Chlamydia pneumonia (TWAR) war erst 1990 als Erreger von Lungenentzündungen entdeckt worden.

eitdem haben einzelne europäische Forscher- gruppen immer wieder davon berichtet, daß eine Infektion mit der Bakterienart offenbar nicht nur ein Risikofaktor für Gefäßverkalkung und Herzinfarkt ist, sondern der Erreger auch eine eigenartige Vorliebe für arteriosklerotisch erkrankte Gefäße zu haben scheint.

Muhlestein und seine Kollegen sind dieser Beobachtung nun an amerikanischen Patienten detailliert auf den Grund gegangen. Die Forscher haben in Gewebeproben aus den Herzkranzgefäßen von insgesamt 114 Patienten mit verschiedenen Herzkrankheiten gezielt mit immun- chemischen Methoden nach den Erregern gesucht.

Zur eigenen Verblüffung konnten sie bei 71 der 90 unter- suchten Amerikaner mit Arteriosklerose (79 Prozent) den Erreger in den erkrankten Gefäßabschnitten der Koronararterien nachweisen, von 24 Patienten mit an- deren Krankheiten war lediglich einer (vier Prozent) infiziert.

och warnen die Autoren allerdings vor „vor- schnellen Schlüssen“. Denn daß sich die Bakteri- en offenbar mit Vorliebe in den arterioskleroti- schen Plaques der Gefäße aufhalten, beweise noch nicht, daß sie dort tatsächlich auch zur Entstehung der Plaques beitragen und damit eine der Ursachen der hohen Herz- infarktrate in den Industriestaaten sind. Doch angesichts der aktuellen Lektion, daß auch Dünndarmgeschwüre nach jahrzehntelangem Streit um die Ursachen heute mit Antibiotika gegen Helicobacter pylori behandet werden, erscheint auch ein Zusammenhang zwischen der Arterio- sklerose und einer chronischen Bakterieninfektion nicht mehr so abwegig wie noch vor wenigen Jahren. Die ame- rikanischen Forscher haben bereits mit Tierversuchen be- gonnen, die die Schuldfrage von Chlamydia pneumonia (TWAR) beantworten sollen. Klaus Koch

A-1736

S P E K T R U M AKUT

A

N S

(4) Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 26, 28. Juni 1996

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