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Archiv "Mikroproteinurie: Als Risikofaktor noch immer unterschätzt" (10.01.2005)

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ie Therapie hypertensi- ver Typ-2-Diabetiker mit normaler Albuminaus- scheidung entweder mit einer Kombination aus Trandolapril plus retardiertem Verapamil (Tarka®, Abbott GmbH) oder dem ACE-Hemmer Trandola- pril allein, hat über ihre anti- hypertensive Wirkung hinaus auch nephroprotektive Effek- te. Wie die einzige Interventi- onsstudie zur Primärpräven- tion der diabetischen Nephro- pathie (BENEDICT*) zeigt, reduzieren diese beiden The- rapieansätze signifikant das Auftreten einer Mikroalbu- minurie, die als Risikoindika- tor sowohl der diabetischen Nephropathie als auch kardio- vaskulärer Folgekomplikatio- nen gilt (N Engl J Med 2004;

351: 1941–1951).

Nach Aussage von Prof.

Roland E. Schmieder (Uni- versität Nürnberg-Erlangen) ist die Mikroalbuminurie ein entscheidender Risikomarker für eine diabetische Nephro- pathie. Die Mikroalbumin- urie erhöht darüber hinaus, so Schmieder, das Risiko kar- diovaskulärer Ereignisse wie

beispielsweise Herzinfarkt und Schlaganfall. Das haben Ana- lysen der LIFE**- wie auch der PREVEND***-Studie ge- zeigt. Dabei stehe die Rate kardiovaskulärer Ereignisse in direktem Zusammenhang mit der Höhe der Albumin- ausscheidung.

Die Blutdrucksenkung so- wie die Reduktion der Albu- minausscheidung spielen des- halb eine zentrale Rolle in der Verbesserung der Pro- gnose für hypertensive Typ-2- Diabetiker. Schmieder sprach in diesem Zusammenhang von

„einer echten Organprotek- tion durch die Senkung der Eiweißausscheidung“. Prof.

Rainer E. Kolloch (Bielefeld) betonte, dass die Assozia- tion von Mikroalbuminurie mit kardiovaskulären Risi- ken immer noch unterschätzt

wird: „Die Mikroalbuminurie ist nicht nur ein Laborpa- rameter.“

Im Rahmen der BENE- DICT-Studie wurden 1 204 Typ-2-Diabetiker mit Hyper- tonie und einer Albuminaus- scheidung im Urin von weni- ger als 20 µg/min untersucht.

Die Patienten wurden in vier Gruppen randomisiert, die über einen Zeitraum von mehr als drei Jahren als Add- on-Therapie entweder retar- diertes Verapamil (240 mg/

Tag) oder Trandolapril (2 mg/

Tag) beziehungsweise eine Kombination von beiden (re- tardiertes Verapamil 180 mg/

Tag plus Trandolapril 2 mg/

Tag) oder Placebo erhielten.

Dreistufenplan erlaubte weitere Antihypertonika Der Zielwert für den Blut- druck wurde mit 120/80 mm Hg festgelegt. Dabei seien in einem Dreistufenplan zusätz- liche blutdrucksenkende Mit- tel erlaubt gewesen, erläuterte Kolloch, der die Studienergeb- nisse in Hannover vorstellte.

Primärer Endpunkt der Studie war die Progression der Nor- malbuminurie zu einer Mikro- albuminurie. Die nächtliche Albuminausscheidung musste bei 20 µg pro Minute oder dar- über liegen, gemessen bei zwei aufeinander folgenden Urin- kontrollen.

Von den 300 Patienten, die die Kombinationstherapie Trandolapril plus retardiertes Verapamil erhalten hatten, entwickelten 17 (5,7 Prozent) eine Mikroalbuminurie im Vergleich zu 30 von 300 Pati- enten (zehn Prozent) unter

Placebo. Ähnlich die Ergeb- nisse der Trandolapril-Grup- pe: Hier stiegen die Albumin- werte bei 18 von 301 Patien- ten (sechs Prozent) über den Grenzwert. Die Verapamil- Therapie dagegen zeigte kei- nen signifikanten Unterschied zu Placebo.

Das relative Risiko, eine Mikroalbuminurie zu ent- wickeln, lag bei den mit Tran- dolapril plus retardiertem Verapamil behandelten Pati- enten bei 0,39 (p = 0,01) im Vergleich zu Placebo, das heißt, die mit der Kombina- tion behandelten Patienten hatten ein um 61 Prozent ver- mindertes Risiko, eine Mikro- albuminurie zu entwickeln.

Der Zeitpunkt des Auftretens der Mikroalbuminurie wurde durch die Medikation um den Faktor 2,6 verzögert. Bei den mit Trandolapril behandelten Patienten wurde das relative Risiko um 53 Prozent im Ver- gleich zu Placebo verringert und der Zeitpunkt des Auftre- tens der Mikroalbuminurie um den Faktor 2,1 verzögert.

Diese protektiven Eigen- schaften der Kombination Trandolapril plus retardiertes Verapamil beziehungsweise von Trandolapril sind unab- hängig von der Blutdrucksen- kung, weil diese in den vier Be- handlungsgruppen vergleich- bar war. In keinem der Studi- enarme traten im Verlauf der Studie wesentliche Änderun- gen der Glucose- und Lipid- werte auf. Auch die glo- meruläre Filtrationsrate blieb im Wesentlichen unverändert.

Schwerwiegende Nebenwir- kungen gab es bei 297 von den 1 204 Patienten. Ihre Inzidenz verteilt sich gleichermaßen auf alle vier Gruppen.

Es könne angenommen wer- den, dass sich eine derartige Therapie nicht nur auf die Progression der Nephropa- thie, sondern auch auf die kardiovaskulären Komplika- tionen positiv auswirke und so zu einer Verbesserung der Prognose beitrage, erläuterte Kolloch abschließend. EB

Pressekonferenz der Firma Abbott im Rahmen der 28. Jahrestagung der Hoch- druckliga in Hannover

V A R I A

A

A66 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 1–2⏐⏐10. Januar 2005

Mikroproteinurie

Als Risikofaktor noch immer unterschätzt

Unternehmen

*BENEDICT = Bergamo Nephrologic Dia- betes Complications Trial

**LIFE = Losartan Intervention for End- point Reduction in Hypertension

***PREVEND = Prevention of Renal and Vascular End-stage Disease

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