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Archiv "Qualitätssicherung und Fortbildung" (19.04.1996)

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wei große Studien wurden im Jahr 1994 zum Lese- bezie- hungsweise Fortbildungsver- halten der deutschen Ärzte- schaft veröffentlicht: Die im Septem- ber 1994 erschienene Studie (Deut- sches Ärzteblatt, Heft 36/1994) be- richtete über die bevorzugten Infor- mationsquellen der Ärzte. Die münd- liche Befragung von 902 niedergelas- senen Praktikern und Internisten er- brachte, daß die Wissensaneignung auf den drei Säulen Fachzeitschrift, Fachbuch und Kongreß/Seminar ruht. Auch die Befragung von über 6 000 Ärztinnen und Ärzten im Rah- men der „Schleswig-Holstein-Studie“

(Deutsches Ärzteblatt, Heft 45/1994) konnte die herausragende Rolle von Literaturstudium und Seminar erneut unterstreichen.

In einer vom Universitätsspital Zürich unter Leitung von Prof. Dr. W.

Vetter durchgeführten Untersuchung wurde das Fortbildungsverhalten der Ärzteschaft in bezug auf den Kom- plex „Tagung/Seminar“ analysiert.

Verglichen wurden dabei die „Haus- arzt-Nachmittagsseminare“ (organi- siert vom Departement für Innere Medizin des Universitätsspitals Zürich) und die „Intensivseminare für Innere Medizin“ (organisiert und initiiert von Gödecke/Parke-Davis, Freiburg). In beiden Gruppen wur- den etwa 150 niedergelassene Allge- meinärzte und Internisten befragt.

Die Hausarzt-Seminare umfaßten vier einzelne Nachmittage innerhalb eines Semesters, das Intensivseminar Innere Medizin erstreckte sich über zweieinhalb Tage. Im Rahmen der

Hausarztseminare wurden die The- mengebiete Geriatrie, Husten, KHK- Risiko, Prostata-Ca. und respiratori- sche Infektionen behandelt. Während der Intensivseminare für Innere Me- dizin hingegen wurden zwei- bis drei- stündig Schwerpunkte der internisti- schen Unterdisziplinen Nephrologie, Rheumatologie, Gastroenterologie, Hämatologie/Onkologie, Radiologie und allgemeine Differentialdiagnose abgehandelt.

Gute Noten für Intensiv-Seminare Mit Hilfe detaillierter Fragebö- gen wurden die verschiedenen Inter- essenschwerpunkte der Ärztinnen und Ärzte in bezug auf die berufsbe- gleitende Fortbildung genauer unter- sucht. Neben inhaltlicher Qualität und organisatorischen Rahmenbedin- gungen der beiden Seminartypen wurden auch spezifische Kriterien wie Praxisnähe, Unterrichtsmethodik und Interaktion mit den Referenten be- wertet. Gerade in bezug auf diese Pa- rameter schnitten die Intensivsemina- re eindeutig besser ab, was auch zu ei- ner Aufwertung der inhaltlichen Qua- lität führte. Nicht nur der konventio- nelle Vortrag mit anschließender kur- zer Diskussion, sondern auch Fallbei- spiele, Lehrgespräche, Fragen an die Teilnehmer und zeitlich eng begrenz- te Arbeitsgruppen förderten die In- teraktion zwischen Referenten und Teilnehmern der Intensivseminare.

Im Vergleich mit den Hausarztsemi- naren wurden die Intensivseminare

Innere Medizin in allen befragten Ka- tegorien durchgängig positiver be- wertet, auch bezüglich ihrer Vorbe- reitungsqualität auf bevorstehende Facharztprüfungen. Die in den Frage- bögen geäußerten Kritikpunkte und Wünsche der Ärzte verdeutlichen, daß das bestehende Fortbildungsan- gebot oft nicht ausreichend ist.

Gleichzeitig liegt jedoch eine unge- bremste Nachfrage nach „interaktiv“

zugeschnittenen Fortbildungstypen vor, die den spezifischen Ansprüchen von niedergelassenen Praktikern wie auch von in Weiterbildung befindli- chen Ärzten gerecht wird.

Aus der Züricher Studie lassen sich folgende Schlüsse ableiten: a) In- nerhalb des Fortbildungsverhaltens der Ärzteschaft nimmt das Seminar eine wichtige Rolle ein. b) Das beste- hende Bedürfnis nach gut organisier- ten Fortbildungsseminaren äußert sich in der hohen Nachfrage der Ärz- teschaft nach intensiv strukturierter und kompakt angebotener Fortbil- dung. c) Innovative Unterrichtsme- thodik, die die Teilnehmer zu aktiver Infragestellung und Anwendung ihres Wissens animiert, wird von den Ärz- tinnen und Ärzten besser angenom- men und erleichtert die Vermittlung komplexer Inhalte. d) Es sollte die Aufgabe aller am Gesundheitswesen beteiligten Körperschaften und Orga- nisationen sein, künftig die notwendi- gen Lehr- und Lernstrukturen zu schaffen, um auch im Sinne einer Qualitätssicherung für den Patienten eine kontinuierliche und hochklassige Fortbildung zu gewährleisten.

Dr. med. Werner Bartens, Würzburg

A-1021 Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 16, 19. April 1996 (33)

T H E M E N D E R Z E I T BERICHTE

Ärztliche Fortbildung

Lehr- und Lernstrukturen

Das Wissen im Bereich der Humanmedizin und in den biomedizinischen Wissen- schaften verdoppelt sich in etwa alle fünfzehn Jahre. Um mit der anhaltenden Flut neuer Erkenntnisse und Methoden Schritt halten zu können, bedarf es der regel- mäßigen Fortbildung. Auf dem Gebiet der Medizin dient die Fortbildung jedoch nicht nur der Aktualisierung des Wissensstandes, sondern auch der Qualitätssiche- rung der medizinischen Versorgung. Gerade deshalb sollte es immer wieder ein An- liegen der Ärzteschaft sein, den Standard der verschiedenen Typen medizinischer Fortbildungsveranstaltungen zu kontrollieren und gegebenenfalls zu verbessern.

Qualitätssicherung und Fortbildung

Die Europäische Akademie für ärzt- liche Fortbildung veranstaltet ihren VIII.

Internationalen Kongreß – vom 17. bis 18.

Mai in Berlin – zum Thema Qualitätssiche- rung und ärztliche Fortbildung. Das Pro- gramm im einzelnen: Die ärztliche Fortbil- dung als Forschungsobjekt. Wahl und Zie- le der Methodik. Wie wirksam ist ärztliche Fortbildung? Die Evaluation ärztlicher Fortbildung. Analyse der Thesen der Ar- beitsgruppen. Auswirkungen der ärztli- chen Fortbildung auf das Gesundheitswe- sen – Chancen und Gefahren. Deklaration der EAMF.

Auskunft: Europäische Akademie für ärztliche Fortbildung c/o. Bundesärzte- kammer, Herbert-Lewin-Straße 1, 50931 Köln, Telefon 02 21/40 04-2 22 und -2 23N

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