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Archiv "SEEHOFER: Schadet dem Ansehen" (09.10.1992)

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Academic year: 2022

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Dr. Atzinger e

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t hotuawszne et1

Plecitztr4sche attcle r

Gehabte Schmerzen Die hab ich gern

Lieukond Rheuma-

Bad N

im subakuten Stadium rheumatischer Erkrankungen.

Zusammensetzung,

100 0 enthalten: Methylsalicylat 15,0 g: gereinigtes Terpentinol 10,0 g.

Fichtennadelö! 1,5 0.

Indikationen:

Zur balneologischen Therapie rheu- matischer Erkrankungen wie:

Subakutes rheumatisches Fieber, Gelenkentzündungen bei Infektionen (Infektarthritis) sowie im subakuten Stadium einer primär chronischen Polyarthritis; ferner akute rheumati- sche Wirbelsäulenbeschwerden (be- sonders tumbe,- und Zervikalsyn- drom).

Kontraindikationen:

Leukona ' -Rheuma-Bad N soll nicht angewendet werden bei größeren Hautverletzungen und akuten Haut- krankheiten, schweren, fieberhaften und infektiösen Erkrankungen, Herz- insuffizienz, Hypertonie und über- empfindlichkeit gegen etherische Ole. Nicht bei Säuglingen und Klein- kindern anwenden. Eine Verwendung in der Schwangerschaft. besonders in den letzten 3 Monaten, ist nicht zu empfehlen.

Packungsgrößen und Preise:

200 ml (7 Vollbäder) DM 16,95 1000 mi DM 64.95 incl. MwSt.

Kassenerstattungsfähig, nur in Apotheken erhältlich.

Hersteller:

Dr. Atzinger

Pharmazeutische Fabrik 8390 Passau

Wer zahlen kann...

Ich bin niedergelasse- ner Allgemeinmediziner und würde, falls ein entsprechen- der Aufruf käme, nicht strei- ken. Ich bin meinen Patien- ten und meiner Ethik ver- pflichtet und nicht der Stan- desorganisation.

Es muß Ihnen bekannt sein, daß das Gesundheitswe- sen teurer werden muß. Da- für gibt es viele Gründe: Mo- derne Technik, höheres An- spruchsdenken der Bevölke- rung, mehr ältere Mitbürger (die nachweislich höhere Ko- sten im Gesundheitswesen verursachen). Auch die große Zahl der Umsiedler und Asy- lanten verursacht Mehrko- sten. Ich gebe Ihnen recht, auch die große Zahl nieder- gelassener Ärzte verursacht größere Kosten, aber hier ist der Verweis auf das erhöhte Anspruchsdenken wohl er- laubt.

Die moderne Technik mit Kernspintomographie, Or- gantransplantation und routi- nemäßiger Koronarangiogra- phie kann in der normalen Kostenentwicklung nicht auf- gefangen werden. Die Konse- quenz muß einfach eine Ko- stenexplosion sein.

Ich denke, daß ich im Na- men meiner niedergelassenen Kollegen spreche, wenn ich

sage, daß sich in den letzten Jahren das Einkommen der niedergelassenen Ärzte nega- tiv entwickelt hat: Steigende Kosten für Materialien, Per- sonal und Mieten bei nur ge- ringer gestiegenen Umsätzen.

Ich will mich nicht beklagen, in der Regel dürfte jedoch das Einkommen in der Ärzte- schaft nicht mehr überpro- portional sein (Zeitaufwand und Verantwortung berück- sichtigend).

Das sind belegbare Fak- ten, ich denke, daß Sie diese kennen! Warum dann das hinlänglich bekannte Ge- rede? Faktisch können wir uns unser Gesundheitswesen nicht erlauben! Eine Gesund- heitsreform im vorgelegten Muster wird in wenigen Jah- ren zu einem erneuten Bank- rott führen müssen. Die Poli- A1-3286 (10) Dt. Ärztebl. 89

tik sollte den Mut besitzen, die Tatsachen beim Namen zu nennen: Hüftoperation nach dem 65. Geburtstag, Ko- ronarangiographie für Rau- cher und Kernspintomogra- phie im Routinebetrieb (und vieles andere) müßten als un- finanzierbar abgelehnt wer- den. Nicht, daß ich eine sol- che Entwicklung begrüßen würde, aber nur so ließen sich entscheidende Kosteneinspa- rungen auf Dauer bewerkstel- ligen, vor allem auch dann, wenn Pflegeproblematiken aus den Krankenhäusern her- ausgehalten würden.

Das alles ist Ihnen be- kannt, warum dann das vor- gelegte Paket? Steckt mögli- cherweise mehr dahinter?

Was wäre, wenn beispiels- weise in den neuen Ländern private Investoren mit gro- ßem Aufwand Abteilungen zum Beispiel für Neurologie mit allen technischen Mög- lichkeiten aufbauten und staatliche Abteilungen nur noch mangelhafte finanzielle Unterstützung erhielten für den Ankauf des Notwendig- sten? Was wäre, wenn an ver- schiedenen Orten große kar- diologische Praxiskliniken einschließlich Koronarangio- graphieplatz und schillernden Namen entstünden, vom In- vestitionsvolumen eindeutig nicht mehr frei finanzierbar?

.. und wenn solche Abteilun- gen mit der Pharmaindustrie eigene Vereinbarungen trä- , Heft 41, 9. Oktober 1992

fen? Was wäre, wenn an un- terschiedlichen Orten riesige Praxen entstünden, wiederum kaum frei finanzierbar, die mehr vom Marketing als vom medizinischen Tun geleitet wären?

Könnte es sein, daß solche Entwicklungen vonstatten gingen, ohne von der Politik gewünscht oder wenigstens bemerkt zu werden?

Gesetzt, eine solche Ent- wicklung wäre im Gange, könnte das dann nicht als Hinweis verstanden werden, daß die Politik auch auf dem Gebiet der Medizin hem- mungslose Marktwirtschaft anstrebt?

Ich kann das nicht glauben und möchte es im Interesse meiner Patienten auch nicht annehmen: Medizinische Verhältnisse ä la Amerika wären nicht wünschenswert:

Wer zahlen kann.. .

Dr. med. Heinz Pilartz, Robelstr. 26, W-5300 Bonn 1

Zur „Rote Karte"-Aktion:

Schadet dem Ansehen

Bei der Plakataktion in den Wartezimmern der Kas- senärzte wurden nicht nur Falschinformationen verbrei- tet, sondern es wurde auch in unzulässiger Weise mit den Gefühlen der Patienten ge- spielt. Die Aussage, Minister Seehofer erlaube die Verord- nung von notwendigen Medi-

Zu Leserbriefen:

Leserbriefe sind uns immer willkommen; sie werden von Autoren und Redaktion sehr beachtet. Das gilt für kurze und lange Briefe. Die Veröffentlichungsmöglich- keiten freilich sind beschränkt; der Redaktion bleibt oft keine andere Wahl, als unter der Vielzahl der Zuschrif- ten eine Auswahl zu treffen. Die Chance, ins Heft zu kommen, ist um so größer, je kürzer der Brief ist. Die Redaktion muß sich zudem eine — selbstverständlich sinnwahrende — Kürzung vorbehalten.

Für Leserbriefe, die den medizinisch-wissenschaftli- chen Teil betreffen, gilt zusätzlich: Zuschriften zu Bei- trägen in diesem Teil — Editorials, Kongreßberichte und Zeitschriftenreferate ausgenommen — können grund- sätzlich in der Rubrik „Diskussion" zusammen mit ei- nem dem Autoren zustehenden Schlußwort veröffent- licht werden, wenn sie innerhalb von vier Wochen nach Erscheinen der betreffenden Publikation bei der Medizi- nisch-Wissenschaftlichen Redaktion eingehen und bei einem Umfang von höchstens zwei weitzellig beschriebe- nen Schreibmaschinenseiten wissenschaftlich begründe- te Ergänzungen oder Widersprüche enthalten. DÄ

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Sicherheit durch Qualität

Sotahexal

Sotalol: nicht nur Betablocker, sondern auch Klasse III- Antiarrhythmikum nach Vaughan-Williams

Sotalol Satahexa r

20 Tabletten (Ni) 50 Tabletten (N2) 100 Tabletten (N3)

Sotahexal e mite

20 Tabletten (Ni) 50 Tabletten (N2) 100 Tabletten (N3)

160mg 00 DM 32,40 DM 74, — DM 128,

80 mg DM 19,85

DM 47, — DM 78,95

Sotahexar/mite: Zus.: 1 Tabl. enth.: Sotalolhydrochlorid 160 mg/80 mg; Hydroxypropylcel- ulose; Lactose; Magnesiumstearat; Poly(0-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz. Anwend.:

Bluthochdruck, auch Belastungshochdruck; Angina pectoris; hyperkinet. Herzsyndr.; tachy- karde Herzrhythmusstör.; Prophylaxe pektanginöser Anfälle; Abschirmung adrenerger Ein- flüsse b. Hyperthyreose. Gegenanz.: Manifeste Herzinsuffizienz; Schock; AV-Block II. u. III.

Grades; höhergr. SA-Blockierungen; Sinusknoten-Syndr.; Bradykardie; vorbestehende QT- Verlängerung; Hypotonie; Spätstadien periph. Durchblutungsstör.; obstruktive Atemwegs- erkr.; metabolische Azidose; Überempf. gegen Sotalol u. Sulfonamide; Glottisödem;

schwere allerg. Rhinitis. Bes. sorgf. ärztl. Uberw. bei: zuckerkr. Pat. m. stark schwankenden Blutzuckerwerten sowie bei strengem Fasten; Phäochromözytom; eingeschr. Nierenfunkt.

Sorgf. Nutzen-Risiko-Abw. bei Psoriasis in d. Eigen- o. Familienanamnese. Strenge Indika- tionsst. in Schwangerschaft u. Stillzeit. Neonatale Asphyxie mögl. (Vorsichtsmaßnahmen!).

Nebenwirk.: Gelegentl. Müdigkeit, Schwindel, Benommenheit, Kopfschmerzen, Kribbeln u.

Kältegefühl an d. Gliedmaßen. Selten Magen-Darm-Beschw., obstruktive Ventilationsstör., Hautreakt., Konjunktivitis, Schlafstör., Verstärkung einer Herzmuskelschwäche, Bradykardie, AV-Überleitungsstör., Hypotonie. Verstärkung v. periph. Durchblutungsstör., Einschränkung d. Tränenflusses (Kontaktlinsen!), Hypoglykämie, depressive Verstimmungen, Mundtrocken- heit, Muskelkrämpfe bzw. -schwäche, Potenzstör., Zeichen v. erniedrigtem Blutzucker kön- nen verschleiert werden (v. a. bei strengem Fasten sowie bei Diabetikern m. stark schwank.

Blutzucker. zu beachten). Vereinzelt Verstärkung v. Angina pectoris-Anfällen mögl. In Ein-

zelfällen Sehstör. u. Keratokonjunktivitis. Arrhythmogene Effekte insbes. bei Pat. m. lebens bedr. Herzrhythmusstör. u. eingeschr. linksventrikulärer Funktion mögl. Dosisred., ggf Absetzen (ausschleichend, insbes. bei Pat. m. koronarer Herzkrankheit u./o. Herzrhythmus stör.) bei nicht tolerierbar langs. Puls, zu starkem Blutdruckabfall u. Dyspnoe. Enge EKG Überwachung bei Überdosierung (ggf. ventrikuläre Tachyarrhythmien (inkl. Torrades de Pointer)). In Einzelfällen Auslösung o. Verschlechterung einer Psoriasis o. psoriasiformer Exantheme. Verkehrshinweis s. Fach-, Gebrauchsinfo. Wechselwirk.: Mit Calciumantagoni- sten (Verapamil- u. Diltiazem-Typ); Antiarrhythmika d. Klasse I, die den QRS-Komplex ver- breitern können (insbes. Chinidin-ähnliche Subst.), u. d. Klasse III; Nifedipin u. and. 1,4-Dihy- dropyridin-Deriv.; Noradrenalin; MAO-Hemmstoffen; Clonidin; trizyklischen Antidepres- siva; Barbituraten; Phenothiazinen; Narkotika; Antihypertensiva; Diuretika; Vasodilatatoren;

Tubocurarin; Reserpin; ct-Methyldopa; Guanfacin; Herzglykosiden; Insulin o. oralen Antidia- betika. Dos., Art u. Dauer d. Anwend.: Erw.: Hypertonie: initial 80 mg Sotalol/Tag, ggf. Steige- rung nach einer Woche auf 160 mg. Koronare Herzkrankheit: 80-160 mg Sotalol/Tag, Tachy- karde Herzrhythmusstör.: 2-3x 80 mg bzw. 2x 160 mg Sotalol/Tag. Hyperkinetisches Herz- syndr.: 40-80 mg Sotalol/Tag. Dosisred. bei eingeschr. Nierenfunkt. Tabl. v. d. Mahlz. m. etwas Flüssigk. einnehmen. Beh. ist in d. Regel eine Langzeitther. Unterbrechung o. Änd. d. Dos. nur auf ärztl. Anordnung. Sonderdos. u. weitere Einzelheiten s. Fach-, Gebrauchsinfo. Darrei- chungsf. u. Packungsgrößen: 20(N 1), 50(N2) u. 100(N3) Tabl. Sotahexal® u. Sotahexal® mite.

Hexalu Pharma GmbH & Co. KG, W-8150 Holzkirchen Mat. Nr.: B03346301sd Stand: April 92

kamenten nicht mehr, ist schlicht falsch. Vielmehr wer- den die Kassenärzte vor die Alternative gestellt, entweder gezielt und begrenzt Medika- mente zu verordnen (verbun- den mit der Notwendigkeit längerer Gespräche mit ihren Patienten) oder bei Über- schreitung ihres Budgets die Mehrkosten selber tragen zu müssen.

Der geplanten sogenann- ten Strukturreform im Ge- sundheitswesen sollte die Ärzteschaft mit kompetenten Vorschlägen begegnen und nicht nur Teilaspekte heraus- greifen.

Die „Aktion Rote Karte"

schadet dem Ansehen der Ärzteschaft. Die Reformun- fähigkeit der Ärzteschaft, das starre Festhalten an den für sie günstigen Strukturen hat ganz erheblich zu dem un- übersehbaren Reformdruck

beigetragen. Es gibt inner- halb der Ärzteschaft eine wachsende Minderheit, die das Ende der Blockadepolitik fordert und stattdessen für ei- ne kompetente sozialökolo- gisch verantwortliche Mitge- staltung des Gesundheitswe- sens durch die Ärzteschaft eintritt.

Dr. Gabriele Will-Bleise, Römerstraße 32, W-7000 Stuttgart 1

Zu den Äußerungen des Berli- ner Kammerpräsidenten Dr. Ellis Huber:

Überdenken

Zwei-Klassen-Medizin?

Herr Huber, Präsident der Berliner Ärztekammer, und die Kollegen, die ihn gewählt haben oder immer noch un- terstützen, sollten noch ein-

mal überdenken, was sie mit ihren Vorschlägen bewirken werden. Aus eigener Kennt- nis von Gesundheitssystemen in der „Dritten Welt" kann ich ihnen prophezeien, wie es dann weitergehen würde:

Glaubt er denn im Ernst, daß die Kolleginnen und Kol- legen, die ordentlich in ihre Praxis investiert haben und sich dafür abkämpfen, freiwil- lig den Bankrott auf sich neh- men werden? Dann wird es auch hier in Deutschland eine Zwei-Klassen-Medizin geben, in der die einen (für 90 DM Arzthonorar) an wenigen Stunden am Tag schnell abge- fertigt werden, und den Rest des Tages werden alle, die privat zahlen wollen, so gut oder besser als bisher betreut.

Die Krankenkassen werden dann ganz neuen Problemen mit ihren Versicherten gegen- überstehen.

Für die Gesundheit war in der Geschichte im Zweifels- fall niemandem noch nie et- was zu teuer, dies kann man übrigens auch in der Dritten Welt erleben, wo die Privat- rechnungen eines Arztes um- gerechnet meist teurer ausfal- len als unsere Privatrechnun- gen. Soll das unsere Zukunft werden?

Dr. med. Hans-Jürgen Kühle, Ostanlage 2, W-6300 Gießen

Keine Pauschalierungen

Ihren Ausführungen zur Korrumpierbarkeit von Ärz- ten kann man nur erstaunt folgen, aber schließlich ist ja bekannt, daß unter einem weißen Kittel eine raffgierige schwarze Seele wohnt. Daß es unter Ärzten auch Schlitzoh- ren mit mangelndem Pro- Dt. Ärztebl. 89, Heft 41, 9. Oktober 1992 (11) A1-3287

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