DEUTSCHES
ÄRZTEBLATT
AUS DER INDUSTRIE
Nach einem Jahr: Erfahrungen mit Nisoldipin als Koronartherapeutikum
S
eit nunmehr einem Jahr steht der Kalzium-Ant- agonist Nisoldipin (Bay- mycard®) für Klinik und Pra- xis zur Verfügung. Daher konzentrierte sich eine Fach- pressekonferenz Ende Juni in Donaueschingen darauf, die Erfahrungen mit Nisoldipin, vor allem in der Praxis nie- dergelassener Ärzte, zu erör- tern. Die Konferenz war von Bayropharm, Leverkusen, ausgerichtet.Als Gesamturteil ergab sich eine sichere antiischämi- sche Wirkung dieses Kalzi- um-Antagonisten als Koro- nartherapeutikum. Die tägli- che Standarddosis ist bei 10 mg anzusetzen, das ist eine wesentlich niedrigere Dosis als bei der Muttersubstanz Nifedipin. Die therapeutische Breite ist groß und erstreckt sich bis auf 40 mg. Ver-
gleichsweise ist auch die Ge- fäßselektivität für Koronarien erhöht. Daraus folgt, wie Dr.
U. Brügmann vom Kreiskran- kenhaus München-Pasing re- sümierte, ein herabgesetzter koronarer Gefäßtonus, ohne daß das Myokard beeinflußt wird. Die Wirkdauer ist, dies ein pharmakokinetischer Vor- zug, gegenüber Nifedipin ver- längert.
Dr. K. Heß, Hannover, re- ferierte über eine randomi- sierte offene Vergleichsstudie in seiner internistischen Pra- xis. Die koronare Herzkrank- heit bei je 27 Patienten wurde aufgrund eines positiven Be- lastungs-EKGs und mehr als vier Angina-pectoris-Anfäl-
len pro Woche diagnostiziert.
Die Behandlung erfolgte ent- weder mit täglich einmal 10 mg Nisoldipin oder dreimal 10 mg Nifedipin über jeweils sechs Monate. Trotz des nied- riger dosierten Nisoldipins fand sich eine ähnliche Wirk- samkeit. Dies betraf sowohl die Anzahl der Angina-pecto- ris-Anfälle als auch die maxi- mal erreichte Belastungsstufe und ebenso die ST-Strecken- senkung.
Der niedergelassene In- ternist und Kardiologe Dr.
U. Kilz, Rizum-Lindholm, wählte für seine Studie Pa- tienten aus, die eine ST- Streckensenkung bei ergo- metrischer Belastung von
mindestens 0,2 mV aufwie- sen. Der Vergleich erfolgte zwischen täglich einmal 10 mg Nisoldipin und dreimal täg- lich 60 mg Diltiazem. Der Un- tersucher behandelte über drei Monate. Durch Nisoldi- pin reduzierte sich die ST- Streckensenkung auf der höchsten Belastungsstufe um 75 Prozent; das sind 20 Pro- zent mehr als nach Diltiazem.
Auch die Unterschiede hin- sichtlich Nitratverbrauch und wöchentlichen Angina-pecto- ris-Anfällen waren statistisch signifikant.
Nach Aussage von Dr.
Brügmann besteht qualitativ ein ähnliches Nebenwir- kungsprofil, wie es von ande- ren Substanzen auf Dihydro- pyridin-Basis bekannt ist. Die Nebenwirkungsquote des Ni- soldipins sei jedoch geringer.
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ZUSAMMENSETZUNG: 1 Kaps& DOGMATIL enthält: 50 mg Sulpirid. 1 Ampulle DOGMATIL mit 2 ml Injektionslösung enthält: 100 mg Sulpirid. DOGMATIL Saft enthält in 5 ml (=1 Meßlöffel) 25 mg Sulpirid.lTablette DOGMATIL forte enthält 200 mg Sulpirid. ANWENDUNGSGEBIETE: DOGMATIL: Psychovegetative Syndrome mit depressiver Komponente, psycho- somatische Erkrankungen, Stimmungslabilität mit Leistungs- und Initiativverlust, Antriebsschwäche, Phobien, abnorme Reaktionen bei Erwachsenen und Kindern, zur Unterstützung psychotherapeutischer Verfahren. Darüberhinaus eignet sich DOGMATIL aufgrund seiner spezifischen Effekte auf bestimmte vegetative Zentren des Stammhirns zur Behandlung von Ulcus ventriculi und Ulcus duodeni, akuter und chronischer Gastritis, vestibulärem Schwindel (M. Meniere). Hierbei werden zur Initialtherapie DOGMATIL Ampullen eingesetzt.
DOGMATIL Ampullen dienen auch zur Stoß- und Initialtherapie von autistischen Verhaltensstörungen verschiedener Genese. Psychosen des schizophrenen Formenkreises, akuten deli- ranten und/oder halluzinatorischen Psychosen, präpsychotischen Zustandsbildern, schweren reaktiven und endogenen Depressionen, Phobien, Retardierung und Verhaltensstö- rungen bei Kindern und Heranwachsenden. Die anschließende Behandlung erfolgt mit DOGMATIL forte. DOGMATIL forte: Psychosen des schizophrenen Formenkreises, autistische Verhaltensstörungen mit apragmatischer Symptomatik, organische Psychosen, Verhaltensstörungen bei Debilität, präpsychotische Zustandsbilder, Phobien und Zwangskrankheiten.
GEGENANZEIGEN: Epilepsie, manische Phasen und Phäochromozytom, prolaktinabhängige Tumoren. Tierexperimentell ließen sich über mehrere Generationen keine teratogenen Wirkungen feststellen. Dennoch sollte DOGMATIL in der Schwangerschaft und Stillzeit nur angewendet werden, wenn es nach Ansicht des behandelnden Arztes für den Zustand der Pati- entin notwendig ist. NEBENWIRKUNGEN: Gelegentlich extrapyramidale Erscheinungen, Parkinsonismen, endokrine Nebenwirkungen wie Zyklusstörungen und Galaktorrhoen. Ferner können Allergien, Blutdrucksenkungen, Einschlafstörungen, sexuelle Stimulation, Sehstörungen, Transpiration, übermäßige Speichelbildung, Mundtrockenheit oder Gewichtszunahme auftreten. HINWEISE: Infolge der positiven Wirkung auf das Wachbewußtsein empfiehlt es sich, DOGMATIL nicht nach 16.00 Uhr einzunehmen. DOGMATIL kann auch bei bestimmungs- gemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen soweit verändern, daß die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol. Bei Patienten mit den Zeichen einer Herzinsuffizienz sollte unter sorgfältiger Überwachung vorsichtig dosiert
werden. Die Kombination von DOGMATIL mit anderen Psychopharmaka kann zu einer gegenseitigen Wirkbeeinflussung führen.
DARREICHUNGSFORMEN UND PREISE: DOGMATIL Kapseln: OP mit 20 Stück (N1) DM 16,09; OP mit 50 Stück (N2) DM 34,96; DOGMATIL Saft: OP mit 200 ml DM19,04;
DOGMATIL Ampullen OP mit 6 Stück zu 2 ml DM 12,30; DOGMATIL forte Tabletten: OP mit 20 Stück (N1) DM 46,49; OP mit 50 Stück (N2) DM 99.75; Preise inkl. MwSt. Ferner scHüFip,
Anstaltspackungen (Stand 1 1.91) SCHÜR HOLZ ARZNEIMITTEL GMBH, Fritz-Berne-Straße 47. 8000 München 60 1907
Dt. Ärztebl. 88, Heft 43, 24. Oktober 1991 (105) A-3671
Hauttumoren im Ultraschallbild
Die Abbildung (im Original mehrfarbig) zeigt die dreidimensionale Rekonstruktion eines malignen Melanoms, die aus zwanzig Sono- grammen entstanden ist. An ihr kann durch Bestimmung von Tumor- volumen und von Tumoroberfläche die „invasive Tumormasse" be- rechnet werden. Foto: Dr. K. Hoffmann, Bochum Kopfschmerzen, Flush und
Schwindel, aber auch Palpita- tionen, Asthenie und peri- phere Ödeme, wie Frau Dr.
M. Joeris, Wuppertal, näher ausführte. Besonders bei den Ödemen schnitt Nisoldipin besser ab als andere Kalzium- Antagonisten.
Prof. M. Schartl, Berlin, ging auf den Einsatz von Ni- soldipin nach akutem Myo- kardinfarkt ein. Bedeutsam sei es, in die adaptativen Me- chanismen vor Ausbildung ei- ner Herzinsuffizienz einzu- greifen. Dadurch könnte der unheilvolle Fortgang gestoppt werden. Andere Kalzium-An- tagonisten konnten die Mor- talität nach Myokardinfarkt nicht senken. Die negativ- inotrope Wirkung wird hier- für angeschuldigt. Da diese bei Nisoldipin fehlt, werden an diese Substanz Hoffnun- gen geknüpft.
Die ersten Ergebnisse nach akutem Myokardinfarkt im Rahmen der Defiant-I- Studie, vorgestellt von Poole- Wilson in Stockholm, zeigten:
Nach vierwöchiger Behand- lungszeit waren ergometri- sche Leistungsfähigkeit und diastolische linksventrikuläre Funktion verbessert. Daher ist eine Nachfolge-Studie ein- geleitet, die auf europäischer Ebene den langfristigen Wert einer Nisoldipin-Therapie nach akutem Myokardinfarkt klären soll.
Dr. med. Lydia Hübner
W
ährend der Medica Baden-Baden An- fang August hat Cas- sella-Riedel Pharma, Frank- furt, der Fachpresse neuent- wickelte Möglichkeiten bild- gebender Ultraschalldiagno- stik in der Dermatologie vor- geführt. Während Gynäkolo- gen oder Internisten das Ul- traschallgerät seit langem zum diagnostischen Arsenal zählen, konnten die Derma- tologen bisher auf Grund technischer Grenzen (niedri- ge Frequenz, geringe Auflö- sung) dies kaum nutzen.„Moderne hochfrequente Scanner zeichnen sich durch
eine bessere Auflösung aus, d. h. die Punktgenauigkeit, mit der eine Struktur inner- halb des Körpers dargestellt werden kann, ist um ein Viel- faches höher, als es von ande- ren Ultraschallgeräten be- kannt ist", so der Vorsitzende der „International Society for Ultrasound and the Skin"
(ISUS), Dr. Klaus Hoffmann, Ruhr-Universität Bochum.
„Konnte bisher mit einem nur eindimensionalen a-scan ge- arbeitet werden, steht nun- mehr ein zweidimensionales Bild, ein sogenanntes b-scan, zur Verfügung. Die neuesten Geräte mit einer Frequenz
von 50 MHz sind sogar in der Lage, einen horizontalen Schnitt durch die Haut zu le- gen."
In der praktischen Anwen- dung läßt sich mit den neuen Geräten (Dermascan C, Cor- tex Technology Hadsund, Dä- nemark, bzw. Digitales Ultra- schallbildgerät „DUB 20", Taberna Pro Medikum, Lü- neburg, Deutschland) mittels der modernen Hochfrequenz- sonographie mit Schallkopf- frequenzen von 20 MHz und darüber eine axiale Auflö- sung bis zu 80 1.1m erreichen.
Damit können pathologische Hautveränderungen sonogra- phisch beurteilt werden. Die Darstellung von Hauttumo- ren bildet derzeit das Haupt- einsatzgebiet dieser Geräte in der Dermatologie, wobei es möglich ist, die Stärke der in den echoarmen Arealen loka- lisierten Binnenreflexe als charakteristisches Merkmal für bestimmte Hauttumoren zu quantifizieren.
In der klinischen Praxis entwickelt sich die Hochfre- quenzsonographie im Zusam- menwirken mit der Auflicht- mikroskopie — beides im Sin- ne von Diagnosehilfen — zum entscheidenden Faktor für das kryochirurgische Vorge- hen, z. B. bei der Basaliombe- handlung. Entscheidender Parameter ist, wie bei den meisten Hauttumoren, die Eindringtiefe, die jetzt sono- graphisch eindeutig ermittelt werden kann und so die Ent-
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A-3672 (106) Dt. Ärztebl. 88, Heft 43, 24. Oktober 1991