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Archiv "cme/Dysphagie: Versäumnis" (29.10.2004)

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Risikoaufklärung

Zu dem Beitrag „Typische Versäum- nisse“ von Dr. med. Jost Kaufmann und Rechtsanwalt Rainer Kuhlen in Heft 40/2004:

Eigene Studie

Die Selbstbestimmungs- bzw.

die Eingriffsaufklärung ist in den letzten Jahren immer häu- figer zum Streitgegenstand so- wohl von Gutachter- und Schlichtungsstellen der zu- ständigen Ärztekammern als auch der Gerichte geworden.

So wurden für das Jahr 2000 bundesweit circa 10 000 An-

träge bei den Schlichtungsstel- len der Ärztekammern ge- stellt. Dies entspricht einer Verzehnfachung seit 1978 (vgl.

Neu D et. al.: Arzthaftung Arztfehler. Steinkopff Verlag Darmstadt). Der Anteil an Auf- klärungsrügen variiert je nach Autor und Landesärztekam- mer zwischen ein und sechs Prozent, ist jedoch nachweis- lich steigend (vgl. Maier C:

Versicherungsmedizin 2001/3).

Die Problematik der Eingriffs- aufklärung liegt sicherlich in der Tatsache, dass sie nicht per Gesetz, sondern per Recht- sprechung, also durch entspre- chende Urteile, gesichert und definiert ist.

Die Autoren weisen richtiger- weise darauf hin, dass es im Falle eines Vorwurfs bezüglich einer mangelnden oder feh- lenden Eingriffs- bzw. Selbst- bestimmungsaufklärung zu ei- ner so genannten Beweislast- umkehr kommt. Hier muss im Gegensatz zu einem vorge- worfenen Behandlungsfehler der aufklärende Arzt bewei- sen, ob eine ordnungsgemäße Aufklärung und damit die

Legitimation für den Eingriff stattgefunden haben. Dies be- deutet, dass es während eines aussichtlosen Verfahrens nicht selten zu einer Verlagerung der Klage mit Schwerpunkt auf ein Aufklärungsversäum- nis kommt, um so eine Kehrt- wende des Verfahrens und da- mit einen erwünschten Erfolg für den klagenden Patienten herbeizuführen . . .

In einer in unserer Klinik (Or- thopädische Fachklinik am EFK Ratingen) durchgeführ- ten Studie konnten wir an- hand einer standardisierten Befragung von 400 in unserer Klinik operierten Patienten

nachweisen, dass der Patient nur in einem sehr begrenzten Maße in der Lage ist, die während der Aufklärung er- haltenen Informationen zu verarbeiten und wenn möglich sogar aktiv zu reproduzieren.

So konnten sich bereits zwei Tage nach der Operation be- reits 18 Patienten nicht mehr an das genaue Operationsda- tum erinnern, und ein Patient gab gar eine falsche Operation als durchgeführt an. Bei der Überprüfung der allgemeinen und speziellen Operationsrisi- ken ergab sich das für uns ka- tastrophalste Ergebnis. Hier konnten sich die Patienten zwei Tage postoperativ im Mittel an 1,1 allgemeine und 0,61 spezielle Operationsrisi- ken erinnern.

Unsere Studie konnte bewei- sen, dass die von der Recht- sprechung geforderten aufklä- rungsbedürftigen Fakten in ih- rer Gesamtheit dem gewünsch- ten Ziel, nämlich einem aufge- klärten und einwilligungsfähi- gen Patienten, entgegenwirken.

Dr. med. Oliver-Max Potrett, Vennstraße 7 a, 40627 Düsseldorf

cme/Dysphagie

Zu dem Beitrag „Leitsymptom Dys- phagie“ von Prof. Dr. med. Wolfgang Rösch in Heft 41/2004:

Verwirrung

Ich bin sehr an den grundier- ten und einfach verständlichen Fortbildungsbeiträgen des DÄ interessiert. Durch die cme- Fragen habe ich zusätzlich die Möglichkeit, mich mit dem ge- lesenen Stoff auseinander zu setzen und ein Feedback zu er- halten. Bei der zweiten cme- Fortbildung vom 8. 10. 2004 hat mich jedoch sehr gestört, dass die Fragen 4 bis 9 nicht allein aus dem Fortbildungs- beitrag zu beantworten sind.

Zudem erscheinen mir zum Teil mehrere der möglichen Antworten sinnvoll und rich- tig zu sein. So lässt sich m. E.

die Rezidivprophylaxe der peptischen Striktur (Frage 9) sowohl durch eine Refluxpro- phylaxe mittels Oberkörper- hochlagerung (1) als auch mit- tels Gewichtsreduktion (4) be- werkstelligen. Bei der Antwort 5 stört mich das Wort „häufi- ge“, wobei kleine Mahlzeiten auch einen Reflux reduzieren.

Hier fühlt man sich an die juri- stischen „Haarspaltereien“

der MC-Teste der Staatsex- amina erinnert.

Ich würde mir – v. a. für die cme-Beiträge – in sich abge- schlossene Beiträge und dazu passende Fragen ohne Spitz- findigkeiten wünschen. Auch bin ich sehr auf die Veröffent- lichung der offiziellen Ant- worten und die nachfolgende Diskussion gespannt.

Stefan Heidel, Tannenweg 27, 54293 Trier

Frustierendes Erlebnis

Leider fand ich die Fortbil- dungseinheit „Dysphagie“

nicht besonders gelungen.

Wenn man nicht täglich mit solchen Problemstellungen konfrontiert ist, stellen Fragen mit terminologisch nicht im Artikel geklärten Begriffen schlichtweg ein frustrierendes Erlebnis dar. Damit sind falsche Antworten vorpro- grammiert. Nur diejenigen, die

über das Wissen bereits vorher verfügten, können richtig ant- worten. Wozu dann die Be- zeichnung Fortbildung?! Wei- terhin fehlten differenzierte Therapieregime, die aber in den Fragen abgeprüft wurden.

Prinzipiell sollte eine Evalua- tion im Wesentlichen das über- prüfen, was zuvor vermittelt wurde. Sonst handelt es sich nicht um eine Fortbildung, sondern um eine Prüfung ei- nes selbsterarbeiteten Wis- sens.

Priv.-Doz. Dr. med. Paul-J. Jansing, Landesanstalt für Arbeitsschutz NRW, Ulenbergstraße 127–131,

40225 Düsseldorf

Viel zu kurz

Diese zweite Fortbildung war vom Text – und dem Inhalt – viel zu kurz, um die Fragen zu beantworten. Ich bin Pädiate- rin in einer Praxis und habe mit diesem Problem äußerst selten zu tun, bin aber neugie- rig und lese gerne auch fach- fremde Artikel. Dieser Beitrag hat mir keine neuen Erkennt- nisse geliefert . . .

Ich lese gerne mehr, wenn ich dann hinterher schlauer bin und die Fragen beantworten kann. Das kann doch nur der Anspruch einer Fortbildung sein! Oder?

Dr. med. Marion Krüger,

Büchenbacher Anlage 9, 91056 Erlangen

Versäumnis

Leider versäumt es der Autor, auf eine quantitativ bedeutsa- me Gruppe von Patienten, nämlich die der Schilddrüsen- erkrankten hinzuweisen. Die Dysphagie im Rahmen insbe- sondere der entzündlichen Schilddrüsenerkrankungen, und da besonders der akuten und subakuten Formen, ist nicht selten. Selbstredend kann eine große Struma ein Schluckhindernis sein. Die chronisch verlaufende Auto- immunthyreoiditis ist oftmals Ursache eines Globusgefühls, welches meist durch eine The- rapie mit Schilddrüsenhormo- nen deutlich gebessert wird oder verschwindet.

Oliver Gerhardt, Kreuzstraße 11, 52351 Düren

A

A2948 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 101⏐⏐Heft 44⏐⏐29. Oktober 2004

B R I E F E

Foto:Peter Wirtz

Referenzen

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