• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "QUALITÄTSSICHERUNG : Dem Anliegen geschadet" (01.04.1983)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "QUALITÄTSSICHERUNG : Dem Anliegen geschadet" (01.04.1983)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Die Information:

Bericht und Meinung BRIEFE AN DIE REDAKTION

ÄRZTE/PKV

Schritte zur Entspannung fordert Dr. Hahn-Godefroy:

Verbündete

Gewiß gehörten die priva- ten Krankenversicherun- gen (PKV) im Jahre 1982 im Ringen um die neue GOÄ zu unseren schärfsten Geg- nern. Jetzt aber—wir haben 1983, die GOÄ-Schlacht ist vorüber, und wir stehen da- bei leider auf der Verlierer- seite — sollten wir folgen- des nicht vergessen: A la longue bleiben wir eben doch auf unsere Partner PKV angewiesen, ebenso wie die PKV auf Dauer oh- ne ein auskömmliches Ver- hältnis zu ihrem Partner Arzt nicht existieren kön- nen. Beide Seiten leben von ihrem guten Ruf im Service am Patienten: die einen mit schneller und kompetenter ärztlicher Hil- fe, die anderen mit schnel- ler und reibungsloser Ko- stenerstattung. Den PKV sollte bewußt sein, daß ihr größter Werbeträger nicht die Zeitungsanzeige, son- dern der Arzt ist. Ich werde oft von meinen Patienten gefragt, wo und wie ich mich an ihrer Stelle versi- chern würde, und ich gebe gern Auskunft und rate meistens ganz offen zu der Versicherungsgesellschaft, mit der ich die angenehm- sten und unbürokratisch- sten Erfahrungen gemacht habe.

Nach nun wohl gelungener Kostenbegrenzung vermit- tels neuer GOÄ ist es nun doch offenbar Ziel der PKV, die Anzahl ihrer Versicher- ten anzuheben, d. h. durch neue, preisgünstigere Tari- fe so manchen Kassenpa- tienten in einen Privatpa- tienten umzuwandeln. Ist das nicht ein Ziel, das Ärz- teschaft und PKV auch zu allerengsten Verbündeten machen könnte? Und wenn dann in der Frage, für wel- ches Versicherungsunter- nehmen sich der umworbe- ne Privatpatient in spe ent-

scheiden wird, auch dem Urteil des Arztes über die Servicefreundlichkeit der einzelnen Gesellschaften das erforderliche Gewicht zukommt, dann könnte aus dem getrübten Verhältnis Ärzte/PKV bald wieder eine für beide Seiten ersprießli- che Partnerschaft werden, getragen von gegenseiti- gem Wohlwollen in dem Bewußtsein des Aufeinan- derangewiesenseins.

Dr. med.

J. D. Hahn-Godefroy Friedr.-Legahn-Straße 2 2000 Hamburg 55 (Blankenese)

QUALITÄTSSICHERUNG Zu dem Beitrag von Franz F.

Stobrawa „Grenzen der Quali- tätssicherung" (Heft 47/1982), in dem berichtend und kom- mentierend auf ein Symposion der Robert-Bosch-Stiftung über Organisationsformen der Qualitätssicherung eingegan- gen wurde:

Totschreiben

. Besondere Sorge scheint Herrn Stobrawa zu machen, welcher Organisa- tionsrahmen für Qualitäts- sicherung in Zukunft ge- wählt werden soll. Dies ist in der Tat ein Problem und macht jedem, der sich seit vielen Jahren damit be- schäftigt, Sorge. Nicht überall finden wir z. B. bei den Bemühungen, die Peri- natalerhebung flächendek- kend einzuführen, bei Bitt- gängen Verständnis, das

„auf ein harmonisches In- einanderfügen bestehen- der Institutionen und Orga- nisationen gerichtet ist, die ihrerseits der Sache ver- pflichtet sind". Voll zustim- men kann man allerdings, wenn dann fortgeführt wird, daß Qualitätssiche- rungsmaßnahmen nur wirksam sein können, wenn sie im Rahmen einer freiwilligen Selbstkontrolle und freiwilligen Beteili- gung der Ärzteschaft er- folgt. Nur — wer stellt diese

in Frage? Ganz sicher nicht diejenigen, die sich Gedan- ken darüber machen, ob nicht die Finanzierung der- artiger Qualitätssiche- rungsmaßnahmen von ei- ner Stiftung gemacht wer- den kann, deren einziger Stiftungszweck diese Auf- gabe ist. Wenn dann noch unterschwellig die Angst vor „Standardisierung und somit einer mit der Quali- tätskontrolle eng verbun- denen Normierung" ge- schürt wird, so muß man fragen, was ein medizini- sches Lehrbuch anderes ist, als die Aneinanderrei- hung und Aufzählung von zur Zeit des Erscheinens gültigen Standards. Man kann etwas auch totreden und totschreiben, wenn man meint, daß nicht „der richtige Weg" eingeschla- gen wird. Erfreulicherweise scheinen aber die Frauen- ärzte in der weitaus über- wiegenden Zahl in den Re- gionen, wo Qualitätssiche- rungsmaßnahmen auf ge- burtshilflichem oder auch auf operativem Sektor als Pilotprojekte angeboten werden, der Meinung zu sein, daß sie mit ihrer aus- schließlich freiwilligen Teil- nahme auf dem richtigen Weg sind.

Dr. E. Koschade Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte e. V.

Konrad-Adenauer-Str. 15 8060 Dachau

Dem Anliegen geschadet

. . . Als drei der 27 eingela- denen Teilnehmer der Ta- gung haben die Unter- zeichner diesen Bericht mit großem Befremden gele- sen ... Sie fragen sich, ob der „Bericht" überhaupt diese Tagung meint ... Auf die zahlreichen Mißver- ständnisse des „Berich- ters" einzugehen, würde den Rahmen dieser Stel- lungnahme bei weitem überschreiten. Wir müssen uns deshalb mit der Fest-

stellung begnügen, daß weder Ablauf noch Inhalt noch Ergebnis der Tagung richtig wiedergegeben sind. Dafür aber wurde durch die z. T. polemische Wiedergabe eigener Phi- losophien zur Qualitätssi- cherung aus dem Blickwin- kel eines Volkswirtes dem so dringenden Anliegen ei- ner sehr großen Zahl ver- antwortungsbewußter Ärz- te der Schaffung einer für ihre Patienten effektiven Qualitätssicherung ärztli- chen Handelns auch in der Bundesrepublik erheblich geschadet.

Nur durch Unabhängigkeit gegenüber Interessengrup- pen läßt sich „eine freiwilli- ge Selbstkontrolle und eine freiwillige Beteiligung der Ärzteschaft" erreichen, wie es Stobrawa fordert, und vermeiden, daß „die Ärzte höchstens formell mitar- beiten", wie er dies be- fürchtet. Unabhängigkeit aber wäre nach der Vorstel- lung der Teilnehmer des Symposiums am ehesten durch eine fachübergrei- fende unabhängige Stif- tung zu verwirklichen, de- ren Aufgabe finanzielle Förderung und metho- disch-technische Hilfe bei qualitätssichernden Maß- nahmen, nicht aber Dirigis- mus im ärztlichen Bereich sein sollte...

Prof. Dr. Schega Krefeld

Leiter des „Ausschusses Qualitätssicherung" der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Prof. Dr. Koester Dortmund

Leiter des „Ausschusses Qualitätssicherung in der operativen Gynäkologie"

der Deutschen Gesell- schaft für Gynäkologie und Geburtshilfe

Prof. Dr. Bock Düsseldorf Beauftragter für Qualitätssicherung der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie 10 Heft 13 vom 1. April 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Von dem auch hier erfolgreichen Freskanten Mölck hat sich kein Manu- skript erhalten, wohl aber ein Briefwechsel, der beweist, daß ursprünglich ein anderer Künstler für

Jeder, der das Examen besteht, die Stufe erreicht, die für eine bestimm- te Laufbahn erforderlich ist, mit gu- ten oder mäßigen Noten, rechtzeitig oder verspätet, soll sich bei

In Interviews berichten Ärzte, die in der DDR als inoffizielle Mitarbeiter für die Staatssicherheit tätig waren, über ihre Motive und die Folgen für ihr Berufsleben nach

Ende des Jahres müssen die Vorstände der KVen erstmals ihrer zuständigen Aufsichtsbehörde berichten, in wie vie- len Fällen außenstehende Personen sich wegen Unregelmäßigkeiten

Aus demogra- phischer Sicht könnte sich allerdings die derzeitige Politik der restriktiven Mittel für das Gesundheitswesen in Zukunft als Bremse auswirken – ohne Geld für

Dies er- möglicht auch älteren und in ihrer Feinmotorik einge- schränkten Patienten eine problemlose Messung, denn viel ältere Patienten sind durch Arthrose oder Rheuma in

In der Diskussion über mögliche Alternativen müsse sich je- de andere Lösung praktisch daran messen lassen, ob genügend Stellen für ihre Umsetzung bereitstehen, ob sie

Ähnliche Programme gibt es für 15- bis 18jährige für ganze oder hal- be Schuljahre in Kanada und Australien, für 14- bis 19jähri- ge (Privatschule mit Internat in Lyme Regis)