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Archiv "Qualitätssicherung/Forschung: Ärztliches Zentrum leistet Kärrnerarbeit" (23.05.2003)

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T H E M E N D E R Z E I T

A

A1420 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 2123. Mai 2003

E

nde 1995 nahm die „Zentralstelle der Deutschen Ärzteschaft zur Qualitätssicherung in der Medizin“

in Köln (ÄZQ = Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin) ihre Arbeit auf. Aus diesem Anlass wurde kürzlich eine Übersicht über die bis Anfang die- ses Jahres realisierten Projekte vorge- legt, über die im Folgenden berichtet wird.

Das ÄZQ wurde im März 1995 als gemeinsame Einrichtung von Bundes- ärztekammer (BÄK) und Kassenärzt- licher Bundesvereinigung (KBV) ge- gründet. Der Institution, die 1997 in eine BGB-Gesellschaft überführt wur- de, wurden dabei folgende Aufga- ben übertragen: Koordination und Durchführung von Projekten der ärzt- lichen Selbstverwaltungskörperschaf- ten auf dem Gebiet der Qualitätssiche- rung, Unterstützung von Ärztekam- mern und Kassenärztlichen Vereini- gungen, Beurteilung und Erstellung von Leitlinien.

In den sieben Jahren seit Gründung des ÄZQ wurden 80 Projekte realisiert.

Dabei hat sich die Institution zu einem Kompetenzzentrum für Leitlinien, Pa- tienteninformationen und Evidenz- basierte Gesundheitsversorgung ent- wickelt.

Leitlinien und Patienten- informationen

Seit 1999 ist beim ÄZQ das Deutsche Leitlinien-Clearingverfahren (www.leit linien.de) angesiedelt. Dessen Träger sind BÄK und KBV in Kooperation mit der Deutschen Krankenhausgesell- schaft, den Spitzenverbänden der Ge- setzlichen Krankenversicherung (GKV), der privaten Krankenversicherung (PKV) und der gesetzlichen Rentenver- sicherung. Mit Hilfe des Clearingver- fahrens werden Leitlinien identifiziert und verbreitet, die internationalen

Standards entsprechen. Clearingbe- richte sind über das Internet allgemein zugänglich und liegen vor für die The- men: Hypertonie, Tumorschmerz, Rückenschmerz, Typ-2-Diabetes, Asth- ma bronchiale, KHK, Depression. Ana- lysen zu den Bereichen Mammakarzi- nom, COPD, Typ-1-Diabetes, Herzin- suffizienz sind in Vorbereitung.

Das ÄZQ ist Initiator und Vorsitzen- der 2002/2003 des Internationalen Leit- liniennetzwerkes G.I.N. (www.g-i-n.net).

Der mehr als 40 Institutionen aus 23

Ländern zählende Wissenschaftsver- bund hat sich die Harmonisierung der Leitlinienmethodik und die Förderung der Leitlinienimplementierung welt- weit zur Aufgabe gemacht.

Seit 2002 betreut das ÄZQ das Pro- gramm für Versorgungsleitlinien bei der Bundesärztekammer in Kooperati- on mit der Arbeitsgemeinschaft der

Wissenschaftlichen Medizinischen Fach- gesellschaften (AWMF), Düsseldorf. In diesem Rahmen werden Konsensusleit- linien von Fachgesellschaften und der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (Fachausschuss der BÄK) für die Themen der Disease-Manage- ment-Programme nach SGB V erarbei- tet. 2002 wurde eine Versorgungsleitli- nie zum Typ-2-Diabetes vorgelegt. Leit- linien für die Bereiche Asthma bron- chiale und Koronare Herzkrankheit sind kurz vor der Fertigstellung.

Maßnahmen zur Implementierung von Leitlinien in Praxis und Klinik wer- den vom ÄZQ gemeinsam mit regiona- len und überregionalen Partnern erar- beitet. Diesem Ziel dienen Kooperatio- nen mit der Kassenärztlichen Vereini- gung Hessen, der Ärztekammer Berlin, der KBV, dem Deutschen Netzwerk Evidenzbasierte Medizin (DNEbM)

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Qualitätssicherung/Forschung

Ärztliches Zentrum leistet Kärrnerarbeit

Seit sieben Jahren Konzeption und Koordinierung von Qualitätsprojekten in der Medizin

ÄZÖ-Verwaltungsrat:Präs./Vors.+HGF+ je 1 Vorstandsmitgl. v. BÄK/KBV ÄZÖ-Planungsgruppe (Inhaltl. Steuergr.): Je 4 Repräs. von BÄK/KBV

Erweiterte Planungs- gruppe:

BÄK, KBV + DKG, GKV, PKV, RV

AWMF/

AKdÄ

Geschäftsführung

Expertenkreise

Beratung BÄK / KBV Evidenzbasierte Medizin

Clearing Patienten-Informationen Patienten- forum

DNEbM

Qualitätsmanagement

Patientensicherheit Nat. Progr. „Versorgungs-

Nat. Progr. „Versorgungsleitlinien“

bei der BÄK

Leitlinien-Implementierung Leitlinien-Clearingstelle

Struktur und Arbeitsschwerpunkte des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin

Programm Koordination

Programm Koordination

Programm Koordination

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und der AWMF. Im Rahmen eines Pro- jektes der Weltbank betreut das ÄZQ den Aufbau eines nationalen Leitlinien- Programms in Slowenien.

2000 etablierte das ÄZQ den ersten unabhängigen Internet-gestützten Pa- tienten-Informationsdienst (www. pati enten-information.de) im deutschen Sprachraum, der seit 2001 in Kooperati- on mit dem Patienten-Forum organi- siert wird. 2001 wurde das ÄZQ als

„Unabhängige Beratungsstelle nach

§ 65 b SGB V“ anerkannt. Ziel dieses Projektes ist die Verbreitung wissen- schaftlich fundierter, nichtkommerziel- ler Gesundheits-Informationen für me- dizinische Laien. Dabei wird die Qua- lität solcher Informationsangebote mit Vertretern der Selbsthilfe überprüft.

Als gut bewertete Texte und Program- me werden im Internet verfügbar ge- macht. Informationsanbieter werden bei der Erstellung guter Patienteninfor- mationen unterstützt. Für die Mitarbei- terinnen von Beratungseinrichtungen werden curriculare Schulungen in der Recherche und Auswahl evidenzbasier- ter Gesundheitsinformationen durch- geführt. In diesem Zusammenhang ko- operiert das ÄZQ mit dem Deutschen Cochrane Centrum, Freiburg, der Ab- teilung für Gesundheitssystemfor- schung der Medizinischen Hochschule Hannover, dem Zentrum für Qua- litätsmanagement im Gesundheitswe- sen (Einrichtung der Ärztekammer Niedersachsen), der Unabhängigen Pa- tientenberatungsstelle Bremen, der Ärztekammer Westfalen-Lippe, dem Deutschen Netzwerk Evidenzbasierte Medizin und dem Patientenforum.

Evidenzbasierte Medizin

1998 initiierte das ÄZQ die Gründung des Deutschen Netzwerks Evidenzba- sierte Medizin (DNEbM). Institutio- nelle Partner dieser wissenschaftlichen Vereinigung zur Förderung der EbM in Wissenschaft und Praxis mit mittler- weile nahezu 400 Mitgliedern sind un- ter anderem Landesärztekammern (Baden-Württemberg, Berlin, Hessen, Westfalen-Lippe), der Medizinische Dienst der Gesetzlichen Krankenver- sicherung (MDS), der Hausärztever- band Nordrhein, der Berufsverband

Deutscher Internisten, das Institut der Deutschen Zahnärzte, die Arbeitsge- meinschaft Koordinierungsausschuss, Praxisnetze und Klinikverbünde. Im Rahmen des DNEbM koordinierte das ÄZQ die Herausgabe des ersten deut- schen Lehrbuchs zur evidenzbasierten Medizin, die Entwicklung eines natio- nalen EbM-Fortbildungscurriculums, sowie die deutschsprachige Ausgabe des internationalen Standardwerks zur EbM-gestützten Diagnostik und The- rapie Clinical Evidence im Verlag Hans Huber (Kompendium evidenz- basierte Medizin – siehe www.ebm- netzwerk.de).

Qualitätsmanagement

Als neuer Arbeitsschwerpunkt existiert seit 2001 das Informations- und Fortbil- dungsprogramm QMA – Qualitätsma- nagement in der ambulanten Versor- gung. Ein Team von 50 Experten aus Gesundheitsversorgung und Wissen- schaft informiert über aktuelle und praktikable Konzepte und Systeme zum Qualitätsmanagement für niedergelas- sene Ärzte. Das Programm ist über In- ternet allgemein zugänglich (www.q-m- a.de) und erscheint im Mai 2003 als Handbuch im Deutschen Ärzte-Verlag GmbH. Das ÄZQ sorgt für konti- nuierliche Aktualisierung. Inhaltliche Schwerpunkte betreffen unter anderem die Bereiche Organisation des Qua- litätsmanagements, Qualitätsindikato- ren und Audit, Zertifizierung und Qua- litätsdarlegung in Gesundheitseinrich- tungen, Patientensicherheit und Patien- tenorientierung.

Das ÄZQ bearbeitet die ihm über- tragenen Aufgaben mithilfe von Ver- waltungsrat, Planungsgruppe, Erweiter- ter Planungsgruppe, Expertenkreisen und Geschäftsstelle. Der Verwaltungs- rat übt für BÄK und KBV die Vertre- tungsberechtigung im Hinblick auf die Zentralstelle aus, beschließt die Finanz- planung und organisatorische Grund- satzfragen. Den Vorsitz führt jährlich wechselnd der Präsident der BÄK oder der 1. Vorsitzende der KBV (Vorsitz 2003: Prof. Dr. med. Jörg-Dietrich Hop- pe, stellvertretender Vorsitzender 2003:

Dr. med. Manfred Richter-Reichhelm).

Die Planungsgruppe trifft die grund-

sätzlichen Entscheidungen für die Ar- beit des ÄZQ. Mitglieder der Planungs- gruppe sind je vier vom Vorstand der BÄK beziehungsweise der KBV be- nannte Mitarbeiter (Vorsitz 2003: Eber- hard Gramsch, KBV, stellvertretender Vorsitzender: Dr. med. Günther Jonitz, BÄK). Für Fragen, welche im Rahmen der Beziehungen zu Spitzenorganisa- tionen der Gesetzlichen Krankenversi- cherung und der Krankenhäuser auf dem Feld der Qualitätssicherung von Bedeutung sind, kann die Planungs- gruppe zusätzlich Vertreter dieser Or- ganisationen hinzuziehen. Diese Erwei- terte Planungsgruppe wurde als Steuer- gruppe des Leitlinien-Clearingverfah- rens eingerichtet. Die Planungsgruppe und die Erweiterte Planungsgruppe können für ihren Beratungsbedarf Ex- pertenkreise bilden. Das ÄZQ unter- hält eine Geschäftsstelle in Köln (Lei- tung: Prof. Dr. med. Günter Ollenschlä- ger, Vertreter: Dr. med. Christian Tho- meczek und Hanna Kirchner).

An der Arbeit des ÄZQ waren seit 1995 circa 360 Personen beteiligt, davon mehr als 200 ehrenamtliche Experten, 80 ehrenamtlich beziehungsweise hauptamtlich in den Selbstverwaltungs- körperschaften Tätige, 20 Doktoranden beziehungsweise Diplomanden und 30 Mitarbeiter der ÄZQ-Geschäftsstelle (davon fünf finanziert über die Grund- finanzierung durch BÄK und KBV, die restlichen über Drittmittel). Ende 2002 waren in der ÄZQ 22 angestellte Voll- und Teilzeitkräfte (davon 15 wissen- schaftliche Mitarbeiter) sowie acht Doktoranden tätig.

Information über Projekte und Er- gebnisse der ÄZQ erfolgt über Inter- net-Auftritte www.azq.de, www.leitlin ien.de, www.patienten-information.de, www.q-m-a.de, die ÄZQ Schriftenrei- he, das Publikationsorgan ZaeFQ (Zeitschrift für ärztliche Fortbildung und Qualitätssicherung) im Urban &

Fischer Verlag (www.urbanfischer.de).

Prof. Dr. med. Günter Ollenschläger Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin Aachener Straße 233–237

50931 Köln

Telefon: 02 21/40 04-5 00, -504, Fax: 02 21/40 04-5 90 E-Mail: mail@azq.de

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Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 2123. Mai 2003 AA1421

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