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Mentoring für Wissenschaftlerinnen an der Medizinischen Hochschule Hannover: Einführung in das Pilotprojekt 2004

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Academic year: 2022

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M ENTORING

FÜR W ISSENSCHAFTLERINNEN AN DER MHH

Einblicke in das Pilotprojekt 2004

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M ENTORING

FÜR W ISSENSCHAFTLERINNEN AN DER MHH

Einblicke in das Pilotprojekt 2004

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Mentoring für Wissenschaftlerinnen an der MHH Einblicke in das Pilotprojekt 2004

Herausgeberin:

Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der MHH Dr. phil. Bärbel Miemietz

Bearbeitung:

Margaretha Garçon Ulrike Kästner

Redaktion:

Dr. phil. Bärbel Miemietz

Fotos und Abbildungen:

Gleichstellungsbüro der MHH Autorinnen und Autor der Beiträge

Februar 2005

Projektförderung

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7 Bärbel MIEMIETZ: Erste Bilanz und Ausblick

11 Gertrud HAESELER: Mentoring-Programm für Wissenschaftlerinnen auf dem Weg in die Professur - Wie es begann

14 Diagramm: Programmablauf 15 Aktuelles Meinungsbild der Mentees

16 Mentees, Mentorinnen, Mentoren und weitere Beteiligte

19 Rita GERARDY-SCHAHN: Zufriedenheit auf beiden Seiten 21 Kirsten MIELKE: Mentoring? Was ist das überhaupt?

23 Karl WELTE und Dorothee B. BARTELS: Mentor-Mentee: Ein erfolgreiches Tandem - Warum Mentor? Warum Mentee?

26 Faikah GÜLER und BrigitteLOHFF: Bericht zum Mentoring- Programm

29 Heike MERTSCHING: Mit Mentoring von der Juniorprofessur zur eigenen Abteilung

31 Die Mentees mit ihren Projekten

Dorothee B. BARTELS: Hospital Volume and Mortality in Very Low BirthWeight Infants

Iris F. CHABERNY: Eine neue MRSA-Surveillance Methode zur Stimulation von zusätzlichen Präventionsmaßnahmen

Kirsten DE GROOT: Einfluss von rekombinantem humanen

Erythropoietin auf Nierenfunktion und Immunstatus bei Patienten nach Nierentransplantation

Mechtild M. GROß: Bachelor-Studiengang für berufserfahrene

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Andrea JOCHHEIM-RICHTER: Detection of regulated genes by cluster analysis of serial microarray gene expression data in early murine liver development

Theresia KRAFT: Familiäre Hypertrophische Kardiomyopathie:

Funktionelle Veränderungen auf molekularer Ebene und Quantifi- zierung des Anteils von mutiertem Protein und mutierter mRNA Daniela LANGNER: Notärztliche Versorgungsqualität geriatrischer Patienten - eine Studie in einem städtischen Großraum

Frauke MATTNER: Surveillance of Nosocomial Infections in the Postoperative Period of Lung and Heart Transplant Recipients Kirsten MIELKE: Die Rolle der Signaltransduktionswege der MAP Kinasen (ERK, JNK, p38) in Physiologie und Pathophysiologie des zentralen Nervensystems von Säugetieren

Kirsten MÜLLER-VAHL: Untersuchung der Serotonin-Transporter bei Patienten mit Tourette-Syndrom mittels I-123-ADAM-SPECT

Ulrike RAAP: Neuroimmunologische Interaktionen bei chronisch entzündlichen Hauterkrankungen

Beate SODEIK: Zellbiologie von Herpes-Simplex-Viren

Anke SCHRÖDER: Nachweis von systemischen Gefäßerkrankungen unter Nutzung des Auges als diagnostisches Fenster

Meike STIESCH-SCHOLZ: Prothetische Rekonstruktionen aus Yttriumoxid-teilstabilisiertem polykristallinem Zirkoniumdioxid Sigrid STÖCKEL: Politische Kommunikation in medizinischen Journalen 1920-1960

Corinna TREBST: Chemokine und mononukleäre Phagozyten: Rolle bei der Remyelinisierung im zentralen Nervensystem

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3mm

Modellsockel Stahlkugel Zinnfolie (0,2 mm)

23mm

Erste Bilanz und Ausblick

Dr. phil. Bärbel Miemietz

Das erste Mentoring-Programm an der MHH ist abgeschlossen. 24 Wissenschaftlerinnen mit dem erklärten Berufsziel Professorin, die bereits vor dem Start des Programms ein hohes wissenschaftliches Niveau erreicht hatten und als Habilitandinnen, Habilitierte oder Juniorprofessorinnen entscheidende Karriereschritte vorzuweisen hatten, haben sich im Verlaufe eines Jahres unterstützt von C3- und C4-Professorinnen und -Professoren der MHH daran gemacht, ihre guten Ausgangsbedingungen weiter zu verbessern und für konkrete Karriereschritte zu nutzen.

Diese Broschüre möchte einen Einblick in den Programmverlauf des Gesamtprojektes geben und exemplarisch erste Erfolge dokumentieren. Zugleich sollen junge Wissenschaftlerinnen motiviert werden, am 2. Projektdurchlauf teilzunehmen, und Professorinnen und Professoren dafür gewonnen werden, sich als Mentorinnen und Mentoren zur Verfügung zu stellen.

Mentoring-Programme sind in den letzten Jahren zu einem anerkannten und etablierten Instrument der Nachwuchsförderung, speziell der Förderung des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses geworden. Das vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur aus HWP-Mitteln geförderte Mentoring-Programm der MHH ist dabei eines der bundesweit ersten im medizinischen Bereich und leistet somit Pionierarbeit.

Welche Ergebnisse des Programms sind heute schon sichtbar, welche Erfolge sind mittel- und langfristig zu erwarten? Das Mentoring-Programm der MHH basierte im Wesentlichen auf drei Säulen: der Mentoring-Beziehung zwischen – meist – einer Mentee und einer etablierten Professorin oder einem etablierten Professor, einem Seminar- und Workshop-Programm für die Mentees und einem begleitenden Gruppen-Coaching für Mentees und für Mentorinnen und Mentoren. Hinzu kam die Netzwerkbildung zwischen den Mentees, die auch durch informelle

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MENTORING FÜR WISSENSCHAFTLERINNEN

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Aus Gesprächen, einer im September 2004 durchgeführten Zwischenerhebung und Feedbacks zu einigen Workshop wird deutlich, dass die Mentees von allen Bestandteilen des Programms profitiert haben: Durch regelmäßige, vertrauliche Gespräche mit ihrer Mentorin oder ihrem Mentor konnten sie ihre wissenschaftlichen Projekte voranbringen, Projektideen weiter entwickeln und ihre Kenntnisse vom Wissenschaftsbetrieb erweitern. Durch die Seminare und Workshops wurde zum einen Wissen vermittelt, wie etwa über die Drittmittelaquisition an verschiedenen Förderorganisationen; zum anderen wurden Fertigkeiten vermittelt und eingeübt.

Die Zwischenbilanz zur Halbzeit des Programms und die Feedbacks zu den einzelnen Veranstaltungen belegen, dass praktisch alle Angebote von den Mentees als hilfreich eingeschätzt wurden. Die Schulung von Führungskompetenzen und Konfliktmanagement erhielt besonders gute Bewertungen, und viele Mentees wünschen sich, dass über das laufende Programm hinaus weitere Workshops zu diesen Themen angeboten werden. Auch das Coaching wurde genutzt, beispielsweise, um die Inhalte einzelner Workshops zu vertiefen, oder, um Fragen der Karriereplanung zu erörtern, und damit auch Strategien zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Gelegenheit dazu boten auch die informellen Treffen der Mentees, die das formelle Mentoring-Programm abrundeten.

Die Rückmeldungen der Mentorinnen und Mentoren lassen erkennen, dass sie sich der Aufgabe, den weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchs zu unterstützen, nicht nur mit großem Engagement gestellt haben, sie haben auch für sich aus den oft fächerübergreifenden Kontakten

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mit ihren Mentees Anregungen mitgenommen. Teilweise werden gemeinsame Projekte geplant oder sind bereits auf den Weg gebracht. Von Mentorinnen und Mentoren wurde in der Zwischenbilanz aber auch kritisch eine strukturiertere, effektivere Einbindung in das Programm eingefordert, insbesondere zur Reflektion ihrer Rolle als Mentorin bzw. Mentor. Und schon jetzt sind erste Erfolge greifbar: Es wurden wissenschaftliche Projekte vorangebracht, in einigen Fällen wurde ein Schritt voran auf der Karriereleiter gemacht, in einem Fall ist sogar bereits die Professur erreicht worden. Diese messbaren Erfolge und der Zugewinn an Kompetenzen lassen erwarten, dass die Karrierechancen aller Mentees des ersten Programmdurchlaufes sich weiter verbessern werden.

Daneben gibt es weitere positive Effekte des Mentoring-Programms, die über den Nutzen für die Mentees und ihren persönlichen Karriereweg hinausgehen: Alle, die in das Programm eingebunden sind, bilden eine wichtige Bezugsgruppe für die Gleichstellungsarbeit. Für die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte ist so ein Netzwerk von Beraterinnen und Beratern entstanden, das über die gesamte MHH verteilt ist. Nicht zu unterschätzen ist auch, dass durch ein solches Programm die Bedeutung der Gleichstellungsarbeit für die gesamte Hochschule sichtbar wird. Dass sich C3- und C4-Professorinnen und -Professoren mit knappem Zeitbudget und größtem Arbeitspensum als Mentorinnen und Mentoren in das Programm eingebracht haben,

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MENTORING FÜR WISSENSCHAFTLERINNEN

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Das Mentoring-Programm der MHH hat damit bereits kurzfristig eine Menge bewirkt. Es soll deshalb auf jeden Fall ein Folgeprogramm geben. Ziel dieses Folgeprogramms für die MHH ist es, mit einem optimierten Schulungs- und Betreuungsangebot eine neue Gruppe von wiederum etwa zwanzig Wissenschaftlerinnen auf ihrem Weg zur Professur einen entscheidenden Schritt voran zu bringen. Zusätzlich wäre zu überlegen, ob auch für Mentorinnen und Mentoren ein nach ihren Wünschen gestaltetes Seminar-Programm angeboten wird. Die Mentees des aktuellen Programms wiederum könnten durch ein speziell auf sie zugeschnittenes Workshopangebot "für Fortgeschrittene" in ihrer Karriereentwicklung weiter begleitet werden. Ihre Vernetzung mit der nächsten Mentee-Generation ist geplant, und in dem einen oder anderen Fall wird aus einer Mentee der ersten Generation vielleicht bereits eine Mentorin, wenn der 2. Projektdurchlauf beginnt.

Es gibt die begründete Hoffnung, dass viele der Wissenschaftlerinnen, die am ersten Mentoring- Programm der MHH teilgenommen haben, die Professur, die sie anstreben, auch erreichen werden. Das Mentoring-Programm der MHH wird damit auch zu einem Mosaiksteinstein im positiven Image der Hochschule.

An dieser Stelle gilt es, allen an der Planung und Durchführung des Programms Beteiligten zu danken: Frau PD Dr. Haeseler dafür, dass sie während ihrer Zeit als kommissarische Frauenbeauftragte der MHH das Programm auf den Weg gebracht hat, dem ehemaligen und dem amtierenden Präsidenten der MHH, Herrn Prof. Dr. von der Hardt und Herrn Prof. Dr. Bitter- Suermann dafür, dass sie das Programm unterstützt haben und weiterhin aktiv begleiten; dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur für die Bereitstellung der Mittel und hier besonders Frau Dr. Hartung für Beratung und Vernetzung, Frau Prof. Dr. Dr. Ehrenreich für die Bereitschaft durch ihre Schirmherrschaft zusätzlichen Rückhalt zu geben. Herzlich gedankt sei vor allem auch den Mentorinnen und Mentoren des Programms. Den Trainerinnen und Trainern, den Referentinnen und Referenten, Frau Person von der MHH-Weiterbildung, Frau Kästner und besonders Frau Garçon aus dem Gleichstellungsbüro gilt ebenfalls ein Dank. Ganz persönlich möchte ich mich noch bei den Mentees bedanken, durch die ich die Medizinische Hochschule Hannover und besonders die Situation der Wissenschaftlerinnen in Forschung und Klinik in vielen verschiedenen Facetten intensiv kennen lernen konnte.

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Mentoring-Programm für Wissenschaftlerinnen auf dem Weg in die Professur − Wie es begann

PD Dr. Gertrud Haeseler

Der Frauenanteil bei den Erstsemestern des Fachbereichs Humanmedizin liegt derzeit bei fast 80%, auch bei den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben wir mit über 40%

nahezu gleichgezogen − woran liegt es also, dass trotzdem immer noch so wenige Spitzenpositionen in der Medizin mit Frauen besetzt sind? An der Medizinischen Hochschule Hannover − wie auch an anderen Universitätskliniken des Landes − sind unter 10 % der C4- Positionen mit Wissenschaftlerinnen besetzt, im klinisch-wissenschaftlichen Bereich liegt dieser Anteil noch deutlich niedriger. Wissenschaftlerinnen kommen häufiger als ihre männlichen Kollegen bereits an Schaltstellen nicht weiter, die mit Integration in erfolgreiche Netzwerke im Wissenschaftsbetrieb und mit dem Erreichen einer mittleren Führungsposition in der eigenen Klinik oder im Institut verbunden sind − Sprungbretter für eine spätere erfolgreiche Bewerbung als Professorin.

Genau den Aufbau erfolgreicher Netzwerke soll ein Mentoring-Programm unterstützen.

Weiterhin sollen Verhandlungs- und Kommunikationsstrategien trainiert werden − wie erreiche ich ein gestecktes Ziel? Wie führe ich motivierend? Die Zielgruppe des Mentoring-Programms waren daher diejenigen Wissenschaftlerinnen, die bereits nachweisbare Leistungen innerhalb ihrer wissenschaftlichen Laufbahn erbracht hatten − hier kann Mentoring sinnvoll ansetzen, indem der fahrende Zug noch mehr Fahrt gewinnt und die Richtung gegebenenfalls etwas korrigiert wird. Im Vordergrund stand für uns als Initiatorinnen, dass die Wissenschaftlerinnen an der MHH in einer ähnlichen Phase ihrer Karriere − vielleicht mit ähnlichen Problemen, vielleicht sogar mit ähnlichen Forschungsinteressen − eine Plattform finden sollten, um sich auszutauschen und sich zu unterstützen. Individuell-fachspezifisches Mentoring sollte verknüpft werden mit

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MENTORING FÜR WISSENSCHAFTLERINNEN

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Soweit der Plan, das Konzept. Dann die Zweifel − organisiertes Mentoring und arrangierte Mentoring-Beziehung − kann so etwas überhaupt tragfähig sein? Schließlich muss die Chemie auch stimmen. Dennoch − wir haben uns entschlossen, es zu wagen und unsere eigenen Erfahrungen zu sammeln − ermutigt von der Unterstützung durch Präsidium, Forschungsdekan, Professorinnen und Professoren sowie Personalentwicklung der MHH, die im Vorfeld kontaktiert wurden und das Programm mitgestaltet haben. Und schließlich überwog die Vorfreude auf das

„sich Kennen lernen“, das „sich gemeinsam Weiterentwickeln“.

Das Programm war in der Pilotphase ausgelegt auf eine genau definierte Zielgruppe: habilitierte Wissenschaftlerinnen, Habilitandinnen, Juniorprofessorinnen. In allen akademischen Gremien der MHH wurde über das Programm informiert, Mundpropaganda trug es in einzelne Abteilungen hinein, alle Wissenschaftlerinnen der MHH wurden persönlich angeschrieben und mit einem Flyer über Inhalte und Zielsetzungen des Programms informiert. Über 20 ausgewiesene Wissenschaftlerinnen aus verschiedenen Kliniken und Instituten der MHH haben sich angemeldet, ihre Forschungsprojekte skizziert und eigene Vorstellungen dargelegt, wie sie von Mentoring profitieren könnten. Jetzt begann die Arbeit des Lenkungsausschusses für das Mentoring-Programm, bestehend aus den Mitgliedern der Kommission für Frauenförderung und Gleichstellung und dem Forschungsdekan der MHH. Nach rein fachspezifischen Kriterien wurden geeignete Mentorinnen und Mentoren für diese Wissenschaftlerinnen ausgewählt und persönlich um ihre Unterstützung gebeten.

Am Freitag, den 13.02.2003, fiel offiziell der Startschuss mit der Auftaktveranstaltung. Vor dem voll besetzten Hörsaal G gewährte die Schirmherrin des Programms, Frau Professorin Hannelore Ehrenreich, Einblicke in wichtige Stadien ihrer eigenen Karriere. Hat das Geschlecht jemals eine große Rolle gespielt? Nein, nach Ansicht der erfolgreichen Wissenschaftlerin aus dem Max- Planck-Institut in Göttingen ist das Fortkommen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gleichermaßen steinig − geben wir Wissenschaftlerinnen vielleicht einfach früher auf, wählen einen einfacheren, weniger steinigen Weg? Einen Kontrapunkt hierzu setzte Frau Professorin Gabriele Kaczmarczyk, stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Charité Berlin, mit einigen provokanten Thesen zu spezifischen Karrierehindernissen für Frauen: an der Spitze ist immer noch geschlossene − natürlich männliche − Gesellschaft. Aber das Problem liegt nicht nur

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bei dem männlichen Vorgesetzten, der eben lieber jüngere Männer fördert − nein, auch unter Frauen wird der Aufstieg einer Geschlechtsgenossin nicht immer gerne gesehen und unterstützt.

Nach dem schönen, von Frau Kaczmarczyk zitierten Bild des Krabbenkorbes: Warum braucht ein Krabbenkorb keinen Deckel? Weil die Krabben, die unten sitzen, diejenigen, die nach oben entkommen wollen, immer wieder herunterziehen.

Nein, in so einem Krabbenkorb werden wir nicht sitzen bleiben. Wir werden uns gegenseitig die Steigbügel halten und uns zu Höchstleistungen ermutigen. Ob uns das Mentoring-Programm dabei geholfen hat? Natürlich, denn ohne dieses Programm hätten wir uns nie kennen gelernt.

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Organisation: 

PD Dr. Gertrud Haeseler  Dr. Bärbel Miemietz  Gleichstellungsbüro   der MHH 

Kontakt: 

Margaretha Garçon   Ulrike Kästner  Gleichstellungsbüro   der MHH  

OE 0013 

Tel.: 0511‐532‐6501/‐ 6502  Fax: 0511‐ 532‐3441  www.mh‐hannover.de  E‐Mail: 

Gleichstellung@MH‐

Hannover.de   

      

Gefördert durch

gefördert durch Auftaktveranstaltung

für Mentees, Mentorinnen, Mentoren und Gäste 13.02.2004

Workshop 1 für Mentees (Fa RubiCon)

Kommunikation im Wissenschaftsbetrieb

27.02.-28.02. 2004

Seminar für Mentees

Forschungsförderung

19.03.-20.03. 2004

Workshop 3 für Mentees (Fa Kienbaum)

Präsentation / Moderation

Gruppe 1: 14.-15.05. 2004 Gruppe 2: 17.-18.09. 2004

Zwischenbilanz

für Mentees, Mentorinnen und Mentoren 03.09.2004

Workshop 4 für Mentees (Fa Kienbaum)

Führung − situativ und motivierend

22.-23.10. 2004

Workshop 5 für Mentees (Fa RubiCon)

Konfliktmanagement

19.- 20.11.2004

Abschlussveranstaltung

für Mentees, Mentorinnen, Mentoren und Gäste Bilanz des Programms

Blick zurück – Blick nach vorn

03.03.2005

Coaching/

Prozess- begleitung

Projekt- Bearbeitung

Workshop 2 für Mentees (Fa Kienbaum)

Bewerbungs-Training / Assessment-Center

30.04.-01.05. 2004

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Aktuelles Meinungsbild der Mentees

Auf eine kurz vor Drucklegung dieser Broschüre durchgeführte Blitzumfrage unter den Mentees reagierte über die Hälfte der Angeschriebenen. Das Meinungsbild zeigt eine insgesamt sehr positive Einschätzung des Mentoring-Programms. Fast alle Mentees geben an, durch das Mentoring-Programm mit anderen Wissenschaftlerinnen der MHH ein Netzwerk gebildet zu haben, das sie in ihrer beruflichen Situation stärkt und weiterbringt. Die meisten Mentees haben von dem Programm außerdem stark profitiert, um für sich Kooperationsmöglichkeiten und Integration in Forschungsverbünde zu erschließen, um neue Impulse für Projekte zu erhalten und um erfolgreich Drittmittelanträge zu stellen. Von den angebotenen Seminaren und Workshops erhalten besonders die, die sich mit der Weiterentwicklung von Führungskompetenz und den Themen Kommunikationsfähigkeit und Konfliktmanagement beschäftigten, nahezu durchgehend eine sehr gute oder gute Bewertung. Die Frage danach, inwieweit sich die Wissenschaftlerinnen durch das Programm dabei unterstützt fühlen, eine Spitzenposition zu erlangen, wird positiv, aber uneinheitlich beantwortet: Fast alle Mentees geben an, dass sie durch das Programm ihre Zielvorstellungen genauer und ggf. anders definiert haben, häufig werden auch die eigenen Chancen auf eine Spitzenposition als gestiegen angesehen. Auf die Frage, ob eine bessere Position bereits erreicht wurde, antworten zwei Frauen mit einem klaren„ja“, sechs weitere sehen eine leichte Verbesserung und sieben antworten mit „gar nicht“. Dieses Ergebnis ist keineswegs ein Grund, am Erfolg des Programms zu zweifeln. Dass sich nur ein Teil der Frauen schon innerhalb der Laufzeit des Programms beruflich verbessern konnte, war bei der Kürze der Zeit nicht anders zu erwarten. Beachtlich ist, dass es selbst in dieser kurzen Zeit schon einige deutliche Karriereschritte gegeben hat.

In ihren Kommentaren geben die Wissenschaftlerinnen den Programmorganisatorinnen eine Reihe von Empfehlungen zur Optimierung für einen zweiten Projektdurchlauf mit auf den Weg:

"mehr weibliche Mentorinnen", Ansetzen des Programms in einer früheren Phase der Karriere, eine intensivere Phase zum gegenseitigen Kennenlernen aller Beteiligten zu Projektbeginn u. a.

m. Die Netzwerkbildung wird fast immer positiv eingeschätzt, und immer wieder wird der Wunsch formuliert, nicht nur ein neues Mentoring-Programm für neue Mentees aufzulegen, sondern auch den Mentees aus dem 1. Projektdurchlauf weiterhin Seminare und Workshops anzubieten.

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Mentees, Mentorinnen, Mentoren und weitere Beteiligte

Die Mentees des Programms sind Nachwuchswissenschaftlerinnen der MHH mit bereits klar erkennbarem Forschungsprofil: Juniorprofessorinnen, Habilitierte und Frauen in der Habilitationsphase. Die Mentorinnen und Mentoren sind C4- und C3-Professorinnen und Professoren der MHH, die nicht Vorgesetzte der Mentees sind und nicht deren wissenschaftliche Betreuung übernommen haben. In der Regel betreut eine Mentorin oder ein Mentor eine Mentee, aber auch die Betreuung von zwei Mentees kommt vor. Außerdem gibt es einige Peer Mentees, die in das Seminar- und Coaching-Programm sowie in die informellen Kontakte eingebunden sind, ohne eine Mentoring-Beziehung eingegangen zu sein.

Ein Pfeiler des Mentoring ist die Netzwerkbildung. Nachwuchswissenschaftlerinnen, die sich für die Teilnahme am 2. Projektdurchlauf interessieren, sollten, wo immer sie bei den Namen und Fächern einen Anknüpfungspunkt finden, Anschluss an das entstandene Netzwerk suchen und sich aus erster Hand über Erfahrungen mit dem Programm informieren lassen. Professorinnen und Professoren, die bereit sind, die Rolle einer Mentorin bzw. eines Mentors zu übernehmen, könnten Kolleginnen und Kollegen ansprechen. Das Gleichstellungsbüro vermittelt auch gerne Kontakte.

Mentees

Dr. Dorothee BARTELS, Perinatale Infektionsepidemiologie

Dr. Iris F. CHABERNY, Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene Dr. Barbara ENKE, Pädiatrische Nephrologie und Stoffwechselerkrankungen Dr. Doris FRANKE, Pädiatrische Nephrologie und Stoffwechselerkrankungen PD Dr. Kirsten de GROOT, Nephrologie

Dr. Mechthild GROß, Geburtshilfe, Pränatalmedizin und Allgemeine Gynäkologie Prof. Dr. Faikah GUELER, Nephrologie

PD Dr. Gertrud HAESELER, Anästhesiologie Dr. Dagmar HARTUNG, Diagnostische Radiologie

Dr. Andrea JOCHHEIM-RICHTER, Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie PD Dr. Theresia KRAFT, Molekulare Zellphysiologie

Dr. Daniela LANGNER, Allgemeinmedizin

Dr. Frauke MATTNER, Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene Prof. Dr. Heike MERTSCHING,Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie

Dr. Kirsten MIELKE, Physiologische Chemie

PD Dr. Kirsten MÜLLER-VAHL, Klinische Psychiatrie PD Dr. Sinikka MUENTE, Anästhesiologie

Dr. Ulrike RAAP, Dermatologie PD Dr. Beate SODEIK, Virologie Dr. Anke SCHRÖDER, Augenheilkunde

PD Dr. Meike STIESCH-SCHOLZ, Zahnärztliche Prothetik

Dr. Sigrid STÖCKEL, Geschichte, Ethik und Philosophie der Medizin Dr. Corinna TREBST, Neurologie

PD Dr. Anja WINDHAGEN, Neurologie

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Mentorinnen und Mentoren

Prof. Dr. Petra GASTMEIER, Medizinische Mikrobiologie Prof. Dr. Rita GERARDY-SCHAHN, Zelluläre Chemie

Prof. Dr. Brigitte LOHFF, Geschichte, Ethik und Philosophie der Medizin

Prof. Dr. Gisela OFFNER, Pädiatrische Nephrologie und Stoffwechselerkrankungen Prof. Dr. Brigitte SCHLEGELBERGER, Zell- und Molekularpathologie

Prof. Dr. Anke SCHWARZ, Nephrologie

Prof. Dr. Ursula SEIDLER, Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie Prof. Dr. Karin WEIßENBORN, Neurologie

Prof. Dr. Volker-Eric AMELUNG, Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitsforschung Prof. Dr. Helmut DREXLER, Kardiologie

Prof. Dr. Reinhold FÖRSTER, Immunologie

Prof. Dr. Matthias GAESTEL, Physiologische Chemie Prof. Dr. Hermann HALLER, Nephrologie

Prof. Dr. Wolfram KNAPP, Nuklearmedizin

Prof. Dr. Thomas LENARZ, Hals-, Nasen-, Ohren-Heilkunde

Prof. Dr. Michael Peter MANNS, Gastroenterologie, Hepatologie und Enterologie Prof. Dr. Michael OTT, Gastroenterologie, Hepatologie und Enterologie

Prof. Dr. Reinhold Ernst SCHMIDT, Klinische Immunologie

Prof. Dr. FriedrichWilhelm SCHWARTZ, Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitsforschung

Prof. Dr. Karl WELTE, Pädiatrische Hämatologie

Prof. Dr. Jochen EHRICH, Pädiatrische Nephrologie und Stoffwechselerkrankungen

Schirmherrschaft

Prof. Dr. Dr. Hannelore Ehrenreich, Max-Planck-Institut Göttingen

Lenkungsausschuss

Prof. Dr. Horst von der HARDT, Präsident bis März 2004 Prof. Dr. Dieter BITTER-SUERMANN, Präsident seit April 2004 Prof. Dr. Karl WELTE, Forschungsdekan

PD Dr. Gertrud Haeseler, Oberärztin, Anästhesiologie, kommissarische Frauenbeauftragte bis Januar 2004

Prof. Dr. Rita Gerardy-Schahn, Zelluläre Chemie Prof. Dr. Marion Haubitz, Nephrologie

Dr. Marion RITTIERODT, Neurochirurgie

Prof. Dr. Ursula SEIDLER, Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie PD Dr. Meike STIESCH-SCHOLZ, Zahnärztliche Prothetik

Dr. Sigrid STÖCKEL, Geschichte, Ethik und Philosophie der Medizin

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MENTORING FÜR WISSENSCHAFTLERINNEN

19 Projektantrag

PD Dr. Gertrud HAESELER, Oberärztin, Anästhesiologie, kommissarische Frauenbeauftragte bis Januar 2004

Projektdurchführung

Dr. Bärbel MIEMIETZ, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der MHH seit Februar 2004 Margaretha GARÇON, Sekretariat im Gleichstellungsbüro

Durchführung der Workshops Fa. RubiCon

Gesellschaft für Organisations- und Personalentwicklung Kümmelstraße 8

30169 Hannover

Fa. Kienbaum Management Consultants Ahlefelder Straße 47

51645 Gummersbach

Referentinnen und Referenten des Seminars „Forschungsförderung“

Prof. Dr. Volker EPPING, Universität Hannover, Juristische Fakultät Dr. Heike GERNS, EU Büro Hildesheim

Dr. Siegfried LOHWASSER, Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) Prof. Dr. Michael MADEJA, Hertie-Stiftung

Prof. Dr. Klaus RESCH, MHH Pharmakologie, Vertrauensdozent der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)

Dr. Indra WILLMS-HOFF, VW-Stiftung Coaching und Prozessbegleitung

Petra-Johanna REGNER, Fa. RubiCon

Inge PERSON, Annette HEBERLEIN, Personalentwicklung MHH

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Ich bin nicht Mentorin aus Passion sondern aufgrund meiner Begeisterung für die Wissenschaft.

Die Gespräche mit den jungen Kolleginnen, meinen beiden Mentees Dr. Kirsten Mielke und PD Dr. Gertrud Haeseler, machen mir Freude und haben den schönen Nebeneffekt, dass zahlreiche neue Ideen geboren werden, die sicherlich bald auch in kooperative Projekte einmünden werden.

Neben unseren gemeinsamen Interessen wird unsere Kleingruppe ganz wesentlich durch die allseits existente Zeitknappheit strukturiert und gesteuert. Von Beginn an bestand Einigkeit, dass unsere Treffen nicht der Bewältigung von Alltagsproblemen, dem Abbau von Ärger oder der Reflektion über das Ich und Wie und Wann und Wo genutzt werden sollten. Im Gegenteil, das Talent zur kreativen wissenschaftlichen Arbeit, das Kriterium, welches letztlich allen anderen vorangestellt unsere Karrierechancen bestimmt, sollte geschult und gestärkt werden. Stimmt das Ergebnis auf dieser Ebene, löst sich im Sog des Erfolgs so manch nachgeschaltetes Problem von ganz allein. Basierend auf sehr guten wissenschaftlichen Arbeiten können Drittmittel eingeworben und Strukturen aufgebaut werden, die die eigene Stellung verbessern und im knappen Zeitbudget Freiräume schaffen, welche dann für Familie, Wissenschaft und Freizeit verfügbar sind. Der positive rebound verbessert die Situation der Wissenschaftlerin und vermehrt den Gefallen an der wissenschaftlichen Arbeit.

Ich kenne Frau Haeseler und Frau Mielke seit mehreren Jahren durch gemeinsame Gremienarbeit oder Lehraufgaben. Warum also war die Hilfe des Mentoring-Programms notwendig, um diesen

Zufriedenheit auf beiden Seiten

Prof. Dr.

Rita Gerardy-Schahn

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auf beiden Seiten positiv erlebten Kontakt herzustellen? Die Antwort ist für die Biochemikerin plausibel: „Schlüsselreaktionen in Stoffwechselwegen laufen nicht freiwillig ab, sie befinden sich vom thermodynamischen Gleichgewicht entfernt und brauchen Energieeintrag, die Aktivierungsenergie“. Das Mentoring-Programm hat diese Aktivierungsenergie in hervorragender Weise bereitgestellt. Die Trägheit ist überwunden und wir freuen uns über die gelungene Interaktion.

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Mentoring? Was ist das überhaupt?

Dr. Kirsten Mielke

Als mir vor fast genau einem Jahr ein bunter Flyer auf den Schreibtisch flatterte, in dem ein Mentoring Programm für Frauen an der MHH angekündigt wurde, konnte ich mir zuerst so gar nichts darunter vorstellen. Aber mein Interesse war doch geweckt worden und der Flyer landete im Posteingangskorb und nicht direkt – wie sonst bei mir üblich - im Altpapier. In den nächsten Tagen zog der bunte Flyer immer wieder meine Blicke auf sich und die angeborene Neugier der Wissenschaftlerin führte dazu, dass ich mich genauer mit dem Inhalt beschäftigte. Meine vielen Fragen konnte dieser kurze Flyer natürlich nicht beantworten, aber allein die Tatsache, dass die zu diesem Zeitpunkt kommissarisch amtierende Frauenbeauftragte PD Dr. Haeseler dieses Programm an der MHH iniitiert und durchgesetzt hatte, war in meinen Augen alle Unterstützung der Wissenschaftlerinnen wert. Daher bewarb ich mich um die Teilnahme am Mentoring- Programm und beschloss, mich überraschen zu lassen.

Während der Auftaktveranstaltung kam ich mir doch etwas verloren vor und die vorgetragenen Beispiele aus Industrie und Verwaltung ließen mich zweifeln, ob das Programm sich so auf die Hochschule übertragen lasse. Meine Erfahrungen des letzten Jahres haben aber gezeigt, dass mit einer individuellen Anpassung auf die Vorgaben einer Hochschule und die Bedürfnisse von Frauen im Hochschulbetrieb ein erfolgreiches Mentoring möglich ist. Die Zusammenarbeit von Mentee und Mentorin stellte sich als sehr fruchtbar und vertrauensvoll heraus. Trotz der zeitlich nur begrenzten Freiräume meiner Mentorin hatte sie jederzeit ein offenes Ohr für Probleme bei der Ausarbeitung meines Projektes. Ich habe in dieser Zeit ein neues Projekt erarbeitet, die Förderung durch die DFG ist beantragt und durch einen Forschungsaufenthalt am Wallenberg Neurozentrum an der Universität Lund, Schweden, konnte ich auf meinem Arbeitsfeld wichtige Kontakte knüpfen. Neben dem Angebot an Workshops, die mich in meiner persönlichen

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MENTORING FÜR WISSENSCHAFTLERINNEN

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trotz der sehr hohen zeitlichen Belastung in keiner Weise bereut und hoffe, dass unser

„Pilotprojekt“ Anlass gibt, weiteren Wissenschaftlerinnen an der MHH die Möglichkeit zu eröffnen, an einem Mentoring-Programm teilzunehmen.

Projekt: Analyse der Signaltransduktionsmechanismen bei der Differenzierung von neuronalen Stammzellen der Maus

Abb.: Differenzierung von embryonalen, neuronalen Stammzellen aus der sub-

ventrikulären Zone der Maus (E13.5, LGE) in Neurone (rot) und Astrozyten (grün) in vitro;

die Zellkerne sind blau gefärbt.

Neurale Stammzellen (NSC) sind definiert als Zellen, die (i) eine Fähigkeit zur Selbst- Erneuerung durch symmetrische Zellteilung besitzen und (ii) durch asymmetrische Teilung Zellen produzieren können, die als Progenitorzellen weiter proliferieren und deren Nachkommen zunehmend zu bestimmten Differenzierungsrichtungen determiniert werden. Der Nachweis der Existenz von neuralen Stammzellen im Nervensystem von Säugetieren, die über die gesamte Lebenszeit neue Neurone und Gliazellen produzieren können, hat das Dogma der nicht mehr teilungsfähigen und somit nicht zu ersetzenden neuronalen Zellen überwunden und neue Ansätze in der Therapie von neurodegenerativen Erkrankungen eröffnet.

Die molekularen Mechanismen, die für die Bildung und Erhaltung von neuronalen Stammzellen verantwortlich sind, sind weitgehend unverstanden. Um Kenntnisse zu diesem Prozess zu erhalten, müssen wir verstehen, wie die Zellen die Entscheidung zwischen symmetrischer und asymmetrischer Teilung treffen und wie die Einleitung von Differenzierungsprogrammen, das Migrationsverhalten und andere, für ihr langfristiges Überleben notwendige, Programme gesteuert werden. Mit der Kenntnis dieser Fakten eröffnet sich in der Zukunft die Möglichkeit zur Entwicklung therapeutischer Strategien für die Behandlung von z.B. Parkinson, amyotropher lateral Sklerose (ALS).

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Mentor-Mentee:

Ein erfolgreiches Tandem

Professor Dr. Karl Welte

WARUM MENTOR?

Frauen stellen nach wie vor die Mehrheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MHH dar. Der Frauenanteil an den Habilitationen beträgt jedoch nur 15 % und nur 4 von 52 C4-Professuren sind mit Frauen besetzt (ca. 8 %). Es ist schade, dass das Potential von qualifizierten Frauen an der MHH nicht besser genutzt wird. Das Mentoring-Programm soll nun diesen Missstand Schritt um Schritt beseitigen. Ziel soll es sein, den Anteil der Frauen auf leitenden Positionen der MHH deutlich zu steigern, d.h. jungen Frauen trotz Familienplanung usw. Mut zu machen, ihr Selbstvertrauen zu steigern und sie zu motivieren, ihre „Karriere“ weiter zu verfolgen. Deswegen habe ich mich sofort bereit erklärt, mich am Mentoring-Programm der MHH zu beteiligen. Ich hatte das Glück, dass Frau Dr. Dorothee Bartels, eine intelligente, innovative und sehr ehrgeizige Mentee mich zum Mentor gewählt hat. Wir haben uns gleich gut verstanden und haben in der Diskussion über die laufenden epidemiologischen Studien zu perinatalen Risikofaktoren von Frau Bartels und aufgrund ihrer Expertise in der Perinatologie Ideen über ein gemeinsames interdisziplinäres Projekt über Krebsrisiko bei Neugeborenen geplant. Ich bin überzeugt, dass Frau Bartels durch ihre eigene Motivation und hoffentlich auch durch die gegenseitige Diskussion im Rahmen des Mentee-Programmes ihre Karriere gut geplant hat und ihren Weg gehen wird. Mir machen die regelmäßigen Treffen mit Frau Bartels Freude und das „Lernen“

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MENTORING FÜR WISSENSCHAFTLERINNEN

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Dr. Dorothee B. Bartels

WARUM MENTEE?

Ausgangssituation: Promoviert, erst seit Kurzem an der MHH, in einer neu etablierten, kleinen Arbeitsgruppe tätig und angesprochen von dem interessanten Workshop-Programm, bewarb ich mich für das Programm ‚Frauen in der Wissenschaft’.

Meine Idealvorstellung eines potentiellen Mentors war eine Person, mit der ich menschlich harmonieren und ein Vertrauensverhältnis aufbauen könnte. Zugleich sollte es eine erfolgreiche, erfahrene Wissenschaftlerin oder ein Wissenschaftler mit Kenntnissen von MHH-Interna sein, und sie oder er sollte nicht aus dem gleichen, aber aus einem benachbarten Fachgebiet stammen.

Dies waren Kriterien, unter denen ich mir eine vertrauensvolle, erfolgreiche, innovative, inspirierende und kreative Zusammenarbeit vorstellen konnte.

Professor Dr. Welte und das Gleichstellungsbüro stimmten meiner Wunschwahl zu.

Umsetzung: Zunächst versuchten Professor Dr. Welte und ich unsere gegenseitigen Arbeitsfelder näher kennen zu lernen; er, indem er meine zuletzt eingeschickten Artikel las, ich, indem ich an Visiten auf der onkologischen Kinderstation teilnahm. Anfangs trafen wir uns ca. einmal im Monat und besprachen relativ systematisch, basierend auf dem im Mentoringprogramm angeregten Gesprächsleitfaden, meine Anliegen. Im Laufe der Zeit wurden die Gespräche unkonventioneller, sehr vertrauensvoll und bei akuten Problemen häufig auch sehr spontan. Nicht nur persönlich, auch telefonisch und per e-mail stand Herr Professor Dr. Welte immer für Hilfe und Rat bereit, so z.B. bei aktuellen Fragen zu Antragsstellungen, Kongressreisen, Vorträgen, Publikationen, Bewerbungen etc.

Projektarbeit: Das initial eingereichte Projekt stand in unserer Zusammenarbeit relativ im Hintergrund, sicherlich auch, weil ich bewusst einen ‚fachfremden’ Mentor, d.h. keinen Epidemiologen, gewählt hatte. Was nun kontrovers erscheinen mag ist, dass unsere gemeinsame Projektarbeit extrem erfolgreich war. Denn während unserer Mentor-Mentee-Beziehung und durch das Kennenlernen der gegenseitigen Arbeitsfelder wurden wir zu einem gemeinsamen,

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interdisziplinären, perinatal-onkologischen Projekt angeregt, das wir nun mit Herrn Professor Dr.

Stanulla, ebenfalls aus der Abteilung Pädiatrische Onkologie, umsetzen wollen.

Und was sonst noch erfolgreich war….: Die organisierten Workshops, der Austausch mit den anderen Mentees, die Gründung eines MHH-Wissenschaftlerinnen-Stammtisches waren und sind wertvolle Erfahrungen.

Die einjährige Begleitung eines externen Mentors mit internem Know-how ist eine wertvolle, effiziente, hilfreiche, Kollaborationen fördernde und sicherlich auch Erfolg bringende Erfahrung.

Ich denke, nur durch solche interdisziplinären Forschungsansätze kann in einem so großen Wissenschaftsbetrieb wie der MHH das zugrunde liegende Potenzial effizient und zukunftsorientiert genutzt und das nationale und internationale Renommee aufrecht erhalten bzw.

maximiert werden.

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MENTORING FÜR WISSENSCHAFTLERINNEN

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Zwei Wissenschaftlerinnen begegnen sich im Mentoring-Programm. Sie sind beide aus wahrlich sehr unterschiedlichen Richtungen in ihrer Forschung. Faikah Güler ist Fachärztin für Innere Medizin, seit März 2003 Juniorprofessorin für Zelluläre Mechanismen der Transplantat- Dysfunktion in der Abteilung Nephrologie. Brigitte Lohff ist Medizinhistorikerin und Direktorin der Abteilung Geschichte, Ethik und Philosophie der Medizin. Was ist die Intention jeweils der beiden in dieses Programm einzusteigen? Was haben Sie jeweils erwartet und was hat sich nach gut einem Jahr daraus entwickelt? Zudem stellt sich die Frage, wie können zwei Wissenschaftlerinnen aus so unterschiedlichen Fachrichtungen miteinander reden, sich verstehen, sich gegenseitig motivieren und auch im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Aktivitäten gegenseitig befruchten?

Faikah Güler: Ich hoffte, Ideen und Anregungen zu finden, wie man als Mutter einer einjährigen Tochter, trotzdem Forschung, Lehre und klinische Verpflichtungen unter einen Hut bringen kann.

Ich wollte in gemeinsamen Gesprächen herausfinden, was für eine Rolle und Zielrichtung sich für mich mit dieser und in dieser Doppelfunktion herauskristallisiert. Somit war es für mich wichtig, eine Frau als Mentorin zu finden, die den universitären Weg mit all seinen Reizen und Schwierigkeiten gegangen ist und möglicherweise ähnliche Probleme, wie die, vor denen ich heute stehe, für sich gut gelöst hat.

Bericht zum Mentoring- Programm

Prof. Dr. Faikah Güler Prof. Dr. Brigitte Lohff

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Darüber hinaus wollte ich natürlich auch gerne Feedback bekommen, ob meine wissenschaftlichen Ziele und Ideen nicht nur in meinem Fachgebiet verstanden werden, sondern auch aus anderen Blickrichtungen nachvollziehbar und sinnvoll erscheinen. Ich beschäftige mich mit dem Bereich molekulare Mechanismen der Nierentransplantat-Abstoßung im Mausmodell und fand eine Mentorin aus dem Bereich Geschichte, Ethik und Philosophie der Medizin. Man könnte meinen, da gäbe es keine Überschneidungen, aber weit gefehlt. In unseren Grundlagenstudien waren wir auf dramatische Unterschiede bezüglich der Ausprägung des akuten Nierenversagens bei Männchen und Weibchen gestoßen. Als Brigitte Lohff mir von ihrem Buchprojekt Gender Medizin erzählte, war da natürlich ein großes gemeinsames Interesse gefunden, an dem wir derzeit noch mit viel Begeisterung feilen. Ich bin gespannt auf den Fortgang dieses gemeinsamen Projektes.

Neben der Möglichkeit, sich mit einer Mentorin auszutauschen, reizte mich an dem Programm auch die Möglichkeit, andere Frauen in ähnlichen Situationen kennen zu lernen. Die gemeinsamen Treffen mit den anderen Mentees waren sehr interessant, und es haben sich auch einzelne wissenschaftliche Kooperationen und nette Kontakte ergeben. Die Seminare, die im Rahmen des Mentoring-Programms angeboten wurden (Drittmitteleinwerbung, Geprächsführung, Konfliktmanagement, um nur einige zu nennen), waren hervorragend, sehr anregend und hilfreich. Ich glaube, die meisten Teilnehmerinnen waren begeistert von dem Programm. Im Grunde genommen wäre jeder jungen Forscherin und jedem jungen Forscher die Möglichkeit zu wünschen, an einem solchen Programm teil zu nehmen.

Brigitte Lohff: Ich empfand die Möglichkeit, sich in der Rolle der Mentorin intensiv mit einer jüngeren Kollegin auseinander zu setzen einerseits eine selbstverständliche Aufgabe in meiner Verantwortung als Hochschullehrerin. Andererseits freute ich mich darüber, auf diesem Wege die Chance geboten zu bekommen, mit einer Wissenschaftlerin kontinuierlich zusammenzutreffen und gemeinsam die Fragen und Probleme zu diskutieren, die nicht aus dem eigenen Fachgebiet stammen. Die Chance besteht für mich darin, andere Sichtweisen kennen zu lernen und das

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MENTORING FÜR WISSENSCHAFTLERINNEN

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geben und nach konstruktiven Möglichkeiten für die anstehenden Schwierigkeiten gemeinsam mit „ihrer“ Mentee zu suchen.

Die erste Begegnung zwischen uns fand bereits vor dem gemeinsamen Mentee-Mentorin-Weg in meinem Zimmer statt, als Faikah Güler bei einer Besprechung der Gruppe gerade neu berufener Juniorprofessorinnen und –professoren teilnahm, die sich in unserem Institut trafen, da auch an der medizinhistorischen Abteilung ein Juniorprofessor arbeitet. Faikah brachte ihre kleine Tochter mit, und ich war tief berührt von der Vitalität, die sie als junge Mutter und gerade berufene Juniorprofessorin ausstrahlte. Unser zweites Zusammentreffen fand im Hörsaal M statt, als sie ihre Antrittsvorlesung mit einer beeindruckenden Kompetenz und gleichzeitig so voller Überzeugung für ihr Fach vortrug. Das war ein besonderer Moment, da ich aus meiner eigenen Lebensgeschichte wusste, was es bedeutet, ein fünf Monate altes kleines Mädchen zu haben und gleichzeitig sich der akademischen Öffentlichkeit zu präsentieren. Wir hatten also eine besonders glückliche Voraussetzung bereits geschaffen, bevor wir über das Mentoring–Programm

„offiziell“ zusammentrafen.

Unsere Startbedingungen waren von Anfang an, aber auch retrospektiv betrachtet, optimal. Ohne es zu wissen, haben wir uns aufeinander zu bewegt und gleichzeitig die Offenheit gehabt, uns gelassen kennen zu lernen. Auf dieser Grundlage war es uns möglich, trotz der differenten Wissenschaftsgebiete Gemeinsamkeiten zu entdecken und Anregungen aufzugreifen. Die Diskussion über das Voranschreiten der eigenen Arbeit hat ihren Sinn, da wir gegenseitig lernen, sich den kritischen Fragen entspannt zu stellen und man die Chance ergreifen kann, das eigene Thema verständlich zu präsentieren. Die Möglichkeit aus diesem interdisziplinären „Gespann“

konstruktiv neue Fragen zu formulieren, zeigt sich bereits daran, dass Faikah Güler die oben erwähnte Thematik der gender sensibility bzw. gender oder sex based differences in ihren Forschungen zur Nierentransplantation konkret aufgegriffen hat und weiterführen möchte.

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Zur Person Ich bin Diplom-Biologin, war von April 2003 bis September 2004 Juniorprofes- sorin an der Medizinischen Hochschule Hannover und leite seit Mitte September 2004 als erste offizielle weibliche Führungskraft, die Abteilung Zellsysteme am Fraunhofer Institut Grenzflächen und Bioverfahrenstechnik (IGB) in Stuttgart. Gleichzeitig bin ich Mutter: Meine Tochter Saskia wurde 1990 und mein Sohn Phil 1992 geboren.

Als Wissenschaftliche Mitarbeiterin der MHH forschte ich zunächst fünf Jahre in den Leibniz Laboratorien für Biotechnologie und artifizielle Organe (LEBAO) im Bereich Tissue Engi- neering. 2001 übernahm ich die Leitung der AG Tissue Engineering des LEBAO. Gleichzei- tig arbeitete ich als Prokuristin für die Firma ARTISS GmbH Hannover, ein biotechnologi- sches Unternehmen, das mit Hilfe des Tissue Engineering Gewebe aus körpereigenen Zellen und Implantate entwickelt, und leitete hier die präklinische Forschung und Entwicklung.

Im April 2003 nahm ich den Ruf als Juniorprofessorin für „Tissue Engineering of autologous human tissues and organs“ an der MHH an. Schwerpunkte der Forschung waren Herzklap- pen, Blutgefäße und die Luftröhre. Anfang 2003 gründete und koordinierte ich das interdiszi- plinäre Tissue Engineering Network der MHH neu, einen Zusammenschluss klinischer For- scherinnen und Forscher verschiedener chirurgischer Abteilungen.

Themenschwerpunkt: Biomatrix mit Blutgefäßen Tissue Engineering ist ein junger interdis- ziplinärer Forschungsschwerpunkt mit dem Ziel, für die regenerative Medizin körpereigene

Mit Mentoring

von der Juniorprofessur zur eigenen Abteilung

Prof. Dr. Heike Mertsching

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MENTORING FÜR WISSENSCHAFTLERINNEN

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tat Erfolg versprechend, sondern – je nach Gewebe – auch ein aussagekräftigeres Testsystem zur Entwicklung von Medikamenten oder Therapien.

Neben zahlreichen Publikationen (2000 bis 2004 38 MedLine gelistete) erhielten meine Ar- beitsgruppe und ich für die Leistungen zu bioartifiziellen Geweben Auszeichnungen von un- terschiedlichsten internationalen Gesellschaften: 2002 den Young Investigator Award beim Weltkongress der Kardiologen in Sydney, 2003 den Young Investigator Award der Europäi- schen Gesellschaft für Artifizielle Organe und ebenfalls 2003 den Young Investigator Award der European Association for Cardio-Thoracic Surgery.

Es gibt im Bereich des Tissue Engineering noch viele Basismechanismen aufzuklären und Entwicklungsarbeit zu leisten. Im Institut in Stuttgart finde ich ein interdisziplinäres Umfeld, das mit Know-how in Grenzflächen- und Materialwissenschaft, in der Verfahrenstechnik und der Mikrobiologie das Potenzial zur vielfältigen Weiterentwicklung meiner Ansätze ermög- licht.

Mentoring Am 1. Mentoring der MHH, Frauen auf dem Weg zur Professur, habe ich von Anfang an teilgenommen. Nach anfänglicher Skepsis, stellte sich der Kreis der Teilnehmerin- nen für mich als eine wertvolle Gruppe dar. Die regelmäßigen Treffen waren eine gute Mög- lichkeit, sich mit Frauen in ähnlichen Arbeitspositionen austauschen. Über Probleme, die sich aus den täglichen Situationen einer Frau (und Mutter) in einer Männer geprägten Mediziner- welt ergeben, zu diskutieren und Lösungsansätze aufzuzeigen.

Auf den Weg zur Professur wird man als Naturwissenschaftlerin mit wenig Handwerkszeug losgeschickt. Die im Rahmen des Mentoring-Programms angebotenen Seminare und Workshops, z.B. zu Antragstellung, Konfliktmanagement oder Führungsstrategien waren für mich wertvolle Bereicherungen, die mir die Bewerbung und das Erreichen der neuen Position:

Abteilungsleiterin, ermöglicht haben. Zudem war die Betreuung durch MHH-Professorin Bri- gitte Schlegelberger als Mentorin eine wertvolle Bereicherung, die mir geholfen hat, den ein- geschlagenen Weg zur eigenen Professur erfolgreich zu beenden. Ich möchte all meine Kolle- ginnen ermuntern, den eingeschlagenen Weg zu Führungspositionen trotz all der Schwierig- keiten weiterzugehen, Unterstützung wie dieses Mentoring-Programm zu nutzen und die wis- senschaftliche Führungsriege durch weibliche Stärken zu bereichern.

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(30)

Die Mentees mit ihren Projekten

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Hospital Volume and Mortality in Very Low Birth Weight Infants

D. B. Bartels

Aim

Very low birthweight infants (< 1500 g, VLBW) are at increased mortality risk1,2. Recent studies have shown, that volume of the delivery hospital and size of the neonatal care unit (NICU) affect newborn mortality3-6. There are currently no studies that look at VLBW mortality with respect to the size of delivery hospital andneonatal care unit. I will address this issue in a population-based data set of very low birth weight (VLBW) infants.

Conclusion

¾This will be the first population-based study analyzing mortality of VLBW-infants with regard to the hospital volumes of both, delivery unit AND NICU.

¾The analysis requires close collaboration of obstetricians and pediatricians, and will thus enhance teamwork in the newly established perinatal center.

¾Results will probably further promote regionalization in Germany, the in-utero transport of high risk infants to tertiary care centers (public health impact).

References:

1 Hack MJ, Horbar D, Malloy MH, et al.Very low birth weight outcomes of the National Institute of Child Health and Human Development Neonatal Network. Pediatrics 1991; 87 (5): 587-97.2 Cody, A. C. et al.: Very low birth weight: a problematic cohort for epidemiologic studies of very small or immature neonates. Am. J. Epidemiology, 134 (1991) 6, 604-612.

2 Bartels DB, Kreienbrock L, Poets CF.Population-based data on SGA vs. AGA infants <1500g: 1. Mortality. Pediatr Res 2002; 52: 782.

3 Phibbs CS, Bronstein JM,Buxton E, et al.The effects of patient volume and level of care at the hospital of birth on neonatal mortality. Jama 1996; 276 (13): 1054-9.

4Yeast JD, Poskin M, Stockbauer JW, et al.Changing patterns in regionalization of perinatal care and the impact on neonatal mortality. Am J Obstet Gynecol 1998; 178 (1 Pt 1): 131-5.

5Moster D, Lie RT, Markestad T, et al.Assessing quality of obstetric care for low-risk deliveries; methodological problems in the use of population based mortality data. Acta Obstet Gynecol Scand 2000; 79 (6): 478-84.

6Cifuentes J, Bronstein J, Phibbs CS, et al.Mortality in low birth weight infants according to level of neonatal care at hospital of birth. Pediatrics 2002; 109 (5): 745-51.

Methods

¾Neonatal Mortality is defined as death within the first four weeks of life, stillbirths are excluded;

¾Categorization of hospitals:

small delivery unit <1000 deliveries/year large delivery unit >=1000 deliveries/year

small NICU <36 VLBW-admissions/year large NICU >=36 VLBW-admissions/year

¾Analysis of linked peri-/neonatal data sets from a quality control program in Lower Saxony (1991-1999), comprising nearly all VLBW-infants born in this state;

¾Check for data completeness and validity by comparisons with data from the national birth register;

¾Descriptive statistics, including case mix analyses, referral patterns;

¾Univariable analyses of potential confounders (α= 0.20);

¾Variables remaining in all models independent of significance level: gestational age, gender, multiple birth

¾Multivariable analyses based on logistic regression and general estimating equation (GEE) models in order to appreciate clustering effects.

Results

will indicate whether

¾Volume of delivery unit and/or of the NICU affect mortality of VLBW-infants in the first weeks of life;

¾The effect size differs between delivery unit and NICU;

¾The effect size changes with time (early neonatal versus neonatal mortality);

¾New definitions for hospital levels beyond measures of volume are possible;

Moreover this study requires intensive exchange of ideas between obstetricians and neonatalogists to uncover and discuss relevant covariables/confounders. Thus, it might be an appropriate promoter for future successful collaboration within the perinatal center being currently established at the Hannover Medical School.

Dr. Dorothee B. Bartels bartels.dorothee@mh-hannover.de Perinatal Infectious Disease Epidemiology Unit K24, C1,R404,OE 6415

Tel. 6826, Fax 6827

Small Delivery Unit Small NICU

Small Delivery Unit Large NICU

Perinatal Center

Different situations – different outcomes?

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1Inst. f. Med. Mikrobiologie u. Krankenhaushygiene, Medizinische Hochschule Hannover

2Institut für Hygiene u. Umweltmedizin, Charité - Universitätsmedizin, Berlin

I. F. Chaberny 1*, D. Sohr2, H. Rüden 2, P. Gastmeier 1

zur Stimulation von zusätzlichen Präventionsmaßnahmen

zur Stimulation von zusätzlichen zur Stimulation von zusätzlichen

Präventionsmaßnahmen Präventionsmaßnahmen

Ziel

In den letzten Jahren konnte ein dramatischer MRSA- Anstieg in deutschen Krankenhäusern registriert werden. Unter diesem starken Druck ist es für die verantwortlichen Infektionskontrollteams wichtig, die epidemiologische Situation korrekt erfassen zu können.

Daten und Fakten werden zur Stimulation und Verbesserung von Infektionspräventionsmaßnahmen benötigt.

Ergebnisse

Daten von 3.528 MRSA-Fällen wurden ausgewertet und 1.790 MRSA-Fälle wurden analysiert. Die Tabelle zeigt die Verteilung der MRSA-Raten:

Schlussfolgerung

Die neu entwickelten MRSA-Raten erlauben eine korrekte Einschätzung der jeweiligen MRSA-Situation eines jeden einzelnen Krankenhauses unter

n = 32 Mittelwert Q1 Median Q2

Nosokomiale Inzidenzdichte 0,21 0,08 0,16 0,63 22,77

0,24 Mittlere tägliche MRSA-Prävalenz 0,94 0,30 1,01 MRSA-Tage-assoziierte

nosokomiale MRSA-Rate 22,72 15,72 30,57

Methode

59 Krankenhäuser lieferten ihre Daten, die sie während der routinemäßigen Surveillance von Januar bis Dezember 2003 im jeweiligen Krankenhaus erfasst hatten, an das Krankenhaus-Infektions-Surveillance- System (KISS). Bei allen erfassten MRSA-Fällen wurde unterschieden und entsprechend kategorisiert, ob es sich um einen mitgebrachten oder nosokomialen MRSA- Fall für das Krankenhaus handelt. Zusätzlich zur nosokomialen Inzidenzdichte wurden folgende MRSA- Raten für die Krankenhäuser berechnet:

- Die mittlere tägliche MRSA-Prävalenz (zur Beschreibung des Kolonisationsdrucks, der auf jedem einzelnen Krankenhaus lastet)

- Die MRSA-Tage-assoziierte nosokomiale MRSA- Rate (zur Bestimmung des Infektionsrisikos für die Patienten bei Krankenhausaufnahme)

Eine Stratifizierung erfolgte zwischen den Kranken- häusern, die routinemäßig Screeningmaßnahmen auf Intensivstationen eingeführt haben und denen, die keine Screeningmaßnahmen durchführen.

Stat. MRSA Stat. MRSA--PatiententagePatiententage

pro 100 Patiententage pro 100 Patiententage

Inzidenzdichte der nosokomialen MRSA-Fälle

Stat. MRSA-Patiententage

pro 100 Patiententage Beispiel Haus X

MRSA-Tage-assoziierte nosokomiale MRSA-Rate

Nosokomiale MRSA-Fälle

pro 1000 stationäre MRSA-Patiententage

Mittlere tägliche MRSA-Prävalenz

Beispiel Haus X n = 16, ITS mit Screening Mittelwert Q1 Median Q2 Mittlere tägliche MRSA-Prävalenz 4,52 1,85 2,71

30,78 6,16 MRSA-Tage-assoziierte

nosokomiale MRSA-Rate 26,03 20,52 45,30

n = 9, ITS ohne Screening Mittelwert Q1 Median Q2 Mittlere tägliche MRSA-Prävalenz 2,05 0,38 1,38

28,25 3,58 MRSA-Tage-assoziierte

nosokomiale MRSA-Rate 34,64 0,00 39,47

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Einfluß von rekombinanten humanem Erythropoietin auf Nieren- funktion und Immunstatus bei Patienten nach Nierentransplantation

Einleitung

PD Dr. med. Kirsten de Groot, Nephrologie Tel.: 532-3669

email: groot.kirsten.de@mh-hannover.de

Mitglieder der Arbeitsgruppe:

Prof. Dr. med. D. Fliser, Dr. med. F. Bahlmann

Barbara Hertel

Die chronische Transplantatdysfunktion nach Nierentrans- plantation (NTX) bleibt ein ungelöstes Problem. Der wichtigste limitiernde Faktor für das NTX-Langzeitüberleben ist neben den Prädiktoren Kreatinin und LDL-Cholesterin die hohe kardiovaskuläre Mortalität mit funktionstüchtigem NTX. Eine Substanz, die geeignet sein könnte, das Transplantatüberleben zu verlängern, ist das rekombinante humane Erythropoietin (rhEPO). Die Gabe von rhEPO vermindert die extrem hohe kardiovaskulär bedingte Sterblichkeit bei Patienten mit Niereninsuffizienz, was auf die verbesserte Gewebeoxygenierung vitaler Organe durch Beseitigung der Anämie zurückgeführt wird. Ob rhEPO auch andere vaskuläre Effekte ausübt, wurde bislang bei renalen Patienten nicht systematisch untersucht.

Eigene Vorarbeiten

Methoden

+ Darbepoetin µg EPC

Erythropoietin führt zur Hochregulierung von phospho Akt bei kultivierten EPC

Low-dose rhEPO steigert die Zahl funktioneller EPC bei Patienten mit präterminaler Niereninsuffizienz Die Zahl der funktionellen EPC ist bei Patienten mit

präterminaler Niereninsuffizienz vermindert

Prädiktive Faktoren sind die Zahl der CD34+

zirkulierenden Progenitorzellen und der EPO-Spiegel

Low-dose rhEPO führt zur Organprotektion im 5/6 Nephrektomiemodell der Ratte

Unbehandelt + rhEPO Gesunde Kontrolle

1. Vermindert rh EPO das Fortschreiten der chron.

NTX- Dysfunktion?

2. Beeinflußt rhEPO die Histologie der NTX-Niere günstig?

3. Verändert sich der Immunstatus unter rhEPO Therapie (Monozyten, B-, T-Lymphozyten)?

Zu bearbeitende Fragestellungen

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Hebamme Mentoring-Programm

Bachelor-Studiengang für berufserfahrene Hebammen

Hintergrund: Dreijährige Hebammenausbildung an Berufsfachschulen.

Nichtakademische Weiterqualifikation für Leitungsfunktionen und Lehrtätigkeit. Universitäre Grund- und weiterbildung für Hebammen im englischsprachigen Ausland, sowie Japan, Frankreich, Italien.

Projekt: Hebammenweiterbildung in Deutschland durch „Dual Cycle Degree Course“ entsprechend Bologna Declaration (1999), Berlin (2003)* (University Continuing Education, Interdisziplinarität, Modularisierung, ECTS). Implemen- tierung durch Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, HRK, KMK, BMBF.

Ziel: Anpassung der Hebam- menweiterbildung an tertiäre Wissenssysteme Zugang: Abitur, 3-jährige Berufs-

erfahrung als Hebamme Dauer: 4 Semester, (Option zum

grundständigen Hebam- menstudium 8 Semester)

Inhalte: Evidenzbasierte Medizin und ihre Implementierung, Vertiefung des geburtshilflichen Grundlagenwissens und seiner Anwendungsbereiche (Continuity of Care, Caseloads, Community Care), Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens, relevante Aspekte aus Nachbardisziplinen:

Epidemiologie, Psychosomatik (Beratungskompetenzen, Reflexionsfertig- keiten), Public Health (Consumers, Qualitätssicherung), Gesundheits- ökonomie, Medizinsoziologie (Gesundheitsförderung, Migration), Medizin- geschichte, Ethik, Philosophie, Medizinrecht.

Didaktik: Ausrichtung an der beruflichen Praxis, Schlüsselqualifikationen (Fach- Sach-, Methoden-, Sozial-, Selbst-, Rollenkompetenz), Problemorientiertes Lernen, Lernfeldorientierung, Shared Learning, Qualitätssicherung, Evaluation.

Durchführung: Akquirierung von Drittmitteln zur Akkreditierung, Studiengangs- ausschüsse, Studien- und Prüfungsordnung, Gremienarbeit.

Abschluss: Bachelor, Abschlussarbeit 8-12 Wochen, berechtigt zum Masters- Studium.

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Mentoring für Wissenschaftlerinnen auf dem Weg in die Professur

PD Dr. Gertrud Haeseler, Zentrum Anästhesiologie, OE 8050, D-30623 Hannover E-mail: Haeseler.Gertrud@MH-Hannover.de

Projektbeschreibung

Elektrophysiologische und pharmakologische Charakterisierung von Ionenkanälen

Erforschung der molekularen Zielstrukturen für Allgemein- und Lokalanästhetika mit der Patch-Clamp Technik

Weiter- und Neuentwicklung von Substanzen mit einem definierten Rezeptorprofil.

Erwartungen an das Mentoring- Programm

Neue berufliche Kontakte knüpfen

Besser innerhalb der MHH vernetzt werden, um Chancen auf Drittmittelfähigkeit zu erhöhen Verhandlungs- und Kommunikationsstrategien trainieren

Viel Spaß haben

Sind die Erwartungen erfüllt worden?

Viele neue Kontakte zu anderen Abteilungen der MHH werden in Zukunft Türen leichter öffnen und das Organisieren erleichtern

Eine neue vielversprechende Kooperation mit der Abteilung zelluläre Chemie ist begonnen worden Eigene „Kommunikationsfallen“ wurden erkannt und die Führungskompetenz erhöht

Viel Spaß hat es auf jeden Fall gemacht!

Referenzen

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