SPEKTRUM LESERBRIEFE
tung ist. Und solange Ärzte menschenfeindliche 60 bis 70 Stunden pro Woche arbeiten müssen, Dienste von 32 Stunden unverantwortlicher Länge vorkommen und War- tezimmer vor Patienten überquellen, solange bleibt die Behauptung richtig: wir
ICD-Schlüssel
Zu dem „Seite eins"-Beitrag „ICD 10: Aufschub" von Josef Maus in Heft 39/1994:
Anregung
Die Unzulänglichkeit der 9. Revision der ICD wird all- gemein beklagt, doch auch die 10. Fassung erscheint hin- sichtlich einer differenzierten Dokumentationsmöglichkeit teilweise noch nicht ausrei- chend. Somit ist das Ergebnis der bisher dreijährigen Tätig-
brauchen mehr Ärzte auf mehr Stellen, selbst wenn der einzelne dadurch weni- ger, doch immer noch genug Geld auf dem Konto sowie mehr Zeit für sich und ande- re hätte.
Robert Wagner, Habsbur- gerstraße 89, 79104 Freiburg
keit einer Arbeitsgruppe der Deutschen Dermatologi- schen Gesellschaft, nämlich die Erstellung eines umfang- reichen Diagnosenkataloges für das Gebiet der Dermato- logie und Venerologie, nach wie vor aktuell und notwen- dig. Der Katalog liegt in Buchform und auf Diskette vor, enthält mit 3 000 Begrif- fen die derzeit üblichen der- matologischen Diagnosen und ihre geläufigsten Syn- onyme. Die Verschlüsselung ist sechsstellig, hierbei erfül- len die ersten vier Stellen die
Vorschriften der ICD9, die restlichen Stellen dienen der genaueren Differenzierung, zum Beispiel für wissen- schaftliche Zwecke. Eine ähnliche Anpassung an die ICD10 erfolgt derzeit. Ein solches Vorgehen, das auch auf andere Fachgebiete über- tragbar wäre, bietet somit zum einen die Möglichkeit einer ausreichend differen- zierten Diagnosendokumen- tation zum Beispiel für epi- demiologische Zwecke. Zum anderen können die — nun- mehr vermutlich aufgescho- benen — gesetzlichen Anfor- derungen im Rahmen der vertragsärztlichen Versor- gung erfüllt werden.
Dr. med. Wolfgang Uter (für die Arbeitsgruppe Dermato- logischer Diagnosenkatalog e. V.) Universität Osna- brück, AG Gesundheitswis- senschaften, Sedanstraße 115, 49069 Osnabrück
Hüftsonographie
Zu dem Leserbrief „Frühdiagnostik durch Kinderärzte sichergestellt" von Dr. W. Meinrenken, der sich auf den Medizin-Beitrag „Luxus oder Not- wendigkeit" von Prof. Dr. med. Dieter Wessinghage et al. in Heft 27/1994 bezog, antworten die Autoren:
Keine lückenlose Vorsorge
Es besteht kein Zweifel daran, daß von Kinderärzten eine große Zahl an Hüftso- nographien vorgenommen wird. Von lückenlosen sono- graphischen Vorsorgeunter- suchungen kann jedoch nicht die Rede sein. Wir haben den Eindruck gewonnen, daß un- ter den Kinderärzten die Meinung vorherrscht, ein all- gemeines Neugeborenen- Screening sei nicht notwen- dig. Dieser Eindruck ist
A-3392 (8) Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 49, 9. Dezember 1994
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durch zahlreiche Zuschriften weiter verstärkt worden. Die Tatsache, daß die Zahl ver- spätet erkannter Hüftdyspla- sien durch die bisherigen Maßnahmen zurückgegan- gen ist, darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß jedes nicht rechtzeitig sonogra- phisch untersuchte Kind ge- fährdet ist. Von orthopädi- scher Seite bestanden nie- mals Zweifel an Sinn und Notwendigkeit einer allge- meinen sonographischen Vorsorgeuntersuchung im Neugeborenenalter. Uner- heblich ist es dabei, ob diese Untersuchung von einem Or- thopäden oder Kinderarzt durchgeführt wird. Es war keineswegs unsere Absicht, irgendwelche berufspoliti- schen Zwistigkeiten auszulö- sen. Sofern die Kinderärzte sich unserer Meinung an- schließen, mögen sie uns bei der Durchsetzung unserer
Forderungen und der Durch- führung der Vorsorgeunter- suchungen unterstützen.
Für die Autoren: Dr. Waer- tel, Orthopädische Klinik, BRK-Rheuma-Zentrum, 93074 Bad Abbach
Selbständigkeit
Zu der Glosse „Der freiberufliche Vierfüßler" von Dietmar Beck in Heft 44/1994:
Fest auf zwei Füßen stehen
Theoretische Kenntnisse, praktische Erfahrungen, Teamleitungsfähigkeit und Geschäftstüchtigkeit würde ich nicht als die „eigenen"
vier Beine bezeichnen, son- dern als vier Säulen/Voraus- setzungen für freiberufliche Selbständigkeit. Um zu be-
stehen, muß der Selbständige fest auf zwei Füßen stehen und sich dem rauhen Alltag stellen mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, das heißt sich auf mindestens drei Schwer- punkte zu konzentrieren:
• Qualität verbessern, das heißt Patientenanforde- rungen besser als bisher er- füllen;
• Kosten verringern;
• Abläufe vereinfa- chen, Durchlaufzeiten ver- ringern.
Dabei stellen sich Fragen wie zum Beispiel: Was ist Qualität? Wie definiere ich mein Qualitätsziel? Sind die- se Punkte klar erkannt und angegangen, braucht der freiberuflich Tätige weder
„auf allen vieren kriechen"
noch „Männchen machen".
Herta Terzidis, Bruchhäuser Straße 19, 68723 Schwetzin- gen
Qualitätszirkel
Zu dem Beitrag „Ohne Moderator kein Qualitätszirkel" von Dr. med.
Dipl.-Soz. Joachim Szecsenyi in Heft 43/1994:
Wir brauchen keine Gruppenleiter
Für alle, die seit Jahren, oder wenigstens seit Mona- ten, in ganz Deutschland Qualitätszirkel betreiben (ohne wissenschaftliche Un- terstützung des Autors), ist dieser Aufsatz ein Schlag un- ter die Gürtellinie. Der Au- tor ist der Meinung, daß wir uns einen „Bärendienst" er- weisen, da wir uns nicht „ge- stalterisch aktiv" beteiligen und der Qualität nur mit
„leeren Worthülsen" nach- kommen.
Es bestehen (teilweise seit Jahrzehnten) Qualitäts-
„Der Arzt hat 'Insulin' gesagt. OptiPen Starlet hat mir die Angst genommen."
D
iabetiker auf Insulin einzustellen, gehört zu den anspruchsvollen Aufgaben in der )iabetes-Therapie. Allzu oft gilt es, den Pa- ienten die Angst vor der Spritze zu nehmen.die Alternative: ®OptiPen Starlet — die Appli- :ationshilfe, die aufgrund ihrer besonderen Hgnung für ältere Patienten mit dem Geriatrie-
>reis ausgezeichnet wurde. Die richtige Dosie-
rung kann Ihr Patient gleich dreifach kontrol- lieren: Durch hörbares "Klick", spürbares Ein- rasten und deutlich sichtbare Dosisanzeige. So haben Sie die besten Chancen, daß auch Ihre älteren Diabetiker mit der täglichen Insulin- gabe sicherer umgehen. Wenn Sie Ihren Patien- ten nicht alles ersparen können — den Aufwand mit der Einmalspritze bestimmt.
OpttPen 2E Startet
Ich bin dabei. Mit dem 'OptiPen Starlet.
Hoechst
Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 49, 9. Dezember 1994 (9) A-3393