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Archiv "Hüftsonographie" (04.06.1986)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

ÜBERSICHTSAUFSATZ

Hüftsonographie

Neue Möglichkeiten der Bildverarbeitung und Dokumentation

Reinhard Graf und Rolf Tappiser Aus der Kinderabteilung

(Ärztlicher Direktor: Hofrat Professor Dr. med. Hermann Buchner) des Landessonderkrankenhauses Stolzalpe, Österreich,

sowie der orthopädischen Praxis, Viersen

Durch speziell für die Hüftsono- graphie entwickelte Programme, die im Handel erhältlich sind, kann man den Kleincomputer für die Hüftsonographie mit wenigen Handgriffen programmieren.

I> Während des Untersuchungs- vorganges werden vier Hüftsono- gramme, die pro Säugling notwen- dig sind, auf vier Kanäle per Ta- stendruck am Computer gespei- chert. Somit kann jedes Hüftsono- gramm sofort am Monitor wieder zum Beurteilen oder Betrachten nach Beendigung der Untersu- chung abgerufen werden.

urch die Hüftsonographie er- V fuhr der Ultraschall eine neue Anwendungsmöglichkeit im or- thopädischen Bereich. Die spe- ziellen Anforderungen, die die Hüftsonographie an den Untersu- cher hinsichtlich der Technik so- wie an die apparative Ausstattung stellt, macht auch eine besondere Dokumentation der Hüftsono- gramme notwendig.

Prinzipielle Anforderungen Prinzipiell ist es notwendig, zwei Bilder jeder Hüfte zu dokumentie- ren (pro Patient vier Bilder). Nur bei präziser Schnittführung und Darstellung der bildwichtigen Pa- rameter (wie Labrum acetabulare, knöcherner Pfannenerker und Un- terrand des Os ilium in der Fossa acetabuli) ist eine Zuordnung des Schnittbildes topographisch mög- lich. Die Wunschvorstellung wäre, ein möglichst „scharfes" und

„klares" Hüftsonogramm, womög- lich mit ähnlich scharfen Konturen wie ein Röntgenbild, zu erhalten.

Die derzeitigen Probleme mit der Bilddokumentation sind darin be- gründet, daß bei den verschiede- nen üblichen Dokumentationsver- fahren mehr oder weniger schein- bar unscharfe Bilder entstehen.

Das Bild muß von genügender Größe und Qualität sein, um noch Meßlinien einzeichnen zu können.

Die Bilddokumentation dient nicht nur als Beweis für eine eventuell vorhandene Hüftreifungsstörung oder pathologische Struktur, son- dern ist ein elementares Hilfsmittel

Die zunehmende Verbreitung der Hüftsonographie stellt immer hö- here Ansprüche an das Ultra- schallgerät und die Dokumenta- tion. Auf dem Wege zur gesteiger- ten Präzision werden mit Hilfe ei- nes Kleincomputers neue Wege der Bildverarbeitung beschrieben.

zur Diagnosefindung. Die übli- chen Dokumentationseinrichtun- gen von der Sofortbildkamera bis zum Videosystem sind entweder in der Anschaffung oder im Betrieb sehr kostspielig. Oder sie setzen eine Entwicklungsmaschine wie die Multiformatsysteme voraus.

Abgesehen von diesen Nachteilen sind nicht alle der aufgezählten Systeme für die Dokumentation der Hüftsonographie gleich gut geeignet. Die Sofortbildkameras liefern in der Regel für die Hüftso- nographie Bilder von nicht ausrei- chender Qualität und Größe. Den heute an die Hüftsonographie ge- stellten hohen Anforderungen ent- sprechen sie in der Regel nicht.

Das Computersystem

Um für die Hüftsonographie ein taugliches, möglichst kostengün- stig und qualitativ hochwertiges Bild zu liefern, wurde ein Compu- tersystem entwickelt. Das Ultra- schallgerät wird mit einem her- kömmlichen Kleinrechner, der mit einem Drucker kombiniert ist, über das Videosignal verbunden.

I> Jedes Bild kann man über den Rechner digital nachverarbeiten und mittels vier Tasten auf vier Grauwertstufen reduzieren. Da- durch ist es möglich, das Sono- gramm am Bildschirm so zu verän- dern, daß die für das Beurteilungs- system wichtigen Punkte (wie das Labrum acetabulare, der knöcher- ne Erker oder der Unterrand des Os ilium) besonders hervorgeho- ben werden. Weniger wichtige Strukturen können mehr oder we- niger unterdrückt werden. Eine einmalige Bilddigitalisierung als Standardeinstellung genügt in der Regel, so daß der Arbeitsaufwand minimal ist (Abbildung).

I> Ist der Untersuchungsvorgang beendet und sind vier Hüftsono- gramme auf Kanäle gespeichert, so wird die fertige Bildserie mit Patientendaten versehen und auf einer Magnetscheibe (floppy disk) abgespeichert. Dieser Vorgang ist in einigen Sekunden beendet, so daß keine Unterbrechung wäh- rend laufender Untersuchung not- wendig ist. Die Bilddokumentation auf einer Magnetscheibe umfaßt 16 Bilder: Es können also vier Pa- tienten mit je vier Bildern auf einer Magnetscheibe dokumentiert wer- den. Ist die Magnetscheibe be- spielt, kann sie in ein entsprechen- des Archiv abgelegt und jederzeit wieder abgerufen werden. Will man aber die vier Bilder, die auf dem Rechner in den einzelnen Ka- nälen abgespeichert sind, nicht auf einer Magnetscheibe für das 1696 (52) Heft 23 vom 4. Juni 1986 83. Jahrgang Ausgabe A

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Hüftsonographie

Archiv sichern, so ist es möglich, diese sofort mittels des ange- schlossenen Computerdruckers auszudrucken.

> Werden bei Nachkontrollen die Erstuntersuchungsbilder verlangt, ermöglicht eine Suchdiskette den sofortigen Zugriff zur entspre- chenden Magnetscheibe, auf der der gewünschte Patient abgespei- chert ist. Diese wird in den Com- puter eingegeben, die entspre- chenden Bilder können entweder auf dem Monitor abgerufen und sofort beurteilt oder auf Wunsch gleichzeitig über den Drucker aus- gegeben werden. Natürlich kann man auch die vier Grauwertstufen am Monitor durch Farben erset- zen, so daß ein farbiges Hüftsono- gramm entsteht.

Bildqualität

Das digitalisierte Bild kann auf dem Zweitmonitor parallel zum Originalhüftsonogramm direkt mitbefundet werden. Es vermag die bildwichtigen Bezugspunkte hervorzuheben, denn das digitali- sierte Sonogramm ist vereinfacht und wirkt klarer. Dadurch wird die Beurteilung des Hüftsonogram-

mes wesentlich erleichtert. Der Kleincomputer ist vielseitig ver- wendbar und kann eine allgemei- ne Datenverarbeitung, Buchhal- tung oder Statistik mitüberneh- men. Durch diese Anwendungsbe- reiche wird dieses System mögli- cherweise für jede Arztpraxis in- teressant. Zu diesem Gerät wird ohne wesentlichen finanziellen Mehraufwand ein sogenannter Akustikkoppler geliefert. Durch diesen ist es möglich, Daten jeg- licher Art (Ultraschallbilder, Arzt- briefe) innerhalb weniger Sekun- den über die Telefonleitung zu an- deren Institutionen mit entspre- chend ausgerüsteten Kleincompu- tern zu übersenden.

Die finanzielle Seite

Das neue Dokumentationssystem erfüllt die strengen Anforderun- gen an die Bilddokumentation der Hüftsonographie voll und scheint darüber hinaus eine wesentlich bessere Bildgenauigkeit und Klar- heit der Hüftsonogramme als bis- her gewohnt zu erbringen. Zusätz- lich kann der Kleincomputer für viele andere Aufgaben mitverwen- det werden. Die Dokumentation der Hüftsonogramme ist nur eine

Abbildung: Hüftsonogramm einer rech- ten Säuglingshüfte. Oben: Original-Ultra- schallbild (Originalgröße 8 x 7 Zentime- ter), links digitalisiertes und ausgedruck- tes Hüftsonogramm (Originalgröße 17 x 14 Zentimeter); 1 — Perichondrium, 2 — knorpeliges Pfannendach, 3 — knöcher- ner Pfannenerker, 4 — Labrum acetabula- re, 5 — Hüftkopfkern, 6 — Unterrand des Os ilium

Verwendungsmöglichkeit des Kleincomputers. Dieser Aspekt ist besonders von finanzieller Seite her sehr interessant, liegen doch die bisherigen Multiformatsyste- me, die auch eine Entwicklungs- maschine voraussetzen, preismä- ßig über dem Computersystem.

Derzeit scheint folgende Kombina- tion sinnvoll:

> Ultraschallgerät mit Kleincom- puter und Drucker. Mit dieser Kombination wird die Hüfte opti- mal dokumentiert, und der Klein- computer kann für sämtliche an- fallenden Datenverarbeitungen in einer Praxis mitverwendet werden.

> Bei allen außerhalb der Hüfte verwendeten Fragestellungen könnte — wie bisher — die einfache und in der Anschaffung sehr gün- stige Sofortbildkamera, die aber für die Hüftsonographie nicht aus- reichend ist, verwendet werden.

Anschriften der Verfasser:

Priv.-Doz. Dr. med. Reinhard Graf Landessonderkrankenhaus A-8852 Stolzalpe

Rolf Tappiser Arzt für Orthopädie

Remigiusstr. 1 a, 4060 Viersen 1 Ausgabe A 83. Jahrgang Heft 23 vom 4. Juni 1986 (53) 1697

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