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Archiv "Kontroverse Ergebnisse zum Lungenkrebs-Screening" (27.07.2007)

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Deutsches ÄrzteblattJg. 104Heft 3027. Juli 2007 A2137

M E D I Z I N

7. Van de Werf F, Ardissino D, Betriu A et al.: Management of acute myocardial infarction in patients presenting with ST-segment elevation. The Task Force on the Management of Acute Myocardial Infarction of the European Society of Cardiology. Eur Heart J 2003;

24: 28–66.

8. Hamm CW: Leitlinien zur Therapie des akuten koronaren Syndroms mit ST-Hebungen. Z Kardiol 2004; 93: 324–41.

9. Steg PG, Lopez-Sendon J, Lopez de Sa E et al.: External validity of clinical trials in acute myocardial infarction. Arch Intern Med 2007;

167: 68–73.

10. Brodie BR, Weintraub RA, Stuckey TD et al.: Outcomes of direct angioplasty for acute myocardial infarction in candidates and non- candidates for thrombolytic therapy. Am J Cardiol 1991; 67: 7–12.

11. Morrow DA, Antman EM, Charlesworth A et al.: TIMI risk score for ST-elevation myocardial infarction: a convenient, bedside, clinical score for risk assessment at presentation: an In TIME II trial substudy. Circulation 2000; 102: 2031–7.

12. Zeymer U, Senges J: Qualitätsregister in der Kardiologie. Bundes- gesundheitsbl Gesundheitsforsch Gesundheitsschutz 2004; 47:

533–9.

13. Hasdai D, Topol EJ, Califf RM, Berger PB, Holmes DR: Cardiogenic shock complicating acute coronary syndromes. Lancet 2000; 356:

749–56.

14. Steg PG, Bonnefoy E, Chaubaud S et al.: Impact of time to treatment on mortality after prehospital fibrinolysis or primary angioplasty.

Circulation 2003; 108: 2851–6.

15. Zeymer U, Arntz HR, Baubin M, Gulba D, Ellinger K, Nibbe L: Ver- besserung der Zusammenarbeit zwischen Notärzten und Kardiolo- gen zur Optimierung der frühen Therapie bei akutem ST-Hebungs- infarkt. Notfall Rettungsmedizin 2004; 7: 475–8.

Anschrift für die Verfasser PD Dr. med. Uwe Zeymer Herzzentrum Ludwigshafen Medizinische Klinik B Bremserstraße 79 67063 Ludwigshafen E-Mail: Uwe.Zeymer@t-online.de

The English version of this article is available online:

www.aerzteblatt.de/english

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REFERIERT

Kontroverse Ergebnisse zum Lungenkrebs-Screening

Ein CT-Screening reduzierte in einer multizentrischen, unkontrollierten Studie weder die Lungenkrebsmortalität noch führte es zur zusätzlichen Diagnose fortgeschrittener Karzinome (1). Stattdessen unterzogen sich zehnmal mehr Patienten einer Lungenresektion als man bei dem Studienkollektiv aufgrund von Referenzdaten von Hochrisikopatienten aus der Literatur erwartet hätte. Diese Ergebnisse sind mit Studien vergleichbar, in denen durch Röntgen versucht wurde, Lungenkrebs frühzeitig zu erkennen. Auch hier diagnostizierte man bei unveränderter Lungenkrebsmortalität viele zusätzliche kleine Tumoren, aber nicht mehr fortgeschrittene Karzinome.

3 246 asymptomatische Raucher und Ex-Raucher nahmen an der Untersuchung teil. Die Nachbeobachtungszeit betrug 3,9 Jahre. Bei 144 Personen entdeckte man einen Lungenkrebs, statistisch wurden 44,5 Fälle erwartet. Somit betrug das relative Risiko 3,2 für eine Lungenkrebs- diagnose durch das Screening, bezogen auf Referenzdaten von Hoch- risikopatienten. 42 Probanden erkrankten an fortgeschrittenem Lungen- krebs, wobei 33,4 Fälle (p = 0,14) erwartet worden wären, wenn die Probanden nicht an einem Screening teilgenommen hätten. 38 Studien- teilnehmer starben an Lungenkrebs – ohne Screening wäre nach Berechnung der Autoren die Mortalität genauso hoch gewesen. Bei 109 Patienten resezierten Chirurgen einen Tumor, obwohl man zu Studien- beginn von lediglich 10,9 Operationen ausging.

Die zusätzlich diagnostizierten und behandelten Lungenkrebsfälle reduzierten weder das Risiko für fortgeschrittenen Lungenkrebs noch für den Tod. Dies könnte daran liegen, dass die früh erkannten Tumoren nicht so schnell wuchsen, als dass sie zu klinischen Symptomen geführt

hätten. Nach Auffassung der Autoren bestand die Gefahr, Patienten zu operieren, die keiner Behandlung bedurft hätten. Allerdings schränken sie ein, dass das Follow-up von etwa 4 Jahren möglicherweise nicht ausreichend war, um eine Reduktion der Mortalität festzustellen.

Diese Ergebnisse widersprechen denen einer anderen kürzlich veröffentlichten Arbeit (2). An der prospektiven, multizentrischen und unkontrollierten Untersuchung nahmen über 27 000 asymptomatische Personen teil, die ein hohes Lungenkrebsrisiko aufwiesen. Die Probanden hatten die Gelegenheit, an einem jährlichen CT-Screening teilzuneh- men. Hierbei diagnostizierte man bei 484 Studienteilnehmern Lungen- krebs, der in 85 % der Fälle (412 Personen) im klinischen Stadium 1 vorlag und bei entsprechender Behandlung mit einer 10-Jahres-Über- lebensrate von 88 % verbunden war. Bei 410 Personen erfolgte die Lungenkrebsdiagnose bei der ersten Untersuchung, bei 74 Patienten in den Folgejahren. In 263 Fällen handelte es sich um ein Adenokarzi- nom, gefolgt von 45 Plattenepithelkarzinomen und anderen Tumoren.

302 Lungenkrebs-Patienten ließen sich innerhalb von einem Monat den Tumor operativ entfernen. Die 10-Jahres-Überlebensrate betrug in dieser Untergruppe 92 % (95-%-Konfidenzintervall: 88 bis 95 %).

8 Patienten erhielten keine Therapie und starben innerhalb von 5 Jahren. Die Autoren sind der Auffassung, dass bei Personen mit einem hohen Lungenkrebsrisiko etwa 80 % der mit Lungenkrebs in Verbin- dung stehenden Todesfälle verhindert werden können, wenn ein jährliches CT-Screening erfolgt.

Die widersprechenden Ergebnisse könnten damit zusammenhängen, dass unterschiedliche Studienendpunkte bestanden, und zwar einerseits Mortalität und Diagnose fortgeschrittener Tumoren und andererseits die

10-Jahres-Überlebensrate. me

1. Bach PB, Jett JR, Pastorino U, Tockman MS, Swensen SJ, Begg CB: Computed tomography screening and lung cancer outcomes: JAMA 2007; 297: 953–61.

Peter B. Bach, MD, Memorial Sloan Kettering Cancer Center, Box 221; New York, NY 10021, USA.

2. Henschke C, Yankelevitz DF, Libby DM et al.: Survival of patients with stage I lung cancer detected on CT screening. N Engl J Med 2006; 355: 1763–71.

E-Mail: chensch@med.cornell.edu

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