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Archiv "Tarifvertrag: Fehler gemacht" (04.05.2007)

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TARIFVERTRAG

Die Einstufung der Oberärzte sorgt für Streit (DÄ 8/2007:

„Oberarzt: Titel ohne Wert?“ von Jens Flintrop).

Oberarztvertretung

Wir sind in Mainz den Weg gegan- gen, aus dem Kreis der Kolleginnen und Kollegen, die bisher in Oberarzt- funktion tätig waren, eine Oberarzt- vertretung zu wählen. Ziel dieser Oberarztvertretung, die gleichwohl keine institutionelle Verankerung hat, ist die Wahrnehmung der Inter- essen der Kolleginnen und Kollegen, die maßgeblich an der hohen Qua- lität der Krankenversorgung, For- schung und Lehre, Studentenausbil- dung und Weiterbildung der ärztli- chen Mitarbeiter beteiligt sind, ge- genüber Klinikvorstand und Klinik- ausschuss. Grund für den Zusam- menschluss war natürlich letztlich die Umsetzung des neuen Tarifver- trags, wenngleich auch schon ein derartiges Zusammengehen der oberärztlich tätigen Kolleginnen und Kollegen längst überfällig war. Vor dem Hintergrund des jetzigen Tarif- vertrags ist – auch unter dem Aspekt eines enormen, auf den Krankenhäu- sern lastenden Kostendrucks – nicht verständlich, warum langjährig in Oberarztfunktion tätige Kollegen eine nicht adäquate Einstufung erhal- ten sollen. Dass diese Kollegen als reine „Nennoberärzte“ nach außen hin das Logo „Oberarzt“ behalten dürfen ist zynisch. Es entspricht ana- log dem Bild, dass leitende Ärzte halbe Stellen an Assistenten verge- ben haben, aber natürlich erwarteten,

dass diese Kollegen zu 100 Prozent und mehr arbeiten. Ich kann nur al- len betroffenen Kolleginnen und Kollegen raten, in ihren Kliniken entsprechende Oberarztvertretungen zu bilden und diese zu seriösen Ge- sprächspartnern der Klinikumslei- tung zu etablieren. Transparenz und Einbindung in spezifische Entschei- dungen ist nur durch die eigenständi- ge Wahrnehmung von Interessen vor Ort möglich; der Marburger Bund

kann hier allenfalls ergänzend wir- ken.

Prof. Dr. med. Ulrich Hake,Am Damsberg 6, 55130 Mainz

Fehler gemacht

Ich denke, man soll vorsichtig mit Schuldzuweisungen sein, aber der Marburger Bund hat gerade für die Oberärzte in kleinen Krankenhäu- sern Vereinbarungen getroffen, deren

Beiträge im Deutschen Ärzteblatt sollen zur Diskussion anregen. Deshalb freut sich die Redaktion über jeden Leserbrief. Wir müssen aus der Vielzahl der Zuschriften aber auswählen und uns zudem Kürzungen vorbehalten. Die Chance zur Veröffentlichung ist umso größer, je kürzer der Brief ist. Leserbriefe geben die Meinung des Autors, nicht die der Redaktion wieder. E-Mails richten Sie bitte an leserbriefe@aerzteblatt.de, Briefe an das Deutsche Ärzteblatt, Ottostraße 12, 50859 Köln.

Das Leser-Forum

Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 18⏐⏐4. Mai 2007 A1225

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A1226 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 18⏐⏐4. Mai 2007

B R I E F E

Tragweite bereits bei den Verhand- lungen bekannt war. Hier wird die Niederschriftserklärung der Tarif- partner zitiert: „Die Tarifvertragspar- teien gehen davon aus, dass Ärzte, die am 31. 7. 2006 die Bezeichnung Oberärztin/Oberarzt führten, ohne die Voraussetzungen für die Eingrup- pierung als Oberärztin/Oberarzt nach

§16 TV-Ärzte/VKA zu erfüllen, die Berechtigung zur Führung ihrer bis- herigen Bezeichnung nicht verlieren.

Eine Eingruppierung in die Entgelt- gruppe III ist hiermit nicht verbun- den.“ Die Leidtragenden sind die Oberärzte, die Tag für Tag an vor- derster Front in der Verantwortung stehen. Leider gibt es in kleinen Krankenhäusern nur selten eigen- ständige Bereiche, für die man ver- antwortlich ist. Nur die Chefarztver- tretung ist eindeutig geregelt. Eine Entgeltgruppe III existiert faktisch nicht mehr, wenn man den TV-Ärz- te/VKA anwendet. Da hat man wohl bei den Tarifverhandlungen einen Fehler gemacht . . .

Hans Kienböck,Kitzauerweg 15, 94110 Wegscheid

HEIMBEATMUNG

Die Heimbeatmung ermöglicht Langzeit- beatmeten eine Rückkehr in ihr ge- wohntes Umfeld (DÄ 6/2007: „Gewinn für Patienten, Heraus- forderung für Ärzte und Pflege“ von Dr.

med. Andreas Fiehn und Marc Benner- scheidt).

Aus eigener Erfahrung

. . . Seit eineinhalb Jahren betreue ich einen Heimbeatmungspatienten.

Vor dessen Pflegepersonal ziehe ich den Hut. Die besondere Herausfor- derung aber zeigt sich mir viele Stu- fen weiter unten am Boden der Rea- lität: Dreimal pro Woche ist eine Helferin eine halbe Stunde damit beschäftigt, die Bestellliste des Wa- renlagers Intensivstation aufs Re- zept zu bringen mit Artikeln, deren Funktion ich nur fantasieren kann (Oxi Max neo, Tubusverlängerung DAR, Mini-Spike plus, BePa chip vario, Flocare Überleitungsset Pum- pe u. v. a. m.). Die Kasse lässt mich

wissen, dass aus Kostengründen künftig Katheterzubehör nicht mit Formulierung A, sondern mit For- mulierung B zu verordnen sei. Die Hausbesuche sind über die Hälfte zeitbesetzt von seitenweisem Ab- zeichnen (bestvorbereiteter) Doku- mentationen. Die Organisation einer EEG-Kontrolle mit Antiepileptika- neueinstellung geriet zur never ending story, die nur durch den Schlussstrich der Angehörigen be- endet werden konnte. Die Krönung kommt von der Kasse mit Anfragen, ob bauliche Maßnahmen in Zusam- menhang mit dem Beatmungsgerät, die Verordnung eines Hochleis- tungs-Akkus statt eines Normal- Akkus, ein Ersatzbeatmungsgerät wegen Ausfallsmöglichkeit der be- triebenen, notwendig seien. Mein Verweis darauf, dass diese Fragen- inhalte nicht Ausbildungs- und Examensstoff gewesen seien, ändert nichts daran, dass der Vertragsarzt mit seinen vielfältigen Budgetfes- seln als kostenloser Dauerdienst- leister nicht den Hauch einer Er- wähnung, geschweige denn Kalku- lationsbeachtung findet.

Dr. Alexander Ulbrich,Birkheckenstraße 1, 70599 Stuttgart

Zustimmung

Ich kann Herrn Kollegen Fiehn nur beipflichten, wenn er in seinem Ar- tikel zum Thema Heimbeatmung positiv Stellung nimmt. Die Home Mechanical Ventilation (HMV) stellt in den dargestellten Indikatio- nen sicher einen Gewinn für die Pa- tienten dar. Neuromuskuläre Er- krankungen oder neurologische Grundkrankheiten waren von jeher eine sinnvolle Beatmungsindikati- on. Wir stellen in unserem Haus ebenfalls steigende Behandlungs- und Indikationszahlen zur HMV fest. Allerdings nicht nur in den klassischen Indikationsbereichen, sondern vielmehr in den Grenzbe- reichen der Patienten, die nach einer akuten Erkrankung nicht mehr vom Respirator entwöhnt werden kön- nen. Das ist in einer Intensivstation mit dem Schwerpunkt „Akutgeria- trie“ auch nicht weiter verwunder- lich, denn die demografische Ent- wicklung sorgt für immer mehr Pa-

tienten mit chronischen Grundlei- den im Rahmen der Multimorbidität und macht somit Prognoseeinschät- zungen, anders als bei den neurolo- gischen Erkrankungen, wesentlich schwieriger. Diese Patienten in in- novative Versorgungsformen im Rahmen der Heimbeatmung einzu- binden, stellt sich ungleich schwie- riger dar. Viele der Senioren- und Pflegeheime sind auf diese Thera- pieformen nicht eingerichtet oder vorbereitet, professionelle Pflege- dienste oder gar Selbsthilfegruppen zu finden, ist nicht einfach. Auch im Umgang mit den Kostenträgern zei- gen sich immer wieder Probleme im Verständnis der Behandlungsindika- tion, da nahezu alle unsere Patienten die klassischen Kriterien der Heim- beatmung aufgrund einer neurologi- schen Erkrankung nicht erfüllen.

Nachdem wir uns mit einem orts- ansässigen Anbieter auf dem Gebiet der Heimbeatmung (WKM) organi- satorisch zusammengeschlossen ha- ben und über alle Widerstände hin- weg ein kooperatives Konzept ent- wickeln konnten, gestaltet sich die Versorgung unserer Patienten mit Heimbeatmungsgeräten und Versor- gungsplätzen zur Langzeitbeatmung deutlich einfacher . . .

Dr. Hans Jürgen Heppner,Klinikum Nürnberg, 2. Medizinische Klinik, FAU Erlangen-Nürnberg, Prof.-Ernst-Nathan-Straße 1, 90419 Nürnberg

PRAXISFÜHRUNG

Der Ansatz „Die Führungskraft als Coach“ wird zuneh- mend auch von Ärz- ten zur individuellen Entwicklung von Mitarbeiterinnen ge- nutzt (DÄ 9/2007: „Arzt coacht Helferin“

von Karin und Michael Letter).

Denglisch

In dem Beitrag wimmelt es nur so von englischen und denglischen Be- griffen: „Die Stärke eines Coachings liegt in der besonderen Beziehung zwischen Coach und Coachee. Coa- ching ist nur möglich, wenn . . . Der Arzt coacht die Assistentin“ und so weiter und so fort. Das Lesen dieses Textes tat weh, mir wurde dabei

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