• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Management: Positive Herausforderun" (14.08.1998)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Management: Positive Herausforderun" (14.08.1998)"

Copied!
5
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Anfrage

Wer kann Angaben machen zu:

Gisela Alice Anna Grabow

Seit Jahren suche ich mei- ne Schwester Gisela Alice Anna Grabow, geboren am 23. Juni 1943 in Ossenholz (Osienciny). Unsere Eltern sind: Mutter Else Alice Gra- bow, geborene Arndt, gebo- ren 24. Juli 1923 in Ossenholz, verstorben zirka Septem- ber/Oktober 1944 in Leslau, Vater Gerhard Willi Grabow, geboren am 18. März 1921 in Halle/Saale, am 2. März 1943 in Newo Olschowski/UdSSR gefallen. Meine richtigen Da- ten: Hartmut Max Gerhard Grabow (Schiefelbein), gebo- ren 7. Februar 1942 in Ossen- holz.

Meine Schwester und ich kamen vermutlich im Sep- tember/Oktober 1944 nach dem Tod der Mutter zu den Verwandten, Familie Elitzke

in Ossenholz. Ich kam auf noch ungeklärtem Weg zu den Pflegeeltern Wilhelm und Emilie Schiefelbein, ge- borene Schmidt, damals wohnhaft in Ulomie, um- gesiedelt aus Wolhynien (Wohnort Ploschtscha, Kreis Lutzk). Der Verbleib der Schwester ist ungewiß. Wir Kinder wurden vermutlich über die Krankenschwester Frau Maria Gralla oder über eine Mitarbeiterin des NSV in ein Waisenhaus (Lodz, Leslau, Alexandrow) ge- bracht oder an die Pflegeel- tern weitergegeben. Es wur- de auch gesagt, daß wir zu ei- nem Arzt- oder Lehrerehe- paar in oder bei Lodz (Litz- mannstadt) gekommen sein sollen. In den mir zur Verfü- gung stehenden Familiendo- kumenten gibt es leider kei- nen Vermerk über den Ver- bleib der Kinder. Frau Maria Gralla ist leider inzwischen verstorben.

Hartmut Schiefelbein, Dorf- straße 36, 24232 Schönkir- chen

Management

Zu dem Beitrag „Ökonomie und Medi- zin: Korrektur geboten“ von Dr. med.

Gerhard Friedrich Hasse in Heft 26/1998:

Positive

Herausforderung

So sehr ich Ihre Reaktion auf die Veränderungen im Gesundheitswesen im allge- meinen und im Krankenhaus- wesen im speziellen verste- hen kann, so wenig stichhaltig sind leider Ihre Argumente.

Was ist negativ an dem Be- griff Kunden im Sinne von Dienstleistung oder optimale Versorgung? Weshalb führt eine optimale Ausnutzung von OP-Kapazitäten zwangs- läufig zu einer „brutalen“

Ausnutzung?

Ganz und gar abwegig sind Ihre Rückschlüsse be- züglich der OP-Kapazitäts- ausnutzung im Hinblick auf die Hygiene: Abgesehen von der Tatsache, daß es hierzu

eindeutige Vorschriften gibt, ist die Heranziehung des An- tibiotikaverbrauchs im Kran- kenhaus als Surrogatmarker für eine eventuell zu hohe postoperative Infektionsrate wissenschaftlich und stati- stisch fragwürdig. Auch Ihre Behauptung, daß in Häusern mit Allgemeinchirurgie kei- ne Hüftendoprothetik durch- geführt werden darf und soll, ist durch Daten nicht ge- deckt.

Zusammenfassend schla- ge ich Ihnen, lieber Herr Kol- lege Hasse, vor, den Einzug der Ökonomie in das Kran- kenhauswesen als positive Herausforderung im Sinne ei- ner Optimierung der Arzt- Patient-Beziehung und nicht als Bedrohung derselben zu betrachten. Was ist schlecht an einem durch Medienbe- richte aufgeklärten und die Information fordernden Pati- enten?

Priv.-Doz. Dr. med. H. B.

Hopf, Kreisklinik Langen, Röntgenstraße 20, 63225 Langen

(2)

S P E K T R U M LESERBRIEFE

Von anderen lernen

. . . Das Prinzip der Öko- nomie ist, entweder mit be- grenzten Mitteln das Maxi- male oder das vorgegebene Ziel mit minimalem Auf- wand zu erreichen. Bei sy- stemimmanent begrenzten Ressourcen und unendli- chem Bedarf an Gesund- heitsleistungen ist dieses Prinzip in der Medizin die einzig ethische Sicht. So zu tun, als habe es „Profitorien- tierung“, „Markt“ und „Kun- de“ bisher nicht gegeben, empfinde ich als heuchle- risch. Herr Hasse entlarvt sich ganz schnell selbst. Denn auch er betrachtet Kosten- ausweitung durch Komplika- tionen bei Fallpauschalen so- wie das Vertrauen der Patien- ten zum Arzt („macht es sich doch bezahlt“) unter wirt- schaftlichem Aspekt. Ein Instrument, Mißbrauch zu verhindern, ist Qualitätssi- cherung und -management, natürlich unter maßgeblicher Beteiligung von Ärzten. Da- zu gehört aber, sich selbst mit Managementmethoden ver- traut zu machen und von an- deren zu lernen. Ohne Ärzte wird es im Krankenhaus auch in Zukunft nicht gehen, wohl aber ohne Ärzte, die sich den Zeichen der Zeit ver- schließen und zu einer part- nerschaftlichen Zusammen- arbeit mit anderen Berufs- gruppen nicht bereit oder fähig sind.

Dr. med. Wigand Wucher- pfennig, Kreisstraße 37, 38304 Wolfenbüttel

Beängstigend

Mit diesen Zeilen haben Sie mir aus dem Herzen ge- sprochen. Die Sprache des Marktes hat einfach über- handgenommen, der Mensch wurde wegrationalisiert, men- schenfreundlich in markt- freundlich verwandelt. Er- schreckend beängstigend ist die Ähnlichkeit mit der Spra- che der NS-Medizin . . .

Mein Anliegen an alle Ärzte: Lassen Sie sich bitte nicht infizieren von der Mar-

keting-Sprache. Halten Sie Ohren und Augen offen und bleiben Sie vor allem ein Mensch mit humanistischen Idealen.

Dr. med. Helgard Bauhardt, Loher Straße 12, 89081 Ulm- Lehr

„Schweigende Mehrheit“

Der Kommentar von Herrn Kollegen Hasse stimmt nach meiner Erfahrung aus unzähligen Gesprächen mit anderen Kollegen völlig über- ein mit der Meinung der

„schweigenden Mehrheit“.

Da sich diese selten äußert, täte es mir leid, wenn dieser engagierte Kollege sich ohne Zustimmung und alleine ge- lassen fühlte.

Es ist an der Zeit, daß nicht nur die willkürlich agie- renden Politiker, denen an der ärztlichen Meinung offen- sichtlich nichts mehr gelegen ist, sondern auch das gesamte Volk (nicht nur die Kranken) und vor allem auch wir Ärzte selbst wieder begreifen, daß unsere Aufgabe keine ökono- mische, sondern eine rein hu- manitäre ist. Dem wider- spricht nicht, daß wir als Ärz- te wirtschaftlich denken und uns auch mit dafür verant- wortlich fühlen sollen, daß die keineswegs so kleinen, aber oft schlecht verwende- ten finanziellen Ressourcen sinnvoll und bedarfsgerecht eingesetzt werden.

Unserer jedoch eigentli- chen und absoluten huma- nitären Aufgabe verpflichten wir Ärzte uns bereits mit der Berufswahl. Der ökonomi- sche Rahmen wird von der Politik und von der wirt- schaftlichen Lage bestimmt, wobei ich persönlich der Mei- nung bin, daß dieser zur Zeit enger gesteckt wird, als es ins- besondere angesichts der ver- änderten Altersstruktur un- serer Bevölkerung gut und nötig ist.

Ob dieser Staat noch wei- terhin auch gegenüber den Kranken und Alten human sein will und am Begriff der Solidargemeinschaft festhal-

(3)

ten will, ist eine rein politi- sche Entscheidung und Ver- antwortung. Da unser Ein- fluß auf diese Entscheidun- gen, nicht zuletzt aufgrund des negativen Wirkens der Medien, zunehmend zurück- gedrängt worden ist, sollten wir uns hierfür auch nicht die Verantwortung zuschieben lassen.

Prof. Dr. med. Karl Tillmann, Rheumaklinik Bad Bram- stedt GmbH, 24572 Bad Bramstedt

Neue Länder

Zu dem Leserbrief „Gravierende Be- nachteiligung“ von Siegfried Schnei- der in Heft 24/1998:

Systemimmanenter Fehler

Die Diskussion und die nach meinem Dafürhalten nachvollziehbare Frustration der Kollegen im Osten, be- treffend die Honorierung und die Entwicklung und Zu- kunftsaussichten, spitzt sich immer weiter zu, womit sie erwartungsgemäß immer un- sachlicher wird. Zunächst einmal muß festgestellt wer- den, daß die Ermittlungen der KBV nicht im Sinne eines Gesetzes oder gar biblischen Axioms zu verstehen sind.

Die Praxiskosten (bei man- chen mögen es Unkosten sein) liegen zwischen 50 und 80 Prozent. Der Vergleich mit dem Osten . . . ist auch nur begrenzt richtig oder wahr, weil erwiesenermaßen die Kosten für elementare Lei- stungen wie Miete, Energie und zum Teil Personal nicht überall gleich sind. Sie sind auch im Westen nicht überall gleich. In großstädtischen Ballungsgebieten sind ganz andere Mieten zu zahlen als auf dem flachen Lande. Die in weiten Aspekten unge- rechte Situation, die der Kol- lege Schneider anprangert, darf allerdings nicht dazu führen, nun den „westlichen Kollegen“ mangelnde Solida- rität und ein nur durch den Konkurrenzneid geleitetes Verhalten zu unterstellen. Ich

selbst habe zahlreiche „Ost- kollegen“ kostenlos bei mir nach der Wende hospitieren lassen, mit ihnen die Aspekte besprochen und kann bestäti- gen, daß die, die sich danach gerichtet haben, heute eigent- lich gut zurechtkommen und nicht überschuldet oder gar bedroht sind. Einige, die mei- nen Empfehlungen nicht ge- folgt sind, sind überschuldet.

Das sind aber jene, die sich durch Berater und Banken zu Riesenkrediten und zu einer supramaximalen Praxisaus- stattung überreden ließen, die unsinnig ist und von ver- nünftigen, erfahrenen Kolle- gen auch nie empfohlen wor- den ist . . .

Die Schuld an der vorlie- genden Misere unseres Ge- sundheitssystems liegt nicht in der Wiedervereinigung, wenngleich diese zur Dekom- pensation Anlaß war, weil die dadurch neu gewachsenen Belastungen einfach zu groß waren . . . , sondern sie ist schon viel früher in der Ent- wicklung des Systems im We- sten begründet und somit ein systemimmanenter Fehler.

Alle Beteiligten haben hier über ihre Verhältnisse ge- lebt . . .

Dr. med. Eberhard Hirsch- berg, Breite Straße 49, 13597 Berlin

Freie Vertragsärzte statt Billigmedizin

Auch aus der Sicht eines vor kurzem niedergelassenen Kollegen/West ist mir Ihre Wut sehr verständlich. Mir er- scheint wichtig, aus dieser Wut Zorn werden zu lassen, der dann zielgerichtet für eine machbare und finanzierbare Gesundheitspolitik streitet.

Vielen Kollegen/West ist klar, daß gleiche Arbeit in Ost und West auch gleiche Vergütung nach sich ziehen muß.

Ganz wichtig erscheint mir für zukünftige berufspoliti- sche Fragen, daß die deutsche Ärzteschaft nicht gespalten wird: in Ost und West, in Haus- und Fachärzte, eventu- elle einzelne Facharzt-KVen, Niedergelassene kontra Kran-

(4)

S P E K T R U M LESERBRIEFE

kenhausärzte, Zahnarztunter- gruppen und vielleicht zuletzt in einen Facharzt für den rech- ten und den linken Fuß. Jede Aufspaltung wird die Unko- sten in der Medizin verteuern und die Einnahmesituation der einzelnen Praxen ver- schlechtern. Divide et impera meinen einige Politiker, die im Herbst gewählt werden wollen und fette eigene „Diäten“ er- warten.

Wir wollen auch kein Hausarztmodell, weil es den Patienten entmündigt. Wir fordern freie Vertragsärzte statt Billigmedizin!

Dr. med. Thomas Kunick, Hahnenäcker 2, 74219 Möck- mühl

Krankenhaus

Zu dem Beitrag „Qualitätssiche- rung/Krankenhaus: Externe Bewer- tung bei neuen Entgeltsystemen“ von Dr. med. Heidemarie Haeske-Seeberg in Heft 22/1998:

Keinerlei auswertbare Ergebnisse

. . . Die externe, verglei- chende Qualitätssicherung bei Fallpauschalen und Son- derentgelten, die vollmundig angekündigt worden ist, ist nun nach immerhin schon zwei Jahren in keiner Weise umgesetzt worden. Die in- suffizienten Erhebungsbögen der Servicestelle Qualitätssi- cherung (zumindest im Be- reich Gefäßchirurgie, für den ich spreche) haben in Verbin- dung mit einem (nach eige- nen Testungen) insuffizienten EDV-Erfassungssystem bis- her keinerlei auswertbare Er- gebnisse produzieren kön- nen. Es ist nicht einmal möglich, die Anzahl der ab- gerechneten Sonderentgelte (10.01 Carotis-TEA) zu er- fahren. Demgegenüber hat die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie nunmehr ei- ne Qualitätserhebung über 10 481 Carotis-TEAs (132 Kliniken) mit einem umfas- senden Erhebungsbogen vor- gelegt.

Überdies fragt man sich, ob gültige Gesetze bedeu-

tungslos geworden sind:

Nach dem 2. GKV-NOG vom 1. Juli 1997, § 137 a und b SGB V, wonach die Bun- desärztekammer Inhalt und Anforderung von Qualitäts- sicherungsmaßnahmen fest- legt und die Landesärzte- kammern die Qualitätsprü- fung durchführen, hat die SQS keine Entscheidungs- kompetenz, sondern nur eine

„beratende Stimme“. In dem Artikel von Frau Haeske- Seeberg hat ein „Bundesku- ratorium“, das aus den Ver- tretern der Deutschen Kran- kenhausgesellschaft und der Spitzenverbände der Kran- kenkassen besteht, jedoch der Bundesärztekammer und den Verbänden der Krankenpflege nur eine „be- ratende Stimme“ zugestan- den.

Anscheinend maßt sich dieses „Bundeskuratorium“

eigene gesetzgeberische Au- torität an. Das ist neu.

Prof. Dr. med. Stefan von Sommoggy, Behandlungs- zentrum Vogtareuth, Kran- kenhausstraße 20, 83569 Vogtareuth

Sprachliches

Zu dem „Seite eins“-Beitrag „Späte Re- habilitation“ von Gisela Klinkhammer in Heft 25/1998 und unserer Berichter- stattung über ärztliche Berufspolitik:

Titelhuberei

Mir ist kein anderes deut- sches Presseorgan geläufig, das mit auch nur annähernd so viel kindlicher Begeiste- rung auf akademischen Na- menszusätzen herumritte wie das Deutsche Ärzteblatt:

„Bundesjustizminister Prof. Edzard Schmidt-Jort- zig“ sagt; „Bundeskanzler Dr.

Helmut Kohl“ empfängt;

ganz zu schweigen von den bis zum Überdruß bekannten Ärztefunktionären, die prak- tisch nie ohne ihr Präfix auf- tauchen – was soll bloß diese ebenso alberne wie penetran- te Titelhuberei? Sind wir denn hier in Österreich?

. . . Mag der „Dr. med.“- Dauerwirbel namensrecht-

lich noch so korrekt sein – im wissenschaftsfernen Umfeld ärztlicher Berufspolitik und gerade auch in der für Sit- zungsprotokolle typischen Häufung ist die Titelorgie lachhaft und an Affigkeit, ja Kleinkariertheit schwerlich zu überbieten.

Dr. med. A. Phillip Zucs, Blü- tenhang 7, 78333 Stockach

Divertikulitis

Zu dem Beitrag „Sonographie gewinnt bei Diagnose an Bedeutung“ von An- na Haugg in Heft 12/1998:

Einseitige Darstellung

Die Sonographie ist in der Diagnosestellung sicher auch heute noch nichtals Standard- verfahren anzusehen und ist dazu auch in naher Zukunft nicht zu favorisieren. Die so- nographische Darstellung von einzelnen Divertikeln ist nur in Ausnahmefällen möglich, und die Angaben von über 90 Prozent Sensitivität und Spe- zifität waren bei Schwerk et al. nur bei einem vorausge- wählten Patientengut zu er- reichen, das ja sonst in der Praxis nie vorliegt und unrea- listisch ist. Somit ist die darge- stellte Betrachtungsweise in diesem Punkt als einseitig an- zusehen, und andere Untersu- cher kommen bei praxisrele- vanten, nicht vorausgewähl- ten Patientengruppen zu schlechteren, aber mithin rea- listischeren Ergebnissen.

Eine in der Praxis relevan- te Differentialdiagnose zu an- deren entzündlichen Darmer- krankungen ist per Sonogra- phie kaum möglich, was selbst von Schwerk in einer früheren Arbeit dargestellt wird. Kolonkontrasteinlauf und in leichteren Stadien Ko- loskopie bleiben auch heute noch Standard, wobei in vie- len Fällen noch das CT zur Abklärung von Komplikatio- nen und zur genauen Stadien- einteilung hilfreich ist. Dabei wird eine Sonographie schon wegen der günstigen Kosten immer mit durchgeführt. In komplizierten Stadien wird üblicherweise ein wasserlösli-

ches Kontrastmittel ohne Luftinsufflation verwendet, was eine ausreichende Dia- gnose zuläßt.

Die Farbdopplersonogra- phie führt bei allen entzünd- lichen Darmerkrankungen unisono zur gleichen Aussage – „inflammatorisch akzentu- ierte Hypervaskularisation“ – und bringt auch keine weitere zur Diagnose „Divertikulitis“

führende Differenzierung.

Eine tastbare Walze wird zwar immer wieder in Lehr- büchern als typisch angege- ben, findet sich aber in der Praxis nach eigenen Unter- suchungen eher selten, ist auch nicht spezifisch. Das sogenannte Targetzeichen oder Schießschartenphäno- men (entzündlich bedingte Darmwandkokarde) ist ein Merkmal aller entzündlichen Darmerkrankungen und kei- neswegs als spezifisch anzuse- hen. Eine ballaststoffreiche Ernährung ist sicher sehr hilf- reich und sollte unbedingt schon präventiv angewandt werden. Sie kann auch Rezi- dive verhüten wie auch Kom- plikationen bei noch nicht zu fortgeschrittener Erkran- kung. Daß diese Ernährung aber signifikant eine Diverti- kelneubildung verhindert, ist keineswegs erwiesen, somit auch nicht signifikant und nicht korrekt dargestellt . . . Literatur beim Verfasser

Dr. med. M. Schröter, Wit- tensteinstraße 227, 42283 Wuppertal

EBM-Konzept

Zu dem Beitrag „Am Widerstand ge- gen die Pauschalen gescheitert“ von Josef Maus in Heft 22/1998:

An GOÄ halten

Es ist mir unverständlich, daß die Vertreterversamm- lung der KBV diesen Leit- sätzen (für eine Weiterent- wicklung des Gesundheitswe- sens in der Bundesrepublik Deutschland aus kassenärztli- cher Sicht) zugestimmt hat, nachdem von ihr das EBM- Konzept des Vorstandes ab- gelehnt wurde. Der erforder-

(5)

liche „Paradigmenwechsel“

ist nämlich auch in den Leitsätzen nicht zu erkennen.

Wenn wir als niedergelassene Ärzte ein sogenannter freier Beruf sind, dann sollten wir uns auch wie andere Freibe- rufler (Anwälte) an die Ge- bührenordnung eines freien Berufes halten – für uns die GOÄ. Nur das kann das Ziel der Ärzteschaft sein und kei- ne Bürokratie der Punktwer- te, Volumina, Abstaffelungen etc. . . .

Dr. med. Steffen Lindner, Hauptstraße 102-104, 50126 Bergheim

Sportmedizin

Zu der Besprechung des Buches von Karl-Hans Arndt (Hrsg.) „Sportmedi- zin in der ärztlichen Praxis“ durch Ur- sula Petersen in Heft 27/1998:

Korrektur

Richtig ist, daß die Kolle- gen in den neuen Bundeslän- dern die alte DDR-Facharzt- bezeichnung für Sportmedi- zin weiter führen dürfen.

Falsch ist, daß ein Facharzt für Sportmedizin in die Ap- probationsordnung aufge- nommen werden soll.

Vielmehr ist das Bestre- ben des Deutschen Sportärz- tebundes, die Sportmedizin in die Approbationsordnung aufnehmen zu lassen. Der Facharzt für Sportmedizin wurde beim Deutschen Ärz- tetag 1998 beantragt. (Leider wurden sämtliche Anträge der Weiterbildungsordnung für diesen Ärztetag vertagt auf das Jahr 2000, so daß der so notwendige Facharzt frühestens zu diesem Zeit- punkt eingeführt werden kann.) Falsch ist ferner, daß der Deutsche Sportärzte- bund die Zusatzbezeichnung

„Sportmedizin“ vergibt, viel- mehr ist dies die Aufgabe der Ärztekammern. Der Deut- sche Sportärztebund führt je- doch die Weiterbildung im Auftrag der Ärztekammern im Bereich der Sportmedizin durch. Herr Kollege Arndt, den ich sehr schätze, hat all diese Dinge in seinem emp-

fehlenswerten Buch richtig dargestellt!

Dr. med. Dieter Schnell, Deutscher Sportärztebund, Otto-Willach-Straße 2, 53809 Ruppichteroth

Osttürkei

Zu dem Beitrag „Medizin unter Kriegsbedingungen“ von Angelika Claussen in Heft 21/1998:

Die Türkei ist keine Bananenrepublik

. . . Ich weiß natürlich nicht, wie oft Frau Claussen in der Region war, aber ich bin dort geboren und groß gewor- den. Die Verfasserin schreibt von Ambulanzen, die wegen Personalmangels geschlossen werden mußten, weil angeb- lich die Ärzte und das Pflege- personal die Region verlassen haben, da sie wegen Behand- lung von PKK-Angehörigen unter Druck gesetzt wurden.

Von den Ärzten und dem Per- sonal, das von der PKK er- mordet worden ist, ist hier keine Rede, davon, daß man als Beamter (Ärzte und Pfle- gepersonal sind direkt Beam- te) nachts nicht umherfahren oder ausgehen kann, auch nicht. Ich wollte als Arzt auch nicht dort arbeiten, weil Ärz- te, die in dieser Region arbei- ten, öfters von der PKK be- droht, entführt und ermordet werden.

Weiterhin wird hier von Ärzten berichtet, die angeb- lich drei Jahre ins Gefängnis gegangen sind, weil ein Pati- ent von ihnen Mitglied einer terroristischen Vereinigung war. Das klingt nach einem Roman von García Márquez.

Die Türkei ist aber keine Ba- nanen-Republik und hat ihre Gesetze, Verfassung und Richter, die man respektieren muß. Ich kenne kein Gesetz, wo so etwas steht. Die Aussa- ge, daß Diyarbakir als heimli- che Hauptstadt Kurdistans gelte, widerspricht der Ge- schichte . . .

Dr. Ahmet Akinci, Medizini- sche Klinik III der Justus- Liebig-Universität Gießen, Rodthohl 6, 35392 Gießen

Kardiologie

Grundlagen

Günter Haug (Hrsg.): Stress- echokardiographie. Praktischer Leitfaden für die Klinik und Pra- xis, Rehabilitation, Sozialmedi- zin und Sportmedizin, 2., völlig neu bearbeitete Auflage, Dr. Diet- rich Steinkopff Verlag, Darm- stadt, 1998, XX, 439 Seiten, ge- bunden, 168 DM

Die Streßechokardiogra- phie ist unter den kardiologi- schen Methoden ein „shoot- ing star“, welcher innerhalb kürzester Zeit zum Renner wurde. Die Gründe hierfür sind vielfältig: die gute Aussa- gekraft, die leicht zu erlernen- de Technik, die Aussicht, auf nuklearmedizinische Metho- den verzichten zu können.

Die „Belastung“ mit Dobut- amin als Stressor hat insbe- sondere zur Verbreitung der Methode beigetragen. Um so wichtiger sind Grundlagen und kritische Beurteilungs- hilfen. Diese sind in diesem Band in großem Umfang ge- geben. Im deutschsprachigen Bereich gibt es kein ver- gleichbares Buch.

Behandelt werden die pa- thophysiologischen Grundla- gen sowie die verschiedenen methodischen Ansätze bis hin zur Gewebe-Doppler- Technik. Die Beurteilung ist ebenso ausführlich darge- stellt wie die Liste der Indika- tionen, Kontraindikationen und die vergleichende Wer- tung zu anderen diagnosti- schen Verfahren. Wichtig ist

vor allem auch ein Abschnitt über die Qualitätssicherung, wenngleich hier die aktuellen Bemühungen der nationalen und internationalen Gremien nicht oder nur unzureichend beachtet werden. Hilfreich wiederum sind die abschlie- ßenden Empfehlungen und Hilfen für die Praxis.

Der Band ist sicher für je- den, der diese Methode an- wendet, eine große Hilfe. Ei- nige kritische Anmerkungen sind aber notwendig: Der Aufbau des Buches mit meh- reren Kapiteln zur Methodik ist verwirrend, unnötige Wie- derholungen sind recht häu- fig. Die klassischen aktuel- len nationalen und interna- tionalen Standardrichtlinien zu Belastungsuntersuchungen sollten ergänzend erwähnt werden. Wer weiterführende Literatur sucht, findet zwar ein umfangreiches Literatur- verzeichnis, die Angaben sind aber selten im Text selbst, son- dern überwiegend am Ende eines Abschnittes oder Kapi- tels zu finden. Diese Form der Literaturangaben ist allge- mein nicht üblich und wenig hilfreich.

Bei einer neuen Auflage sollte der Aufbau vor allem im Hinblick auf das metho- dische Vorgehen gestrafft werden. Abgesehen von die- sen Anmerkungen, ist dies ein Buch, das jedem, der Streßechokardiogramme vor- nimmt, sehr empfohlen wer- den kann.

Herbert Löllgen, Remscheid

In der Sendereihe „Die ZDF-dokumentation“bringt das ZDF am 20. August, ab 23 Uhr,einen Beitrag mit dem Titel „Praxis extra: Der codierte Mensch. Gentests und die Folgen“.

Die Autorin, Angelika Schmitt-Biesalski, erörtert die Frage, wie die Genforschung in der Heilkunde am Menschen nutzbar gemacht werden kann. Der Bericht deutet an, daß sich vor allem im Bereich der Krankheitsfrüherkennung und der Prävention Chancen eröffnen. Bei schweren Erkrankun- gen, wie etwa Chorea Huntington, gibt es kaum Ansatz- punkte. Die Möglichkeiten der genetischen Diagnostik sind weitaus größer als die Therapiemöglichkeiten. Der Beitrag beabsichtigt, die Betroffenen, aber auch die Krankenkassen und die Versicherungen, über die genetischen Risiken und die Chancen zu informieren und zu sensibilisieren. EB

TV-Tip

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Bei den berufstätigen Ärzten hat die Zuwachsrate ebenfalls deut- lich über dem langfristigen Durch- schnitt gelegen: fast 6500 Ärztinnen und Ärzte Netto-Zugang bedeutet über

Ganz gleich, ob die einen sich wie Statisten inmitten einer weit- läufigen MGM-Kulisse bewe- gen, die anderen auf den Spuren ihres historischen Er- bes wandeln — sie alle werden

Die gesetzlichen Krankenkassen haben nach einer Hochrechnung der Be- triebskrankenkassen (BKK) 1998 im Westen 27,2 Milliar- den DM für Arzneimittel aus- gegeben, fünf Prozent mehr

Wo bleibt die Einsicht, daß gerade der Bereich der konkreten Betreuung kran- ker Menschen eines besonde- ren Schutzes bedarf, da das ärztliche Handeln am Kran- ken der Gegenwert für

Das Institut für Gesundheits- bildung (Stuttgart-Heidel- berg-Bad Mergentheim) be- geht am 9. November sein 5jähriges Bestehen. Dabei wird Prof. Die Frage nach den

Nach Überzeugung der Projekt- gruppe „Junge Medizin“ führten drei Faktoren zur „desolaten“ Arbeitssitua- tion im Krankenhaus: die Delegation nichtärztlicher Tätigkeit

Nach Befragungen der DKG werden 14 Prozent der Krankenhäu- ser die interne Budgetierung erst mittel- oder langfristig einführen, nur 16 Prozent aller befragten

> Das Krankenhaus wird über das bisherige gesetzlich zulässige Maß für die ambulante fachärztliche Versor- gung geöffnet (klinikambulatorisches Operieren) und kann im größeren