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Archiv "Wer zuviel fragt . . ." (17.06.1983)

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17. Juni 1983 80. Jahrgang

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Wer zuviel fragt . . .

O

b die Regierung die Ansicht teile, daß Ne- beneinnahmen einer bestimmten Arztgruppe

„teilweise von den Versi- cherten mitbezahlt wer- den", wollte kürzlich ein deutscher Abgeordneter im Rahmen einer umfang- reicheren Anfrage wissen.

Die Antwort des Ministers zu diesem Punkt wurde zur Blamage für den Fragestel- ler: Es sei ja wohl selbst- verständlich, daß bei kas- sen- und ersatzkassenärzt- licher Nebentätigkeit die Krankenkassen die Kosten tragen.

Nun mag es in diesem Fall auch um den Versuch ge- gangen sein, mit Hilfe ei- ner parlamentarischen An- frage polemische oder poli- tische Pluspunkte zu sam- meln (der Fragesteller be- zifferte die Nebeneinnah- men auf „bis zu einer Mil- lion DM und höher jähr- lich" und sprach von „so- zialer Ungerechtigkeit").

„Politisch" zu fragen ist nicht nur erlaubt, sondern es ist eine wesentliche Funktion parlamentari- scher Anfragen. Man muß sich dann allerdings vorher einigermaßen sachkundig machen, sonst schießt man leicht Eigentore.

s

icher, Abgeordnete sind meist medizini- sche Laien, aber manchmal wird's peinlich.

Ein Kollege im gleichen Parlament wollte wissen, wie oft und auf welcher wissenschaftlichen Grund-

lage eine bestimmte Be- handlungsmethode durch- geführt wird. Sie wird in dem betreffenden Land un- gefähr ein dutzendmal jährlich angewendet, aber selbst in der Laienpresse ist seit Jahrzehnten ausführ- lichst darüber berichtet und gestritten worden. Der Minister verwies den Fra- gesteller auf einige Veröf- fentlichungen (darunter auf einen Überblick im DEUTSCHEN ÄRZTE- BLATT), und er hat sich wohl nur aus Vornehmheit einer an sich fälligen Be- merkung enthalten wie:

„Sie hätten ja mal irgend- einen Arzt aus dem betref- fenden Gebiet fragen kön- nen." Von Organisationen und Pressestellen ganz zu schweigen, die doch wohl allesamt einem Abgeord- neten alle gewünschten Auskünfte geben würden, statt daß er eine teure Mi- nisterialbürokratie in Be- wegung setzen muß, um sich über Alltägliches zu informieren.

N

och schlimmer ein dritter Fall im glei- chen Parlament und am gleichen Tage. Der Fra- gesteller wollte wissen, öb der Regierung das Auftre- ten einer bestimmten Kin- derkrankheit bekannt sei und was sie dagegen zu tun gedenke. Der Minister mußte antworten: „Dieses Krankheitsbild ist seit Jahrzehnten bekannt . . . Eine Rückfrage bei Chef- ärzten der Kinderkranken- häuser hat ergeben, daß das Krankheitsbild in den letzten Jahren weder häu- figer aufgetreten noch schwerer verlaufen ist."

Das hätte der ehrenwerte Abgeordnete von jedem Kinderarzt erfahren kön- nen! gb

Die Information:

Bericht und Meinung Arzneimittelmarkt —

von Liste zu Liste 19

Nachrichten 21

„Grobfilterprogramm" zur Untersu- chung untrainierter Personen — Medi- zinische Informatiker gründen Be- rufsverband — Kinderärzte kritisieren U2-Regelung in Krankenhäusern —

„Zufallstreffer" bei Versorgung akut vergifteter Menschen

Der Kommentar

Kassenabrechnung per EDV —

ein Super-Flop? 22

Dr. med. Erhard Stähler

Tagungsbericht

Kleine Brötchen, viele Ärzte. 24

Aus dem berufspolitischen Seminar des Grado-Kong resses der Bundesärzte- kammer

Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Übersichtsaufsätze

Operative Möglichkeiten bei

extrakraniellen Arterienstenosen. 27

Prof. Dr. med. Jörg F. Vollmar, Prof. Dr. med. Horst Hamann

Präoperative (neoadjuvante) Chemotherapie — ein neues on- kolog isches Konzept 60

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Trimming 130 64

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Halskarzinom 70

Editorial

Selbstmedikation: Problem oder Selbstverständlichkeit? 42

Dr. med. Karl-Heinz Kimbel

Fortsetzung auf Seite 3

Ausgabe A DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 80. Jahrgang Heft 24 vom 17. Juni 1983 1

Referenzen

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