Multiplikator Wartezimmer nutzen!
Öffentlichkeitsarbeit ist ein belieb- tes Thema geworden. Wir müssen aber ganz nüchtern erkennen, daß wir völlig falsche Vorstellungen haben, wenn wir etwa glauben, daß es uns gelingt, die Tagespres- se dazu zu bringen, das zu schrei- ben, was wir uns vorstellen. Das ist eine absolute Illusion. Wir haben nur die Chance, den Patienten di- rekt anzusprechen. Wir haben den Multiplikator Wartezimmer, und wenn wir den jetzt nicht nützen, dann haben wir die letzte Chance der Öffentlichkeitsarbeit vertan.
Wir haben auf der Bundesebene die Mitnehme-Zeitung "thema 1 Gesundheit" herausgebracht. Wie mit dem Erscheinen dieser Zei- tung die Wirkung eines solchen Organs und die Wirkung des Mul-
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DER KOMMENTAR
tiplikators Wartezimmer beurteilt wurde, zeigte die ganz massive Reaktion des Herrn Ministers Eh- renberg, der sofort KBV und KZBV auf Bundesebene angegangen ist und von ihnen Erklärungen ver- langt hat, wie sie dazu kämen, eine solche Zeitung mitzutragen.
Inzwischen ist klargestellt, daß das nichts mit der Erfüllung der ge- setzlichen Aufgaben dieser Kör- perschaften zu tun hat, sondern Meinungsäußerung im Bereich der Kassenpraxis ist. Aber jedenfalls wurde damit klar, daß man im poli- tischen Bereich den Einsatz des Wartezimmers als Multiplikations- ort fürchtet.
• Wir sollten also dafür sorgen, daß der Multiplikator Wartezimmer ausgeschöpft wird und "thema 1 Gesundheit" in die. Hände der Pa- tienten kommt, damit dieser mil- lionenfache Verteiler, der uns of- fensteht, auch tatsächlich genutzt wird. Prof. Dr. Hans J. Sewering
Bestellschein
AnBitte auf Drei Ausgaben der
Patienten-Zeitung der Ärzteschaft
"thema 1 Gesundheit"
sind bisher erschienen und haben in der Öffentlichkeit (nicht zuletzt
Postkarte geklebt
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oder in frankiertem Briefumschlag einsenden
thema 1 Gesundheit Vertriebsabteilung Postfach 40 04 40 5000 Köln 40
auch bei Politikern in Bund und Ländern) starke Beachtung gefunden. Die vierte Ausgabe
"thema 1
Gesundheit" -für Januar 1978- mit aktuellen Informationen, objektiv aufklä- renden Beiträgen und deutlichen Kommentaren ist in Vorbereitung:
Nutzen jetzt auch Sie dieses neue Medium. Bestellen Sie "thema 1 Gesundheit" für Ihr Wartezimmer!
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Ja, auch ich erwarte, daß "thema 1 Ge- sundheit" sich zu einem wichtigen In- strument der wahrheitsgemäßen Auf- klärung unserer Patienten entwickelt: als Lektüre für sie im Wartezimmer oder zu Hause.
Bitte, liefern Sie mir an die unten angegebene Anschrift (Arztstempel) jeden Monat
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100 Exemplare "thema 1 Gesundheit" zum mo- natlichen Frei-Haus-Preis von 20.- DMDieses Abonnement gilt zunächst für ein halbes Jahr; es soll weiterlaufen, wenn drei Monate vorher keine Abba- stellung erfolgt.
Ich bestätige ausdrücklich, von meinem Recht des schriftlichen Widerrufs dieses Auftrags innerhalb einer Woche nach Bestelldatum Kenntnis genommen zu haben.
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Datum Arztstempel Unterschrift
Die fuformation:
Bericht und Meinllllg NACHRICHTEN
Gewerkschafts-Studie:
Aufgabenkatalog
für die Selbstverwaltung
Die gegenwärtigen und zukünfti- gen sozialen und gesundheitli- chen Probleme in der Bundesre- publik Deutschland will der DGB durch eine "Reform der Sozialpo- litik" und eine "Neudefinition der Aufgaben der sozialen Selbstver- waltung" bewältigt wissen.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Wirtschafts- und So- zialwissenschaftlichen Instituts des Deutschen Gewerkschafts- bundes (WSI), die Ende 1977 in Düsseldorf veröffentlicht worden ist.
Im einzelnen postuliert die WSI- Studie:
Die Selbstverwaltung (welche und welcherart, mag hier offenbleiben) müsse Vorstellungen über quanti- tative und qualitative Standards der Versorgung mit sozialen und gesundheitlichen Gütern entwik- keln und versuchen, sie gegen- über anderen Interessen durchzu- setzen. Dazu müßten die Bedürf- nisse der Leistungsempfänger er- mittelt und in "Bedarfsnormen"
umgesetzt werden.
Die sozialen Selbstverwaltungs- gremien sollten Modelle entwik- keln, wie Vorsorge- und Frühar- kennungsprogramme organisiert werden müßten, damit sie bei den Bürgern auch "ankommen".
Um diese Aufgaben erfüllen zu
; können, müsse - so das DGB-In-
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stitut - die Organisationsstruktur der Sozialversicherung umgestal- tet werden.
Vorsorge, Rehabilitation, Planung der sozialen und gesundheitlichen Infrastruktur könnten nicht mehr isoliert für den einzelnen Bereich von der jeweiligen Institution sach- gerecht erfüllt und entwickelt wer- den; notwendig sei vielmehr, die Aufgaben in neuzuschaffenden
"Arbeitsgemeinschaften der So- zialleistungsträger'' institutionell gemeinsam durchzuführen. DÄ
DEUTSCHES ARZTEBLATT Heft 51 vom 22. Dezember 1977 3003