• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Abrechnung der Tonsillektomie" (02.03.2012)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Abrechnung der Tonsillektomie" (02.03.2012)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A 456 Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 109

|

Heft 9

|

2. März 2012 mehr in der Regel auch strategische

Ziele: Durch eine weitere Profilie- rung des medizinischen Leistungs- spektrums soll die Wettbewerbsfä- higkeit erhöht werden. Früher wur- den eigentlich nur Chefarztwechsel dazu genutzt, um eine Abteilung neu zu positionieren. Heute ist dies ein kontinuierlicher Prozess, der auch bei Oberarztbesetzungen eine wichtige Rolle spielt.

Krankenhäuser stehen dabei oft- mals vor der Frage: Wie lange soll man nach dem Idealkandidaten su- chen? Welche Abstriche kann man beim Anforderungsprofil machen, ohne einen schlechten Kompromiss einzugehen? Da auch die berufli- chen Vorstellungen der Ärzte we- sentlich differenzierter geworden sind, gleichen Besetzungsverfahren heute immer mehr einem (Diskussi- ons-)Prozess, in dem versucht wer- den muss, das Konzept des Kran- kenhauses mit den Präferenzen der wenigen potenziellen Kandidaten in Einklang zu bringen.

Und die Möglichkeiten, ärztliche Stellenprofile individuell anzupas- sen, sind ja durchaus gestiegen. Als Beispiel seien hier Positionen als Sektions- oder Bereichsleiter ge-

nannt, wie sie in der Inneren Medizin und der Chirurgie immer öfter auf- tauchen. Diese können eher einer klassischen leitenden Oberarztpositi- on entsprechen oder aber eine Kom- bination aus stationärer und ambu- lanter Tätigkeit, aus angestellter und selbstständiger Tätigkeit beinhalten, wobei dann auch die jeweiligen Ge- haltskomponenten sehr unterschied- lich ausgestaltet sein können.

In dem Maße, wie die Stellenbe- schreibung im Verlauf des Such - prozesses modifiziert wird, ist auch eine größere Flexibilität bei der Kandidatensuche erforderlich. Dem kann die einmalige Schaltung einer Stellenanzeige zu Beginn der Suche nur bedingt Rechnung tragen. In der Regel formuliert diese das Aus- gangsprofil der (wieder) zu beset- zenden Position, und man versucht, dafür den geeigneten Bewerber zu finden. Führt dies nicht zum Erfolg, setzen verstärkt Überlegungen ein, wie durch eine Modifikation des Stellenprofils doch noch qualifi- zierte Kandidaten zu gewinnen sind. Dafür bietet es sich an, noch einmal eine veränderte Stellenan- zeige zu schalten. Daneben kann es sinnvoll sein, bei der Bewerber - gewinnung zusätzliche Kommuni- kationswege (informelle Kontakte, Netzwerke, Personalberater) zu nutzen. So ist gewährleistet, dass man zu jeder Zeit des Suchverfah- rens einen möglichst großen Kreis infrage kommender Fachärztinnen und Fachärzte anspricht.

Abrechnung der Tonsillektomie

Bei der Abrechnung der Tonsillektomie als privat - ärztliche Leistung ist häufig streitig, ob und wel- che operativen Maßnahmen auf der Grundlage der GOÄ neben einer Operation nach Nr. 1499 GOÄ „Ausschälung und Resektion einer Gau- menmandel mit der Kapsel (Tonsillektomie)“ be- ziehungsweise Nr. 1500 GOÄ „Ausschälung und Resektion beider Gaumenmandeln mit den Kap- seln (Tonsillektomie)“ zusätzlich berechnungsfä- hig sind. So wird immer wieder die Frage aufge- worfen, ob die im Rahmen der genannten Ein- griffe in Abhängigkeit vom Einzelfall zusätzlich vorgenommene Exzision von hyperplastischem Tonsillengewebe aus dem Bereich der Plica tri- angularis neben Nr. 1499 oder Nr. 1500 GOÄ ei- nen gesondert berechnungsfähigen Eingriff im Sinne der GOÄ darstellt. Der Zentrale Konsulta - tionsausschuss für Gebührenordnungsfragen bei der Bundesärztekammer (BÄK), in dem als stimmberechtigte Mitglieder neben der BÄK das Bundesministerium für Gesundheit, das Bundes-

ministerium des Innern (für die Beihilfe) und der Verband der privaten Krankenversicherung ver- treten sind, hat bereits im Jahr 2004 die geson- derte Berechnungsfähigkeit dieser Maßnahme verneint (DÄ, Heft 25/2004): „Die Exzision von hyperplastischem Tonsillengewebe aus dem Be- reich der Plica triangularis ist mit dem Ansatz der Nrn. 1499/1500 abgegolten.“

Darüber hinaus kann die Inrechnungstel- lung der Nr. 1501 GOÄ „Operative Behandlung einer konservativ unstillbaren Nachblutung nach Tonsillektomie“ nicht im unmittelbaren Zusammenhang mit der Operation nach Nr.

1499 oder Nr. 1500 GOÄ für die primäre Blut- stillung erfolgen. Der Ansatz dieser Leistung ist der operativen Behandlung der Nachblutung aus einem oder beiden Tonsillenbetten als Se- kundäreingriff vorbehalten.

Bei Notwendigkeit der Durchführung einer Tumortonsillektomie ist auch diese mit den Nrn.

1499 beziehungsweise 1500 und nicht zum Beispiel mit der Nr. 2404 „Exzision einer größe- ren Geschwulst …“ abzubilden. Wird hingegen

bei fortgeschrittenem Tumorwachstum eine Er- weiterung des Eingriffs im Sinne einer teilwei- sen Entfernung der Zunge – gegebenenfalls einschließlich Unterbindung der Arteria lingualis – notwendig, so ist der zusätzliche Ansatz der Nr. 1512 GOÄ gerechtfertigt. Ist eine ergänzen- de „Radikale Halslymphknotenausräumung ei- ner Seite – einschließlich Darstellung und ge- gebenenfalls Entfernung von Muskeln, Nerven und Gefäßen“ („Neck Dissection“) – erforder- lich, so ist für eine Abbildung dieser Leistung die Nr. 2716 GOÄ heranzuziehen. Dies gilt auch für die Durchführung einer funktionellen Neck Dissection, die unter dem Aspekt der selektiven Erhaltung bestimmter Strukturen erfolgt, um postoperative funktionelle und/oder kosmeti- sche Einschränkungen möglichst gering zu hal- ten. Da es sich bei einer funktionellen Hals- lymphknotenausräumung nicht mehr um eine

„radikale“ Ausräumung handelt, ist auf der Grundlage der Vorschriften in § 6 Absatz 2 GOÄ Nr. 2716 GOÄ im Analogabgriff in Ansatz zu bringen. Dr. med. Tina Wiesener

GOÄ-RATGEBER

TABELLE

Facharztindex 2011

Durchschnittswert aller Fachgebiete: 22,9 1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

10.

Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Innere Medizin und Pneumologie Psychiatrie und Psychotherapie Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie

Gefäßchirurgie

Innere Medizin und Kardiologie Viszeralchirurgie

Neurologie

Innere Medizin und Gastroenterologie

8,6 9,0

11,1 11,3 11,3

12,6 13,4 14,6 15,3 15,6

Rein rechnerisch:

Wie viele Fachärzte entfallen auf eine Stellenausschrei- bung im Deutschen Ärzteblatt?

Dr. Wolfgang Martin, Mainmedico GmbH, Consulting & Services, Frankfurt am Main

S T A T U S

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Klassen, hat sich dieser Rückgang noch nicht so deutlich gezeigt, wird aber in den nächsten Jahren auch auf diese Stufe zukommen. Einen großen Ansturm verzeich- nen derzeit

>>> Mehr zum Thema unter: www.zwickau.de.. Die Anzahl der gefertigten Phaeton und Bentley Karos- serien hat im Vergleich zu 2010 um ein Drittel auf etwa 17.000

• Freiwillige Versicherung: Für gewählte oder beauftragte Eh- renamtsträger in gemeinnützi- gen Organisationen (Vereine, Stiftungen) besteht die Möglich- keit, eine

Auch unsere Erfahrungen zeigen, dass aus dieser gesetzlichen Regelung, insbesondere beim Einsatz von Beschäftigten in ver- schiedenen kommunalen Betrieben mit sich überschneidenden

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diejenigen Individuen, die die USA/Kanada und Großbritannien gewählt haben, das Gehalt, die sozialen Netzwerke, die Aufenthaltsdauer

Doch es gibt auch Gutes zu vermelden: KBV und Deutscher Ärztetag haben endlich eine Eini- gung in dem langjährigen Streit über die „Verzahnung“ von ambu- lanter und

Der Fall des Monats November 2016 auf dem CIRS-Berlin Netzwerk han- delt von einem Schnittstellenprob- lem zwischen stationärer und ambu- lanter Versorgung. Ein Patient sollte

Die Hauptpfeiler dieses Untersuchungsprogramms waren eine 3D-Seismikkampagne im Zürcher Weinland auf einer Fläche von rund 50 km 2 , eine Sondierbohrung (Benken), Experi- mente