• Keine Ergebnisse gefunden

PROGRAMM- HAUSHALTS VORANSCHLAG

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "PROGRAMM- HAUSHALTS VORANSCHLAG"

Copied!
199
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

PROGRAMM- HAUSHALTS­

VORANSCHLAG

1998 -1 9 9 9

UND VORLÄUFIGE VORGABEN

FÜR 2000 - 2001

D okum ent EUR/RC46/5 R ev.l Entwurf - Stand: 28. Juni 1996

(2)

Entwurf, siehe Übersicht

im Anhang 7

(3)

In h a l t

Seite

Kapitel 1 Programmstrategien und -prioritäten... 1

1. Programmhaushaltsvoranschläge 1998 - 1999... 2

2. Prioritäten und Posterioritäten für 1998 - 1999... 4

3. Übergeordneter Haushaltsrahmen für 1998 - 1999... 7

4. Das kontinuierliche Programm - von 1994 - 1999... 9

5. Evaluation 1994 - 1995... 9

6. Programmumsetzung 1996 - 1997... 11

7. Haushalt 1998 - 1999... 13

Kapitel 2 Die Zukunft der Gesundheit in der Europäischen R eg io n ... 27

Entwicklung der Regionalpolitik, Leitende Organe, Programm-Management und U nterstützung... 27

Kapitel 3 Für eine bessere Gesundheit... 37

Ziel 1 Chancengleichheit im G esundheitsbereich... 39

Ziel 2 Gesundheit und Lebensqualität... 42

Ziel 3 Bessere Möglichkeiten für Behinderte... 44

Ziel 4 Chronische Erkrankungen reduzieren... 46

Ziel 5 Übertragbare Krankheiten reduzieren... 51

Ziel 6 Altern in G esundheit... 58

Ziel 7 Gesundheit von Kindern und jungen M enschen... 60

Ziel 8 Gesundheit von Frauen... 64

Ziel 9 Herz-Kreislaufkrankheiten reduzieren... 68

Ziel 10 Krebs bekämpfen... 71

Ziel 11 U nfälle... 73

Ziel 12 Psychische Störungen und Selbstmord reduzieren... 77

Kapitel 4 Gesundheitsförderliche Lebensweisen... 81

Ziel 13 Gesundheitsfördernde G esam tpolitik... 82

Ziel 14 Rahmen zur Förderung der Gesundheit... 85

Ziel 15 Gesundheitliche K om petenz... 89

Ziel 16 Gesundes L e b e n ... 92

Ziel 17 Tabak, Alkohol und psychotrope Substanzen... 95

Kapitel 5 Gesunde U m w elt... 101

Ziel 18 U m w elt-und G esundheitspolitik... 103

Ziel 19 Umwelthygienemanagement... 109

Ziel 20 W assergüte... 115

Ziel 21 Luftgüte... ... 119

Ziel 22 Lebensmittelqualität und -Sicherheit... 121

Ziel 23 Abfallhandhabung und Bodenverschm utzung... 124

(4)

Kapitel 6 Bedarfsgerechte Versorgung... . 135

Ziel 26 Politik des Gesundheitswesens... ... 137

Ziel 27 Ressourcen und Management im Gesundheitswesen... 140

Ziel 28 Primäre Gesundheitsversorgung... ...143

Ziel 29 Krankenhausversorgung... ... 146

Ziel 30 Btirgemahe Dienste für besondere gesundheitliche B edürfnisse... ... 149

Ziel 31 Qualität der Versorgung und bedarfsgerechte Technologie... 152

Kapitel 7 „Gesundheit für alle” - Entwicklungsstrategien... . 157

Ziel 32 Forschung und Entwicklung im Gesundheitsbereich... ....159

Ziel 33 Konzeptuelle Weiterentwicklung der „Gesundheit für alle” ... ....161

Ziel 34 Management der Entwicklung zur „Gesundheit für alle” ... ....165

Ziel 35 Unterstützung durch Gesundheitsinformation... ....168

Ziel 36 Personelle Ressourcen für die Gesundheit erschließen...172

Ziel 37 Partner für die Gesundheit... ....174

Ziel 38 Gesundheit und E thik...177

Anhang 1 Programmübersicht unter Zugrundelegung der Struktur des Allgemeinen Arbeitsprogramms (globale Klassifikation)... 179

Anhang 2 Liste der Arbeitsprojekte für 1996 - 1997... 185

Anhang 3 Sachverzeichnis... 187

Anhang 4 Erläuternde A nm erkungen... 191

Anhang 5 Kriterien für die Festlegung der Programmhaushaltsprioritäten für den Rechnungszeitraum 1 9 9 8 - 1999... . 193

Anhang 6 Abkürzungen... ... ... 197

Anhang 7 Übersicht über die Änderungen in dem aktualisierten Entw urf.... ... 201 Form des Programmhaushaltsdokuments

Wie während der Haushaltsdiskussionen des Regionalkomitees 1994 gefordert, folgt der Programmhaushalt für 1998 - 1999 in Darstellung und Form im Prinzip der Gestaltung des Haushaltsdokuments von 1996- 1997.

Es wurden nur zwei kleinere Änderungen vorgenommen.

1) Auslassung. Zur Zeit der Umsetzung des Programmhaushalts 1998- 1999 werden neue oder überarbeitete regionale Ziele zur „Gesundheit für alle” (GFA) gelten (die überarbeiteten Ziele sind vom Regionalkomitee im September 1998 zu verabschieden). Folglich wurde außer bei den Zielen, bei denen auch weiterhin gültige quantitative Teilziele angeführt sind, überall in der Zielerläuterung der Text herausgenommen, der genauere Angaben dazu macht, wie das Ziel zu erreichen wäre (Ziele 4, 5, 6, 7 und 8).

(5)

iii

2) Output gegenüber Planungselement: Im Anschluß an Erörterungen im WHO-Entwicklungsteam für Programmentwicklung und -management wurde 1995 eine für die gesamte Organisation geltende

„Terminology for Programme Development and Management” herausgegeben. Bei der Ausarbeitung dieser Terminologie wurde vereinbart, die Begriffe „Input”, „Output” und „Outcome” in der WHO nicht als Managementbegriffe zu verwenden. Das Regionalbüro hat deshalb „Output” durch „Planungselement”

ersetzt, was der bei der Entwicklung des globalen WHO-Managementinformationssystems benutzten Terminologie entspricht.

Weitere Erläuterungen zu Layout und benutzten Begriffen sind in den erläuternden Bemerkungen (Anhang 4) zu finden.

(6)

P r o g r a m m s t r a t e g i e n u n d - P r i o r i t ä t e n

I

n h a l t

Seite

Programmstrategien und -Prioritäten... 1

1. Programmhaushaltsvoranschläge 1998 - 1999... 2

1.1 Die Gesundheitsstrategie für Europa überdenken... 2

1.2 Der Verschlechterung des Gesundheitszustands Einhalt gebieten... 2

1.3 Gesundheitsreform en... 2

1.4 Die Qualität der Versorgung verbessern... 3

1.5 Spezifische G esundheitsproblem e... 3

1.6 Elemente des Programms für 1998 - 1999... 3

2. Prioritäten und Posterioritäten für 1998 - 1999... 4

2.1 Kriterien der Prioritätenfestlegung... 4

2.2 Globale und regionale Prioritäten... 5

2.3 Posterioritäten... 6

3. Übergeordneter Haushaltsrahmen für 1998 - 1999... 7

3.1 Regionale Zuweisungen aus dem W HO-Programmhaushalt... 7

3.2 Verteilung der globalen Haushaltsressourcen der W H O ... 8

3.3 Ressourcenbeschaffung für europäische Prioritäten... 8

4. Das kontinuierliche Programm - von 1994 - 1999... 9

5. Evaluation 1994 - 1995... 9

5.1 Die Lehren von 1994 - 1995... 9

5.2 Gesundheitliche Zusammenarbeit mit den L än d ern ... 10

5.3 Leitende Organe und M anagem ent... 10

6. Programmumsetzung 1996 - 1997... 11

6.1 Operationelle Prioritäten und Aktionspläne für das Programm 1996 - 1997... 11

6.2 Organisatorische Entw icklung... 11

6.3 M anagement... 12

6.4 Personelle R essourcen... 12

7. Haushalt 1998 - 1999... 13

7.1 Hauptkostenstellen... 13

7.2 Programm- und Personalressourcen... 14

7.3 Haushaltsprioritäten nach Fachbereichen... 16

7.4 Haushaltszuweisungen Länderprogramm... 22

7.5 Länderspezifische Programmprioritäten... 24

(7)

EUR/RC46/5 Rev.l Seite 2

1. P r o g r a m m h a u s h a l t s v o r a n s c h l ä g e 19 9 8 - 1 9 9 9 1.1 Die Gesundheitsstrategie für Europa überdenken

Die sich derzeitig in ganz Europa vollziehenden Veränderungen erfordern eine Überprüfung der Tagesordnungen. Die große Aufgabe besteht darin, die öffentliche Gesundheit auf der politischen Agenda sichtbarer zu machen und den Begriff der öffentlichen Gesundheit als „Gemeingut” zu fördern. Die W HO ist die einzige in Europa im Gesundheitsbereich tätige Organisation, die mit ihrem fachlichen Hintergrund und ihren erzielten Leistungen auf zukunftsweisende, auf Chan­

cengleichheit, verbesserte Lebensqualität, tragfahige Ökologie und eine sich ständig verbessernde Qualität der Versorgung ausgerichtete Konzeptionen drängen kann. Die europäische Gesund­

heitspolitik wird noch einmal überdacht, daneben aber soll auch auf die von den Mitgliedstaaten ausgehenden Forderungen nach praktischen Lösungen unmittelbarer Probleme in einer krisenge­

schüttelten W elt reagiert werden. Das erfordert eine sorgfältige Austarierung der Ressourcen.

Dieses Gleichgewicht ist das zentrale Anliegen der derzeitigen Debatte über Rolle und Funktio­

nen der WHO.

Die Entscheidungsträger in der Region, und zwar sowohl in den Geber- als auch in den EUROHEALTH-Ländern, sind einhellig der Meinung, daß die auf lange Sicht angelegte regio­

nale GFA-Strategie nicht nur der Weg ist, der die Bürger von Mittel- und Osteuropa aus ihrer gegenwärtigen Zwangslage im Gesundheitssektor herausführen kann, sondern daß sie auch für W esteuropa weitere Verbesserungen im Gesundheitszustand zu bringen vermag. Eine massive Umweltverschmutzung, ungesunde Lebensweisen und unzulängliche Ressourcen für die Infra­

struktur des Gesundheitswesens sind für zu viele europäische Bürger die Grundursache eines schlechten Gesundheitszustands.

1.2 Der Verschlechterung des Gesundheitszustands Einhalt gebieten

Eine größere volksgesundheitliche Krise im östlicheren Teil der Region betrifft auch weiterhin etwa 300 Millionen Menschen, die früher eine mittlerweile nicht mehr zu garantierende Sicher­

heit und Stabilität des öffentlichen Gesundheitswesens genossen. Dort gehen im Gesundheitswe­

sen die Errungenschaften von Jahrzehnten verloren. Das W iederaufflackern übertragbarer Krankheiten wie Diphtherie, Cholera und Tuberkulose sind ein überaus deutlicher Ausdruck die­

ses Verfalls. 35 Prozent der Bevölkerung der Region haben eine Lebenserwartung bei der Geburt von unter 70 Jahren. W ährend im Westen die Lebenserwartung gestiegen ist und viele Menschen mehr aktive Lebensjahre genießen können, hat es in M ittel- und Osteuropa keinen solchen An­

stieg gegeben. Die Lebenserwartung geht in vielen dieser Länder ganz im Gegenteil rapide zu­

rück, vor allem unter den Männern. Schuld daran ist in erster Linie die steigende M ortalität auf­

grund von koronarer Herzkrankheit, Krebs und Unfällen (Selbstmord und Tötungsdelikte). Die sich gegen diesen Trend richtenden Maßnahmen sollten Risikofaktoren wie Rauchen, Alkohol­

konsum, Streß, Drogenmißbrauch und Gewalttätigkeit zu reduzieren suchen.

1.3 Gesundheitsreformen

Die Ljubljana-Konferenz von 1996 wird sich an die Spitze der vordringlichen Bemühungen stellen, den Prozeß der Gesundheitsreform in allen M itgliedstaaten in Ost und W est zu unter­

stützen. A uf diesem riesigen Gebiet wird der Schwerpunkt darauf liegen, zu einem besseren Verständnis der menschlichen, sozialen und psychologischen Aspekte der Erbringung von Ge­

sundheitsleistungen zu gelangen. Öffentliche Gesundheit, Verwaltung des Gesundheitswesens,

(8)

Gesundheitsökonomie und Gesundheitsfinanzierung, in all diesen Bereichen ist man sich mitt­

lerweile darüber einig, daß die Unterstützung der W HO gebraucht wird.

1.4 Die Qualität der Versorgung verbessern

Die auf Prioritäten ausgerichteten Zuweisungen im Programmhaushalt werden es der W HO er­

lauben, einen signifikanten Beitrag zur Einführung sinnvoller, gut begründeter Handlungskon­

zeptionen, zur Umgestaltung der derzeitigen Prinzipien des klinischen Managements sowie zur Neudefinition der Zuweisungsstrukturen für Ressourcen der Gesundheitsversorgung zu leisten.

Effiziente und effektive Dienste setzen eine quantifizierte Information über Qualität und Resultat der Versorgung sowie einen Konsens über Fallmanagementverfahren voraus. In den meisten, östlichen wie westlichen, Ländern handelt es sich dabei um neue Bereiche, die noch entwickelt werden müssen.

1.5 Spezifische Gesundheitsprobleme

Akute und spezifische Probleme betreffen durchweg alle EUROHEALTH-Länder, allerdings von Land zu Land in unterschiedlicher Stärke. Die Gesundheit von Frauen und Kindern (einschließlich reproduktive Gesundheit) hat neben den übertragbaren Krankheiten absoluten Vorrang, da es sich dabei um Bereiche handelt, in denen sich die WHO-Ziele für das Jahr 2000 verwirklichen ließen, wenn die Mitgliedstaaten die erprobten und wirksamen Standardpro­

grammpakete der WHO voll umfänglich übernehmen würden. Der in jüngster Zeit zu beobach­

tende Anstieg der sexuell übertragbaren Krankheiten, von Selbstmorden und Tötungsdelikten zeichnet sich als neuer, äußerst besorgniserregender Bereich ab.

1.6 Elemente des Programms für 1998 - 1999

Das regionale Arbeitsprogramm läßt sich in drei breite Bereiche gliedern:

- ein mehrere Länder umfassendes, europaweites Element: europaweite Tätigkeiten, die gesundheitliche Verhältnisse und gesundheitspolitische Konzepte analysieren, Ländern und Institutionen neue Ideen liefern und dazu beitragen, einen Konsens über wirksame gesundheitliche Maßnahmen zu erzielen;

- Unterstützung für die EUROHEALTH-Länder: gesundheitliche Zusammenarbeit mit den Ländern, die die Hilfe am dringendsten brauchen, durch das EUROHEALTH- Programm für verstärkte Zusammenarbeit mit bedürftigen Ländern (vgl. Resoluti­

on EUR/RC41/R2 und RC45/R6), sowie

- Soforthilfe zum Schutz der Gesundheit: Soforthilfe und humanitäre Hilfe im Gesund­

heitsbereich.

In diesen drei Arbeitsbereichen sind für 1998 - 1999 keine größeren Verschiebungen in der rela­

tiven Aufteilung der Aufgaben vorgesehen.

Das europaweite Element wird sich weiterhin auf die vier, für die Europäische Regionalorgani­

sation vereinbarten Funktionen konzentrieren. Diese Funktionen sind in ihrem Wesen interde­

pendent und beziehen sich auf mehr als einen Bereich. Die europaweite Arbeit zielt darauf ab:

1) die Weiterentwicklung der regionalen GFA-Politik zu fördern, 2) innovative Konzeptionen und Methoden für die Umsetzung der GFA-Politik in praktische Programme einzubinden und

(9)

EUR/RC46/5 Rev.l Seite 4

weiterzuentwickeln, 3) Gesundheitsinformation zu liefern und Fachberaterbeistand anzubieten und 4) Bündnisse für die gesundheitliche Entwicklung aufzubauen. Da nur etwa ein Viertel des technischen Programms den europaweiten Tätigkeiten gewidmet ist, muß das Regionalbüro mit interessierten Mitgliedstaaten in Joint Ventures Zusammengehen und sich auf die in verschiede­

nen Fachbereichen mit europäischen staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen aufgebaute Zusammenarbeit verlassen.

Bei dem 1991 eingerichteten und 1995 aktualisierten EUROHEALTH-Programm handelt es sich um einen mittelfristigen Programmrahmen (für den Zeitraum 1 9 9 6 -2 0 0 0 ), der Orientierungs­

hilfen für die Formulierung von europäischen Regional-Programmhaushalten und von individu­

ellen mittelfristigen Kooperationsprogrammen mit Mitgliedstaaten bietet und der den Geberlän- dem und Geberstellen als Basis für die Zusammenarbeit mit der W HO in Hinsicht auf Hilfs­

initiativen und die Umsetzung von Vorhaben dient. Es ist eine Art „allgemeines Arbeitspro­

gramm” für Bemühungen in bezug auf die bedürftigsten Länder in der Region. Dank des EUROHEALTH-Rahmens haben sich die Planung, Verflechtung und Durchführung von Länder­

und Mehrländerprogrammaktivitäten verbessert, wodurch ein kostenwirksamerer Einsatz von gekoppelten Ressourcen möglich ist.

Wie in vergangenen Rechnungszeiträumen liegt der Hauptschwerpunkt auch diesmal auf dem EUROHEALTH-Element, das etwas mehr als zwei Drittel des technischen Programms bean­

sprucht. Die Arbeit in diesem Bereich wird durch die sechs mittelfristigen, in Resolution EUR/RC45/R6 dargelegten Prioritäten für die EUROHEALTH-Zusammenarbeit geleitet (übertragbare Krankheiten, Gesundheit von Frauen und Kindern, Gesundheitspolitik, Gesund­

heitsreform, umweltbezogener Gesundheitsschutz sowie nichtübertragbare Krankheiten und die Förderung einer besseren Gesundheit). Diese EUROHEALTH-Prioritäten entsprechen im großen und ganzen den in Abschnitt 2.2 unten angeführten globalen Prioritäten.

Die Nothilfe wird auch weiterhin nicht mehr als etwa 5% des technischen Programms ausma­

chen. Die Kämpfe in Bosnien und Kroatien gehen zu Ende, doch in anderen Teilen der Region gehen die Unruhen weiter. Deshalb ist wahrscheinlich realistischerweise davon auszugehen, daß dieses Element des Programmhaushalts auch 1998 - 1999 noch gebraucht wird.

2. P r i o r i t ä t e n u n d P o s t e r i o r i t ä t e n f ü r 1 9 9 8 - 1 9 9 9 2.1 Kriterien der Prioritätenfestlegung

Das Neunte Allgemeine Arbeitsprogramm der W HO (9GPW) für den Zeitraum 1 9 9 6 -2 0 0 1 (Health for All Series No. 11) bildet den konzeptionellen Rahmen für die Ausarbeitung des Pro­

grammhaushalts 1998 - 1999. Die vier im 9GPW dargelegten Grundsatzorientierungen stecken den Arbeitsrahmen der W HO für diesen Zeitraum ab, wobei es sich um folgende handelt:

1) Integrierung der gesundheitlichen und menschlichen Entwicklung in die Gesundheitspolitik, 2) Gewährleistung eines chancengleichen Zugangs zu den Gesundheitsdiensten, 3) Förderung und Schutz der Gesundheit, 4) Prävention und Bekämpfung spezifischer Gesundheitsprobleme.

Die Kriterien für die Ressourcenzuweisung in der Europäischen Region sind im regionalen Bei­

trag zum 9GPW (Dokument EUR/RC43/3) dargelegt. Vorrang haben: 1) Unterstützung der Ent­

wicklung von GFA-Konzeptionen auf nationaler, teilnationaler und städtischer Ebene;

2) Bereiche, in denen die W HO-Zusammenarbeit wirklich etwas bewirken kann (wobei die

(10)

bedürftigsten Länder Vorrang haben), 3) Bereiche, in denen das Regionalbüro einen Kompetenz- vorsprung besitzt und eine erhebliche Wirkung erzielen könnte, 4) von den Mitgliedstaaten er­

mittelte Bereiche, in denen auch eine offensichtliche Nachfrage nach WHO-Zusammenarbeit be­

steht, sowie 5) Tätigkeiten, die angesichts wahrscheinlicher künftiger Entwicklungen am ehesten zu Resultaten führen. Für die Region spezifische Prioritäten werden auf der Grundlage der von einzelnen Mitgliedstaaten abgegebenen Empfehlungen und von den leitenden Organen unter Be­

rücksichtigung der bisherigen und künftigen Entwicklungen in der Region ermittelt (vgl. auch Anhang 5).

Vorrang hat die verstärkte Zusammenarbeit mit den Bevölkerungen, die die Hilfe am dringend­

sten brauchen, wobei zugleich europaweite Kemfunktionen erhalten bleiben sollen. Es geht au­

ßerdem um eine quantifizierte Reduzierung der Krankheitslast in den Mitgliedstaaten, um Ein­

flußnahme durch die Konzentrierung von Personal- und Programmressourcen auf eine begrenzte Zahl zielgerichteter Bereiche und um die Verteilung der Gesamtressourcen, d. h. der ordentlichen und außerordentlichen sowie der personellen Ressourcen auf die einzelnen prioritären Pro­

grammbereiche. Vorrang hat zudem der Zugang zu Gesundheitssystemen auf der Grundlage der primären Gesundheitsversorgung, so wie den Ländern auch geholfen werden soll, die mit Armut verbundenen gesundheitlichen Probleme aufzugreifen, und die Kapazitäten der Länder für den Schritt von der Nothilfe zum eigenständigen Wiederaufbau zu stärken. Diese Ansätze stimmen mit der Prioritätenfestlegung überein, die bei der Ausarbeitung des vom Regionalkomitee im September 1994 verabschiedeten Regionalen Programmhaushalts 1 9 9 6 - 1997 benutzt wurde (Resolution EUR/RC44/R9).

Die am stärksten benachteiligten Länder der Region haben zwar weiterhin Vorrang, doch auch die Bedürfnisse der westeuropäischen Länder finden Berücksichtigung, und ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Entwicklung und den Problemen der Mittelmeerländer.

2.2 Globale und regionale Prioritäten

Die Programmressourcen 1998 - 1999 wurden auf der Grundlage der von globalen und regiona­

len leitenden Organen abgesteckten Grundsatzrichtlinien neu verteilt. Die primäre Gesundheits­

versorgung bleibt das prioritäre Konzept auch des 9GPW. Im Januar 1996 legte der Exekutivrat für 1998 - 1999 die folgenden globalen Prioritäten fest: 1) Ausrottung spezifischer übertragbarer Krankheiten, 2) Prävention und Bekämpfung spezifischer übertragbarer Krankheiten, u. a. neu- auftretender Krankheiten, sowie der belastendsten chronischen nichtübertragbaren Krankheiten, 3) Förderung der primären Gesundheitsversorgung, darunter der Gesundheit der Familie, Ge­

sundheit von Frauen, reproduktive Gesundheit, unentbehrliche Arzneimittel, Impfstoffe , Ernäh­

rung sowie Entwicklung und Anwendung von relevantem W issen und Technologie, 4) Förderung eines gesunden Verhaltens mit dem Schwerpunkt schulische Gesundheit als Bestandteil der pri­

mären Gesundheitsversorgung und 5) Förderung des umweltbezogenen Gesundheitsschutzes, insbesondere der kommunalen Wasserversorgung und Abwasserentsorgung.

In diesem breiten Rahmen wird das Regionalbüro im Rechnungszeitraum 1998 - 1999 besonde­

res Gewicht auf die folgenden Fachbereiche legen.

(11)

EUR/RC46/5 Rev.l Seite 6

Prioritäre Bereiche GFA-Ziele

1 Ausrottung spezifischer übertragbarer Krankheiten (Poliomyelitis) sowie Prä- 5 vention und Bekämpfung anderer Krankheiten, einschließlich neuauftretender

Krankheiten

2 Prävention und Bekämpfung der am stärksten belastenden chronischen 4 ,9 nichtübertragbaren Krankheiten

3 Förderung der primären Gesundheitsversorgung - einschließlich Gesundheit 4, 7, 8, 16, von Frauen, unentbehrliche Arzneimittel, Impfstoffe, Ernährung - und Ver- 26 - 31 besserung der Versorgungsqualität sowie Gesundheitsreform

4 Förderung des gesunden Verhaltens unter schwerpunktmäßiger Berücksich- 1 3 - 1 7 , 25, tigung besonderer Settings, wie Städte, Regionen, Krankenhäuser, Schulen 29, 33 und Arbeitsplätze

5 Förderung des umweltbezogenen Gesundheitsschutzes 1 1 ,1 8 - 25

Das Regionalbüro wird zwar die Kongruenz der globalen und regionalen Prioritäten gewährlei­

sten, je nach W ichtigkeit in der Region und abhängig von der in dem betreffenden Fachbereich bereits laufenden Arbeit werden auf regionaler Ebene jedoch unterschiedliche Aspekte betont (vgl. 1.6 oben).

2.3 Posterioritäten

Damit die für 1996 - 1997 vorgesehenen Prioritäten ausreichende Ressourcen erhalten, hat das Regionalbüro beschlossen, Maßnahmen in den Bereichen, die an sich zwar verdienstvoll, jedoch für die Erreichung der wichtigsten Ziele und Vorgaben des Rechnungszeitraums nicht unabding­

bar sind (die sogenannten „Posterioritäten”) zu drosseln, auszusetzen oder aufzugeben. Dieser Rationalisierungsprozeß begann bereits im Rechnungszeitraum 1994 - 1995, und durch die Anerkennung von Posterioritäten konnten in aufeinanderfolgenden Rechnungszeiträumen wirk­

same Ressourcen in die Hilfe für die EUROHEALTH-Länder umgeleitet werden.

Weitere Posterioritäten bestimmten sich durch ein Defizit im Regionalen Programmhaushalt für 1996 - 1997. Hier ist außerdem darauf hinzuweisen, daß nicht nur Fachprogramme gedrosselt, sondern auch in den Verwaltungs- und Leitungsfunktionen erhebliche Einschnitte vorgenommen wurden. Von der gesamten Haushaltskürzung von 6,5 Mio. US-Dollar für den Rechnungszeit­

raum 1 9 9 6 - 1997 entfielen 3,57 Mio. US-Dollar (55%) auf den Verwaltungsbereich (vgl. Do­

kument EUR/RC45/20).

Die vom Regionalkomitee für den Rechnungszeitraum 1 9 9 6 - 1997 ermittelten Posterioritäten gelten voraussichtlich auch für 1998 - 1999, d. h.

(12)

1. Curriculumarbeit für die Medizinerausbildung im Vordiplom 2. Krebsbekämpfung

3. Gesundheitsgesetzgebung

4. Drosselung von Forschungskoordination und -entwicklung

(wobei Forschung und Entwicklung in prioritären Bereichen weitergehen) 5. Gesundheit von Migranten und Flüchtlingen

6. Behinderungen und Rehabilitation 7. Altem in Gesundheit und

8. Streßprävention.

Bei diesen Bereichen ist ein effektives europaweites Aktivitätsniveau im Rahmen der verfügba­

ren Ressourcen nicht aufrechtzuerhalten.

Bei den oben angeführten Bereichen handelt es sich zwar im Zusammenhang mit europaweiten Projekten für 1 9 9 8 - 1999 um Posterioritäten, sie können jedoch durchaus in Kooperationsver­

einbarungen eingehen, wenn die Länder sie eindeutig als Prioritäten ausweisen. Außerdem be­

deuten die Entscheidungen über Posterioritäten für den Programmhaushalt 1 9 9 8 - 1999 nicht, daß die Prioritäten für immer festliegen; für den Rechnungszeitraum 2 0 0 0 -2 0 0 1 werden die Prioritäten erneut überprüft.

In diesem Zusammenhang ist noch anzumerken, daß die Tätigkeiten auf dem Gebiet der psychi­

schen Gesundheit im Rahmen der Haushaltskürzung 1 9 9 6 - 1997 gedrosselt wurden, diese Tä­

tigkeiten jedoch 1 9 9 8 - 1999 wieder gestärkt werden, und zwar hauptsächlich durch die weitge­

hende Einbeziehung von WHO-Kooperationszentren und Beratern für kürzere Zeiträume.

3. ÜBERGEORDNETER HAUSHALTSRAHMEN FÜR 1 9 9 8 - 19 9 9

3 .1 Regionale Zuweisungen aus dem WHO-Programmhaushalt

Die regionale Planungszuweisung für 1 9 9 8 - 1999 wurde auf die gleiche Nominalsumme ange­

setzt wie der verabschiedete Programmhaushalt 1996 - 1997, d. h. auf 51 164 000 US-Dollar1.

Die Frage der für den endgültigen WHO-Haushalt 1998 - 1999 zu benutzenden Inflations- und Wechselkursraten wird zu einem näher bei der Programmumsetzung liegenden Termin überprüft, diesbezügliche Vorschläge werden in den Haushalt eingearbeitet, der der W eltgesundheitsver­

sammlung gemäß der üblichen Praxis im Mai 1997 vorgelegt wird.

1 Tatsächlich lag die ordentliche Haushaltszuweisung 1 9 9 6 - 1997 für die Europäische Region 6,5 Mio. US- Dollar (13,2%) unter dem Niveau, das für ein Nullwachstum im Vergleich zum Rechnungszeitraum 1 9 9 4 - 1995 erforderlich gewesen wäre; deshalb war es notwendig, 42,5 langfristige Planstellen aus dem Ordentlichen Haushalt zu streichen (ein Rückgang von 225 auf 182,5) sowie weitere Rationalisierungsmaßnahmen zu ergreifen und die Programmumsetzung einzuschränken (zu Einzelheiten vgl. Dokument EUR/RC45/5 und /20). Am 1. Januar 1996 wurde eine Planstelle vom WHO-Hauptbüro an das Regionalbüro überführt, was die Mitarbeiterzahl auf 183,5 erhöhte.

(13)

EUR/RC46/5 Rev.l Seite 8

3.2 Verteilung der globalen Haushaltsressourcen der WHO

Das Regionalkomitee brachte in den vergangenen Jahren (u. a. in Resolution EUR/RC42/R6, EUR/RC43/R10 und EUR/RC45/R10) wiederholt zum Ausdruck, daß die Europäische Region einen höheren prozentualen Anteil am globalen Haushalt der Organisation erhalten sollte, da der Unterstützungsbedarf in den Mitgliedstaaten des Regionalbüros stark gestiegen sei. In diesem Zusammenhang ist zu bemerken, daß die Länder der Europäischen Region erheblich mehr zum Ordentlichen Haushalt der W HO beitragen, als aus den globalen Haushaltsressourcen an Mitteln in die Region zurückfließt (46% gegenüber 6%). Es stimmt zwar, daß der Region einige hochin­

dustrialisierte Staaten angehören, zugleich aber zählen zur Region mittlerweile auch zahlreiche ärmere Länder mit niedrigem Pro-Kopf-Einkommen und schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen, darunter verschiedene vom Development Assistance Committee der OECD (DAC) als nach der Kategorie der den ärmsten Ländern der W elt gewährten Hilfe unterstützungsberech­

tigt (DAC-Hilfe) eingestufte Länder.

Die Aufteilung des globalen Haushalts der W HO bleibt weiterhin ein vorrangiges Anliegen des Regionalkomitees, das von den europäischen Mitgliedern des Exekutivrats auch auf dessen 97. Tagung im Januar 1996 angesprochen wurde und auch im Januar 1997 auf der Tagesordnung der 99. EB-Tagung stehen wird.

3.3 Ressourcenbeschaffung für europäische Prioritäten

Während der 90er Jahre erlebte das Regionalbüro einen steilen und äußerst begrüßenswerten An­

stieg der freiwilligen Beiträge, und zwar in einem Umfang, der bewirkt hat, daß die außerordent­

lichen Ressourcen mittlerweile über die Hälfte seines Einkommens ausmachen. Die durch die Kürzungen des Ordentlichen Haushalts verursachten anhaltenden Finanzprobleme machen die Ressourcenbeschaffung für das Regionalbüro zu einem vordringlichen Anliegen. Die Zahl der Mitarbeiter im Außendienst hat erheblich zugenommen. Insgesamt belief sich die Mitarbeiterzahl in der Region (einschließlich Kurzzeitverträgen) 1990 auf etwa 300 an drei verschiedenen Orten;

1996 waren es 528 Mitarbeiter an 40 Orten. Die Zahl der Planstellen hat sich aufgrund wieder­

holter Haushaltsprobleme verringert, der Gesamtanstieg in der Mitarbeiterzahl wurde jedoch durch Abstellung von Mitarbeitern aus den Ländern und eine signifikante Zunahme der freiwilli­

gen Beiträge möglich, was die Beschäftigung von Fachleuten in kürzer befristeten Verträgen erlaubte. Eine gestärkte partnerschaftliche Zusammenarbeit, nicht nur mit den Mitgliedstaaten, sondern auch mit der Europäischen Kommission und der Weltbank, ist entscheidend für die gesi­

cherte Fortsetzung dieses Trends. 1996 - 1997 wird im gesamten Regionalbüro eine Strategie für die Ressourcenbeschaffung auf der Grundlage deutlich festgelegter Ziele und Vorgaben in die Praxis umgesetzt.

Das Regionalkomitee steckt die breiten Grundsatzrichtlinien für die sich auf die Bedürfnisse der Mitgliedstaaten konzentrierende Ressourcenbeschaffung ab. Der rechtliche Rahmen der WHO liefert klare Prinzipien für die Annahme und Verwaltung von Mitteln, darunter auch für die Zu­

sammenarbeit mit kommerziellen Unternehmen. Zusammengefaßt lauten sie folgendermaßen:

- Übereinstimmung mit Zielen und Politik der Organisation;

- sie müssen mit dem R uf der Organisation als unparteiischer, unabhängiger Quelle wis­

senschaftlicher Informationen in gesundheitsbezogenen Angelegenheiten vereinbar sein;

(14)

- nicht über den Ordentlichen Haushalt finanzierte Programme sollten die von der W elt­

gesundheitsversammlung und den Regionalkomitees festgelegten Prioritäten nicht ver­

zerren;

- die Durchführung von außerplanmäßigen Aktivitäten sollte die personellen oder finan­

ziellen ordentlichen Haushaltsressourcen nicht über Gebühr beanspruchen.

Die vom Regionalbüro verfolgte Strategie zur Ressourcenbeschaffung wird die Erfolge der Ver­

gangenheit und die dem Regionalbüro zur Verfügung stehende Fülle von Erfahrungen und Kenntnissen dazu nutzen, ein stützendes Umfeld zu schaffen, zugleich aber die Fähigkeit des Regionalbüros zur Koordinierung, begleitenden Überwachung und Leistungserbringung stärken und die Konzentration auf von den Mitgliedstaaten festgelegte prioritäre Bereiche verbessern.

4. D a s k o n t i n u i e r l i c h e P r o g r a m m - v o n 1 9 9 4 - 19 9 9

Alle sechs Jahre erarbeitet die WHO, wie von der Satzung gefordert, ein Allgemeines Arbeits­

programm, das in großen Zügen festlegt, was von der Organisation während der nächsten sechs Jahre an Arbeitsleistung erwartet wird. Die Europäische Region plant und verwirklicht ihre Pro­

gramme innerhalb dieses Rahmens. Der Sechsjahreszeitraum gliedert sich in drei zwei Jahre um­

fassende Rechnungszeiträume. In jedem Rechnungszeitraum müssen deshalb drei größere Auf­

gaben in Angriff genommen werden: 1996 - 1997 beziehen sie sich auf die:

- Evaluation des vorausgegangenen Rechnungszeitraums (1994 - 1995) - Umsetzung des laufenden Rechnungszeitraums (1996 - 1997)

- Vorbereitung des Haushalts für den kommenden Rechnungszeitraum (1998 - 1999).

5. E v a l u a t i o n 1 9 9 4 - 1 9 9 5 5.1 Die Lehren von 1994 - 1995

Die beiden auffälligsten Veränderungen im Rechnungszeitraum 1994 - 1995 waren einmal der Umfang, in dem sich die Arbeit auf Länderebene verlagerte, zum anderen die nachfolgende er­

folgreiche Beschaffung von Mitteln zur Unterstützung der Mitgliedstaaten und zur Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen für die Mitgliedstaaten. Der Umfang der eingegangenen freiwilligen Beiträge hat sich im Vergleich zu 1992 - 1993 fast verdoppelt. Die Produkte für die Mitgliedstaaten, das neue W issen und die für die Mitgliedstaaten erbrachten Leistungen sowie die Beurteilung ihrer Auswirkungen werden in einer allgemeinen Evaluation des Regionalbüros ausgewiesen, die im Bericht des Regionaldirektors für den Rechnungszeitraum zusammengefaßt ist; außerdem sind sie in einem Informationsdokument in der Anlage zum Bericht nachzulesen (EUR/RC46/Inf .Doc./1).

1995 beurteilte der Ständige Ausschuß des Regionalkomitees (SCRC) das Landesweit Integrierte Interventionsprogramm für nichtübertragbare Krankheiten (CINDI), das Projekt Übertragbare Krankheiten sowie die Länderprogramme für Ungarn und Usbekistan. Darüber hinaus wurden dem Regionalkomitee 1994 umfangreiche externe Gutachterberichte über das WHO-Programm zur humanitären Hilfe für die vom Krieg betroffenen Bevölkerungen des ehemaligen Jugoslawien

(15)

EUR/RC46/5 Rev.l Seite 10

und des EUROHEALTH-Programms vorgelegt. Im Mai 1996 beschloß der SCRC, daß externe Evaluierungen ab 1997 für alle Regionalprogramme vorgesehen werden sollten.

1994 - 1995 verbesserte das Regionalbüro seine internen Prozesse und Instrumente zur Pro­

grammentwicklung und -leitung, die als Teil des „Globalen Reformprozesses”, weitgehend als Modell für die gesamte Organisation dienten.

„Konsortien” aus internationalen Organisationen, nichtstaatlichen Organisationen, Forschungs­

einrichtungen und bilateralen Gebern, die gebildet wurden, um zur Lösung spezifischer, klar um- rissener Probleme der Gesundheitsversorgung und/oder zur Abhilfe volksgesundheitlicher Not­

fälle beizutragen, haben sich in bezug auf die übertragbaren Krankheiten als Erfolg erwiesen.

1 9 9 4 - 1995 wurden auch Netzwerke wie CINDI, Gesunde Städte, Gesundheitsfördernde Schu­

len, Mitteleuropäische Länder (MIDNET), Zentralasiatische Republiken (CARNET) und Regio­

nen für die Gesundheit stark in die Arbeit einbezogen. Man betrachtete die Strategie, nationale, regionale, örtliche und gebietsspezifische Netzwerke für die Förderung und Verbreitung von W HO-Produkten einzusetzen, als einen kostenwirksamen Weg, ein großes Zielpublikum zu er­

reichen. Diese Netzwerke sollten jedoch allmählich zur Eigenfinanzierung übergehen. Das Netzwerk der gesundheitsfördernden Krankenhäuser (dem 240 Krankenhäuser angehören) finan­

ziert sich bereits selbst.

5.2 Gesundheitliche Zusammenarbeit mit den Ländern

Die Beurteilung des EUROHEALTH-Programms durch das Regionalkomitee fiel positiv aus.

Die Zusammenarbeit zwischen den Länder- und Mehrländerprogrammen hat sich im Rechnungs­

zeitraum 1 9 9 4 - 1995 eindeutig verbessert. Bis zu 70% der Gesamtressourcen wurden für die EUROHEALTH-Länder ausgegeben, wobei das Schwergewicht auf den Nachfolgestaaten der Sowjetunion lag - das ist etwas mehr als vorgesehen. Die Länderpräsenz trug auch dazu bei, die Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen wie der Weltbank, UNFPA und der Euro­

päischen Kommission zu verbessern.

Aus der Arbeit mit den Ländern im Rechnungszeitraum 1994 - 1995 wurde u. a. die Lehre gezo­

gen, daß die Programmarbeit auf Länderebene besser integriert werden muß, wobei das Regio­

nalbüro und seine Netzwerke eine stärkere strategische Unterstützung liefern sollten. Es müssen Anstrengungen unternommen werden, um die Arbeit des Regionalbüros besser bekanntzumachen (das gilt vor allem für seine Erfolge bei der humanitären Hilfe).

5.3 Leitende Organe und Management

Die vom Regionalbüro erarbeiteten Instrumente zur Weiterentwicklung von Politik, Programm und Management bedeuteten eine Orientierungshilfe für den globalen Reformprozeß der Organi­

sation. Im Regionalen Programmhaushalt werden z. B. nicht nur Prioritäten, sondern auch Pro- grammposterioritäten festgelegt, d. h. „Aussteigebereiche”, die es dem Regionalbüro erlauben, seine Personal- und Betriebsressourcen auf weniger zahlreiche, stärker zielgerichtete Programme zu konzentrieren, wie in Abschnitt 2 und 3 oben angeführt wurde.

Während der vergangenen beiden Rechnungszeiträume hat sich die Finanzierung deutlich verla­

gert, wobei sich die Programm-Mittel zunehmend auf die Arbeit auf Länderebene konzentrierten.

(16)

Dieser Trend wird auch im Rechnungszeitraum 1998 - 1999 weitergehen und noch einen weite­

ren Schritt weg von den Mehrländeraktivitäten bedeuten.

Das Managementinformationssystem (MIS) des Regionalbüros diente als Versuch für das ent­

sprechende globale Managementinformationssystem (WHO/MIS), das mit seinem Maßnahmen­

katalog 1996 - 1997 zur Begleitung des weltweiten Netzes der W HO-Programme benutzt wird.

Zum Ausgleich für die am Ende des Rechnungszeitraums 1 9 9 4 - 1995 eingeführten Einschrän­

kungen der personellen Ressourcen wurden viele Verwaltungs- und Managementfunktionen mit moderner Computertechnologie rationalisiert. Nach der Haushaltskürzung von 6,5 Mio. US- Dollar wurde 1995 die Leitungsstruktur des Regionalbüros weiter gestrafft (vgl. nachstehenden Abschnitt 6.2).

Der SCRC tagte 1994 - 1995 elfmal. Für die SCRC-Tagungen und die Tagungen anderer leiten­

der Organe wurde nach optimalen Möglichkeiten für kostenwirksame Vereinbarungen gesucht.

6. P R O G R A M M U M S E T Z U N G 1 9 9 6 - 199 7

6.1 Operationelle Prioritäten und Aktionspläne für das Programm 1996 - 1997

Die Programme sind darauf konzentriert, den Abnehmerländern zu helfen, beim Eintritt in das nächste Jahrtausend ihre strategischen Ziele zu verwirklichen. Der Trend geht fortgesetzt dahin, M itarbeiter und Programmressourcen auf weniger zahlreiche Schwerpunktbereiche zu konzen­

trieren (vlg. Abschnitt 2 oben).

Der Exekutivrat billigte mit der später auch von der 48. Weltgesundheitsversammlung (WHA48.25) verabschiedeten Resolution EB95.R4 das Konzept der strategischen Haushaltspla­

nung unter der Voraussetzung, daß für einen näher bei der Programmumsetzung gelegenen Zeit­

punkt detaillierte Maßnahmenkataloge ausgearbeitet würden. Dieses Konzept war im Regional­

büro nicht neu, für 1 9 9 6 - 1997 wurden in Übereinstimmung mit der in den globalen Leitlinien vorgeschlagenen Form insgesamt 18 solcher Maßnahmenkataloge erstellt. Dieser Prozeß wird

1998 - 1999 voraussichtlich weitergehen.

Die Pläne des Regionalbüros sind im Anhang 2 aufgelistet.

6.2 Organisatorische Entwicklung

Aufgrund des schwerwiegenden Defizits im Regionalen Programmhaushalt 1 9 9 6 - 1997 mußte eine Reihe von organisatorischen Maßnahmen durchgeführt werden. Die verantwortliche Lei­

tung - die oberste Stabsstelle des Sekretariats - wurde verkleinert und umstrukturiert, indem ein neues Koordinationsbüro geschaffen wurde, das alle bisher von anderen Mitarbeitern wahrge­

nommenen Stabsfunktionen unter einem „Dach” vereint. Wesentliche Funktionen dieses neuen Büros sind Ressourcenmanagement, organisatorische Entwicklung, Managementleitlinien und Übersichten über Prozesse, die mit Programmplanung, Budgetausarbeitung, Umsetzung und Evaluierung verknüpft sind, sowie Unterstützung der leitenden Organe.

(17)

EUR/RC46/5 Rev.l Seite 12

Diese verstärkte Unterstützung der richtliniengebenden, leitenden und koordinierenden Verant­

wortung des Regionaldirektors ermöglichte im täglichen Betrieb und in Verwaltungsangelegen­

heiten eine erhebliche Delegation von W eisungsbefugnissen auf Referatebene, was insgesamt zu einer flacheren Hierarchie führte. Im Zuge dieser Organisationsreform wurden auch zwei Abtei­

lungen zusammengelegt, womit das Sekretariat am Regionalbüro in gestraffter Form besser der Struktur der GFA-Ziele entspricht und jetzt drei Fachabteilungen hat: Gesundheitsförderung und Prävention, Umwelt und Gesundheit sowie Gesundheitspolitik und -Versorgung. Als weitere Abteilungen bleiben die gesundheitliche Entwicklung in den Ländern und die Verwaltung.

Jede Abteilung besteht nur aus vier größeren multidisziplinären Referaten, was eine Rationalisie­

rung der benötigten Verwaltungsdienste ermöglicht, dem Büro jedoch zugleich eine ausreichende fachliche Grundlage erhält.

6.3 Management

Die organisatorische Entwicklungsstrategie soll den Mitarbeitern des Regionalbüros einen größe­

ren M anagementspielraum verschaffen und die Entscheidungsfindung dezentralisieren. Die dies­

bezüglichen Anstrengungen werden Kommunikation, Teamarbeit, ein gemeinsames Zielbewußt­

sein und Flexibilität fördern. Das Regionalbüro wird den Prozeß weiterführen, mit dem seine Tätigkeiten stärker auf eine begrenzte Zahl von prioritären Bereichen konzentriert werden, und dabei die Fachmitarbeiter verschiedener Abteilungen und Referate in Gesamtbüroprojekte ein­

binden, die Elemente europaweiter Tätigkeiten und von Aktivitäten im Rahmen des EUROHEALTH-Programms beinhalten.

Laufende Bemühungen gelten der Verbesserung von Managementverfahren und der Einführung neuer Instrumente zur Förderung der Leitungseffizienz. Breitere Verbindungen zu und vom neu­

en Ortsnetz ( LAN) des Regionalbüros werden eine weitergehende Integration von Management- und Informationssystemen ermöglichen, die in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit anderen Regionen und dem WHO-Hauptbüro vorgenommen wird. Das LAN und sein Internet Gateway machen die Wissensbank und andere Informationsmöglichkeiten des Regionalbüros auch für den Sofortzugriff durch Mitgliedstaaten und M itarbeiter im Außendienst und für die Kommunikation mit ihnen zugänglich.

Die Rechenschaftslegung gegenüber den Mitgliedstaaten für die dem Regionalprogramm zuge­

wiesenen Ressourcen erfolgt durch ein modernes Managementinformationssystem, das finan­

zielle Ressourcen mit Planungselementen (Outputs) und Produkten verknüpft. Die strategische Evaluierung der Umsetzung des geplanten Programms wird partnerschaftlich mit dem SCRC durchgeführt.

6.4 Personelle Ressourcen

Ein wesentliches Element der erfolgreichen Programmumsetzung in einer Zeit raschen Wandels sind anpassungsfähige M itarbeiter und eine zweckgerechte Personalstruktur. Das Regionalbüro arbeitet bereits daran, einen reibungslosen Übergang zum Neunten Allgemeinen Arbeitspro­

gramm zu gewährleisten, indem es für seine M itarbeiter ein Anforderungsprofil einführt, das auf kürzere und längerfristige Aufgaben angelegt ist (z. B. mehr Erfahrung auf Länderebene voraus­

setzt), und hat auf diese Weise einen anpassungsfähigen und vielseitigen Mitarbeiterstab geschaf­

fen, der imstande ist, in neue Aufgabenbereiche einzutreten. Eine solche flexible Struktur wird es

(18)

dem Regionalbüro ermöglichen, auf neuentstehende Prioritäten zu reagieren und in allen Schlüs­

selbereichen der GFA und der öffentlichen Gesundheit eine fachliche Präsenz zu wahren.

7. H a u s h a l t 199 8 - 1999

Gemäß den Resolutionen der Weltgesundheitsversammlung über die Haushaltsreform enthalten alle Tabellen eine Spalte für die Ausgaben im Rechnungszeitraum 1994 - 1995.

7.1 Hauptkostenstellen

Tabelle 1 gibt einen Überblick über die Hauptkostenstellen des Regionalen Programmhaushalts.

Tabelle 1 Programmhaushalt nach Hauptkostenstellen

Haushalt 1998-1999 Haushalt 1996-1997 Haushalt 1994-1995 Strategischer Voranschlag

(ausschl. Kostenanstieg)

Operationeller Haushalt

(einschl. Kostenanstieg) Aufwendungen3 US-$

(Kurs: 1 US-$/5,40 Dkr)

% des Gesamt­

haushalts

US-$

(Kurs: 1 US-$/5,40 Dkr)

% des Gesamt­

haushalts

US-$

(Kurs: 1 US-$/6,70 Dkr)

%des Gesamt- haushals

Regionalkomitee6 507 000 1.0 507 000 1,0 458 638 0,9

Gehälter und Zulagen 34 017 500 66,5 34 017 500 66,5 34 660 853 66,6

Höhere Bedienstete Allgemeiner Verwal­

tungsdienst Zeitverträge

17 066 000 16 380 000

571 500 33,4 32,0 1.1

17 066 000 16 380 000

571 500 33,4 32,0 1,1

Dienstreisen 1 062 000 2,1 1 062 000 2,1 729 584 1,4

Allgemeine Dienste 5 044 500 9,9 5 044 500 9,9 6 268 062 12,0

Personalentwicklung, Mitarbeiterschulung

159 000 0,3 159 000 0,3 186 532 0,4

Mehrländerprogramm 5 292 000 10,3 5 592 000 10,9 5103 342 9,8

Entwicklungspro­

gramm des Regional- direktorsc

Projekte

Planung, Information, Evaluierung, Dol­

metschdienste

900 000

3 573 000 819 000

1,8

7,0 1,6

900 000

3 807 200 884 800

1,8

7,4 1,7

Länderprogramm 5 082 000 9,9 4 782 000 9,3 4 666 928 9,0

INSGESAMT 51 164 000 100 51 164 000 100 52 073 939 100

a vgl. Informationsdokument 1994 -1995 (EUR/RC46/lnf.Doc./1)

b ausschließlich Personalkosten und andere einschlägige Leistungen zur Unterstützung von Tagungen der leitenden Organe.

0 In Übereinstimmung mit den vom Exekutivrat auf dessen 95. Tagung (Januar 1995) abgegebenen Empfehlungen wurden 50% des Entwicklungsprogramms des Regionaldirektors für 1996-1997 für die Intensivierung von Mehrländertätigkeiten bestimmt, die zur Prävention und Bekämpfung von übertragbaren Krankheiten und zur primären Gesundheitsversorgung beitragen.

Gehälter und Zulagen. Das Regionalbüro beschäftigt Mitarbeiter mit Kurz- und Langzeitverträ- gen, die genau auf den Bedarf des Regionalbüros zugeschnitten sind; ein flexibles System, das es

(19)

ermöglicht, die M itarbeiter je nach wechselnden Prioritäten in verschiedenen Programmberei­

chen einzusetzen, erhöht die Produktivität. Es wurde der Versuch unternommen, die Zeit (und die damit verbundenen Kosten) abzuschätzen, die die Programm-Mitarbeiter für verschiedene Tätigkeiten aufbringen.

Dienstreisen. Die Dienstreisen im Zusammenhang mit dem EUROHEALTH-Programm und der humanitären Hilfe haben weiterhin höchste Priorität.

Allgemeine Dienste. Ein in früheren Rechnungszeiträumen für zahlreiche Ausgabenkategorien eingeführtes erweitertes System von Etatverwaltem führte zu Einsparungen und wird fortgesetzt.

Den Mitgliedstaaten werden die erweiterten Kommunikations- und Dokumentationsmöglichkeiten Vorteile bringen. Die laufenden Grundkosten des Regionalbüros wurden genauestens überprüft und Effizienzmaßnahmen unterworfen. W eitere Einsparungen sollen durch die Einführung von Etatobergrenzen für bestimmte Kostenstellen unter den allgemeinen Diensten erzielt werden (vgl. auch Kapitel 2, Programmziel 0.6).

Personalentwicklung und Mitarbeiterschulung. Die Tätigkeiten im Rahmen der Personalent­

wicklung und Mitarbeiterschulung werden auch künftig darauf ausgerichtet sein, die M itarbeiter­

qualifikationen, vor allem der in andere Stellen versetzten Mitarbeiter, zu verbessern und die Teamarbeit im Regionalbüro noch stärker zu fördern.

Entwicklungsprogramm des Regionaldirektors. Es ist wichtig, daß dieses Element der Flexibilität in den Programm-Mitteln erhalten bleibt, damit man auf neue, während des Rechnungszeitraums entstehende Situationen reagieren kann. Die Mittel aus dem Entwicklungsprogramm werden möglichst dazu benutzt, Programme anzukurbeln, die davon den maximalen Nutzen haben. Die Unterstützung des EUROHEALTH-Programms hat weiterhin Vorrang, außerdem dient das Ent­

wicklungsprogramm auch künftig als Fonds für Notfälle und soll zudem die Flexibilität der Pro­

grammumsetzung im Hinblick auf neue oder unvorhergesehene Entwicklungen in den M itglied­

staaten oder in der Region insgesamt gewährleisten (vgl. auch Kapitel 2, Programmziel 0.3).

Mehrländerprojekte und -tätigkeiten. Wenige, sorgfältig ausgewählte, zeitlich begrenzte und zielgerichtete Bereiche richten sich auf die Verwirklichung der Prioritäten. Einzelheiten sind Ka­

pitel 2 bis 7 zu entnehmen.

Planung, Information, Evaluierung und Dolmetschdienste. Die Mittelzuweisung für die Planung, Information und Evaluierung soll die fachlichen Grundfunktionen sowie Ad-hoc-Tätigkeiten der einzelnen Referate des Regionalbüros finanzieren, dient also beispielsweise der Aktualisierung von Fachdatenbanken sowie der Unterhaltung von Kooperationszentren und informellen Netzen.

Die Mittel für Dolmetschdienste sollen die Kommunikation auf W HO-Tagungen erleichtern.

Länderprogramm. Vgl. Abschnitt 6.2 und Programmziel 0.4 in Kapitel 2.

7.2 Programm- und Personalressourcen

Tabelle 2 zeigt den nach GFA-Kapiteln aufgeschlüsselten Gesamthaushalt 1 9 9 8 - 1999 für Mehrländer- und Ländertätigkeiten. Tabelle 3 liefert eine Aufschlüsselung der Länder- und Mehrländerprogramm-MittelzuWeisung für 1998 - 1999 nach GFA-Ziel. Tabelle 4 zeigt die nach Ländern aufgeschlüsselten Programmzuweisungen für 1998 - 1999, und in Tabelle 5 werden die Länderprioritäten gemäß den mittelfristigen Programmen für 1996 - 1997 aufgeführt.

EUR/RC46/5 Rev.l Seite 14

(20)

Hier ist anzumerken, daß im Vergleich zu früheren Programmhaushaltsdokumenten weitere Spalten angefügt wurden, die die Programm-Mitarbeiterkosten für 1994 - 1995 und 1996 - 1997 angeben. Außerdem wurde versucht, das Länderprogramm aufzunehmen, obwohl die Angaben für das Länderprogramm 1 9 9 8 - 1999 in dieser Phase nur als Näherungswerte gesehen werden sollten.

Tabelle 2 Gesamthaushalt Länder- und Mehrländerprogramme, nach GFA-Kapiteln

GFA- Titel/Quelle3

199&-1999 (ausschl. Kostenanstieg)

1996-1997 (einschl. Kostenanstieg) Ziele

Programm US-$

Personal US-$

Programm US-$

Personal US-$

0

(Kapitel 2)b

Programm-Management und Unterstützung

(Programmziele 1, 2, 4) Ordentlicher Haushalt Sonstige Quellen

Entwicklungsprogramm des Regionaldirektors

Planung, Information, Evaluie­

rung, Dolmetschdienste

2 257 000 50 000 900 000 819 000

19 465 800 1 259 000 0 0

2 247 900 100 000 900 000 884 800

19 890 100 1 259 000 0 0

1-12 (Kapitel 3)

Für eine bessere Gesundheit Ordentlicher Haushalt

Sonstige Quellen

1 825 000 10 025 000

3 083 600 1 747 000

3 083 600

19 575 000 1 747 000

13-17 (Kapitel 4)

Gesundheitsförderliche Lebensweise

Ordentlicher Haushalt Sonstige Quellen

883 000 2 450 000

1 979 700 350 000

1 025 000 3 050 000

1 979 700 350 000 18-25

(Kapitel 5)

Gesunde Umwelt Ordentlicher Haushalt Sonstige Quellen

881 000 2 250 000

2 516 900 6 198 000

761 000 2 550 000

2 516 900 6 198 000 26-31

(Kapitel 6)

Bedarfsgerechte Versorgung Ordentlicher Haushalt Sonstige Quellen

1 494 000 3 650 000

2 728 500 560 000

1 545 300 3 000 000

2 728 500 560 000 32-38

(Kapitel 7)

GFA-Entwicklungsstrategien Ordentlicher Haushalt Sonstige Quellen

1 315 000 800 000

4 243 000 419 000

1 445 000 600 000

3 818 700 419 000 Länder- und Mehrländerprogramm

insgesamt:

Ordentlicher Haushalt Sonstige Quellen

10 374 000 19 225 000

34 017 500 10 533 000

10 374 000 28 875 000

34 017 500 10 533 000 a „Sonstige Quellen" bezeichnen zum Zeitpunkt der Ausarbeitung des Programmhaushaltsdokuments einigermaßen sichere Beträge. Die endgültigen Beträge liegen normalerweise höher.

b Ziel 0 (Kapitel 2) beinhaltet Personalkosten für das Regionalprogramm (Verwaltung und unterstützende Dienste, leitende Organe usw.) wie auch für die Mehrländer- und Länderprogramme.

(21)

EUR/RC46/5 Rev.l Seite 16

7.3 Haushaltsprioritäten nach Fachbereichen

7.3.1 Kapitel 3, Ziel 1-12 (Für eine bessere Gesundheit)

Situationsanalyse und Programmperspektive. In den MOE-/GUS-Ländem liegt die Lebens­

erwartung durchschnittlich 6,4 Jahre unter der der nordischen Länder und der Länder der Euro­

päischen Union, während die Säuglingssterblichkeit doppelt so hoch ist wie im übrigen Europa und die Raten in einigen der östlichsten Länder die besten der Region um das Zehnfache über­

steigen. Durch das Wiederauftreten von vorher bereits gut eingedämmten Krankheiten und die allgemeine Verschlechterung zahlreicher Gesundheitsindikatoren erweitert sich diese Kluft. Der Gesundheitszustand von Frauen und Kindern in den MOE-/GUS-Ländem verursacht starke Be­

sorgnis. Fehlende Familienplanungsprogramme führen zusammen mit der Nichtverfügbarkeit von Empfängnisverhütungsmitteln zu hohen Schwangerschaftsabbruchraten. In vielen Nachfol­

gestaaten der Sowjetunion liegen die Mütter- und Säuglingssterblichkeit und -morbidität hoch, das gleiche gilt für die Geburtenhäufigkeit, die Anämie bei Müttern und Säuglingen sowie Atemwegsinfektionen und Diarrhö unter Kleinkindern. Ein steiler Anstieg der Mortalität durch externe Faktoren (Tötungsdelikte, Verkehrsunfälle) ist in einigen MOE-/GUS-Ländern zu ver­

zeichnen. Die von Krieg und Unruhen betroffenen Länder brauchen Unterstützung zur Rehabili­

tation der Menschen, die unter den physischen und psychischen Konsequenzen des Konflikts lei­

den. Darüber hinaus muß auch das eigentliche Gesundheitswesen wieder aufgebaut werden.

Die Verbesserung des Gesundheitszustands von Säuglingen und Frauen gehört zweifellos zu den schwerwiegendsten, im Zuge dieses Programms zu bewältigenden gesundheitlichen Problemen.

W achstum und Ernährung der Kinder werden genauestens verfolgt. Verstärkt wird man sich dar­

um bemühen, die Gesundheit von Kindern durch auf eine ausreichende Impfstoffversorgung ge­

stützte Impfprogramme die Bekämpfung von Atemwegs- und Diarrhöerkrankungen zu verbes­

sern. Das Regionalbüro wird sich deshalb weiterhin dafür einsetzen, daß die Geber ihre Arbeit in der Region besser koordinieren. Die Familienplanungsaktivitäten werden ebenfalls ausgebaut, um den häufigen Schwangerschaftsabbrüchen entgegenzuwirken. Es laufen auch Maßnahmen zur Prävention von Herzkreislaufkrankheiten und Krebs, da hier die Morbiditäts- und M ortalitätszif­

fern bei männlichen Erwachsenen hoch liegen.

Prioritäten. Wichtige Prioritäten sind die Prävention und Bekämpfung von übertragbaren und nichtübertragbaren Krankheiten (Ziele 4, 5 und 9), die Gesundheit von Frauen und Kindern (Ziele 7 und 8) sowie humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz (Ziel 11). 1 9 9 8 - 1999 findet eine Konferenz zum Thema psychische Gesundheit statt, sofern dafür von Gebern und Partnern Unterstützung eingeht (Ziel 12).

Die Gesundheit von Migranten und Flüchtlingen, Rehabilitation, Senioren und Krebsbekämp­

fung (Ziele 1, 3, 6 und 10) wurden auch für 1998 - 1999 als nachgeordnete Bereiche aufgeführt.

7.3.2 Kapitel 4, Ziel 13-17 (Gesundheitsförderliche Lebensweisen)

Situationsanalyse und Programmperspektive. Die Menschen in den EUROHEALTH-Ländem leiden unter den Auswirkungen ungesunder Lebensweisen, die durch die wirtschaftliche Umstellung noch verschärft werden. Die Einführung der freien Marktwirtschaft führte zu einem raschen Anstieg der raffinierten, gut finanzierten internationalen Werbung für das Rauchen und den Alkoholkonsum. Die in mehreren Ländern steigende Kriminalitätsrate verstärkt das Risiko des Gebrauchs von psychoaktiven Drogen. Diese Faktoren, zu denen sich noch schlechte Ernährung und ungesunde Umweltverhältnisse gesellen, bewirken alle, daß das Risiko einer hohen Inzidenz chronischer Krankheiten steigt.

(22)

Es laufen Maßnahmen, die den ungesunden Lebensweisen sowie zusätzlichen Gefahren entge­

genwirken sollen, vor allem dem Risiko eines steilen Anstiegs der HIV-Übertragung in verschie­

denen EUROHE ALTH-Ländem.

Prioritäten. Die Ziele 13-17 verbleiben wichtige Prioritäten, vor allem die Netze der Gesunden Städte und der Gesundheitsfördernden Schulen (Ziele 14 und 15) sowie die Aktionspläne Alko­

hol und Tabak (Ziel 17).

Die Tätigkeiten im Bereich Streßprävention (Ziel 16) und Drogenmißbrauch (17) werden zu- riickgeschraubt.

7.3.3 Kapitel 5, Ziel 18-25 (Gesunde Umwelt)

Situationsanalyse und Programmperspektive. Viele Länder, und das gilt vor allem für die Nachfolgestaaten der Sowjetunion, leiden unter schwerwiegenden Umweltproblemen, wozu auch das Fehlen unbedenklichen Trinkwassers und schlechte Arbeitsbedingungen gehören. In anderen Ländern hat die Tatsache, daß man sich während des Industrialisierungsprozesses nicht um die Umwelt gekümmert hat, zu einer Situation geführt, in der Wasser-, Boden- und Luftverschmut­

zung große gesundheitliche Gefahren darstellen. Zahlreiche spezifische Probleme verursacht zu­

dem die radioaktive Strahlung. Starkes Gewicht liegt auf Maßnahmen zur Bekämpfung der W as­

ser- und Bodenverschmutzung; im südöstlichen Teil der Region geht es vorrangig darum, die Trinkwassergüte und eine bedarfsgerechte Kanalisation sicherzustellen. Weitere vorrangige Maßnahmen konzentrieren sich auf die Linderung der gesundheitlichen Konsequenzen des Un­

falls von Tschernobyl, auf die Umweltverschmutzung im Gebiet von Semipalatinsk in Kasach­

stan und die Verlandung des Aralsees, durch die Leben und Gesundheit von Millionen Menschen in mehreren Ländern betroffen sind.

Prioritäten. Priorität haben Umwelt- und Gesundheitspolitik (Ziel 18) und Umwelthygienema- nagement (Ziel 19) sowie - durch die Arbeit des aus anderen Quellen finanzierten Europäischen Zentrums für Umwelt und Gesundheit - die übrigen Ziele im Bereich Umwelt und Gesundheit (20 - 25). Besonderes Augenmerk wird auf die epidemiologische Überwachung von übertragba­

ren spongioformen Enzephalopathien gerichtet. Die Dritte Ministerkonferenz über Umwelt und Gesundheit ist für 1999 anberaumt.

7.3.4 Kapitel 6, Ziel 25-31 (Bedarfsgerechte Versorgung)

Situationsanalyse und Programmperspektive. Den meisten Ländern bereitet die Anpassung ihrer Gesundheitssysteme an die zur Zeit herrschende sozioökonomische Krise größere Proble­

me. In den Nachfolgestaaten der Sowjetunion verursacht der Zusammenbruch der Produktions­

und Versorgungsinfrastruktur eine schwerwiegende Knappheit bei Impfstoffen, unentbehrlichen Arzneimitteln und medizinischem Grundmaterial, was eine ernste Bedrohung der Gesundheit darstellt. Die Gesundheitssysteme haben eine schlechte Finanzausstattung und werden neu strukturiert; bedarfsgerechte Technologie fehlt. Gesundheitsfachkräfte gibt es zwar genügend, sie sind jedoch schlecht verteilt, und ihr Fortbildungsbedarf wird nicht voll gedeckt.

Auch in vielen anderen Ländern bereiten Organisation und Finanzierung der Gesundheitssysteme Probleme, die die Qualität der Versorgung u. U. schwer beeinträchtigen. Die Kluft zwischen West- und Osteuropa vertieft sich, die Gesundheitssysteme geraten von innen und außen her un­

ter schweren Druck, weshalb man nach neuen W egen der Organisation und Finanzierung sucht.

(23)

EUR/RC46/5 Rev.l Seite 18

Prioritäten. Vorrang haben die Anschlußtätigkeiten an die WHO-Konferenz Gesundheitsreformen in Europa von 1996 (Ziel 26), die Umsetzung von Strategien zu Finanzierung und Steuerung der Ge­

sundheitsversorgung (Ziel 27) sowie die Weiterentwicklung der Versorgungsqualität (Ziel 31).

7.3.5 Kapitel 7, Ziel 32-38 („Gesundheit fü r alle" - Entwicklungsstrategien)

Situationsanalyse und Programmperspektive. Die herkömmlichen offiziellen Systeme der öf­

fentlichen Gesundheit und Epidemiologie sind in vielen Gebieten der östlichen Teile Europas zusammengebrochen, und die Lücke klafft bisher noch weitgehend unausgefüllt. Viele Aspekte der Unterstützung der gesundheitlichen Entwicklung, z. B. das Public-Health-Management, aber auch Gesundheitsökonomie, Information, Forschung, Ausbildung und ressortübergreifende Un­

terstützung, müssen besser organisiert werden. Dabei ist ein schlechter Gesundheitszustand ja nur eines der Probleme, mit denen sich die EUROHEALTH-Länder in der wirtschaftlichen und politischen Umstellung ihrer Gesellschaften konfrontiert sehen. Begrenzte Ressourcen machen die Entwicklung eines vom Gedanken der „Gesundheit für alle” getragenen konzeptionellen Rahmens auf allen Ebenen absolut vorrangig.

Im Rahmen des EUROHEALTH-Programms wird mit den Ländern an der Entwicklung von bes­

seren Ausbildungsangeboten und besseren Systemen für Gesundheitsmanagement und -information gearbeitet, was auch ein System von Informationen über Länderbedürfnisse und in­

ternationale Unterstützung einschließt.

Prioritäten. Vorrang haben die Weiterentwicklung der GFA-Politik in den Ländern (Ziel 33), die Rolle des Regionalbüros als europäische Stelle für Gesundheitsinformation (Ziel 35), Public Health (Ziel 34) sowie die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen (Ziel 37).

Forschungspolitik und medizinische Grundausbildung wurden dagegen für 1 9 9 6 - 1997 und 1998 - 1999 zu Posterioritäten erklärt (Ziele 32 und 36).

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Antwort war 'Ja' bei Frage '10 [C2]' (Kommen an Ihrer Fakultät summative Heim-Online Prüfungen zum Einsatz? Definition: Summative Heim-Online-Prüfungen sind benotete,

Phenylalkylamine stellten in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts, bis zu ihrem Verbot aufgrund ihrer psychoaktiven Nebenwirkungen, einen wichtigen Bestandteil

Ziel des Seminars ist es, neben viel Üben und Vertiefen die erlernten Techniken selbstständig auf alle persönlich relevanten Themen anzuwenden!. Aufbauend auf dem 2-tägigen

Im Rahmen der Prüfung wurden stichprobenhaft auch die Personalunterlagen des LRA geprüft. Unter Berücksichtigung der ersten Stellungnahme des LRA sind diese Sachverhal-

Für den vorliegenden Abschluss 2000 (Stand 05.03.2001) ist deshalb positiv herauszustellen, dass eine Unterschreitung der Haushaltsansätze erfolgte, da 2000 im Gegensatz zu

Nach Feststellung des Landesrechnungshofes wurden die Finanzmittel der Investitionspauschale (100 Mio. DM) Anfang Juni 1997 durch Bewilligungsbescheide an die Kommunen

An den beiden Prüfungsterminen (Herbsttermin 1998 und Frühjahrstermin 1999) der Wissenschaftlichen Prüfung für das Lehramt an Gymnasien haben 119 (147) Studieren- de die

PATIENTIN: Ich erkläre mich damit einverstanden, dass diese Daten zum Ausgang meiner Schwangerschaft sowie zu einer möglichen Infektion für Forschungszwecke mit dem