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Post-hoc-Analyse zu retardiertem Exenatid bei Diabetes Typ 2

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ARGUS PHARMAKOTHERAPIE Berichte, Studien, Innovationen

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ARS MEDICI 5 2013

Eine gepoolte Analyse untersuchte bei Diabetespartienten mit unterschiedlichen Charakteristika die Wirksamkeit und die Si - cherheit des 1-mal wöchentlich verabreich- ten GLP-1-Rezeptor-Agonisten Exenatid.

INTERNATIONAL JOURNAL OF CLINICAL PRACTICE

In den USA und in Europa sind zwei For- mulierungen des GLP-(«glucagon-like pep- tide»-)1-Rezeptor-Agonisten Exenatid zur Verbesserung der glykämischen Kontrolle bei Diabetes Typ 2 verfügbar. Dabei han- delt es sich um Exenatid zweimal täglich (Byetta®) und Exenatid einmal wöchentlich (Bydureon®).

In der retardierten Darreichungsform ist Exenatid in Mikrohohlkugeln («micro - spheres») eingekapselt, aus denen es nach der Injektion kontinuierlich freigesetzt wird. Zu Beginn der Behandlung lässt sich innerhalb von 2 Wochen die minimal wirk- same Konzentration erreichen, und im Zeitraum von 6 bis 10 Wochen liegen Steady-State-Konzentrationen vor. In den USA ist Exenatid 1-mal wöchentlich zur Behandlung von Diabetes Typ 2 als Mono- therapie oder in Kombination mit Metfor- min, einem Sulfonylharnstoff oder einem Thiazolidindion sowie in Kombination mit Metformin/Sulfonylharnstoff oder einer Kombination aus Metformin/Thiazolidin - dion zugelassen*.

Gepoolte Studienanalyse

Patienten mit Diabetes Typ 2 weisen unter- schiedliche demografische und physiolo - gische Merkmale auf, die sich auf einen Therapieerfolg auswirken können. In Dia- betesstudien sind die Teilnehmerzahlen oft zu gering, um die Effektivität eines Medi- kaments bei verschiedenen Patientencha- rakteristika erfassen zu können, und Meta - analysen umfassen meist keine Daten auf der Basis einzelner Patienten. Über eine Auswertung zusammengefasster Daten

ähnlich konzipierter Studien besteht jedoch die Möglichkeit, mit höheren Patientenzah- len zu arbeiten und Analysen im Hinblick auf spezifizierte Patientengruppen durch- zuführen.

Um die Wirksamkeit und Sicherheit von Exenatid 1-mal wöchentlich bei unter- schiedlichen Patienten besser beurteilen zu können, führten amerikanische Wissen- schaftler deshalb eine gepoolte Post-hoc- Analyse mit 7 randomisierten, kontrollier- ten Phase-3-Studien durch, deren Dauer von 23 bis 32 Wochen variierte. Die Teil- nehmer aller Einzelstudien wurden anhand ihrer Charakteristika folgenden Subpopu- lationen zugeordnet:

❖Alter zu Studienbeginn (< 65 Jahre/

≥ 65 Jahre)

❖Geschlecht (männlich/weiblich)

❖Rasse (weiss/schwarz/asiatisch/hispanisch)

❖Diabetesdauer (< 10 Jahre/≥ Jahre)

❖Body-Mass-Index (BMI; < 25/≥ 25 bis

< 30/≥ 30 bis < 35/≥ 35 bis < 40/≥ 40).

Ergebnisse

In der gepoolten Analyse wurden die Daten von insgesamt 1719 Personen ausgewertet.

Das durchschnittliche Alter betrug 55 (SD [«standard deviation»] 10) Jahre, der durchschnittliche HbA1c-Wert lag bei 8,5 (1,1) Prozent, und die Patienten wogen median 87,4 (20,5) kg.

In allen Subpopulationen wurden signifi- kante Verbesserungen des HbA1c-Werts, der Nüchternglukose und des Körperge- wichts im Vergleich zur Baseline beobach- tet. In den meisten Subpopulationen konn- ten zudem signifikante Verbesserungen des systolischen und/oder des diastolischen Blutdrucks und verschiedener Lipidpara- meter erzielt werden. Lediglich in der schwarzen Subpopulation war keine signi- fikante Veränderung der Blutdruckwerte und der Lipidwerte festzustellen. In den Subpopulationen der jeweiligen BMI-Be- reiche wurden unterschiedlich ausgeprägte Verbesserungen des systolischen oder dia-

stolischen Blutdrucks und einzelner Lipid- werte beobachtet. Die häufigsten uner- wünschten Wirkungen waren gruppen- übergreifend Hypoglykämien (16,4%), Übelkeit (14,7%), Diarrhö (10,9%) und Nasopharyngitis (7,2%).

Diskussion

Die Ergebnisse der gepoolten Analyse waren konsistent mit den Ergebnissen der ausgewerteten Einzelstudien und zeigten, dass mit Exenatid 1-mal wöchentlich unabhängig von Baselinecharakteristika eine signifikante Verbesserung der glyk - ämischen Kontrolle und des Körper - gewichts erreicht wird.

Für eine Stärke ihrer Studie halten die Autoren, dass in ihr im Gegensatz zu Meta analysen, die auf der Basis zusam- men gefasster Statistiken einzelner Studien durchgeführt werden, individuelle Patien- tendaten ausgewertet wurden. Darüber hi- naus war das Design der eingeschlossenen Phase-3-Studien ähnlich genug, um eine ge- poolte Analyse vornehmen zu können. Zu den Limitationen gehört nach ihrer An- sicht, dass in einzelnen Subpopulationen nur geringe Patientenzahlen vorlagen, dass ein Kontrollarm fehlte und dass keine Ad- justierung für Störvariablen vorgenommen

wurde. ❖

Petra Stölting

*Anmerkung d. Red.: In der Schweiz ist Bydureon®zur Behand- lung von Erwachsenen mit Diabetes mellitus Typ 2 als Kombi- nationstherapie mit Metformin, einem Sulfonylharnstoff, einem Thiazolidindion, Metformin und einem Sulfonylharnstoff, Met- formin und einem Thiazolidindion indiziert, wenn durch diese oralen Antidiabetika in maximal verträglicher Dosis keine aus- reichende Blutzuckerkontrolle erreicht wird.

Pencek R et al.: Exenatide once weekly for the treatment of type 2 diabetes: effectiveness and tolerability in patient subpopula- tions. Int J Clin Pract 2012; 66(11): 1021–1032.

Interessenkonflikte: Alle Autoren sind Angestellte und Aktio - näre bei Amylin Pharmaceuticals.

Einmal wöchentliche Dosierung bei allen Subgruppen wirksam

Post-hoc-Analyse zu retardiertem Exenatid bei Diabetes Typ 2

Merksätze

• Mit Exenatid einmal wöchentlich wird unabhängig von Patientencharakteris- tika eine signifikante Verbesserung des HbA1c-Werts, der Nüchternglukose und des Körpergewichts erreicht.

• Bei den meisten Patienten verbessern sich auch Blutdruck- und Lipidwerte.

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