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Archiv "Bundeswehr: Widerspruch" (02.10.2009)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 106

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Heft 40

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2. Oktober 2009 A 1965

BUNDESWEHR

Dem Sanitätsdienst gehen die Ärzte aus (DÄ 31–32/2009:

„Ärzte bei der Bundeswehr: Mehr Last auf weniger Schultern“ von Birgit Hibbeler und Marc Meißner).

BUNDESWEH

D g (

„ B L S Birgit Hibbeler und M

Wie in den Achtzigern

Der Artikel hätte – mit Ausnahme von Afghanistan – auch vor 20 Jah- ren so erscheinen können! Genau wegen der frustrierenden Arbeit und Aussichten als Sanitätsoffizier bin ich vor 23 Jahren trotz Ärzte- schwemme in den Beruf des Haus- arztes gewechselt. Offensichtlich lebt die Sanitätsführung weiterhin fern der Realität, wenn die gleichen Argumente wie in den Achtzigern gebracht werden. Vielleicht sind ja wenigstens die Zuschläge für Be-

reitschaftsdienste erhöht worden, damals erhielt ich tatsächlich 75 Pfennig pro Stunde brutto!

Dr. med. Wolfgang Schwinzer, Schulstraße 7, 37441 Bad Sachsa

Kompetente Kollegen

Ihrem Zustandsbericht zum Sanitäts- wesen der Bundeswehr kann ich mich nur anschließen. Als Vertrags- arzt der Bundeswehr und Vater einer Stabsärztin, die seit fast elf Jahren in der Bundeswehr ist, habe ich die verkrusteten Strukturen seit Jahren gewissermaßen hautnah erleben dür- fen. Jahrelang hat meine Tochter da- für gekämpft, Kardiologin werden zu dürfen, erst jetzt, wo der Bundes- wehr die Ärzte auszugehen drohen, wird sie wohl die Zusage für ihren Fortbildungswunsch bekommen.

Die Kritik des Generalinspekteurs halte ich für beleidigend und igno- rant, ich habe bei der Bundeswehr

bisher nur ausgesprochen fachlich kompetente, engagierte und freund- liche, kooperative junge Kollegen kennengelernt. Diesen personellen Standard hat manches Kreiskranken- haus nicht, ich komme als Notarzt in viele Notaufnahmen und weiß, wo- von ich spreche.

Michael Schliwa, Zeppelinstraße 21, 86807 Buchloe

Widerspruch

Als betroffener Angehöriger des Bundeswehr-Sanitätsdienstes muss ich hier in einer Hinsicht deutlich widersprechen: Allein dadurch, dass von einzelnen Personen wie Herrn Kollegen Petersen die These, bei der Bundeswehr seien zu viele Ärzte „fachfremd“ eingesetzt, weil in der „Sanitätsführung“ (zu) viele Ärzte eingesetzt seien, bei jeder sich bietenden Gelegenheit gebets- mühlenartig aufgesagt wird, erhöht

B R I E F E

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A 1966 Deutsches Ärzteblatt

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2. Oktober 2009 sich deren Wahrheitsgehalt nicht!

Vielmehr müsste auch Herrn Peter- sen und dem „Forum Sanitätsoffi- ziere“ mittlerweile durchaus bekannt sein, dass lediglich circa drei Pro- zent – und damit ein deutlich kleine- rer Anteil als im System der zivilen Gesundheitsversorgung – aller Sani- tätsoffiziere mit der Approbation ei- nes Humanmediziners in nicht ap- probationsgebundenen Funktionen eingesetzt sind. Das umfasst nicht nur Dienststellenleiter, Komman- deure und Kompaniechefs, sondern auch Referenten und Dezernenten, die z. B. in der Weiterentwicklung von Einsatzkonzepten und Material tätig sind. Ein wesentlicher Teil ih- rer Aufgaben besteht darin, die Wei- terentwicklungs- und Rüstungspro- jekte des Sanitätsdienstes in die im Prozessablauf entscheidenden Stel- len einzubringen und wirkungsvoll zu vertreten. Zu diesem Zweck müssten bei der Fülle der Aufgaben- felder im aktuellen Einsatzspektrum der Bundeswehr nicht weniger Sani- tätsoffiziere in den entsprechenden Verwendungen eingesetzt werden, wie Herr Kollege Petersen es for- dert, sondern eher mehr! . . .

Dr. Wolfgang Kaiser, Oberfeldarzt, Finkenstraße 15, 72414 Rangendingen

Betroffener

Ein insgesamt überzeugend recher- chierter Beitrag. Als „Betroffener“

stört mich einzig die polemische Äußerung des „höchsten Soldaten“

dieser Einsatzarmee zur Kündi- gungswelle bei der Bundeswehr:

„Da sind viele dabei, die wären im zivilen Leben nicht Arzt gewor- den.“ Lieber Herr General: Ich hat- te meinen zivilen Studienplatz und konnte ihn aufgrund der Wehr- pflicht seinerzeit nicht wahrneh- men. Nach 22 Dienstjahren war mir als Berufssoldat vor allem die Vereinbarkeit von Familie und Be- ruf wichtiger geworden als die ständigen „Herausforderungen“, zuletzt als Kommandeur von 140 Männern und Frauen. Das Bedenk- liche ist in meinen Augen, dass ge- rade auch Leistungsträger entweder

„innerlich kündigen“ oder es auch durchziehen. Mir ist aus persönli- cher Kenntnis keiner davon be-

kannt, der nicht ohne seine Ver- pflichtung als Zeitsoldat Arzt ge- worden wäre! Zeigen Sie Perspek- tiven auf, sonst wird Ihr Personal- problem ein wirkliches.

Dr. med. Viktor Harsch, Oberfeldarzt der Luftwaffe a. D., Zentrum für Flug- und Reisemedizin GmbH, An der Marienkirche 2, 17033 Neubrandenburg

Gratulation

Ich möchte Ihnen zu dem hervorra- gend recherchierten und außeror- dentlich differenziert verfassten Ar- tikel über die Situation des Sani- tätsdienstes der Bundeswehr gratu- lieren. Viele Ihrer An- und Einsich- ten kann ich nur bestätigen. Die mehr als unglückliche Äußerung des Generalinspekteurs offenbart dabei nicht nur eine gewisse Igno- ranz, sondern auch mangelnde Sen- sibilität auf oberster Führungsebe- ne . . . Allerdings habe ich meine Entscheidung, für 16 Jahre zum Sa- nitätsdienst der Bundeswehr zu ge- hen, nie bereut – auch trotz einer Afghanistan-Erfahrung. Denn ich habe bei meinen Vorgesetzten vor Ort zum Glück nicht Ignoranz erle- ben müssen. Im Gegenteil: Über mehrere Jahre ist mir der Spagat zwischen Familie und 135 Kilome- ter entfernter Dienststelle gelungen – dank gelebter Fürsorge meiner Vorgesetzten. Das dies nicht selbst- verständlich ist, ist mir klar . . .

Dr. med. Jochen B. Müller, Oberstabsarzt der Reserve, Am Vogelsang 16, 59457 Werl

Nach beinahe zehn Jahren als Truppenarzt und dann ziviler Ver- tragsarzt bei der Bundeswehr erlau- be ich mir eine Bewertung des Ge- schehens . . . Mit der Herauslösung des Sanitätsdienstes aus Heer, Luft- waffe und Marine wurde ein großer Verwaltungsapparat geschaffen, der Effizienz bringen sollte, aber nur die Zahl der Generalärzte und der zugehörigen Stäbe verdoppelte.

So wurde der medizinischen Grundversorgung in der Truppe viele fähige Kollegen unter Zusa- gen für zusätzliche Weiterbil- dungszeiten an den Bundeswehr- krankenhäusern oder Wunsch- standorte für die Folgeverwen- dung entzogen . . .

Bereits jetzt ist der Sanitätsdienst für die Versorgung der Soldaten auf zivile Kollegen regelmäßig an- gewiesen. Ich sehe die Perspektive in der Bündelung der quasi ar- beitsmedizinischen Tätigkeiten im Rahmen der Einsatzvor- und nach- bereitung etc. an regionalen Zen- tren und im Verzicht auf die klas- sische truppenärztliche Versor- gung – außer in sehr großen Standorten zugunsten einer Öff- nung hin zum zivilen System. Es ist wieder einmal Zeit für eine neue Struktur im Sanitätsdienst.

Dr. Dietmar Kainer, Centre Hospitalier de Mulhouse, SAMU-SMUR-Urgences, 20 Avenue du Dr Laennec, F–68070 Mulhouse

Neue Struktur notwendig

TECHNIK

An einem Fraunho- fer-Institut wurde ein neuartiger Ge- webescanner ent- wickelt (DÄ 28–29/

2009: „Pathologie:

Gewebescanner“).

C

A f e w w 2 G

für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie der Universität Düsseldorf unter der Leitung von Prof. Dr. Dieter Häussinger zu ei- nem klinisch tauglichen Werkzeug entwickelt wird. Im Rahmen einer von der DFG geförderten klinischen Forschergruppe werden insbesonde- re wichtige softwarebasierte Aspek- te noch verfeinert und validiert.

Eine kommerzielle Vermarktung wird die Fraunhofer-Gesellschaft als Einrichtung der angewandten Forschung in der Regel zusammen mit einem Partner aus der Industrie vornehmen . . .

Prof. Dr. Thomas Berlage, Fraunhofer FIT, Schloss Birlinghoven, 53754 Sankt Augustin

Noch nicht klinisch einsetzbar

Mit diesem Bericht wird leider der irrige Eindruck erweckt, TopoScan sei ein kommerziell erhältliches Produkt. Ich möchte hiermit richtig- stellen, dass das System zurzeit erst in enger Kooperation mit der Klinik

B R I E F E

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