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Die Information:
Bericht und Meinung PRESSESTIMMEN
Anklage gegen bayerischen SPD-Abgeordneten erhoben
„Wegen geheimdienstlicher Agen- tentätigkeit gegen die Bundesre- publik Deutschland hat die Bun-
RHEIN-ZEITUNG
desanwaltschaft gegen den Arzt und bayerischen SPD-Landtags- abgeordneten Dr. Friedrich Cre- mer (60), beim Bayerischen Ober- sten Landesgericht in München Anklage erhoben. Cremer ist den Angaben der Bundesanwaltschaft zufolge hinreichend verdächtig, seit spätestens 1975 bis Ende De- zember 1978 Beziehungen zu Mit- arbeitern des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR (MfS) unterhalten zu haben. Am 1. Juli 1978 soll er sich in Stockholm ,un- ter Beachtung konspirativer Re- geln' mit dem Leiter der Hauptver- waltung Aufklärung (HVA) des MfS, Generalleutnant Markus Wolf, und dessen Stellvertreter ge- troffen und hierbei Informationen aus dem Bereich der SPD geliefert haben. Der SPD-Landtagsabge- ordnete war nach Aufhebung sei-
• ner Immunität durch den bayeri- schen Landtag am 30. Januar . . . vorläufig festgenommen worden und befand sich anschließend drei Wochen in Untersuchungshaft.
Gegen Zahlung einer Kaution von 300 000 Mark war Cremer am 20.
Februar jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Der Arzt hat Ende Juni den früheren Bundesin- nenminister Hermann Höcherl (CSU) neben seinem bisherigen Anwalt, Hermann Messmer, mit seiner Verteidigung beauftragt.
Messmer kündigte an, er werde beim Obersten Bayerischen Lan- desgericht beantragen, daß das Hauptverfahren gegen Cremer erst gar nicht eröffnet wird .. ."
Chinas Schüler dürfen nicht mehr rauchen
„Alarmiert durch die steigende Zahl der Lungenkrebs-Erkrankun- gen in China hat die Pekinger Füh- rung allen Schülern des Landes das Rauchen verboten. Außerdem sollen nach einer Meldung der chi-
dpa
nesischen Nachrichtenagentur
‚Neues China' die Gesundheitsor- ganisationen im ganzen Land da- für sorgen, daß allgemein in der Öffentlichkeit nicht mehr geraucht wird. Grund für die Anordnungen der Regierung war eine Studie des Pekinger Forschungsinstituts für Lungenkrebs".
Krankenhauspolitik auf Kosten der Kranken
„Da operieren selbst die Ärzte ver- geblich. Seit Wochen, Monaten, sogar seit Jahren fordern sie den Staat auf, ihren Sachverstand zu nutzen, ohne Erfolg. Denn in Bonn
Südaeutschaeitung
werden sie beim Krankenhausfi- nanzierungsgesetz geflissentlich von Minister Herbert Ehrenberg überhört. Und in Düsseldorf hat sie Minister Friedhelm Farthmann bei der Erstellung des Krankenhaus- bedarfsplans kaum zur Kenntnis genommen. Genau an dieser Stel- le aber offenbart sich die Kluft, die den skandalösen Erscheinungen von Köln-Kalk und Bonn-Dotten- dorf Raum gibt. Die Kostendämp- fer aus den Ministerien ... sind die eisernen Verfechter einer „Re- chenhaftigkeit": Mit den Metho- den der Statistik, mit Optimie- rungsmodellen und Bedarfsplä- nen wollen sie den allzu hohen Kostensteigerungen im Gesund- heitswesen zu Leibe rücken. In Wirklichkeit aber werden sie den Problemen im Krankenhaus damit nur unvollkommen gerecht. Ihre Verfahren, das hätten ihnen die Ärzte und Pflegekräfte in den Krankenhäusern längst sagen können, haben sich niemals be- währt . . ." Wolfgang Larmann
AN ATO L
2232 Heft 36 vom 6. September 1979 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT