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Archiv "Vermögens-Diagnose" (01.02.1990)

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Academic year: 2022

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Sind schweizerische Ban- kiers noch unverschämter als ihre deutschen Kollegen? Ei- ne provokante Frage, gewiß.

Und dennoch gibt es einigen Anlaß, darüber zu sinnieren.

Immerhin hat der Bankkunde bei inländischen Geldinstitu- ten — so er nur gewitzt genug ist — die Chance, offenen und verdeckten Gebühren im Wertpapiergeschäft auf die Schliche zu kommen, heißen sie nun Provision, Depotge- bühren, Limitgebühren, frem- de Spesen, sonstige Spesen, Auslagen und was weiß ich noch alles. Besonders die Provision ist eine tolle Ge- winnquelle für die deutschen Bankiers, stellt sie doch mit einem Satz von einem Pro- zent pro Aktiengeschäft (In- land) eine respektable Ein- nahmequelle dar. Zumal je- des Wertpapiergeschäft im- mer zweimal anfällt: beim Kauf ein Prozent und beim Verkauf nochmals die gleiche Quote. Das sind bei einem Aktiendeal in Höhe von 20 000 DM hin und zurück mal eben schnell 400 DM für die Bank Das verlockt natür- lich, und nicht wenige Anla- geberater schielen — im Inter- esse der Bank, versteht sich — oft genug mehr auf Umsätze als auf nachhaltigen Ertrag beim Bankkunden. Die Schamgrenzen (siehe oben) sind teilweise niedriger, als man denkt.

Etliche Anleger zogen daraus die Konsequenzen und verlagerten ihre Wertpa- pierdepots ins Ausland, vor- zugsweise in die Schweiz.

Lerserservice: Wenn Sie Fragen rund ums Geld ha- ben, können Sie sich gerne an den Autor wenden.

Schreiben Sie bitte an Diplom-Ökonom Reinhold Rombach, Rudolfweg 3, 5000 Köln 50

Denn neben dem krisensiche- ren Anlegehafen lockten die

„Gnome von Zürich", wie die helvetischen Banker in der Branche bezeichnet werden, noch mit deutlich niedrigeren Provisionssätzen. In der Re- gel wurden 0,8 Prozent je Ak- tientransaktion und einem Volumen von 25 000 Franken abgerechnet; bei höheren Summen sank die Gebühr in bestimmten Staffeln noch weiter.

Doch damit hat es nun ein Ende. In einer Nacht- und Nebelaktion erhöhten die Schweizer diese Sätze dra-

Immobilien in 1-B-Lagen

Immocorp ist eine Aktien- gesellschaft, die nahezu aus- schließlich in gewerblichen Immobilien investiert. Das Besondere an dieser AG nach Luxemburger Recht ist das variable Kapital. Das bedeu- tet, daß Immocorp immer dann neues Aktienkapital aufnimmt, wenn das bisherige investiert ist und sich neue In- vestitionsmöglichkeiten bie- ten. Investiert wird vorwie- gend in Einzelhandelsge- schäften, und zwar solchen in 1-B-Lagen. Das ist nämlich die Anlagephilosophie der Gesellschaft: Man investiert nicht in spektakuläre Objekte in den Zentren der Großstäd- te, sondern in mittleren Städ- ten und mittleren Lagen.

Man verspricht sich davon ei- ne dauerhaft gute Rendite.

Sie liegt zur Zeit bei 8 Pro- zent.

Zur Zeit (Ende 1989) be- trägt das Immobilien-Treu- handvermögen 301 Millionen DM, der Gesamtmietertrag beläuft sich auf knapp 26 Mil- lionen DM. Angelegt wird in den Niederlanden (51 Pro- zent der Anlagen), der Bun-

stisch. Was aber besonders erbost, ist die Tatsache, daß dies dem Anleger nicht mit- geteilt wurde. Bei aller Kritik an deutschen Instituten dürf- te eine solche Mißachtung elementarer Kundeninteres- sen bei uns wohl doch nicht vorkommen. Wer in der Schweiz schweizerische Ak- tien kauft, zahlt jetzt 1,1 Pro- zent, für amerikanische Titel fallen 2,3 und für deutsche Werte stolze 1,4 Prozent Pro- vision an. Wohlgemerkt, beim Verkauf dasselbe nochmals.

Handeln um niedrigere Sätze kommt für die Eidgenossen nicht in Frage; alle ohne Aus- nahme verstecken sich hinter der sogenannten „Schweizer Courtage-Konvention", und dagegen dürfe man einfach nicht verstoßen. Weiterer Nachteil: meistens wird hübsch in der Währung ge-

desrepublik Deutschland (46 Prozent) und Belgien (3 Pro- zent).

In eine einzelne Immobilie darf laut Satzung nicht mehr als 10 Prozent der Gesamtin- vestitionen gesteckt werden;

die Investitionen in Grundbe- sitz dürfen höchstens mit 50 Prozent des Gesamtwertes al- ler Immobilien beliehen wer- den — eine Geschäftspolitik, die auf Sicherheit und Risiko- streuung aus ist.

Zur Zeit werden die Ak- tien in DM an der Börse von Luxemburg und in belgischen Francs an den Börsen von Brüssel und Antwerpen ge- handelt. Die Börsenzulassung in Frankfurt, Düsseldorf (so- wie Paris) soll noch für 1990 beantragt werden. Wegen der in Kürze geplanten Börsenzu- lassung in Deutschland hat das Privatbankhaus Marcard, Stein & Co. (Köln und Ham- burg), das Immocorp in der Bundesrepublik betreut, die Gesellschaft unlängst in Düs- seldorf einem Kreis von Im- mobilien-Investoren vorge- stellt. Hinter Immocorp steckt die französische, inter- national agierende Gruppe um die Banque Indosuez, zu der auch Marcard, Stein &

Co. gehört. NJ

tauscht, und da verdienen die Banken über unterschied- liche Kurse beim Kauf und Verkauf der Devisen gleich nochmal gutes Geld. Je nach Währung, Anlagesumme und Land kann es also durchaus sein, daß die gekaufte Aktie erst mal acht Prozent zulegen muß, um gerade eben die Ge- winnschwelle zu erreichen.

Welch ein Trauerspiel!

So gesehen, wird man zum Thema Wertpapierspesen mit einem Prozent bei deutschen Geldinstituten doch nicht so geschröpft. Aber auch nur vergleichsweise. Tip am Ran- de: Wenn Sie einigermaßen handeln können, lassen Ban- ken hierzulande auch über ei- ne Reduktion der Spesen mit sich reden. Nur nicht locker lassen!

Börsebius

Vermogens- ••

Diagnose

Einen neuen Service bieten die Volksbanken und Raiffei- senbanken „Vermögens-Dia- gnose". Sie besteht nach Anga- ben des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) aus drei Bausteinen: Das Grund- lagen-Journal zur Vermögens- Diagnose gibt den Sparern ei- nen umfassenden Überblick über alle Geldanlagemöglich- keiten.

Den zweiten Schritt bildet eine Untersuchung des Ver- mögens durch eine Compu- teranalyse. Im dritten Schritt steht es dem Sparer frei, sich beim Aufbau seines Geldver- mögens von einem Vermö- gensberater der Volksbanken oder Raiffeisenbanken bera- ten zu lassen. Das Grundla- gen-Journal ist bei Volksban- ken und Raiffeisenbanken ge- gen eine Schutzgebühr von 7,50 DM erhältlich. Es kann auch direkt beim BVR, Post- fach 12 04 40, 5300 Bonn 1, zum Preis von 10 DM bestellt werden. Die Computeranaly- se wird auf. Wunsch für jeden Interessenten zum Preis von 30 DM durchgeführt. EB

Börsebius:

Schweizer Banken erhöhen Spesen

Helvetische Hinterhofattacke

A-318 (70) Dt. Ärztebl. 87, Heft 5, 1. Februar 1990

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