Flüchtlingselend und die Spätfolgen sowie den Wie- deraufbau seine primäre und alleinige Zuständigkeit anzu- erkennen. Eine Lastenver- schiebung auf Hilfsorganisa- tionen und das Aufrufen zu öffentlichen Spenden ist un- ehrlich und inkonsequent.
Eine Demokratie, die die- se Lasten nicht bereit ist zu tragen, sollte sich überlegen, ob die Regierung, die derart unvorbereitet in einen Krieg geht, nicht schnellstens zu entpflichten wäre.
Dr. med. Martin H. Brenner, Luthmerstraße 25, 65934 Frankfurt
GKV
Zu der Grafik „Leistungsausgaben der GKV für Allgemeinversicherte in Pro- zent vom Grundlohn je Mitglied“ in Heft 15/1999:
Einnahmerückgang?
GKV: Ausgabensteige- rung oder Einnahmerück- gang? Die veröffentlichte Statistik über die Entwick- lung der Ausgaben in der GKV von 1970 bis 1997 zeigt einen mehr oder weniger stark ausgeprägten Anstieg der Ausgaben der GKV in al- len Bereichen. Jedoch be- zieht sich die Auswertung auf den Anstieg in Prozent vom Grundlohn je Mitglied.
Bekanntlich nahm in den letzten Jahren die Brutto- lohnquote ab. Durch die zu- nehmende Arbeitslosigkeit, Scheinselbständigkeit, An- stieg des Anteils der Rentner usw. waren sicherlich auch die Beiträge pro Mitglied rück- läufig.
Ich bitte daher um Dar- stellung der Ausgabenent- wicklung der GKV im Ver- gleich zum Bruttosozialpro- dukt (BSP) sowie Darstellung der Beitragsentwicklung pro Mitglied sowie der Ausgaben- entwicklung der GKV pro Mitglied im Vergleich zum BSP.
Dr. med. Michael Prosinger, Loisach-Ufer 30, 82515 Wolf- ratshausen
Bereitschaftspraxis
Zu dem Beitrag „Münchener Projekt weckt Zuversicht“ von Dr. med. Martin Siess und Dr. med. Lothar Schmittdiel in Heft 10/1999:
Kein singuläres Novum
Ich darf bemerken, daß Bereitschaftspraxen nieder- gelassener Ärzte bereits seit einiger Zeit in Stuttgart, Es- sen und Ludwigshafen/Rhein an Kliniken etabliert sind. Es wirkt daher vermessen, eine solche Einrichtung als sin- guläres Novum zu bezeich- nen. Die praktischen, ökono- mischen und gesundheitspoli- tisch wegweisend positiven Auswirkungen dürfen wir in Ludwigshafen seit 1997 erfah- ren. Wir behandeln inzwi- schen 6 000 bis 7 000 Patien- ten/Quartal. Die Eröffnung einer zweiten Zentrale in ei- nem zweiten Haus zur Nut- zung entsprechender Syner- gieeffekte für unseren Land- kreis stand zum 1. Mai 1999 an.
Daß Sie gleiche positive Erfahrungen und Erwartun- gen haben wie wir, bestätigt das Konzept. Anlaß genug, über ein Treffen der Leitung der Einrichtungen zum Er- fahrungsaustausch nachzu- denken.
Dr. med. B. Wallacher, Not- fallzentrale Ludwigshafen/
Rhein, Oberstraße 6, 67065 Ludwigshafen
Börsebius
Zu dem Börsebius-Beitrag zur Ban- kenhaftung „Spekulantenschicksal“
in Heft 15/1999:
Weitere Spekulation
Da die Kolumne in einer Ärztezeitschrift erscheint, sei es erlaubt, darüber zu speku- lieren, ob im vergleichbaren Fall ein Arzt wohl ebenso ex- kulpiert worden wäre wie die besagte Sparkasse?
Dr. med. Andreas Hofmann- Lerner, Hohenlohestraße 19, 80637 München
A-1314 (10) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 20, 21. Mai 1999
S P E K T R U M LESERBRIEFE