• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Klinische Forschung: Untergang der Forschung ist besiegelt" (28.07.2006)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Klinische Forschung: Untergang der Forschung ist besiegelt" (28.07.2006)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Mammographie

Zu dem Beitrag „Mammographie- Screening: Risiko durch hohe Qua- lität“ von Sabine Rieser in Heft 20/2006:

Risiko bestens bekannt

Versicherer versichern seit eh und je Risiken ihrer Versiche- rungsnehmer. Ist das Risiko innerhalb einer akzeptablen Größenordnung, so sind sie bereit, Versicherungsschutz gegen eine zu kalkulierende Gebühr anzubieten. In der Vergangenheit war dies für mammographierende Ärztin- nen und Ärzte im Rahmen der kurativen Befundabklärung und der Früherkennung un- problematisch, da das Risiko von Fehlbefunden und den sich daraus ergebenden Kon- sequenzen gering war. Erhebt sich die Frage, warum die Ver- sicherungen sich nunmehr weigern, das Risiko von Ärz- ten, die innerhalb des neu ein- geführten Mammographie- Screenings tätig sind, zu versi- chern. Der Grund hierfür liegt eindeutig nicht in der Qualität der ärztlichen Bildanalyse. Im Gegenteil: Die Qualifikation der mammographierenden Ärztinnen und Ärzte ist auf- grund zahlreicher qualitäts- verbessernder Maßnahmen in den letzten Jahren deutlich besser geworden. Das Pro- blem der Verweigerung eines Haftpflichtversicherungs- schutzes für Screeningärzte ist ohne Zweifel im Konzept des Mammographie-Scree- nings in der aktuell geplanten

bzw. durchgeführten Form zu sehen: Aus Screeningprogram- men anderer Nationen ist be- stens bekannt, dass die Quote übersehener Mammakarzino- me beim klassischen Mammo- graphie-Screening bei mehr als 30 Prozent liegt. Die Ursa- che hierfür liegt zu einem großen Teil in der begrenzten Aussagekraft der alleinigen Röntgenmammographie bei dichten Gewebestrukturen und nur in einem geringen Teil in Mängeln der Auswerter.

Diese ernüchternde Quote nicht entdeckter Karzinome ist natürlich auch den Versi- cherungen bestens bekannt.

Und wer will es einem nach wirtschaftlichen Gesichts- punkten kalkulierenden Versi- cherungsunternehmen ver- denken, wenn es den Versiche- rungsschutz für ein derart li- mitiertes Screeningprogramm, bei dem nur zwei von drei Karzinomen detektiert wer- den, verweigert?

Prof. Dr. med. Uwe Fischer, Diagnostisches Brustzentrum Göttingen, Bahnhofsallee 1 d, 37081 Göttingen

Klinische Forschung

Zu dem „Status“-Beitrag: „Zur Zu- kunft der klinischen Forschung: ,Wis- senschaft als Beruf‘“ in Heft 23/2006:

Anonymität schwächt die Argumente

In den vergangenen 87 Jahren hat sich grundlegend nichts geändert. Ob man allerdings eine grundlegende Änderung aufgrund einer „Ad-hoc-Be- fragung“ erreichen kann, bleibt unklar. Man sollte dazu sicher auch berücksichtigen, dass dieser Beitrag „ausdrück- lich auf Wunsch der Kliniklei- tung anonym“ abgedruckt wird. Das schwächt die vorge- tragenen Argumente. Wenn postuliert wird, dass „Wissen- schaft als Beruf“ an den deut- schen Universitäten heute meist nicht kalkulierbar und von ungewissem Ausgang für den Einzelnen sei, dann ist das früher auch nicht anders ge- wesen. Und dennoch ist an deutschen Universitäten Wis- senschaft praktiziert worden.

Das sei nicht vergessen! Im Übrigen ist es immer leicht, Forderungen zu stellen nach einem Abbau der Hierarchie, nach mehr Entgelt und mehr Freizeit. Wo bleibt da die von Weber geforderte Leiden- schaft? Forderungen zu stellen ist modern. Man darf dabei aber nicht den persönlichen Einsatz vergessen, der sich nicht in Euro messen lässt, sondern Opfer verlangt. Das ist zu allen Zeiten so gewesen und wird durch noch so viele Forderungen nicht ersetzt.

Prof. Dr. Carl Schirren,Buurnstraat 13, 25938 Midlum/Föhr

Untergang der Forschung ist besiegelt

Es ist schade, dass die Verfas- ser anonym geschrieben ha- ben. Sie haben die Verhältnis- se an den deutschen Univer-

sitätskliniken exakt darge- stellt und sicher würde jeder Assistenzarzt einer deutschen Universitätsklinik sich durch seine Unterschrift mit ihnen solidarisch erklären. Doch ge- nau die Tatsache, dass die Ver- fasser anonym schreiben muss- ten, zeigt, wie schwierig eine Reform der deutschen Uni- versitätsmedizin werden wird.

Mit dem Fallpauschalensystem ist der Untergang der Forschung der deutschen Medizin besie- gelt. Die jetzt eher kläglichen Versuche der Forschungsför- derer wie DFG, BMBF usw., durch Forschungsprogramme die Einnahmeverluste der deutschen Universitätsklini- ka zu mildern, lassen den Verfall einer hervorragenden Medizin nicht aufhalten.

Dr. med. Claus Schuster, Schwalbenweg 24, 23628 Klempau

Deutsches ÄrzteblattJg. 103Heft 3028. Juli 2006 AA2033

B R I E F E

Berichtigung

In dem Beitrag „Vogelgrip- pe: Eine neue Pandemie – alte ethische Probleme“ von Prof. Dr. med. Dr. phil. Ur- ban Wiesing und Prof. Dr.

med. Georg Marckmann in Heft 27/2006 unter der Ru- brik Themen der Zeit ist die Zwischenzeile „Ethik oder Nutzenmaximierung?“ falsch gesetzt. Richtig muss es heißen: „Ethik der Nutzen- maximierung?“.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

gibt etwa 100 bis 150 nosologische Enti- täten, die ein epidemiologisches oder ökonomisches Problem für eine Gesell- schaft verursachen und damit von Inter- esse für

Vor allem in der Nachsorge, aber auch bei Aggregat- wechseln oder Funktionsstörungen müssen sich die behandelnden Ärzte daher immer wieder mit Aggregaten und Elektroden befassen,

In Versor- gungsstudien der Phase IV werden somit nicht Wirkungen untersucht, sondern Wirksamkeit und therapeu- tischer Nutzen unter Bedingungen der Praxis und Art, Schwere

Man könnte sogar noch oben drauflegen, dass 98 Prozent un- serer aktuellen Medizinforschung eben keine RCTs sind und somit 98 Prozent unseres medizinischen Wis- sens eben nicht

Wenn postuliert wird, dass „Wissen- schaft als Beruf“ an den deut- schen Universitäten heute meist nicht kalkulierbar und von ungewissem Ausgang für den Einzelnen sei, dann ist

Auch die eigene Fortbildung kommt oft zu kurz: Circa 60 Prozent der Be- fragten erhalten zwar in der Regel eine Freistellung für ex- terne Fortbildungsmaßnah- men, vom Arbeitgeber

Deren nüchterne Analyse durch das Max-Planck-Institut für Bildungs- forschung (Berlin) ergab, dass wenig mit anschaulichen und verständlichen Zah- len argumentiert wird: Von

Durch Leptospira interrogans se- rovar hardjo kommt es nicht nur in Großbritannien, sondern auch in Ungarn seit 10 Jahren beim Rind zum Abort.. Es war auch möglich,