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Archiv "Klinische Forschung: Wer macht mit?" (10.11.2006)

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Deutsches ÄrzteblattJg. 103Heft 4510. November 2006 A3019

B R I E F E

Uhr morgens wäre eine Aufnah- me/Durchführung der Gymnastik über den Durchsagelautsprecher in allen Klassenzimmern vorstellbar, gleichartig wie es um 1930 in allen Rundfunksendern in Deutschland ge- geben wurde . . .

Dr. oec. troph. Martin Hofmeister, Dachauer Straße 176, 80992 München

KLINISCHE FORSCHUNG

Randomisierte kontrollierte Studien sind allein keine ausreichende Basis für die Nutzen- bewertung von Ver- fahren in der Routine- versorgung (DÄ 39/2006: „Pragmatische Ansätze erforderlich“ von Prof. Dr. med.

Stefan N. Willich).

Angemessene Beachtung

Endlich ein Artikel, der die derzeitig teils blind anmutende EbM-Gläubig- keit des deutschen Gesundheitswe- sens relativiert. Es bleibt zu hoffen, dass er auch im Gemeinsamen Bun- desausschuss und dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen angemessene Be- achtung findet. Insbesondere dann, wenn sich die aus EbM abgeleiteten Erkenntnisse in der flächendeckenden Versorgung niederschlagen, ist es die in Deutschland leider noch stiefmüt- terlich behandelte Versorgungsfor- schung, die die Übertragbarkeit auf die Versorgung unter Alltagsbedin- gungen zum Gegenstand hat.

Prof. Dr. med. Guido Noelle, Honsbacher Straße 34, 53797 Lohmar

Wer macht mit?

Man kann ihn direkt hören, den ent- setzten Aufschrei der Cochrane Group, aber auch den erleichterten Seufzer der niedergelassenen Ärzte:

Im „DÄ“ ein Artikel, der randomi- sierte klinische Studien (RCTs) nur noch pragmatisch sehen will. Sicher, es gibt Goldfische und keine Gold- standards, das haben wir schon im- mer geahnt, aber was ist nun mit Evi- dence based Medicine (EbM)? Hel- mut Kiene hat in seiner leider ver-

griffenen „Komplementären Metho- denlehre“ überzeugend die Kette von Experiment (Francis Bacon), Kausa- lität (David Hume), Nützlichkeit (John Mill) und Randomisierung (Ronald Fisher) gezeigt. Nicht uner- wartet – die Optimierung funktio- niert nur bis zu einem gewissen Grad, hier muss man nun Stefan Wil- lich in seiner Bewertung der RCTs recht geben. Man könnte sogar noch oben drauflegen, dass 98 Prozent un- serer aktuellen Medizinforschung eben keine RCTs sind und somit 98 Prozent unseres medizinischen Wis- sens eben nicht dem höchsten Stan- dard der EbM entsprechen. Das wird auch nie so sein – die Liste der Ein- schränkungen könnte noch lange, lange fortgesetzt werden. Zum Bei- spiel werden ubiquitäre Risikofakto- ren schlecht erfasst, genauso wenig genetische Differenzen der Studien- teilnehmer. Noch schlimmer sind die

RCTs, die es nie gegeben hat – Studien mit Kindern sind notorisch unter- repräsentiert. Und hat schon mal jemand Placebo-Jogger gesehen? Und was ist mit Placebo-Chirurgie? Die Kritik an EbM muss allerdings nicht so weit gehen, wie die aktuelle Diskussion um Dave Holmes zeigt, welcher der Cochrane Group unver- hohlen Faschismus vorwirft. Die EbM hat viel bewirkt, weg von der Ex- cathedra-Meinung hin zu einem ratio- naleren Umgang mit unserem Wissen.

Statt weiterer Kritik wäre es ihr nun lieber zu wünschen, dass sie weder ökonomisch noch juristisch vergewal- tigt wird. Der Vorschlag, die Versor- gungsforschung (und auch die klini- sche Epidemiologie) auszubauen, ist jedenfalls überfällig; wer macht mit?

Literatur bei dem Verfasser

Priv.-Doz. Dr. Matthias Wjst,GSF-Forschungszen- trum für Umwelt und Gesundheit, Ingolstädter Land- straße 1, 85764 München-Neuherberg

Referenzen

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