Aus Bund und Ländern
RU 486 Thema in Bundestagsausschuß
BONN. In einer nichtöf- fentlichen Sitzung des Ge- sundheitsausschusses im De- zember wurde der Antrag der SPD-Bundestagsfraktion be- handelt, der Bundestag solle die Firma Hoechst AG auf- fordern, beim Bundesgesund- heitsamt einen Antrag auf Zulassung des Präparates RU 486 zum medikamentösen Schwangerschaftsabbruch zu stellen.
Die vom Gesundheitsaus- schuß angehörten Sachver- ständigen äußerten sich im Ergebnis dahingehend, daß die derzeitige Dosierung der Abtreibungspille RU 486 nicht in jedem Falle die beste Alternative zu einem Schwan- gerschaftsabbruch durch ei- nen chirurgischen Eingriff
sei. Gräf
Ärzte ohne Grenzen auch in Deutschland
BONN. Seit 20 Jahren ar- beitet die unabhängige, inter- nationale Nothilfeorganisati-
on "Medecins Sans Frontie-
res - Ärzte ohne Grenzen"
von Frankreich, den Nieder- landen, Belgien, Spanien, der Schweiz und Luxemburg aus in fast allen Teilen der Erde, um Flüchtlingen und Opfern von Krisen und Katastrophen medizinische Nothilfe zu lei- sten. Erklärtes Ziel dabei ist es nach eigenen Angaben, jenseits von politischen oder religiösen Interessen der von Not, Krieg und Hunger ge- plagten Bevölkerung dieser Erde unbürokratisch und schnell zu Hilfe zu kommen.
"Ärzte ohne Grenzen" richtet medizinische Infrastrukturen in Flüchtlingslagern und Ka- tastrophengebieten ein und ist gleichzeitig "Sprachrohr für das an vielen Stellen ver- gessene Elend in dieser Welt". Derzeit arbeiten rund 2 000 Mitarbeiter in etwa 65 Ländern der Erde.
Im November 1993 hat sich die deutsche Zweigstelle
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NACHRICHTEN... ..
mit dem Namen "Ärzte ohne Grenzen e.V." der Öffent-· lichkeit vorgestellt. Die deut- sche Abteilung "Ärzte ohne Grenzen" will unter anderem dafür sorgen, daß der Anteil deutscher Mitarbeiter in den Projekten in den nächsten Jahren deutlich ansteigt. Er liegt momentan bei etwa ei- nem Prozent. Das Potential dafür sollte vorhanden sein.
~ Informationen: Ärzte ohne Grenzen, MSF- Deutschland, Adenauer-Al- lee 50, 53113 Bonn. EB
Quarantänelagerung von Blutzubereitungen
BERLIN. Das Bundesge- sundheitsamt (BGA) hat an- geordnet, daß für bestimmte lagerfähige Blutzubereitun- gen, die keinem Verfahren zur Virusinaktivierung/-elimi- nierung unterzogen werden, eine Quarantänelagerung je- der Einzelspende durchge- führt werden muß. Spätestens ab 1. Januar 1995 ist eine vor- angegangene viermonatige Quarantänelagerung der Blutzubereitungen und späte- stens ab 1. Juli 1995 eine vor- angegangene sechsmonatige Quarantänelagerung sicher- zustellen.
Vor dem Inverkehrbrin- gen dieser Blutzubereitungen muß vom Spender nach Ab- lauf der Quarantänefrist eine neue Blut-/Plasmaprobe ent- nommen werden. Erweist sie sich als frei von bestimmten Infektionsmarkern, kann das Arzneimittel zur Verabrei- chung freigegeben werden.
Infektionsmarker sind Anti- körper gegen die AIDS-Viren
"HIV1" und "HIV2", gegen Hepatitis-C- und Hepatitis-B- Viren sowie bestimmte Be- standteile der Hepatitis-B-Vi- ren ("HBsAG").
Das BGA weist ausdrück- lich darauf hin, daß sich be- troffene Blutzubereitungen ohne Durchführung der ange- ordneten Quarantänemaß- nahmen nach den genannten Terminen nicht mehr recht- mäßig im Verkehr befinden. Zu den betroffenen Blutpro- dukten zählen vorerst gefro-
Pflegedtenst 96 DM
ln den 2 411 deutschen Akutkran- kenhäusern entstanden 1991 Kosten in
Höhevon knapp 80 Milliarden DM. Je noch Art der Krankenhäuser sind die Kosten je Patient und Tag sehr unterschiedlich. Die höchsten durchschnittlichen Kosten mit über 600 DM je Berechnungstag hoben die Hochschulkliniken. Relativ
"ko-stengünstig"
sinddagegen psychia- trische Kliniken, in denen
einPfle- getag rund 200 DM kostet. Zwischen diesen Extremen liegen die Allge- meinkronkenhäuser,
indenen durchschnittliche Kosten
von377 DM je Berechnungstag (Pflegesatz) an- fallen
.Der größte Posten in der Krankenhausrechnung ist mit 96 DM om Tag der Pflegedienst, der damit ein Viertel der Krankenhauskosten ausmacht. An zweiter Stelle steht m
it 69 DM der medizinische Bedarf, also Arznei-, Heil- und Hilfsmittel, Blutkonserven, Verbondmittel und Instrumente. Die Arztgehälter ste- hen mit 57 DM je Patient und T og auf Platz drei. Globus
rene beziehungsweise gefrier- getrocknete Frischplasmen, die keinen Virusinaktivie- rungsverfahren unterzogen werden, sowie tieftempera- turkonservierte zelluläre Blutbestand teile.Tieftemperaturkonser- vierte zelluläre Blutzuberei- tungen, die den Anforderun- gen des Bescheids nicht ent- sprechen, dürfen nur im Aus- nahmefall zum Einsatz kom- men, wenn sie zur unmittel- baren Lebensrettung dienen und wenn keine geeigneten quarantänegelagerten Blut- zubereitungen rechtzeitig ver-
fügbar sind. bga
KrebshiHe fördert Tumorregister
MÜNCHEN. Mit rund 880 000 DM fördert die Deut- sche Krebshilfe den Ausbau des Tumorregisters im Tu- morzentrum München zu ei- nem klinisch-epidemiologi- schen Register. Mit dessen Hilfe soll beispielsweise die Frage geklärt werden, wie es Patienten nach fünf oder gar zehn Jahren geht.
"Da bei modernen Thera- piemaßnahmen nicht selten mehrere Klinik-, Haus- und Fachärzte gemeinsam die Be- handlung tragen, ist die Zu- sammenführung der Basisda- ten zum Krankheitsverlauf in einem Tumorregister und ih- re Weiterleitung an die be- handelnden Ärzte eine wich- tige und effektive Unterstüt- zung der Patientenversor- gung", heißt es in einer Pres- seinformation.
Weit über 100 Kliniken - zunächst in der Stadt Mün- chen und im zweiten Schritt in den umliegenden Land- kreisen - werden für das Projekt zusammenarbeiten.
Der Ausbau des Registers er- folgt unter der Federführung von Prof. Dr. Karl Überla und Prof. Dr. Dieter Hölzel vom Institut für Medizinische In- formationsverarbeitung, Bio- metrie und Epidemiologie der Ludwig-Maximilians-Uni- versität München. EB
Broschüre zum Rett Syndrom
WOLFENBÜTTEL.
"Kennen Sie das Rett Syn- drom?" ist der Titel einer Broschüre, die jetzt von der Elternhilfe für Kinder mit Rett Syndrom vorgelegt wur- de. Mit diesem Faltblatt sol- len unter anderem Ärzte, Therapeuten und Institutio- nen über das Krankheitsbild informiert werden.
~ Die Broschüre ist er- hältlich bei der Elternhilfe für Kinder mit Rett Syndrom in Deutschland e. V., Am Roseneck 10 a, 38302 Wol- fenbüttel, Tel 0 53 31!7 18 35, Fax 7 24 86. Kli Deutsches Ärzteblatt 91, Heft l/2, 10. Januar 1994 (21) A-21