411
91.1
144,7
• -4( Nominalwert der umlaufenden Aktien inländischer Gesellschaften
Aktienbesitzer (Anteile in %)
Der
—
deutsche Aktien-
-
markt
Mrd DM 75.6
•
•
•
1960 1985 1970 1975
Private Haushalte —
Unternehmen
Öffentl. Haushalte—
Ausland Banken, Versicherungen- . o
1980 1985 1990
!ZAHLENBILDER 193 11111111111 1111111111
© Erich Schmidt Verlag 462145
Nach Auffassung der Deutschen Bundesbank sind noch wesentli- che Verbesserungen notwendig, um die Rolle der Aktie als Finan- zierungsinstrument dauerhaft zu stärken. Nach wie vor wird der Ak- tienmarkt nur von relativ wenigen Großunternehmen zur Beschaf- fung von Risikokapital genutzt, während die mittelständische Wirt- schaft davon kaum Gebrauch macht. Außerdem dient ein großer Teil des Aktienbesitzes vor allem der Eigentumsverflechtung zwi- schen den Unternehmen, während sich nur 17 Prozent des deut- schen Aktienvermögens (1990) in den Händen der privaten Haus-
halte befinden. ❑
GELD
Anla
ten
ü.Steuern sparen mit vermieteten Immobilien
Zwei Fliegen mit einer Klappe kann derjenige Inve- stor schlagen, der sein Steuer- sparkonzept auf einer soliden Sachwertanlage aufbaut. Eine Immobilie, ob selbstgenutzt oder vermietet, ist ein Puffer gegen Geldentwertung. So schnell, wie Grundstücksprei- se, Baupreise samt Materiali- en sowie Mietpreise steigen, kann kaum jemand sparen.
Anlagevariante
Dazu kommt, daß der Marktwert einer Immobilie von ihrer Ertragskraft ab- hängt Gewöhnlich richtet sich der Kaufpreis nach ei- nem bestimmten Vielfachen der Jahresmiete. Die Jahres- mieten ändern sich bei lang- fristigen Mietverträgen mit der Entwicklung der Lebens- haltungskosten (Mietanp as- sungsklauseln). Langfristig führen also Erhöhungen des Lebenshaltungskostenindexes zu Mieterhöhungen, und Mieterhöhungen begünstigen eine Anpassung der Immobi- lienbewertung für den späte- ren Verkauf.
Ein neues Konzept ermög- licht folgende Anlagevarian- te: Wird eine passende Im- mobilie im Jahr der Fertig- stellung erworben, so stehen dem Erwerber im gleichen Jahr aus ersparten Steuern ca. 8 000 bis 30 000 DM netto zur Verfügung. Bei Verkauf des Objekts spätestens 10 Jahre später steht (nach vor- sichtiger Schätzung) die Sum- me von 25 000 DM als Ver- kaufsgewinn (der nicht garan- tiert werden kann) zusätzlich zur Verfügung — ebenfalls netto.
Wohlgemerkt: Das Objekt wird erworben und wieder verkauft. Der Verkaufserlös tilgt die Bruttohypothek, da- her ist eine monatliche Til- gungsbelastung nicht erfor- derlich. Die finanzierende Bank setzt lediglich die Exi- stenz verwertbarer Sicherhei-
ten voraus. In der zwischen Erwerb und Verkauf liegen- den Vermietungsphase wer- den die zu zahlenden Kredit- zinsen weitestgehend durch Mieteinnahmen und Steuer- ersparnis finanziert. Die sal- dierende Nettobelastung ten- diert in der Regel (da keine Tilgung erfolgt) gegen Null.
Das bedeutet: Je nach Fall liegt die monatliche Bela- stung bei 100 bis 200 DM, oder es ergibt sich ein ent- sprechender Nettoüberschuß von 200 DM.
Doch nicht jedes x-beliebi- ge Objekt eignet sich für ein Engagement. Problematisch sind überhöhte Einstandsko- sten, die mit einem Quadrat- meterpreis (Wohnfläche) von 4 000 bis 6 500 DM zu Buche schlagen. Selbst in Spitzenla- gen der Zentrumsnähe muß dann um einen angemessenen Verkaufsgewinn gezittert werden. Wer sich dagegen ein Objekt selbst konzipiert und die Einstiegskosten im Griff
behält (Quadratmeterpreis der Wohnfläche nunmehr 2 000 bis 3 000 DM), oder wer ein Neubau-Objekt mit ent- sprechend günstigen Ein- stiegskosten erwirbt, der kann auf eine interessante Brutto- rendite um 6 Prozent hoffen.
Die Bruttorendite spiegelt das Verhältnis der Nettojah- reskaltmiete zum Einstands- preis wieder und versteht sich zuzüglich der Steuererspar- nis. WG
Depotgebühren
Zu Beginn eines jeden Jahres erhalten Depotinha- ber einen Auszug, in dem die für sie verwahrten Wertpa- piere verzeichnet sind.
Gleichzeitig werden sie aber auch für das laufende Jahr mit Depotgebühren belastet, da den Kreditinstituten Ko- sten für die Verwahrung und Verwaltung der Wertpapiere entstehen. Die Höhe der Ge- bühren richtet sich nach dem Depotbestand, wobei die Be- rechnung bei den einzelnen Wertpapierpositionen nach dem Kurswert oder Nennwert
vorgenommen wird. Meist wird dabei noch eine Min- destgebühr pro Posten bezie- hungsweise pro Depot in An- satz gebracht.
Bereits mit der Anlageent- scheidung kann ein Wertpa- piersparer jedoch maßgebli- chen Einfluß auf die Höhe der Depotgebühren ausüben:
* Sparkassenbriefe, Obli- gationen oder andere bankei- gene Papiere sind in ihrer Ausstattung etwa den festver- zinslichen Wertpapieren ver- gleichbar. Aber: Sie werden von der ausgebenden Spar- kasse oder Bank zumeist ge- bührenfrei verwahrt und ver- waltet. Bei den Landesban- ken gilt das entsprechend für die eigenen Emissionen.
* Für Investment- und Immobilienfonds-Anteile werden in der Regel erheb- lich weniger Gebühren be- rechnet als bei einer Direkt- anlage in Aktien oder Rentenwerten. Vorhandene Fonds-Anteile können aber auch auf ein Zuwachs-Konto übertragen werden, das ko- sten- und spesenfrei geführt wird. Zusätzlicher Vorteil:
Die Erträge werden automa- tisch wieder zum Rücknah- mepreis angelegt und tragen damit zur weiteren Vermö- gensmehrung bei.
*
Bei Neuanlagen sollten die Mindestgebühren für ei- nen Depotposten beachtet werden. Für kleinere Beträge oder regelmäßige Anlagen eignet sich eher das Zuwachs- Konto. Kleine, bereits beste- hende Positionen können zu rentableren Posten zusam- mengefaßt oder in kostengün- stigere Anlagen getauscht werden.* Im Ausland ruhende Wertpapiere sind meist mit besonders hohen Kosten be- lastet, da hier auch zusätzli- che Gebühren der ausländi- schen Lagerstelle anfallen.
Von Zeit zu Zeit sollten des- halb die weiteren Chancen dieser Anlagen überprüft werden. Einen Tausch in Wertpapiere, die im Inland verwahrt werden, sollte man besonders bei relativ geringen Anlagebeträgen in Erwägung ziehen. Rolf Combach A1-1178 (110) Dt. Ärztebl. 89, Heft 13, 27. März 1992