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Archiv "„Nichts geschieht in der Natur, was ihr als Fehler angerechnet werden könnte“" (23.02.1978)

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Spektrum der Wochd Aufsätze • Notizen

Einstellung der Allgemeinärzte zur Fortbildung

mit Zeitschriften- und Bücherumlauf sowie der Ärztlichen Vereine im 18.

und 19. Jahrhundert.

Diese ursprünglich privaten ärztli- chen Aktivitäten erneuern sich nun- mehr im Rahmen gemeinschaftli- cher Praxisausübung und sind da- mals wie heute Ausdruck starker Ei- genmotivation zur Fortbildung. Von daher repräsentieren die modernen Lerngruppen, die sich aus der ärztli- chen Basis eigeninitiativ organisie- ren, eine Antiposition gegen unef- fektive Angebote schriftlicher wie mündlicher institutionalisierter Fort- bildung.

Zusammenfassung und Schlußfolgerungen

Die Äußerungen von praktischen Ärzten und Ärzten für Allgemeinme- dizin in Nordrhein bestätigen die vorrangige Bedeutung der autodi- daktischen ärztlichen Fortbildung durch Lektüre, in erster Linie durch Fachzeitschriften. Dies betrifft so- wohl die Angaben über die Nut- zungshäufigkeiten wie über den Nutzungswert für die Praxis (siehe Teile I und II in den Heften 6 und 7/

1978, Seite 309 ff. und 388 ff.).

Unter diesem Aspekt ist es nicht überraschend, daß 81 Prozent aller Antwortenden speziell für die Fort- bildung programmierte Literatur be- jahten. Effizienzsteigerungen erwar- teten außerdem 50,3 Prozent von ei- nem Informationszentrum, das auf Einzelanfragen Expertenauskünfte erteilt. Eine Möglichkeit dazu haben Gross und Fritz in Anlehnung an den französischen Kliniker Hamburger aufgezeigt (12). Eine Bereicherung der autodidaktischen Fortbildung zu Hause sprechen 48,8 Prozent den audiovisuellen Methoden zu.

Ein zweites wichtiges Ergebnis der Befragung in Nordrhein ist die uner- wartet hohe Einschätzung des Nut- zungswertes der Arztbriefe und aller Kollegenkontakte. Der Fortbildungs- nutzen des interkollegialen Informa- tionsflusses wird zum Teil höher ein- geschätzt als derjenige von Veran- staltungsfortbildung (siehe Teil II in Heft 7/1978, Seite 388 ff.).

Beide Ergebnisse — Bedeutung der autodidaktischen Fortbildung durch Lektüre und Bedeutung der Kolle- genkontakte — verdienen deswegen besondere Beachtung, weil im Rah- men neugegründeter Fortbildungs- akademien im Bereich der Landes- ärztekammern sich die Gewichtung der verschiedenen Fortbildungswe- ge noch in der Diskussion befindet.

In Hessen und Berlin beispielsweise wird den Mitgliedern der Nachweis ausschließlich von Veranstaltungs- fortbildung zur Pflicht gemacht. Hier stellt sich das Problem der Evalua- tion der verschiedenen Fortbil- dungsmöglichkeiten, zumal nach dem Urteil der hessischen Fortbil- dungsakademie (21) eine lerntech- nisch erforderliche stärkere Diffe- renzierung der Veranstaltungsfort- bildung in kleinere Teilnehmergrup- pen, „auch wenn sie größere Effi- zienz verspräche, nicht mehr prakti- kabel wäre".

Eine Konsequenz wäre daher, neben den Anstrengungen zur Verbesse- rung der Veranstaltungsfortbildung

—sowohl seitens der ärztlichen Be- rufsorganisationen als auch seitens der an der Fortbildung engagierten Hochschulen — ebenso stark die Ent- wicklung effizienter Unterrichtsmit- tel zu fördern, die das individuelle und — in der kleinen Kollegengruppe

—das partnerschaftliche Lernen be- rufsbezogener rationalisieren. Auf diese Weise könnte das berufsbezo- gene individuelle Lesen eines stets großen Angebotes oft ungerichteter Informationen — den Vorstellungen der Befragten entsprechend — „pra- xisnäher programmiert" werden.

(Ein umfangreiches Literaturverzeichnis befindet sich bei den im ersten Teil [Heft 6/1978, Seite 309 ff.] erwähnten Disser- tationen. Die in diesem Beitrag beson- ders erwähnten Autoren sind mit den an- gegebenen Nummern in einem Literatur- verzeichnis aufgeführt, das den Sonder- drucken beigefügt ist.)

Für die Verfasser:

Professor Dr. med. Rudolf Gross Medizinische Universitätsklinik Josef-Stelzmann-Straße 5000 Köln 41

FORUM

„Nichts geschieht in der Natur,

was ihr als Fehler angerechnet werden könnte"

Zu dem Artikel aus Anlaß des 300. Todestages von Spinoza in Heft 8/1977, Seite 543 ff.

von Dr. Bernhard Fleiß

Die von Dr. Fleiß angeführten Zitate von Spinoza erinnern in überra- schenderweise an die Schriften des kürzlich verstorbenen Philosophen Wilhelm Kamlah. Vor seiner 1972 im Bibliographischen Institut, Mann- heim, erschienenen und in medizini- scher Hinsicht mehrfach interessan- ten „Philosophischen Anthropolo- gie" hat auch Kamlah in seinem 1949 bei Kohlhammer herausge- brachten Werk „Der Mensch in der Profanität" das Thema aufgenom- men, wie naturwissenschaftliches Wissen mit unseren übrigen Kennt- nissen zu vereinbaren ist; dabei zeigt er, daß Aussagen der Naturwis- senschaft Antworten auf Fragen sind, die wir auf eine spezielle Weise stellen, so daß wohlbegründete na- turwissenschaftliche Behauptungen gar nicht mit ebenso wohlbegründe- ten Antworten auf Fragen anderer Art unvereinbar sein können.

Auch das, was wir mit dem Wort

„Gott" auszudrücken versuchen, ist Kamlah ein Problem, dessen Lösung bei ihm geradezu an Spinoza ange- lehnt zu sein scheint, wenn er sie auch von Sokrates herleitet; aller- dings ist sie bei ihm weniger von theologischen Annahmen befrach- tet, die es nach Kamlah sinnvoll erst

452 Heft 8 vom 23. Februar 1978

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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Spektrum der Woche Aufsätze Notizen

Spinoza

noch zu verstehen gilt (Kamlah ist noch vor Bultmann mit dem Pro- gramm der „Entmythisierung" — in feiner Unterscheidung von dem Bultmannschen Programm der

„Entmythologisierung" — hervorge- treten).

Weniger ausführlich, aber immer wieder wirft sodann auch Kamlah Seitenblicke auf die Heilkunde, wo- bei gerade seine Versuche zu einer begründeten Ethik heute so aktuelle Themen wie die Problematik des Schwangerschaftsabbruches einer- seits und den Freitod andererseits nicht aussparen.

In dieser Hinsicht genauso wie in der Analyse der Grundsituation von uns Menschen allgemein, und von uns heutigen Menschen in unserer vor allem psychologisch bedeutsamen und mit dem Aufkommen der Natur- wissenschaft noch verschärften Pro- blematik unseres falschen Selbst- verständnisses oder „Bewußtseins"

im besonderen dürfte Kamlah si- cherlich nicht weniger ‚relevant für uns Mediziner sein als Spinoza, zu- mal Kamlah auf einer seit dreihun- dert Jahren etwas geklärteren philo- sophischen Grundlage steht als je- ner Philosoph.

Ingo-Wolf Kittel, MA Hindenburgstraße 28 1/2 8520 Erlangen

Als vor 50 Jahren die gesamte Welt den 250. Geburtstag Spinozas wür- dig feierte, wurden in allen Groß- städten Kongresse zu seinen Ehren abgehalten, sogar in China. Von Forschern wie Einstein und Freud wurden eindrückliche Vorträge ver- öffentlicht. Ihnen verdanke ich, daß ich mich mit der Gedankenwelt Spi- nozas, so gut es ging, vertraut machte. Sie hat mein Denken nach- haltig beeinflußt. Welch Wandel hat sich jetzt nach 50 Jahren vollzogen?

Die Spinoza-Renaissance ging unter in dem Trubel weltverändernder Vorgänge. Heute gilt nicht mehr das Wort Fichtes, daß Spinoza uns eine

diesseitige „Anweisung zum seligen Leben" geschenkt hat. Vergessen oder mißverstanden ist dieser Mann, der zu den frömmsten Denkern gehört.

Um so mehr erfreute es mich, daß das DEUTSCHE ÄRZTEBLATT sich der Pflicht besann, dieses Mannes in einem Artikel zu gedenken. Nach ärztlicher Gepflogenheit geht Kolle- ge Fleiß der Entwicklungsgeschich- te nach, die zu dem Gedankenge- bäude Spinozas führte. In seinen Worten ist noch etwas von der Be- geisterung zu spüren, die vor 50 Jahren die gelehrte Welt hoffnungs- voll erfüllte. Vielleicht glaubte Fleiß es einer medizinischen Fachzeit- schrift schuldig zu sein, nicht den Nachweis der Harmonie zwischen dem recht verstandenen Bibeltext und seiner philosophischen Er- kenntnis zu führen. Spinozas Feinde waren nicht die Dominikaner mit ih- ren Scheiterhaufen, sondern die armseligen orthodoxen Rabbiner, die ihn anspieen (Mauthner). Dieser Unverstand hat sich bis heute erhal- ten. Er gilt als eine Figur der Welt- verachtung, der Nichtbeachtung al- ler Ungerechtigkeiten und der Ent- schlossenheit zur einsamen Exi- stenz. Welch eine Verkennung! In seiner „Ethik" steht: „.. der freie Mann denkt über seine Sache weni- ger nach als den Tod, und seine Weisheit besteht darin, nicht über den Tod, sondern über das Leben nachzusinnen." Diese Worte müs- sen allen denen lästerlich klingen, die Denken und Glauben in einen Topf werfen wollen.

Zum ersten Male (in der mir bekann- ten Literatur) begegne ich bei Fleiß der Behauptung, daß die „leidenden Affekte", von denen Spinoza aus- führlich spricht, unseren heutigen Neurosen vergleichbar sind. Sie überraschte mich ebenso wie sie mir einleuchtet. Spinozas Sprache ist zeitgebunden, seine Gedanken aber nicht. „So wie die Gedanken und Ideen im Bewußtsein sich ordnen und verketten, genauso ordnen und verketten sich die (pathologischen) Erregungen des Körpers oder die Bilder im Körper." Als Allgemein- praktiker in einer Großstadt, der täg-

lich einer Neurosenflut bei jung und alt mit mangelhafter Rüstung ge- genübersteht, habe ich kaum eine kürzere und treffendere Definition der Neurose gefunden. Auch Spino- zas Therapievorschläge erscheinen mir von einer zwingenden Logik.

„Wenn wir eine (pathologische) Ge- mütsbewegung von dem Gedanken der Ursache trennen und mit ande- ren (gesunden) Gedanken verbin- den, so werden die Schwankungen des Gemütes vernichtet ... und das vernünftige Denken gewinnt die Oberhand." Das mag den Psycholo- gen zu primitiv klingen. Die Psycho- logie erliebt Wissenschaftsan- spruch. Gibt es irgendeine andere Wissenschaft, die in ihren Grundfra- gen so widersprüchlich und zerris- sen ist? Unter allen Psychologen, die den klaren Gedanken Spinozas nahestehen, hat William James, der Arzt und Philosoph, am Schluß sei- nes gründlichen Werkes über die Psychologie etwas geschrieben, das wert ist, zitiert zu werden:

„Wenn wir also von ,Psychologie als einer Naturwissenschaft' sprechen, so dürfen wir nicht annehmen, daß dies eine Art von Psychologie be- deute, die schließlich auf festem Grunde ruht. Ganz im Gegenteil.

Dies bedeutet eine Psychologie, in die die Gewässer der metaphysi- schen Kritik durch alle Fugen sik- kern: eine Psychologie, von der alle elementaren Voraussetzungen und Daten einer neuen Betrachtung in größeren Zusammenhängen unter- zogen und in andere Termini über- setzt werden müssen. Dies ist, kurz gesagt, ein Ausdruck von Zaghaftig- keit, nicht aber von Anmaßung; es • ist tatsächlich zum Verwundern, wenn manche triumphierend über ,die neue Psychologie' sprechen und ,Geschichten der Psychologie' schreiben, da doch in die wirklichen Anfangsgründe und Kräfte, welches dieses Wort Psychologie eigentlich bedeutet, nicht der erste Schimmer von klarer Einsicht vorhanden ist.

Eine Reihe von rohen Tatsachen; et- was Geschwätz und Zank über An- sichten: ein wenig Klassifizierung

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 8 vom 23. Februar 1978

453

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Spektrum der Woche Aufsätze -Notizen

ENDZEITSTIMMUNG

Gedanken über ein wieder gängiges Thema:

Sterbendes Volk - warum?

Von allen Seiten sind die lauten und lebhaften Klagen darüber zu hören, die Deutschen seien ein sterbendes Volk ... Die einen machen eine fa- milienfeindliche Steuerpolitik ver- antwortlich für den Rückgang der Geburtenziffern ... Die anderen se- hen den Grund in einer sich ausbrei- tenden Genußsucht, Diesseitigkeit und in hemmungslosem Materialis- mus derer, die eigentlich aufgerufen wären, jetzt und heute den Bestand des Volkes zu erhalten, wobei zu fra- gen ist, ob die letztere Gruppe nicht eher ein Opfer des Konsumzwanges ist, ... Und Geld, das „verkonsu- miert" wird, steht nun einmal nicht zu dem konstruktiven Zweck der Kinderaufzucht und -Erziehung zur Verfügung. Hinter all diesem scheint aber noch etwas anderes hervorzu- schimmern, welches den Konsum, das Augenblicksvergnügen, viel er- strebenswerter erscheinen läßt, als es eine in die Zukunft gerichtete Aufgabe wie die Erzeugung und Auf- zucht von Nachwuchs ist. Anders als in früheren Generationen, in denen

— bei allen Krisen, Kriegen und Seu- chen — der Bestand der Erde, auf der wir leben, nie ernsthaft in Frage ge- stellt war, leben wir in einer Zeit, in der — beispiellos in der Menschheits- geschichte — die Gefahr einer globa- len Katastrophe real ist ... Leben wir in unserem Land nicht — ohne uns dessen bislang recht bewußt ge- worden zu sein — vielleicht doch schon in einer Art „Endzeitstim- mung", in der nur das Heute zählt, in der das selbstverständliche Weiter- bauen an einer dem Ganzen dienen- den Zukunft deswegen seinen Sinn verloren hat, weil der einzelne die Gewißheit dieser Zukunft für den Or- ganismus seines Volkes nicht mehr hat? Ganz gewiß muß jeder von uns zur Kenntnis nehmen, daß sein Le- ben als Individuum endlich ist — ob es ihm nun paßt oder nicht. Die ehe- dem vorhandene Gewißheit, daß uns, die Sterblichen, doch irgend et- was überdauert, scheint geschwun- den. Vielleicht liegt hier der tiefere

Grund für den Geburtenrückgang?

Unser Gemeinwesen ist zerbrechlich

— wie ein Ameisenstaat, den der Fuß eines Rindviehs vernichten kann, ohne daß letzteres etwas davon zu merken braucht. Wir sind jedoch keine Ameisen, die instinktsicher ih- ren Staat trotz aller Katastrophen wieder und wieder restaurieren kön- nen. Wir sind Menschen, deren Da- sein Sinnhaftigkeit erfordert, die oh- ne die Sinngebung nicht bestehen können. Die Seuchenzüge vergan- gener Jahrhunderte überstanden die Menschen im Glauben an die All- macht und die Gerechtigkeit Gottes, der auch das Leiden, auch die Prü- fung geschickt hatte. Wo ist der Glaube heute geblieben? Wir um- tanzen das Goldene Konsum-Kalb mit der Verzweiflung derer, denen nichts anderes geblieben ist als das, was wir hier und heute in uns hinein- schlingen können, denn das Letzte Hemd hat leider keine Taschen. Wo führt der Weg heraus aus der Mise- re? Gewiß nicht über ein Verbot von Pille, Spirale und Interruptio. Derlei Verbote haben Menschen schon im- mer zu umgehen gewußt, meist mit großem Risiko für die unmittelbar Beteiligten. Entweder, wir wenden die reale Gefahr ab, die uns bedroht, politisch und indem wir die Ein- Sicht in die Not-wendigkeit fördern.

Oder wir lernen mit dem Gefühl wirklich zu leben, daß wir uns auf einem Vulkan befinden

Dr. med. Hans R. Herrmann Ridlerstraße 38

8000 München 2

GESCHMACKSFRAGEN

Zu dem Schleyer-Zitat „Letzte Ursache"

in Heft 46/1977, Seite 2734:

Grenze

Ich finde, daß mit diesem „Zitat" die Grenze der Geschmacklosigkeit er- heblich überschritten wurde. Hier fehlt jedes Gespür, jedes Fingerspit- zengefühl; es ist instinktlos und oh- ne Takt, oder, wenn Sie wollen, ohne Pietät....

Dr. med. Diether Görte 6460 Gelnhausen 2 und Verallgemeinerung auf dem Ni-

veau reiner Beschreibung; ein star- kes Vorurteil, daß wir Bewußtseins- zustände haben und daß sie vom Gehirn abhängen; aber kein einzi- ges Gesetz in dem Sinne, in wel- chem die Physik uns Gesetze zeigt, kein einziger Satz, von welchem ir- gendwelche Folgerung ursächlich geschlossen werden kann. Wir ken- nen sogar nicht die Bedingungen, unter welchen die elementaren Ge- setze vor sich gehen würden, wenn wir diese hätten. Das ist keine Wis- senschaft, es ist nur die Hoffnung auf eine solche. Der Gegenstand für eine Wissenschaft ist vorhan- den.

Bestimmtes geschieht, wenn einem gewissen Gehirnzustand ein gewis- ses Bewußtsein entspricht. Die rich- tige Einsicht in das, was dies ist, würde diejenige wissenschaftliche Errungenschaft sein, vor der alle vorangegangenen erbleichen wür- den. Gegenwärtig aber ist die Psy- chologie im Zustand der Physik vor Galilei und den Bewegungsgeset- zen, der Chemie vor Lavoisier und dem Gesetz der Erhaltung der Mas- se. Die Galilei und Lavoisier der Psy- chologie werden wirklich berühmte Männer sein, wenn sie kommen, wie sie eines Tages mit Bestimmtheit er- scheinen werden, oder Errungen- schaften der Vergangenheit sind kein Hinweis für die Zukunft. Wenn sie jedoch wirklich auftreten, so wird die Notwendigkeit des Gegenstan- des sie metaphysisch machen. Die beste Weise, inzwischen ihr Erschei- nen zu erleichtern ist, sich Rechen- schaft zu geben, wie groß die Fin- sternis ist, in der wir tappen, und niemals zu vergessen, daß die Vor- aussetzungen einer Naturwissen- schaft, von denen wir ausgingen, vorläufige sind und einer wiederhol- ten Prüfung unterzogen werden müssen."

William James hat in Spinozas Ethik die Grundlage der Psychologie gefunden, die es nun auszubauen gilt.

Dr. med. H. Kristukat Gerichtstraße 31-33 1000 Berlin 65

BRIEFE AN DIE REDAKTION Spinoza

454 Heft 8 vom 23. Februar 1978 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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