Presseinformation
KVB-Vorstand:
Tauziehen um Hausarztvertrag verunsichert die Ärzte
München, 22. Juli 2011: Mit großer Sorge sieht der Vorstand der Kassen- ärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) das gestern verkündete Scheitern der Verhandlungen über einen Hausarztvertrag zwischen AOK Bayern und dem Bayerischen Hausärzteverband. So sei die Ankündigung eines bevorstehen- den Schlichtungsverfahrens nicht dazu angetan, endlich wieder für Ruhe in der Ärzteschaft zu sorgen. Die fehlende Planungs- und Kalkulationssicher- heit, unzureichende Honorierung und zunehmende bürokratische Belastun- gen verleideten insbesondere den niedergelassenen Ärzten in ländlichen Regionen ihre Tätigkeit. Das seit Monaten andauernde Tauziehen um einen Hausarztvertrag verunsichere gerade junge Ärzte, die jetzt vor der Entschei- dung stünden, eine Praxis zu übernehmen.
Als überflüssig bezeichnete zudem der Vorstandsvorsitzende der KVB, Dr.
Wolfgang Krombholz, den gestern von der AOK Bayern in einer Presseerklä- rung geäußerten Hinweis, dass die Kassenärztliche Vereinigung rechtswidri- ge Aktionen der Hausärzte ahnden müsse: „Bayerns Hausärzte sind sich ihrer Verantwortung für ihre Patienten absolut bewusst und handeln dement- sprechend. Eine prospektive Warnung vor möglichem Fehlverhalten ist des- halb völlig unnötig. Der Vorstand der AOK Bayern wäre gut beraten, sich ebenfalls verstärkt um das Wohl der Versicherten zu kümmern und einen Hausarztvertrag abzuschließen – so, wie es im Gesetz vorgesehen ist.“ Dar- über hinaus benötige der Vorstand der KVB keine Nachhilfe bezüglich seiner Aufgaben: Die Einhaltung der vertragsärztlichen Pflichten werde selbstver- ständlich überwacht.
Um die ambulante Versorgung in Bayern dauerhaft auf höchstem Niveau flächendeckend erhalten und weiterentwickeln zu können, brauche es unbe- dingt ein konstruktives Miteinander von Ärzteschaft und Krankenkassen.
Man dürfe nicht immer nur der Ärzteschaft mit der „ethischen Keule“ kom- men und sie über ihr ärztliches Ethos dazu bringen, ihre Interessen stets hintanzustellen. Auch die Krankenkassen dürften nicht aus dem Blick verlie- ren, dass sie in erster Linie dem Wohl ihrer Versicherten verpflichtet seien.
„Als Partner im Gesundheitswesen müssen wir Ärzte und Krankenkassen zusammenarbeiten. Nur gemeinsam können wir die Zukunft der ambulanten Versorgung im Sinne der Patienten gestalten.“ Öffentliche Drohkulissen und
Diffamierungen müssten daher unbedingt aufhören – sofort. Pressestelle der KVB Telefon: 0 89 / 5 70 93 - 2192 Fax: 0 89 / 5 70 93 - 2195 E-Mail: presse@kvb.de Internet: www.kvb.de
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