Leserdienst
Hinweise -Anregungen
BRIEFE AN DIE REDAKTION
CODEIN/HEROIN
Zu dem Leserbrief von Dr.
Heinz Hoffmeister in Heft 49/
1981:
Unverantwortlich
...Codein ist ein
Mor- phinabkömmling wie He- roin. Es hat eine zirka 6- bis 12mal geringere Potenz als Heroin. Dafür wird es in äquivalent höheren Dosen konsumiert. Hoffmeister wird nicht im Ernst anneh- men, daß Alkoholiker, die 1I Wodka/Tag trinken, durch Umsetzen auf 15 Fl.Bier/Tag und den Entzug von täglich 1 Flasche in
zwei Wochen trockenzule- gen sind. Entsprechend geht er vor, wenn er Heroin durch Codein ersetzt. Herr Hoffmeister kann nicht kontrollieren und tut es nicht, was mit dem „erfolg- los verordneten" Codein geschieht. Bei meinen Er- fahrungen an zirka 900 Opiatabhängigen und vie- len Entziehungsspielereien mit Codein durch andere Ärzte, gab es in meiner Pra- xis keinen Schießer, der länger als 14 Tage gift- frei blieb, waren Entzie- hungsversuche mit Codein vorgenommen worden.
Nicht spreche ich von pro- fessionellen Codeinver-
schreibern, die ihr steuer- freies Einkommen aufbes- sern, oder von fahrlässi- gen Verschreibungen aus- nahmslos zur Überbrük- kung, sondern von Thera- pieamateuren unter den Arzten . . . Hoffmeister soll- te Anamnesen, Statistiken, Parameter und Katamnesen vorlegen, anstatt zu polemi- sieren. Wie lange blieben die 20 Prozent Suchtpatien- ten „clean", wieviel Codein gingen durch die restlichen 80 Prozent seiner Patienten in die Szene? Die Erfolgs- quote der therapeutischen Einrichtungen liegt nicht zwischen 1 und 5 Prozent, sondern zwischen 50 und
60 Prozent — ich spreche von Langzeitheilungen.
Weiß er, daß die 2600 The- rapieplätze zeitweise nicht ausgebucht sind, weil die Klienten sie nicht anneh- men? Sein Codeinangebot
— spricht es sich herum — dürfte von den zitierten 60 000 Heroinabhängigen allerdings sofort akzeptiert werden. Dann jedoch wer- den seine Heilungen kaum mehr als 0,1 bis 0,5 Prozent erreichen. Und wie viele Schießer hat er überhaupt
„behandelt"?
Dr. med. Hanswilhelm Beil Volksdorfer Damm 34 2000 Hamburg 67-Volksdorf
Gegen Husten:
Auf breiter Front:
Ccedipront°
Codipront . Kapseln/Saft/Tropfen
Zusammensetzung: 1 Kapsel enthält: Codein wasserfrei 30 mg, Phenyltoloxamin 10 mg, beide Substanzen gebunden an I onen- austauscher. 100 g Saft enthalten: Codein wasserfrei 200 mg, Phenyltoloxamin 66 mg, beide Substanzen gebunden an I onen- austauscher. 1 g Lösung enthält: Codeinphosphat 10,5 mg, Phenyltoloxamindihydrogencitrat 4 mg. Anwendungsgebiete:
Akuter und. chronischer Reizhusten, Husten bei akuten und chronischen Bronchitiden, Husten bei Grippe sowie allergisch und infektiös bedingten Entzündungen der Luftwege. Gegen- anzeigen: Krankheitszustände, bei denen eine Dämpfung des Atemzentrums vermieden werden muß; Langzeitverabreichung bei chronischer Obstipation. Nebenwirkungen: In- seltenen
Fällen kann es zu Obstipation kommen.
Dosierung: Im allgemeinen nehmen jeweils morgens und abends Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre 1 Kapsel bzw. 1 Eßlöffel Saft, Kinder von 6-12 Jahren 2 Teelöffel, Kinder von 3-6 Jahren 1 Teelöffel, Kinder von 1-3 Jahren 1/2 Teelöffel Saft. Codipront Saft ist auch für Diabetiker geeignet. Codipront Tropfen nach Angaben der Gebrauchsinformation. Hinweise:
Während der Schwangerschaft ist, wie bei allen anderen Medi- kamenten, die Indikation sorgfältig abzuwägen. Dieses Arznei- mittel kann, auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch, das Reaktionsvermögen soweit verändern, daß die Fähigkeit zur
aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen voi Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße in Zusammenwirken mit Alkohol. Darreichungsformen und Pak kungsgrößen: Codipront Kapseln: O.P. mit 10 Kapseln DM 8,95 O.P. mit 20 Kapseln DM 16,50; O.P. mit 60 Kapseln DM 43,45 A.P. mit 10 x 20 und 20 x 20 Kapseln. Codipront Saft: O.P. mi 100 g DM 8,95; O.P. mit 200 g DM 17,05, A.P. mit 10x 100 g. Codi pront Tropfen: O.P. mit 15 g Lösung DM 5,90; O.P. mit 30 I Lösung DM 9,90; A.P. mit 5 x 30 g Lösung.
Codipront cum Expectorans Kapseln/Saft
Zusammensetzung: 1 Kapsel enthält: Codein wasserfrei 30 mg
16 Heft 7 vom 19. Februar 1982 79. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A/B