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Archiv "Therapie mit Isosorbid-5-Mononitrat" (05.03.1981)

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KONGRESS-NACHRICHT

Therapie mit Isosorbid-5-Mononitrat

durch eine Senkung der Vorlast des Herzens, wohl durch Vergrö- ßerung der in den Venen depo- nierten Blutmenge, begründet.

Isosorbid-5-Mononitrat ist ein al- ter Bekannter. Bei der schon über 20 Jahre erprobten Therapie mit Isosorbid-2,5-Dinitrat treten zwei Stoffwechselprodukte auf, Isosorbid-2-Mononitrat (biologi- sche Halbwertszeit 1,5 h) und die erwähnte in Stellung 5 nitrierte Verbindung mit einer biologi- schen Halbwertszeit von 4 bis 5 h.

Alle drei Verbindungen sind, ge- messen an der Senkung der ST- Strecke, bei Koronarkranken nach oraler Gabe etwa gleich stark wirksam. Sie unterscheiden sich lediglich in ihrer Wirkungs- dauer. Isosorbid-Dinitrat wird da- bei offensichtlich rasch deni- triert, so daß der Hauptträger der Wirkung die mononitrierte Ver- bindung mit der längeren Halb- wertszeit, nämlich lsosorbid-5- Mononitrat ist.

Denitrierung von Isosorbid-5-Mononitrat

Die rasche Denitrierung des Iso- sorbid-Dinitrats, vor allem in der Leber, ist Ursache dafür, daß ur- sprünglich an der oralen Einsatz- fähigkeit dieser Substanz über- haupt Zweifel angemeldet wur- den.

Auch oral verabfolgt erwies sie sich als therapeutisch brauchbar, dies ist vor allem auf den 5-Mono- nitrat-Metaboliten zurückzufüh- ren.

Im Stoffwechsel des Isosorbid-Di- nitrats entsteht, wie bei allen or- ganischen Nitratverbindungen, auch freies Nitrit, das zum Teil zum Nitrat oxidiert wird. Das Ni- trit, das der Oxidation entgeht und ins systemische Blut gelangt, ist verantwortlich für die Bildung von Ferrihämoglobin. Diese uner- wünschte Nebenwirkung haben alle organischen Nitratverbin- dungen.

Im Tierversuch hat sich gezeigt, daß die Denitrierung von Isosor- bid-5-Mononitrat im Vergleich mit Isosorbid-Dinitrat viel langsa- mer verläuft und nur einen Bruchteil der Ferrihämoglobin- Konzentration im Blut verur- sacht, die unter dem Einfluß der dinitrierten Verbindung gemes- sen wurde; die Ferrihämoglobin- werte stiegen selbst bei hoher Dosierung nicht oder nur unwe- sentlich über ein Prozent, bezo- gen auf den gesamten Hämoglo- bingehalt, an. Derartige Konzen- trationen sollten unter therapeu- tischen Bedingungen bedeu- tungslos sein; indes steht die Überpüfung der im Tierversuch gewonnenen Resultate am Pa- tienten noch aus.

Die ersten klinischen Erfahrun- gen ergaben, daß Isosorbid-5- Mononitrat p. o. im Vergleich mit der dinitrierten Verbindung, die in Retardform verabreicht wurde, äquieffektiv ist. Allerdings sind auch die Nebenwirkungen gleich stark ausgeprägt; vor allem der Kopfschmerz wird von den Pa- tienten als störend empfunden.

Er scheint eine Folge der gene- rellen Gefäßerweiterung durch organische Nitratverbindungen zu sein. Mit der Zeit gewöhnt sich der Organismus an diese offen- sichtlich zunächst unvermeidli- che Nebenwirkung. Dagegen scheint die Toleranz gegenüber den organischen Nitratverbin- dungen hinsichtlich ihrer thera- peutischen Wirkung nur eine ge- ringere Rolle zu spielen; jeden- falls erweist sich der Organismus nach einem kurzen therapiefrei- en Intervall immer wieder als an- sprechbar.

Der Feinmechanismus der Wir- kung organischer Nitratverbin- dungen ist nach wie vor Gegen- stand wissenschaftlicher Kontro- versen. Auch für Isosorbid-5-Mo- nonitrat ist die Wirkung vor allem

Vorteile von

Isosorbid-5-Mononitrat

Die Vorteile von Isosorbid-5-Mo- nonitrat sind in der günstigen Pharmakokinetik der Substanz zu suchen. Isosorbid-5-Mononi- trat ist praktisch keinem First- pass-Effekt unterworfen; die Blutspiegel sind nach oraler und nach intravenöser Gabe fast identisch. Beim Einsatz von Iso- sorbid-5-Mononitrat hat man die Vorteile der Therapie mit einer Monosubstanz ohne die Gefahr der interindividuellen Streuun- gen der Blutspiegel, bedingt durch die unterschiedlichen Gra- de der Metabolisierung im Darm und vor allem in der Leber nach der Resorption. Die Wirksamkeit kann in direkte Beziehung mit dem Blutspiegel gesetzt werden.

Da Isosorbid-5-Mononitrat im we- sentlichen metabolisch inakti- viert wird, ist bei niereninsuffi- zienten Patienten praktisch keine Dosisreduktion erforderlich.

Therapieplatz für Isosorbid-5-Mononitrat

Aufgrund der langen Halbwerts- zeit sollte der Gebrauch von Iso- sorbid-5-Mononitrat jede Retard- Formulierung überflüssig ma- chen. Der Platz für Isosorbid-5- Mononitrat in der Therapie wird vor allem in der Langzeitprophy- laxe der Angina pectoris vermu- tet. Isosorbid-5-Mononitrat kann mit Betablockern kombiniert wer- den. Pharmakologisch deutet sich bei dieser Kombination, ge- messen an der Senkung der ST- Strecke, die durch Koronarokklu- sion und Isoprenalin beim Hund angehoben wurde, eine überad- ditive Wirkung an. Frh

(Symposion über Isosorbid-5-Mononitrat, Januar 1981, Mannheim)

460 Heft 10 vom 5. März 1981 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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