Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft informiert:
Indikationseinschränkung für Methylergometrin
Aufgrund der heutigen Mög- lichkeiten einer differenzierten diagnostischen Abklärung und damit einer gezielten kausalen Behandlung besteht keine Basis mehr für den Einsatz von Mether- gin® bei den Indikationen Menor- rhagien und Metrorrhagien. Aus diesem Grund hat der Hersteller eigenverantwortlich die Ge- brauchsinformation dahingehend
geändert, daß diese Anwen- dungsgebiete entfallen.
Außerdem wird in den neuen Anwendungshinweisen auch ver- einzelten Beobachtungen eines Übertritts von Methylergometrin in die Muttermilch mit entspre- chenden Nebenwirkungen beim Säugling sowie einer möglichen Einschränkung der Stilleistung Rechnung getragen.
Für die Haupteinsatzgebiete in der Geburtshilfe stehen die be- kannten Darreichungsformen von Methergin® nach wie vor zur Ver- fügung.
Präparat: Methergin®
1
FOR SIE REFERIERT
Karzinomtherapie mit LAK und Interleukin-2
Die Autoren untersuchten die Wirkung einer adoptiven Immu- notherapie mit Lymphokin-aktiven Killerzellen (LAK) und Interleu- kin-2 oder einer Therapie mit hoch- dosiertem Interleukin-2 allein bei 157 Patienten mit metastasierenden Karzinomen, bei denen sich die Standard-Therapie als wirkungslos erwiesen hatte, oder eine wirksame Standard-Therapie zur Zeit nicht zur Verfügung steht.
Von 106 bei der Auswertung be- rücksichtigten Patienten mit LAK- Zellen-Therapie und Interleukin-2 wiesen 8 eine komplette, 15 eine teilweise Tumorreduktion von mehr als 50 Prozent und 10 Patienten eine leichte Remission auf. Der durch- schnittliche Remissionszeitraum be- trug 10 Monate bei den Patienten mit kompletter Remission und 6 Monate bei den Patienten mit teil- weiser Remission; der Patient mit der längsten kompletten Remission befand sich noch 22 Monate nach der Behandlung in Remission.
Von den 46 mit hochdosiertem Interleukin-2 behandelten Patienten wurde bei einem Patienten eine komplette Remission (Remission >
4 Monate), bei 5 Patienten eine Teil- Remission (Dauer 2, > 3, > 5, 7 und
> 11 Monate) und bei einem Patien-
ten eine leichte Remission festge- stellt. Sieben der insgesamt 9 Patien- ten mit kompletter Remission befan- den sich noch zum Zeitpunkt der Berichterstellung in dieser. Hypoto- nie, Gewichtszunahme, Oligurie und Anstieg des Bilirubin- und Kreatininspiegels waren übliche Ne- benwirkungen, die jedoch sofort nach Einstellung der Interleukin-2- Behandlung zurückgingen. Es ereig- neten sich bei 157 Patienten vier be- handlungsbezogene Todesfälle.
So verglichen Wissenschaftler in einer weiteren Studie zur Herabset- zung der Toxizität der Therapie die Bolusgabe mit der Dauerinfusion von rekombinantem Interleukin-2 bei 48 Patienten mit fortgeschritte- nen Karzinomen über 24 Stunden in einem 5-Tage-Zyklus mit Unterbre- chung durch Erholungspausen und Leukapheresis mit ebenfalls 5 Tagen Dauer. Bei den 40 für die Auswer- tung berücksichtigten Patienten konnten 13 Teil-Remissionen (32,5 Prozent) und 2 leichtere Remissio- nen festgestellt werden, was die Schlußfolgerung erlaubt, daß kon- stante Infusionsgaben die antineo- plastische Aktivität der adoptiven Immunotherapie erhalten, während Sicherheit und Wohlbefinden für den Patienten erhöht werden.
Ein Kommentator vom New England Journal of Medicine wertet diese beiden Veröffentlichungen und ist der Meinung, die Ergebnisse zeigten, daß eine breite Anwendung nicht durchführbar sei. Andererseits jedoch: Falls die Ergebnisse — wie es scheint — auf eine erfolgreiche Mani- pulation des Zellenimmunsystems hinweisen, wäre die Forschung ei- nen Schritt weiter auf der Suche nach einer Immunotherapie von Karzinomen. Lng
Rosenberg, S. A. et al.: A Progress Re- port an the Treatment of 157 Patients with Advanced Cancer Using Lymphokine-Ac- tivated Killer Cells and Interleukin-2 or High-Dose Interleukin-2 Alone
West, W. H. et al.: Constant-Infusion Recombinant Interleukin-2 in Adoptive Immunotherapy of Advanced Cancer Durant, J. R.: Immunotherapy of Cancer:
The End of the Beginning?
New England Journal of Medicine 316, (1987) 889-897, 898-905, 939-941 Dr. Steven A. Rosenberg, National Can- cer Institute and Clinical Center, National Institutes of Health, Bethesda, MD 20892, U.S . A.
Dr. William H. West, 910 Madison Ave., Memphis, TN 38103, U.S.A.
NOTIZ
„Duramonitat® 20": Tabletten Wirkstoff: Isosorbid-5-nitrat
Die Herstellerfirma Durache- mie hat in einem Rote-Hand-Brief folgendes mitgeteilt:
Bei dem Präparat „Dura- monitat® 20" sind bisher bei vier Packungen mit 100 Tabletten Inhalt statt 20-mg-Tabletten 40-mg-Tablet- ten festgestellt worden. Wir möch- ten hierauf aufmerksam machen, da es dadurch zu den bekannten Über- dosierungserscheinungen kommen kann, wie zum Beispiel Kopf- schmerzen, Hypotonie, Schwindel- gefühl und Tachykardie.
Die Blisterstreifen sind korrekt gekennzeichnet. Die Packung ent- hält die richtige Gebrauchsinforma- tion für die 40-mg-Tablette.
Die
Farbe der „Duramonitat®
20" Tabletten ist weiß, die Farbe der
„Duramonitat® 40" Tabletten ist
rosa. ❑
Dt. Ärztebl. 84, Heft 39, 24. September 1987 (53) A-2545