soll es sein, weil eine wissenschaftli- che Abstützung auf den Randomisa- tionsvergleich kaum möglich sein wird (Randomisationsrate 6,5 Pro- zent).
Wir gehen davon aus, daß uns die Studie I „Kleines Mammakarzi- nom" genügend Informationen lie- fert für eine Nachfolgestudie, die die biologische Tumorbewertung (pro- gnostische Faktoren) und strahlen- biologische Gesichtspunkte als ent- scheidende Eckpfeiler des Studien- designs haben wird.
Pläne für die
zukünftigen Studien
Unter Studienbedingungen ist zu prüfen, ob bei Tumoren bis zu 3 cm unter günstigen Voraussetzun- gen (Grad I bis IIa, ER/PR positiv, keine „extensive intraductal canceri- zation" (EIC), keine Lymphangiosis carcinomatosa, keine Beteiligung des Unterhautgewebes, genügender Ab- stand zum retromammillären Be- reich, axilläre Lymphknoten tumor- frei) eine brusterhaltende Chirurgie auch in dem Bereich Maximaldurch- messer > 2 cm, bis 3 cm mit verant- wortbaren Ergebnissen möglich ist.
Die Onkogenaktivitäten (c-erb-B2, c-myc) sollen dabei in einer Multiva- rianzanalyse studienbegleitend ge- prüft werden.
Bei Tumoren mit einem Ma- ximaldurchmesser bis zu 2 cm wird zunächst unter Zugrundelegung der Ergebnisse der Studie „Kleines Mammakarzinom" zu prüfen sein, ob bei den unter 1) genannten gün- stigeren Parametern künftig auf eine Strahlentherapie verzichtet werden kann.
Nach Abschluß der Rekrutie- rungszeit der Studie I (Kleines Mam- makarzinom) ist es uns ein Bedürf- nis, allen Kollegen, die sich an der Durchführung der Studie beteiligt haben, ganz herzlich zu danken für alle Mühen, die sie durch die speziel- len Arbeiten, über die Routine hin- ausreichend, in der Bearbeitung der Formblätter, in der Bearbeitung der Diagnostik und im Versand des Ma- terials sowie den differenzierten strahlentherapeutischen Maßnah- men geleistet haben.
Unser letztes definitives Fernziel soll es sein, für das mammographisch zu vermutende Ductale Carcinoma in Situ (DCIS) die besten Diagno- stik- und Behandlungsbedingungen zu schaffen, für das „Kleine Mam- makarzinom" die bestmöglichen Be- dingungen für den Verzicht auf zu- sätzliche Strahlentherapie herauszu- finden und für die größeren Tumo- ren bis zirka 3 cm unter kurativen Aspekten vertretbare Konzepte zu erarbeiten. Wenn diese Konzepte akzeptable Ergebnisse liefern, ist zu- nächst ein weiterer „Meilenstein"
bei der Bekämpfung des Brustkrebs erreicht. Weit offen ist aber immer noch die Frage nach optimaler The- rapie des fortgeschrittenen Mamma- karzinoms. Hier Strategien ganz
Levamisol und 5-FU zur adjuvanten Therapie des Kolonkarzinoms
In den Vereinigten Staaten er- kranken pro Jahr etwa 100 000 Per- sonen an einem Dickdarmkarzinom.
In der Todesursachenstatistik ran- giert das Kolonkarzinom an zweiter Stelle nach dem Bronchialkarzinom.
In einer großen Studie wurde der Ef- fekt einer adjuvanten Chemothera- pie beim resezierten Kolonkarzinom überprüft. Insgesamt 1296 Patienten mit einem Kolonkarzinom im Stadi- um Dukes B2 bzw. Dukes C nahmen an einer Therapiestudie teil, wobei je ein Teil der Patienten Levamisol (50 mg alle 8 Stunden für 3 Tage, alle 2 Wochen über 1 Jahr) oder Levamisol + 5-Fluorouracil (450 mg/m 2 Kör- peroberfläche für 5 Tage über 48 Wochen) erhielten. Die durch- schnittliche Nachbeobachtungszeit betrug 3 Jahre.
Bei den Patienten mit Dukes C-Karzinomen führte die Therapie mit Levamisol + 5-FU zu einer signi- fikanten Reduktion der Rezidivrate um 41 Prozent, auch die Zahl der Todesfälle ging innerhalb des Beob-
neuer Dimensionen zu entwickeln, ist die größte Herausforderung für die kommenden Jahre.
Wir danken dem Bundesministerium für Forschung und Technologie für die Un- terstützung dieser klinischen Studie und der studienbegleitenden Forschung.
Die Zahlen in Klammem beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonder- druck, anzufordem über die Verfasser.
Anschrift für die Verfasser:
Prof. Dr. med. Alfred Schauer Zentrum Pathologie
der Universität Göttingen Robert-Koch-Straße 40 W-3400 Göttingen
achtungszeitraums um 33 Prozent zurück. Die alleinige Behandlung mit Levamisol hatte keinen nach- weisbaren Effekt. Die Ergebnisse im Stadium B2 sind widersprüchlich und erlauben noch keine eindeutigen Schlüsse. Toxische Nebenwirkungen des Levamisols wurden nur selten beobachtet und bestanden in der Re- gel aus leichter Übelkeit, einer gele- gentlichen Dermatitis oder einer Leukopenie, während unter der Kombinationstherapie Levamisol + 5-Fluorouracil die Nebenwirkungen von Fluorouracil überwogen, näm- lich Übelkeit, Erbrechen, Stomatitis, Diarrhoe, Dermatitis und Leukope- nie.
Die Autoren kommen zu dem Schluß, daß im Stadium Dukes C die Kombinationstherapie Levamisol + 5-Fluorouracil durchaus als adjuvan- te Behandlung empfohlen werden kann, zumal sie von jedem onkolo- gisch versierten Arzt praktiziert wer- den kann.
Moertel, C. G., T. R. Fleming, J. S. Mac- Donald et al.: Levamisole and Fluorouracil for Adjuvant Therapy of Resected Colon Carcinoma. N. Engl. J. Med. 322: 352-358, 1990.
Mayo Clinic, Rochester, MN 55905 A-3638 (66) Dt. Ärztebl. 87, Heft 46, 15. November 1990