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Archiv "HEILPRAKTIKER: Methodische Schwächen" (20.06.1986)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

BRIEFE AN DIE REDAKTION

Basisinformation

Rabipur

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HEILPRAKTIKER

Weitere Briefe zu den Beiträ- gen von Privatdozent Dr. med.

Karl-Ernst Bühler et al.: „Wel- che Patienten gehen zu Heil- praktikern und weshalb?", Heft 11/1986, Seite 677 ff. so- wie von Dr. med. Wolfgang Schütz: „Das Heilpraktikerge- setz ist ein Unikum — Sicher- heit des Patienten ist nicht vor- geschrieben", Heft 11/1986, Seite 679 ff. (einige Briefe sind bereits in Heft 24 erschienen):

Methodische Schwächen

So positiv der Versuch ein- zuschätzen ist, diesem re- levanten berufspolitischen Thema empirisch beizu- kommen, so symptoma- tisch weist dieser Beitrag (Bühler et al.) die methodi- schen Schwächen solcher Untersuchungen auf, wenn parteiliche Voreingenom- menheit in eine scheinbar wissenschaftliche Betrach- tungsweise einfließt. Un- freiwillig — aber sicher nicht zufällig — werden in dieser Darstellung auch die Hintergründe für die man- gelnde Fähigkeit eines gro- ßen Teils der Ärzteschaft deutlich, sich mit dem kon- kurrierenden therapeuti- schen Angebot der Heil- praktiker und der von ih- nen angewandten Heilme- thoden auseinanderzuset- zen...

Doch auch die rein berufs- politische Betrachtungsdi- mension weist so erheb- liche Schwachpunkte auf, daß ich mich frage, warum dieser Artikel die Redak- tion des DÄ passieren konnte: Es wird mit keinem Wort erwähnt, daß sich bei- spielsweise ca. 1500 ärzt- liche Kolleginnen und Kol- legen im Dt. Zentralverein homöopathischer Ärzte or- ganisiert und eine ungleich größere Anzahl (zuneh- mend!) von Ärztinnen und Ärzten homöopathisch und naturheilkundlich orien- tierte Therapiemethoden in ihren Behandlungsalltag integriert haben. Diese

praktizierte Fortbildung und Anwendung von Me- thoden, die bisher kaum Eingang in die akademi- sche ärztliche Ausbildung gefunden haben, ist doch wohl als Ausdruck dafür zu werten, daß es viele Kolle- ginnen und Kollegen für sinnvoller erachten, neue Verfahren zu erlernen und einzusetzen, als dem Pa- tienten die Nicht-Behandel- barkeit seiner Erkrankung im Arzt-Patient-Dialog ver- ständlich und akzeptabel zu machen.

Damit soll die Bedeutung eines positiven und ver- trauensvollen Arzt-Patient- bzw. Patient-Arzt-Verhält- nisses nicht herabgewür- digt werden — sicherlich liegt auch hier ein eklatan- ter Nachholbedarf bei der bisher überwiegend prakti- zierten medizinischen Ver- sorgung durch Ärzte vor — da möchte ich mich der Feststellung der Autoren anschließen...

Dr. med.

Rudolf Welteke-Bethge Redeckerstraße 43 4520 Meile 8

Wunder durch Autorität

... Der Ärzteschaft, die je- des Jahr für etwa eine Mil- liarde Mark durchblutungs- fördernde Medikamente verordnet, obwohl deren Wirksamkeit niemals über- zeugend nachgewiesen wurde, die Herzglykoside verordnet hat wie „Bett- hupferl" und über Jahr- zehnte Tonsillektomien

und andere Operationen in einem durch nichts ge- rechtfertigten Ausmaß durchgeführt hat, steht es nicht zu, die Heilpraktiker zu kritisieren.

Heilpraktiker können in vie- len Fällen durch überzeu- gende Autorität wahre Wunder vollbringen und Patienten, die sich in eine Krankheit verrannt haben,

Tollwut PCEC-Vaccine ad us. hum.

Zugelassen vom Paul-Ehrlich-Institut, Bundesamt für Sera und Impfstoffe.

Zusammensetzung 1 Dosis (1 ml) enthält:

inaktiviertes Tollwutvirus

Wirksamkeit 2,5 I.E.

Neomycinhydrochlorid max. 10 pg Chlortetracyclin-

hydrochlorid max. 5 pg Amphotericin B max. 0,5 pg Lösungsmittel: Aqua ad iniectabilia pyrogenfrei

Anwendungsgebiete

a) Impfbehandlung der Tollwut nach Exposition

b) Impfprophylaxe der Tollwut vor Exposition

Gegenanzeigen

Im Expositionsfall keine, da im Hin- blick auf den tödlichen Ausgang klinisch manifester Tollwut jeder Infektionsverdächtige der Impfbe- handlung zugeführt werden muß.

Von einer präexpositionellen Impfung sind kranke, als inkubiert geltende und rekonvaleszente Personen zu- rückzustellen. Personen mit bekann- ter Neomycin-, Chlortetracyclin-, Amphotericin B- und Hühnereiweiß- allergie sollten nicht prophylaktisch geimpft werden.

Bei Hühnereiweißallergie sollten Toll- wut-Impfstoffe, die nicht auf Hühner- fibroblasten hergestellt werden (Toll- wut HDC-Impfstoffe), angewandt werden.

Über die Anwendung während der Schwangerschaft liegen bisher keine Erfahrungen vor.

Nebenwirkungen

Leichte Reaktionen an der Injektions- stelle wie Schmerz, Rötung und Schwellung können bei weniger als 5% der Patienten auftreten.

Vereinzelt wurde über Lymphknoten- schwellungen sowie Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, leichte Tempera- turerhöhungen und allergische Reak- tionen der Haut berichet.

Handelsformen und Preise Packung mit

1 Flasche Trockensubstanz für 1 ml 1 Ampulle mit Aqua ad iniectabilia,

pyrogenfrei DM 56,25 Packung mit

5 Flaschen Trockensubstanz für je 1 ml

5 Ampullen mit Aqua ad iniectabilia, pyrogenfrei DM 244,83 (Preise lt. AT. einschl. MwSt./Stand bei Drucklegung)

Behringwerke AG Medizinische Information und Vertrieb

6230 Frankfurt am Main 80

BEHRING

Miv-e

1822 (6) Heft 25/26 vom 20. Juni 1986 83. Jahrgang

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DEUTSCHESÄRZTEBLATT

BRIEFE AN DIE REDAKTION

daraus befreien. Die mei- sten Arzte sind dazu nicht befähigt, Es entspricht auch nicht ihrem Beruf, Wunder zu vollbringen.

Bedenken wir aber auch, daß mindestens die Hälfte der niedergelassenen Kol- legen außer dem, was man Schulmedizin nennt, was ohnehin schon genügend unwirksame Methoden beinhaltet, auch noch Au- ßenseitermethoden aller Schattierungen anwendet.

Für den Laien werden die- se Methoden dadurch sanktioniert ...

Dr. med.

Michael Osswald Brückenstraße 4 7056 Weinstadt- Großhepach

Serviceangebot erweitern

... Es wundert mich immer wieder, wie wenige Kolle- gen umgetrieben werden von der Unzufriedenheit mit den beschränkten the- rapeutischen Möglich- keiten unserer Schulmedi- zin. Daß wir chronischen Rheumatismus, Kopf- schmerzen, Multiple Skle- rose, Virusinfekte, Endoge- nes Ekzem - um nur ein paar wenige Beispiele zu nennen - meist nur pallia- tiv, und das ungenügend und mit hohen Nebenwir- kungen belastet, behan- deln können, das darf uns doch keine Ruhe lassen auf der Suche nach besseren Heilmethoden.

Nun gibt es zwar diese Me- thoden, aber die haben ei- nen Haken: Sie sind schwer und nur mit großem Engagement zu erlernen, und sie sind nur wirksam, wenn man sie wirklich gut beherrscht: Ein schlechter Homöopath kommt über Placeboerfolge kaum hin- aus. Dieser mühselige Ein- satz wird aber von unseren Patienten mit Recht still- schweigend erwartet, denn sie erwarten ja auch, wie Bühlars Untersuchung zeigt, daß wir diese offen- sichtlich wirksamen und nebenwirkungsarmen Me- thoden anbieten.

Wir sollten uns, zum Bei- spiel als Allgemeinmedizi- ner, wenigstens eine "na- turheilkundliche" Methode

aneignen- mehr ist oft gar nicht möglich - und damit unser Serviceangebot er- weitern, wenn wir uns nicht nachsagen lassen wollen, daß uns die Heilpraktiker therapeutisch und ethisch voraus sind!

Dr. med.

Johannes Frh. v. Redwitz Sebastiansgraben 31 7090 Ellwangen/Jagst

Nachdenken und Umdenken

... Was "die Naturheilkun- de" betrifft, so beneide ich Heilpraktiker schon ein we- nig um ihre umfassenderen

Ausbildungsmöglich- keiten; als Arzt muß man

..

ßfR NfUf MUTTfRPASS UNSfRf Hllff fUR IHRf KARTflfUHRUNG'

Dezember 1985

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Deutscher Arzte-Verlag Dieselstr. 2, 5000 Köln 40 Telefon (02234) 7011-0 1824 (8) Heft 25/26 vom 20. Juni 1986 83. Jahrgang Ausgabe A

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