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Archiv "Der Privatsektor wird zu teuer" (28.05.1986)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

NACHRICHTEN

Hilfe für

afghanische Kinder

MÖNCHENGLADBACH.

Schätzungsweise 30 000 Kinder im Alter zwischen zwei und 16 Jahren leben zur Zeit in afghanischen und pakistanischen Flücht- lingslagern mit zum Teil schweren Kriegsverletzun- gen. Zumeist als Spielzeug getarnte Bomben haben bei vielen Kindern drin- gend behandlungsbedürf- tige Verletzungen verur- sacht. Die ärztlichen Ver- sorgungs- und Operations- kapazitäten in den Krisen- herden sind stark dezimiert und leiden unter akutem Fi- nanz- und Personalmangel.

Die vor zwei Jahren ge- gründete Afghanistan-Not- hilfe e. V. — Deutsch-Afgha- nisches Komitee für Ärzte und medizinische Heilbe- rufe — in Mönchenglad- bach 2 (Wickrather Straße 49) bildet für die Katastro- phen- und Krisengebiete in Afghanistan und in Paki- stan in enger Zusammenar- beit mit der Hilfsorganisa- tion „Care Deutschland"

und mit finanzieller Unter- stützung des Auswärtigen Amtes Sanitäter und Hilfs- ärzte aus und entsendet sie direkt in die Krisengebiete.

Mit finanzieller Unterstüt- zung des Komitees ist es gelungen, afghanische Ärz- te drei bis vier Monate lang an chirurgischen Universi- tätskliniken in Nordrhein- Westfalen für ihren Hilfs- einsatz vorzubereiten.

Darüber hinaus werden zur Zeit 14 mobile Kliniken in Afghanistan auch mit Un- terstützung deutscher Hilfsorganisationen betrie- ben, in denen Kriegsver- letzte behandelt werden.

Es wird versucht, ein lang- fristiges Präventiv-Medizin- programm für die Zivilbe- völkerung aufzubauen. Mit Hilfe von Spenden ist es gelungen, einen kriegsver- letzten, beinamputierten zehnjährigen afghanischen Jungen zur Behandlung in

to*

Der zehnjährige afghanische Aschuqullah konnte dank der Spenden des Nothilfekomi- tees in einer deutschen Spe- zialklinik behandelt werden

eine deutsche Spezialklinik auszufliegen, wo er ope- riert wurde und wo ihm ei- ne Prothese angepaßt wer- den konnte (Kostenpunkt:

etwa 10 000 DM). EB

Ausland

„Skandalklinikum"

in Aschchabad

MOSKAU. Seit neun Jahren ist in Aschchabad (Turkme- nien, an der Grenze zu Iran) der zweite Bauabschnitt ei- ner Universitätsklinik im Bau; die Fertigstellung ist für 1989 vorgesehen, und das bei einer Bauzeitnorm von 3 1 /2 Jahren. Mit diesem und ähnlichen Beispielen unter anderem in Geor- gien, Usbekistan und in Si- birien kritisierte Minister- präsident Nikolai Ryshkow vor dem 27. Parteitag der KPdSU, daß noch immer Wirtschaftsfunktionäre den Bau sozialer und kulturel- ler Einrichtungen als zweit- rangig behandeln. „Empö- rend" nannte Ryshkow die lange Bauzeit beim Regio- nalkrankenhaus Krasno- jarsk in Mittel-Sibirien, des- sen Bau zum Teil mit Mit- teln aus Subbotniks (unbe- zahlte Sonderschichten) fi- nanziert werde. Von 1980 bis 1985 wurde die geplan- te Erhöhung der Zahl der

Krankenhausbetten um 8,7 Prozent gerade erfüllt.

1986 wird weniger als durchschnittlich investiert;

das müsse man im weite- ren Verlauf des zwölften Planjahrfünfts bis 1990 ausgleichen, sagte Rysh- kow, wofür aber nicht überall die Voraussetzun- gen vorlägen. Der Bau am- bulanter Gesundheitsein- richtungen und die Pro- duktion von Medizintech- nik sollen sogar um 50 Pro- zent steigen.

Für die Sozialpolitik kün- digte der sowjetische Mini- sterpräsident eine Verstär- kung der staatlichen Hilfen für Familien mit Kindern an. Vorgesehen sind eine (bisher nicht näher be- stimmte) Verlängerung des

Schwangerschaftsurlaubs und der bezahlten freien Tage für die Pflege kranker Kinder, die Verlängerung der bezahlten Freistellung berufstätiger Mütter von 12 auf 18 Monate sowie die künftig kostenlose Abgabe von Arzneimitteln für Kin- der unter drei Jahren. Die Gehälter der Ärzte und der anderen Gesundheitsberu- fe sollen schrittweise auf- gestockt werden. gb

Kubanische Ärzte in Westafrika

BISSAU. Als Beispiel für

„brüderliche Hilfe" berich- tet das SED-Organ „Neues Deutschland" aus dem kleinen westafrikanischen Staat Guinea-Bissau, dem früheren Portugiesisch- Guinea. Zum Zeitpunkt der Unabhängigkeit 1973 habe es nur in der Hauptstadt zwei Krankenhäuser gege- ben, im ganzen Lande je- doch nicht einen einzigen Arzt. Bis heute seien an zwei medizinischen Schu- len 40 Ärzte und 500 Kran- kenschwestern ausgebil- det worden. Für die 850 000 Einwohner gibt es jetzt 125 Arztpraxen, von denen 83 von kubanischen Ärzten geleitet werden. EB

Neuordnung

für die Pflegeberufe

PRETORIA. Seit Jahresbe- ginn sind alle Kranken- schwesternschulen in Süd- afrika an Universitäten an- gegliedert. Damit ist eine alte Forderung des Schwe- sternverbandes erfüllt wor- den, nach der die Ausbil- dung in den Pflegeberufen mit der Lehrerausbildung auf die gleiche Stufe ge- stellt werden sollte. Die Schwesternprüfung wird von den Universitäten durchgeführt und anschlie- ßend vom Verband aner- kannt. Im Rahmen der ge- genwärtigen Reformmaß- nahmen der Regierung in Pretoria werden mit so- fortiger Wirkung gleiche Gehälter für Schwestern, Pfleger und verwandte Ge- sundheitsberufe aller Ras- sen eingeführt. gb

Der Privatsektor wird zu teuer

LONDON. Kurz nacheinan- der haben die Geschäfts- führer der beiden größten britischen Privatversiche- rungen vor der beunruhi- genden Kostenentwicklung im Privatsektor des briti- schen Gesundheitswesens gewarnt. Seit mehrerenJah- ren hätten die Steigerungen der Arzthonorare und der Krankenhausausgaben die Inflationsrate weit übertrof- fen. Sollte sich diese Ent- wicklung fortsetzen, so wür- den die Versicherungsprä- mien der Privatversicherun- gen bald nicht mehr bezahl- bar sein. Die Versicherun- gen würden dann gezwun- gen sein, Aufwendungen nur noch dann zu ersetzen, wenn die Versicherten sich von solchen, namentlich benannten Ärzten oder Krankenhäusern behan- deln lassen, die Patienten nicht unnötig zur stationä- ren Behandlung einweisen beziehungsweise die Ver- weildauer nicht unnötig in die Länge ziehen. gb 1598 (22) Heft 22 vom 28. Mai 1986 83. Jahrgang Ausgabe A

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