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Archiv "Ärzte in der EG: Zugang zum Studium am Bedarf orientieren" (03.12.1986)

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Plenarsitzung im Maternushaus in Köln. Links vorn ein dänischer Delegierter; nach rechts (gegen den Uhrzeigersinn) Delegierte aus Frankreich, Italien, Luxemburg, aus den Niederlanden, Portugal, Spanien und aus Großbritannien Fotos: d-e-w

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

THEMEN DER ZEIT

Ärzte in der EG

Zugang

zum Studium am Bedarf orientieren

Eine Stellungnahme zum Anstei- gen der Zahl arbeitsloser oder un- terbeschäftigter Ärzte in den EG- Ländern war eines der wichtigsten Arbeitsergebnisse der Plenarver- sammlung des „Ständigen Aus- schusses der Ärzte der Europä- ischen Gemeinschaft", die am 21.

und 22. November 1986 — zum er- sten Male wieder unter der deut- schen Präsidentschaft — in Köln stattfand. Die Leiter der einzelnen Delegationen hatten schon im Sofnmer 1985 auf einer Sitzung in Cannes gefordert, daß die EG-Län- der dringlich die Zulassung zum Medizinstudium regeln sollten.

Dabei sollte die Studentenzahl in ein ausgewogenes Verhältnis ge- setzt werden zu den Möglich- keiten für einen angemessenen klinischen Unterricht, zum voraus- sichtlichen Bedarf an ärztlicher Versorgung und zur Entwicklung der Bevölkerungszahlen.

Seitdem ist insofern eine neue Si- tuation eingetreten, als der Euro- päische Gerichtshof im Juni 1986 einen Urteilsspruch über den Nu- merus clausus erlassen hat. Nach diesem Urteil geben die bestehen-

den EG-Vorschriften nicht die Möglichkeit, die Mitgliedsstaaten zur Einführung eines Numerus clausus zu zwingen. Dies, so das Gericht weiter, kann allerdings die EG-Kommission nicht daran hin- dern, dem Ministerrat Richtlinien vorzuschlagen, nach denen die Vorschriften über den Zugang zum Medizinstudium in der EG koordiniert werden könnten. Da eine solche Koordinierung für die Mitgliedsländer freiwillig wäre, muß man erwarten, daß die EG- Gremien höchstens auf politi- schen Druck hin in dieser Rich- tung tätig werden.

Solchen Druck soll nun die in Köln beschlossene Stellungnahme aus- üben. Sie geht von der Sorge dar- über aus, daß die zunehmende Ar- beitslosigkeit und „Unterbeschäf- tigung" von Ärzten (damit sind al-

Von 1986 bis zum Jahre 1988 führt die Bundesärzte- kammer das Sekretariat des Ständigen Aus- schusses der Ärzte der EG.

Entsprechend hat BÄK-Präsi- dent Dr. Kar- sten Vilmar (rechts) zur Zeit das Amt des Präsidenten in- ne; BÄK-Haupt- geschäftsführer Dr. Heinz-Peter Brauer ist Gene- ralsekretär

so auch die knapp werdenden Möglichkeiten der Niederlassung angesprochen) negative Auswir- kungen auf die berufliche Qualifi- kation und die Kompetenz der Ärz- te haben muß. Dies sei vor allem in den Ländern ohne Begrenzung der Studentenzahl ausgeprägt, mache sich aber auch in Numerus- clausus-Ländern schon als Pro- blem bemerkbar. Die Auswahlver- fahren, heißt es weiter, stellten nicht hinreichend sicher, daß die zugelassenen Medizinstudenten die Voraussetzungen für die ver- antwortliche berufliche Tätigkeit des Arztes oder der Ärztin besit- zen. Durch eine zu große Studen- tenzahl leide das Ausbildungsni- veau, und das Nebeneinander von

Ländern mit und ohne Begren- zung bedrohe im übrigen auch die

Freizügigkeit der Ärzte in der EG.

Deshalb sollte die Zulassung zum Medizinstudium am voraussehba- ren Bedarf orientiert und dement- sprechend in den einzelnen Mit- gliedsländern reguliert werden.

Was den politischen Druck an- geht, den der Ständige Ausschuß der Ärzte in der EG ausüben kann, so war bei der Kölner Sitzung um- stritten, ob ein Beitritt zur Europä- ischen Organisation der Freien Berufe in diesem Sinne förderlich sein würde oder nicht. Was die ei- nen auf Grund von Erfahrungen mit den nationalen Verbänden der Freien Berufe für selbstverständ- lich wünschenswert hielten, sieht etwa die Hälfte der EG-Ärzteorga- nisationen ganz anders: Man Ausgabe A 83. Jahrgang Heft 49 vom 3. Dezember 1986 (17) 3437

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