Jahrbuch für Wissenschaft und Ethik.Band 5. Verlag Walter de Gruyter, Berlin, New York, 2000, 517 Seiten, kartoniert, 98 DM In der fünften Ausgabe ge- hört das Jahrbuch inzwischen zum Standardwerkzeug für den am philosophischen Dis- kurs der Bioethik Interessier- ten. Durch die Aufteilung in Beiträge, Berichte und Do-
kumentationen wird jedes Jahrbuch zu einer reichhalti- gen bioethischen Fundgrube.
Dies trifft für das fünfte Jahr- buch in besonderer Weise zu.
Die Beiträge behandeln eine Vielzahl aktueller Themen, sei dies der Beitrag von Albin Eser über die Wahrheit und Wahrhaftigkeit in der Wis- senschaft, sei es die Arbeit von Jan Peter Beckmann über die personale Identität oder der Artikel von Chri- stiane Woopen über die Prä- implantationsdiagnostik. Be- sondere Beachtung fand überdies die Transplantati- onsmedizin, der drei Arbei- ten gewidmet sind.
Bemerkenswert ist das ho- he wissenschaftliche Niveau der Beiträge. Der Berichtsteil informiert über wissenschaft- liche Projekte und Praxis- felder, wobei ein besonde- rer Schwerpunkt die For- schung an humanen embryo- nalen Stammzellen darstellt.
So enthält der Berichtsteil vier Beiträge zu diesem The- ma, die alle auf die Konfe- renz der Forschungsarbeits- gemeinschaft Bioethik in
Nordrhein-Westfalen zum Thema „Klonierung mensch- licher Embryonalzellen“ zu- rückgehen.
Im umfangreichen Doku- mentationsteil werden nicht nur deutsche und angloameri- kanische, sondern auch fran- zösische Dokumente be- rücksichtigt. So finden sich zwei wichtige Stellungnahmen der französischen nationalen Ethikkommission in dem Band abgedruckt, und zwar zum Thema Xenotransplanta- tion und zur Euthanasie.
Auch wenn ein Großteil der Autoren institutionell mit
dem Bonner Institut für Wis- senschaft und Ethik in Ver- bindung steht, so ist es durch die Berücksichtigung ver- schiedenster Disziplinen den Herausgebern dennoch ge- lungen, mit dem Jahrbuch ein Stück Interdisziplinarität zu erzielen. Giovanni Maio
Augenheilkunde
Geballtes Wissen
Albert J. Augustin: Augenheil- kunde. 2., komplett überarbeitete und erweiterte Auflage, Sprin- ger-Verlag, Berlin, Heidelberg u. a., 2001, LXX, 1403 Seiten, 633 Abbildungen in 926 Ein- zeldarstellungen, überwiegend in Farbe, 138 Tabellen, gebunden, 498 DM
Von ophthalmologischen Not- fällen und Ophthalmochirur- gie über Spezialdiagnostik bis hin zu Embryologie und Ge- netik ist in sehr komprimierter Form aktuelles Wissen aus der Augenheilkunde zusammen- gefasst. Das umfangreiche Sachverzeichnis und die feine Aufgliederung der Kapitel er- leichtern die Handhabung die- ses fast vier Kilo schweren Nachschlagewerks. (Die vie- len blauen Quadrate, Punkte und Dreiecke, die jeden Satz als Merksatz erscheinen las- sen, sind allerdings gewöh- nungsbedürftig.)
Das Buch ist sehr gut ge- eignet, um den Augenarzt bei seiner Arbeit zu begleiten.
Die knapp formulierten Sätze sind stichpunktartig aufgeli- stet; schematische Darstel- lungen sowie Fotos unterstüt- zen die bildliche Vorstel-
lungskraft. Als Lehrbuch ist es der Komprimiertheit we- gen nicht zu empfehlen.
Diese deutsche Ausgabe des angelsächsischen „Oph- thalmic Desk Reference“ ist nicht nur eine Übersetzung.
Die Bedürfnisse deutschspra- chiger Augenärzte sind ins- besondere bei der Auswahl der weiterführenden Litera- tur berücksichtigt worden. In Deutschland gültige Gesetze und Richtlinien sind ebenfalls eingeflossen.
Um der aktuellen Wissens- entwicklung Rechnung zu tragen, ist die überarbeitete und erweiterte zweite Aufla- ge unter anderem um Kapitel zur Angiographie, Patholo- gie, Immunologie und Gene- tik ergänzt worden. Beate Kühn
Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 33½½½½17. August 2001 AA2101
B Ü C H E R
Brigitte Viehweg, Ludwig Spät- ling, Renaldo Faber, Dagmar Hutzler: Schwangerenvorsorge.
Leitfaden der ärztlichen Schwan- gerenbetreuung. Deutscher Ärzte- Verlag, Köln, 2000, 254 Seiten, 73 Abbildungen, 24 Tabellen, 148 DM
In komprimierter Form fin- det der Interessierte in dem Leitfaden zur Schwangeren- vorsorge alles, was er in der Praxis wissen muss. Das the- matisch sehr gut gegliederte Buch richtet sich dabei so- wohl an Frauenärztinnen und Frauenärzte in der Praxis als auch an Klinikärzte in Ambu- lanzen und Polikliniken be- ziehungsweise im Kreißsaal.
Alle Themen werden kompe- tent abgehandelt, einschließ- lich der Beratung von Frauen mit Kinderwunsch. Gleich-
zeitig findet der Leser detail- lierte Hinweise zum Vor- gehen bei infektiologischen oder sonographischen Auf- fälligkeiten. Auf invasive dia- gnostische Prozeduren wie Amniozentese oder Kordo- zentese wird eingegangen, kurz auch auf antepartale Kardiotokogramme. Im spe- ziellen Teil wenden sich die Autoren den wichtigsten Pro- blemfällen der Geburtshilfe wie Frühgeburt, schwanger- schaftsinduzierter Hyperto- nus, Mehrlingsgeburten und Wachstumsretardierung zu.
Auch das bis heute in den Mutterschafts-Richtlini- en noch nicht optimal festge- legte Prozedere beim Diabe- tes mellitus und Gestations- diabetes wird dargestellt. Be- sonders hilfreich für die Pra- xis ist die ausführliche Infor- mation über die Richtlinien und gesetzlichen Grundlagen im Rahmen der Mutter- schafts-Richtlinien sowie Hin- weise zur Dokumentation im Mutterpass, über ärztliche Bescheinigungen und Ausle- gungen des Mutterschutzge- setzes, was in vielen Büchern nur stiefmütterlich behandelt wird. Für die tägliche Praxis eignet sich das Buch als Nach- schlagewerk. Klaus Friese
Gynäkologie
Kompetente Abhandlung
Wissenschaft und Ethik